Nun , auch seriöse Orgas handeln unterschiedlich.
Ich kenne Orgas , die holen die Hunde NICHT erst nach Deutschland und schauen dann nach einem Interessenten , sondern lassen die Tiere im Ursprungsland , bis es einen kontreten Interessenten gibt.
Was ich für sinnvoll halte , damit die Pflegestellen in Deutschland nicht mit Langzeitpflegis " verstopft " sind.
In diesem Fall verläßt man sich auf Fotos und die Beschreibung der Pflegekräfte vor Ort. Die haben in der Regel auch entsprechende Erfahrung.
Ein zweiter verschieden disskutierter Punkt : Ist die Zwischenstation " Pflegestelle " gut für den Hund ? Vielleicht für sehr schwierige Hunde in Verbindung mit Hundeanfänger.
Wir wollten auch mal Pflegestelle sein - oder besser : wir wurden einfach ausgesucht und uns wurde ein Hund " aufgedrückt ".
Wir bekamen eine ganz aggressionsfreie aber in sich erstarrte , wahnsinnig vorsichtige , an keinerlei Kommunikation interressierte Hündin.
Sogar anschauen war ihr unangenehm. Wohl auch gequält ( Zigaretten an ihr ausgedrückt ).
Wir haben das einzig Richtige für sie getan : NICHTS .
Zum Glück waren die Bedingungen gut. Sommer = Tür Tag und Nacht offen . Dickes Körbchen außen neben der Tür. Großer Garten , zwei freundliche , eigene Hunde mit völlig freiem Wesen welche nett zu ihr waren , sie aber auch in Ruhe gelassen haben. Futter und Wasser und einfach kommen lassen. Jeder kleine Schritt auf uns zu wurde freudig begrüßt , aber das Tempo hat nur sie bestimmt.
Es hat Wochen gedauert aber sie ist ganz einfach " reingewachsen " in die Familie . Nach glaube 8 ?? Wochen war uns klar - diesen Hund kann man nicht einfach wieder rausreißen .
So hatten wir dann 3 Hunde. Im Nachherein haben wir dann festgestellt , daß sie auch nach Jahren noch nicht " fertig " war mit der Entfaltung.
Irgendwann fing sie an zu spielen . Irgenwann - nach Jahren !! hat sie die Ohren geschüttelt und gegehnt . Da haben wir erst festgestellt , daß sie das nie gemacht hatte Körperlich hat sie sich auch völlig selbst regeneriert. Das Fell wurde glänzend , die geröteten Augen waren weg , das entzündete Zahnfleisch ..... alles nur durch Ruhe , Sicherheit und völlig normaler Pflege.
Am Ende war sie in ihrer Gesamtheit wohl der beste Hund , den wir je hatten.
Was wäre aus diesem Hund geworden , wenn er nach 2-3 Monaten ( vorher hätte ihn keine Pflegestelle vermitteln können ) wieder den Platz gewechselt hätte ?
So eine menschliche Haltung ist schon sehr anerkennenswert , man kann diese Aufopferung schon bewundern
und manche Menschen fühlen sich auch dazu berufen, so etwas besonders gutes zu leisten .
Normalerweise sucht man wohl aber einen Hund , der zu einem passt , sich im Alltag unauffällig verhält,
keine großen Zusatzkosten verursacht, möglichst Freude bereitet und sich auch weitgehend problemlos in die Familie einordnen lässt .
Aber soll diese Menschen ein schlechtes Gewissen haben , wenn sie es nicht leisten können , oder wollen
und mit keinem Problemhund zu leben möchten ?
Einige Menschen und Auslands - Tierschutz -Organisationen, scheinen dieses vermitteln zu wollen ,
wenn ständig daran erinnert wird , dass man unbedingt Retter notleidender Hunde werden soll
und den betroffenen Hunden ein Zuhause geben muß .
Immer mehr Hunde werden aus dem Ausland eingeführt ,
doch gerade jetzt, nach der Corona- Pandemie , nach der es einen großen Rücklauf von den Hundeneuanschaffungen gibt,
welche in deutschen Tierheimen landen , wäre es da nicht besser , erst einmal für diese ein endgültiges Zuhause zu finden ?
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