Mein Hund jagt niemals!

Hallo,

ich hatte gestern ein sehr trauriges Erlebnis. Traurig, weil mal wieder ein Hund wegen des Leichtsinnes seines Halters das Leben verlor...

Hier ennt schon seit ein paar Jahren ein Labbimix rum. So ein typischer schwarzer, weiße Pfötchen, netter Hund, nie an der Leine. Laut Frauchen würde ihr Hund nie jagen, ausserdem sei ihre Bindung ja so toll und der Hund würde so toll gehorchen.
Naja, vor ein paar Wochen bin ich den beiden mit Bubba am Rad begegnet. Sie legt den Labbimix ins Platz, als wir auf ihrer Höhe sind, startet der Labbimix durch, rennt erst mir ins Vorderrad (konnte mich abfangen, nix passiert) und dann in Bubba, zwecks spiiiielen. Bubba hat ihn in unnachahmlicher Art gezeigt was er von distanzlosen Hunden hält die ihn bei der Arbeit stören (nur laut, Bubba kommuniziert extrem sauber). Soviel zum Thema, der Hund hört immer. Naja, das war nur ein kleiner aufreger, die Besitzerin reagierte auch bedröppelt, ich habe sie noch beschworen, den Hund doch bitte anzuleinen, wenn sie mich mit einem Dobermann sieht (Krümel trägt zwar Mauli, aber was abkriegen hätte der Labbimix ja trotzdem können). Da meinte sie noch, sie hätte eigentlich nie eine Leine mit....

Gestern kam ich dann vom Platz, es war am dämmern, also höchste Wildwechselzeit. Wir haben hier eine Dorfstraße, 50km/h, fast nie Verkehr. Neben der Straße sind etwa 15 m Brache mit einer Reihe Weiden, dann ein Radweg, dahinter Wohngebiet, also nicht das typsiche wildreiche Gebiet. Der Labbimix war mit seinem Frauchen unangeleint auf dem Radweg unterwegs. Diekt vor ihnen ist dann ein Kaninchen hochgegangen, durch die Weiden, über die Straße. Der Labbimix hinterher, wahrscheinlich, weil ihm das Kaninchen direkt vor die Füße gehopst ist.Das Kaninchen schaffte es noch vor meinem Auto, den Labbimix habe ich frontal erwischt. Nichts mehr zu machen....


Ich weiß, dass mich hier einige für "unfähig" und "gestört" halten, weil meine Hunde ausserhalb vom umfriedeten Gelände nie (!) freilaufen dürfen. Doch vergessen viele Besitzer, dass in ihrem Hund, egal wie lieb und freundlich immer noch ein Raubtier schlummert. Die Besitzerin des Labbimixes erzählte noch, ihr Hund wäre noch nie hinter Wild hergewesen. Das glaube ich ihr auch. Aber manchmal ist das erste Mal eben auch das letzte Mal...

Vielleicht bringt es ja den ein oder anderen zum Nachdenken....
 
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Oh Gott... wie geht es dir? Ich meine, du hast den Hund ja erwischt...
Und die Besitzerin... ich hoffe sie lernt daraus... es ist schrecklich....

Aber wenigstens hatte der Hund einen schnellen Tot...
 
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:troesten2:
Es ist nicht einfach, wenn ich richtig lese hast du ihn überfahren?
Da denkt man immer dran.

Also Yacco war es nicht, hat ja auch weiße Pfote schwarzes Fell, nur läuft der mit Schlepp .

Das solche HH nicht nur ihrem Tier Schaden zufügen,
daran denken die nicht.
Demjenigen der das Tier überfährt, macht das ganz bestimmt keinen Spaß.

Ich kenne das, es ist über vierzig Jahre her, aber begleitet mich jedesmal wenn ich in ähnliche Gegebenheiten komme, wie damals.
Du stellst dir immer wieder die Frage .Warum?
 
Mir geht es soweit gut. Gestern war ich ziemlich durch, allerdings habe ich duch meinen beruflichen Hintergrund, die Fähigkeit sowas zu verdrängen/ zu verarbeiten.

Was mich allerdings verfolgt, ist der Schrei der Besitzerin. Das geht einem so durch Mark und Bein....


Krümel humpelt heute allerdings, ich denke, der wird sich durch die Vollbremsung was geprellt haben (der Depp steht immer in der Box)
 
Mhmmmm... ist es jetzt unverschämt zu fragen, welchen Werdegang du denn hast? Damit man mit so was erst umgehen kann....


Wie alt war das Tier?
Wie war die Frau auf dich zu sprechen...
Wird es noch einen Austausch\Kontakt zwischen euch geben?


Meine Fragen heute kommen selbst mir unbeholfen vor...


Erst letztens hätte ich fast ne Katze erwischt... ich weiche bei so was immer aus, auch wenn man drauf halten muss... ist ein Reflex
 
Alles gut. Auch wenn ich mich damit in den Augen mancher endgültig ins Aus schieße, ich hab mal Biolaborantin, Schwerpunkt Versuchstierhaltung, gelernt. Dann studiert. Allerdings steh ich schon einige Jahre nicht mehr im Labor, auch wenn ich noch in dem Bereich bin.
Ich kann mich also von fremden Tieren sehr gut mental abgrenzen (die eigenen sind was anderes).

Der hund muss irgendwo zwischen fünf und sehcs Jahre alt gewesen sein. Die Besitzerin war mit den Nerven völlig runter, klar, Schock und so. Macht mir aber keinen Vorwurf. Habe ihr auch eine Ambulanz gerufen, da zittern und so weiter, hatte Sorge, dass sie wegklappt, die haben sie dann auch nach Hause gefahren. Ich habe den Hund mitgenommen (Auto war noch halbwegs fahrbereit), den hat ihr Lebensgefährte heute morgen zum Bestatten abgeholt. Er hat sich sogar noch entschuldigt und mir dreimal versichert, meine Schäden am Auto zu übernehmen, dabei hab ich das gar nicht angesprochen.


Ausweihen, keine AHnung, ich gehe immer in die Vollbremsung. Habe da immer meinen Vater auf dem Beifahrersitz, der mir eintrichtert "nie ausweichen, das kann tödlich sein!" und das Lenkrad gerade hält. Klingt das jetzt blöd?
 
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Also, Menschen die grausame Versuche an Tieren ausüben, da habe ich so meine eigenen Methoden für die... aber ist nicht Thema, ich wollte es ja wissen :denken24:

Na mein Lebensabschnittsgefährte liegt mir damit auch in den Ohren... und Kollegen...
Ich hätte auch einfach nur langsam bremsen können. Die saß da gemütlich auf der Straße, machte keine Anstalten weg zu laufen... naja, Hindernissen weicht man ja aus... dummerweise gab die dann Gas... aber alles gut gegangen. Zum Glück.
 
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Nö nicht blöd.
Manche bringen sich und Andere um, weil sie einem Hasen / meist sinds Kaninchen oder auch Katzen ausweichen.
Für Ungeübte Fahrer, Vollbremsung und Lenker festhalten immer noch das Beste.

Der Reflex auszuweichen ist da, den mußt du erst mal abtrainieren, bzw zu erkennen was geht was nicht.
Und obwohl dies der Fall war, könnte ich den Unfall ( es war eine Katze ) nicht verhindern.

Fahre täglich an der Stelle vorbei, das Gefühl des unerfahrenen Körpers steckt immer noch in mir.

Noch einmal Augen zu und durch!

@Blues
Dein Werdegang erklärt einiges.
Aber warum sollte man dir das Anlasten?

( Fällt mir ein " wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein "! Zitat Ende
 
Schlimme Sache sowas. Der Hund und vor allem das Frauchen tut mir leid. Diesen Schock wird sie bestimmt nie vergessen und - hoffentlich - beim nächsten Hund vorsichtiger sein.

Für dich, Blues, tut es mir leid dass du das erleben musstest. Egal welcher beruflicher Hintergrund: Niemand möchte in die Situation kommen, dass er einem Hund oder einer Katze nicht mehr ausweichen kann. Und ich denke auch, dass das schlimmste der Schrei des Frauchens ist.

Dein Job überrascht mich. Ich hätte dich eher in der Richtung JVA/Polizei gesehen.

Zu deinem Job: Auf meiner "kann hier irgendwann einziehen"-Liste steht ein Laborbeagle. Das "sagt" vermutlich alles.
 
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Finde ich ganz, ganz klasse Wautzi, dass sind tolle Hunde. Ich bin um jeden froh, der ein zu Hause findet. Hätte ich nicht Angst um die mentale Vermischung privat/Beruf hätte ich auch welche.

Der Job ist wirklich nicht schön, aber es ist noch notwendig. In zwanzig Jahren wohl nicht mehr. Es wird auch immer weniger und Tierschutzgesetze auch immer strenger. Heute ist alles viel strenger, als damals zu Ausbildungszeiten.
Sollte Interesse bestehen, können wir das aber gerne in einem seperaten Thread besprechen.
 



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