Mischling xMischling=Rassehund?

Nö, dunkelhäutige Kinder von hellhäutigen Eltern sind ein typisches Beispiel der Persistenz rezessiver Merkmale in einer genetisch einigermaßen diversen Population.

Diese dunkelhäutigen Kinder unterscheiden sich in genau einem Gen von den hellhäutigen. EIN Gen. Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass dieses eine Allel sich nach ein paar hundert Jahren mal zufällig in dieser Ausprägung begegnet.

Na ja, dass die Wahrscheinlichkeit für ein dunkelhäutiges Kind von weißen Eltern deutlich höher ist als ein reinrassiger Hund aus zwei Mixen, ist ja nur logisch. Schließlich betrachten wir bei den Menschen nur ein einziges Merkmal, nämlich die Hautfarbe. Bei den Hunderassen dagegen muss ja eine ganze Palette von Merkmalen passen (Größe, Fellfarbe, Fellstruktur und -länge, Körperbau, Kopfform, Ohrenform, rassetypische Verhaltensweisen etc. pp.). Insofern ist der Vergleich ein wenig so, wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen (was Yacco ja auch direkt selbst angemerkt hat, als er ihn aufgestellt hat). Trotzdem kann man meiner Meinung nach, wenn man dies im Hinterkopf hat, in beiden Fällen von absolut verschwindend geringen Wahrscheinlichkeiten sprechen.

Ganz so einfach, wie du es darstellst, ist die Sache mit der Hautfarbe allerdings auch wieder nicht. Denn die Hautfarbe wird ja eben nicht nur durch ein einziges Gen bestimmt - ansonsten wären die unzähligen Schattierungen zwischen zartrosa und tiefschwarz nicht möglich. Die einfache Mendel-Genetik à la "dominant vs. rezessiv" kann man in diesem Fall also gar nicht so einfach anwenden.
Ich habe auch schon von Fällen gelesen, wo weiße Eltern ein dunkelhäutiges Kind bekommen haben oder umgekehrt, und ich habe ja auch gar nicht bestritten, dass das vorkommen kann. Es kann ein Merkmal wieder "durchbrechen", wenn ein paar Generationen vorher mal eine dunkelhäutige Person im Stammbaum auftaucht, und zudem treten bei jedem Menschen de novo Mutationen auf, die bei keinem der Elternteile vorhanden sind. Trotzdem genieße ich solche Berichte immer mit Vorsicht und frage mich, wie groß der Unterschied in den Hautfarben von Eltern und Kind tatsächlich ist. Denn zwischen schwarz und weiß gibt es ja doch sehr viele Zwischenstufen.

Liebe Grüße
Amica
 
Ich hoffe, diese Ausführungen sind halbwegs verständlich; Genetik ist halt ziemlich kompliziert... Falls noch etwas unklar ist, einfach nachfragen, dann versuche ich, es zu erklären, sofern ich es kann.:)

... Genetisch betrachtet ist es also praktisch so gut wie unmöglich, dass aus zwei Mixen wieder ein reiner Rassehund entsteht. Wenn man nur nach Aussehen oder Verhalten geht (also nach dem Phänotyp), sieht es aber noch mal ein bisschen anders aus. Denn die verschiedenen Merkmale sind ja meist unterschiedlich dominant. Wenn eine Hunderasse, z. B. der Pudel, nur mal so als Beispiel, über viele Körpermerkmale verfügt, die sich sehr stark durchsetzen, beispielsweise das gelockte Fell

Na, besser beschrieben geht es doch nicht. :)
Die dominant vererbbaren Merkmale sind hier zudem sehr entscheidend.
Locken und vor allem der nicht vorhandene Fellwechsel vererben sich tatsächlich immer ein Stück weit dominant.
So wirst du zwar bei den Doodle z.B. auch welche mit glatterem oder rauherem Fell finden, aber in der Regel mind. leicht gewellt oder auf jeden Fall langhaariger. Einen kurzhaarigen Labradoodle gibt es nicht, denn das Langhaar (die Fellstruktur) dominiert hier.
Generell wirst du keine Pudelmixe mit glattem, kurzem Fell finden.
Das lässt sich dann theoretisch wieder abschwächen, weil auf dem Genpaar der nachfolgenden Generation sowohl das dominant durchscheinende Langhaar liegt, als auch das Gen des kurzen Labradorfells. Die Folgegeneration (ein Doodle x ein Labrador) könnte dann das Kurzhaargen vom Doodle bekommen und wäre dann durch das andere Elternteil wieder kurzhaarig.

Jedenfalls mal kurz und salopp beschrieben - im Erklären der Genetik kann ich nur so.
 



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