Maike Maja Nowak

Bisher bin ich jedenfalls nicht überzeugt. Frau Nowak ist doch Hundepsychologin, soweit ich weiß, hat sie sogar etwas in der Richtung studiert, oder? Dann müsste sie doch eigentlich wissen, was sie tut. Mir kommt es schon so vor, als besäße sie ein nicht unerhebliches Wissen, das aber an der Umsetzung immer wieder scheitert. Ich jedenfalls halte nicht viel davon, einen Hund so arg zu bedrängen und festzuhalten, wenn er aus diesem Impuls heraus schnappt.


Ich habe mal bei einer studierten Kinderpsychologin ( war es die "Supernanny" :nachdenklich1:?) gesehn,
das sie ein Kind,
das grad völlig am ausrasten war,
festgehalten hat,
bis es sich beruhigt hatte ( bzw. so erschöpft war, das es aufgeben mußte).
Irgendwie kommt mir das genauso kontraproduktiv vor....
Einen Hund solange zu provozieren,
bis er schnappt?
Ein Kind festzuhalten,
bis es sich "beruhigt"?
Ohhh, man....
Ich muß anfangen zu studieren,
sonst versteh ich bald nix mehr von Hunde- und Kindererziehung :smilie_ironie:.



LG Sandra.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das sie ein Kind,
das grad völlig am ausrasten war,
festgehalten hat,
bis es sich beruhigt hatte ( bzw. so erschöpft war, das es aufgeben mußte).

so hat man eine Zeitlang (in den 80er Jahren ?) in Frankreich versucht, autistische Kinder zu "therapieren".

Ich könnte schon irre werden, wenn Mütter ihre Kinder anschreien "Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit Dir rede...!".

Zurück zu Frau Nowack...

Ihre Erklärung für das Festhalten des Hundes fand ich ja an sich schlüssig (sie soll das alte Verhaltensmuster ablegen, indem sie lernt, daß sie damit nicht weiterkommt). Die Hündin tat mir furchtbar leid...so viel Panik hab ich selten gesehen. Allerdings hätte sie, um mit dem Hund arbeiten zu können, mit anderen Methoden sehr viel länger und zeitintensiver arbeiten müssen. War wohl nicht TV-tauglich.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Also in diesem Zusammenhang kann ich dir was erzählen: Meine Pflegemutter hat damals, als ich 11 war, ihrem eigenen Sohn (damals 3 Jahre) ein paar meiner persönlichen Dinge geschenkt. Soll heißen, das kleine Balg hat mit dem Finger drauf gezeigt, "will haben" gesagt und meine Pflegemutter nahm es mir weg und gab es ihrem Sohn. Ich rastete aus, sie hielt mich so lange im Schraubstock, bis ich mich nicht mehr rühren konnte - ich bekam in diesem Augenblick meinen allerersten Asthma-Anfall und bin seitdem krank.

Ich will damit sagen, dass dieses "Festhalten", egal ob bei Kindern oder Hunden, auf nichts anderes hinausläuft als erlernte Hilflosigkeit. Es sollte einem doch einleuchten, dass das "Beruhigen" in diesem Zusammenhang reiner Zwang ist. Nein, ich mag das nicht und so will ich auch nicht mit meinen Hunden arbeiten.
Millan macht das doch auch, nur legt er die Hunde dafür meist noch auf die Seite und hält sie so lange fest, bis sie gar nichts mehr machen. Wenn Frau Nowak das macht ist das nichts anderes, mit dem Unterschied, dass der Hund stand/saß und nicht lag. Sie zog ihn aber an ihren Körper und drückte ihn fest, zwang ihm Nähe auf. Das halte ich für völlig hirnrissig.
 
Ich bin auch zwiegespalten.
Gestern habe ich mir dennoch aus Interesse ihr Buch bestellt.
Gut finde ich ihren Ansatz, dass man als Mensch führen müsse. Seit ein paar Tagen achte ich viel mehr auf meine eigene Körpersprache und arbeite an meiner Gelassenheit in kritischen Situationen, um meinem Hund noch mehr Sicherheit zu vermitteln.
 
Gut finde ich ihren Ansatz, dass man als Mensch führen müsse.

Hallo,

ist das nicht die Kernaussage aller Trainer...!?

Auf die Umsetzung kommt es doch an.

Ihr Buch (Die mit dem Hund tanzt...oder so ähnlich) hab ich auch gelesen und fand es gar nicht soooo schlecht.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ja vermutlich :denken24:
Aber ich denke, vielen ist es immer noch nicht so klar, denn sonst würden sie ihre Hunde nicht in vielen Situationen "alleine lassen".
Ich jedenfalls ziehe auch hier wieder einige Dinge für mich heraus, die ich nicht schlecht finde und muss andere dagegen aber nochmal überdenken. Jedenfalls habe ich heute mit ihrer Erklärung mal wieder unser Tabuwort geübt, was sehr gut geklappt hat.
 
So mache ich das auch. Ich wurstel mir aus verschieden Philosophien die Passende für mich und Baylie zurecht. Ein bisschen Animal Learn und Clarissa von R., ein bisschen Nowak, ein bisschen Andere, ein bissche´n Bauchgefühl.... und ich bin bisher damit gut gefahren. Ich finde man sollte sowieso nicht immer blind einem Trainer nacheifern, sondern sich selbst Gedanken machen was zu einem selbst und seinem Hund passt.
 
Also in diesem Zusammenhang kann ich dir was erzählen: Meine Pflegemutter hat damals, als ich 11 war, ihrem eigenen Sohn (damals 3 Jahre) ein paar meiner persönlichen Dinge geschenkt. Soll heißen, das kleine Balg hat mit dem Finger drauf gezeigt, "will haben" gesagt und meine Pflegemutter nahm es mir weg und gab es ihrem Sohn. Ich rastete aus, sie hielt mich so lange im Schraubstock, bis ich mich nicht mehr rühren konnte - ich bekam in diesem Augenblick meinen allerersten Asthma-Anfall und bin seitdem krank.

Ich will damit sagen, dass dieses "Festhalten", egal ob bei Kindern oder Hunden, auf nichts anderes hinausläuft als erlernte Hilflosigkeit. Es sollte einem doch einleuchten, dass das "Beruhigen" in diesem Zusammenhang reiner Zwang ist. Nein, ich mag das nicht und so will ich auch nicht mit meinen Hunden arbeiten.
Millan macht das doch auch, nur legt er die Hunde dafür meist noch auf die Seite und hält sie so lange fest, bis sie gar nichts mehr machen. Wenn Frau Nowak das macht ist das nichts anderes, mit dem Unterschied, dass der Hund stand/saß und nicht lag. Sie zog ihn aber an ihren Körper und drückte ihn fest, zwang ihm Nähe auf. Das halte ich für völlig hirnrissig.
das ist ein vergleich, der hier überhaupt nicht paßt. mir ist das auch ein wenig viel "kscht".aber das festhalten zum beruhigen kann nicht im entferntesten mit einem schraubstock verglichen werden. wenn unsere hunde toben und einige beim spielen zu mobben beginnen,holen wir auch diese aus dieser situation.sie werden festgehalten,was sie natürlich in dem moment voller adrenalin garnicht mögen.sie müssen sich eben beruhigen und werden dann mit beruhigenden, langsamen strichen wieder runter gebracht. ich kann hier bei maja nix schlimmes feststellen. der beitrag ist keiner zur hundeerziehung an sich, hier sieht es eher nach einem portrait,einer vorstellung einer person aus, garniert mit beispielen ihrer arbeit.
wenn ich dran denke, wie stur unsere trulla ist, die oftmals erst durch deutliche körperliche signale dazu gebracht werden kann, aus einer nicht guten situation wieder herausgeholt zu werden, weil sie in dem moment das andere ende der leine ausblendet- ich kann den schnellen schrei "das ist gewalt und das ist psychische gewalt!" manchmal nur noch belächeln.
die hunde sind nunmal sehr unterschiedlich- und nicht alles ist mit einem kleinen stubs oder einem festen "nein" behebbar.
manchmal brauchts ein "boing", das deutlich ist, aber auch nicht traumatisch. es kommt eben immer auf den hund an, wie sensibel er auf was reagiert.
diese schnellen verteufelungen sind mir oft zu radikal, selbst wenn auch die besagten personen im tv nicht alles immer perfekt machen und man es persönlich evtl. etwas anders machen würde.
ich finde es immer wieder erstaunlich, wie weit sich aus dem fenster gelehnt wird und wie sehr im endeffekt, bei genauerer betrachtung, die wirkliche erfahrung mit vielen hunden über jahre auseinander driftet oder sogar fehlt.
theorie und praxis sind eben doch verschiedene paar schuhe.da kann ich auch noch 10 bücher lesen oder 15 folgen irgendwelcher hundesendungen verfolgen.

und nein, ich meine mit meinem gesamten text jetzt nicht nur dich, weil ich dich oben zitiert habe, ich habe nur nicht noch nen extra post schreiben wollen.
 
Neme, du musst aber auch den Zusammenhang bedenken: Einen Hund festzuhalten, weil er mobbt, weil er durchdreht, weil er es übertreibt - nichts dagegen. Einen Hund festhalten und fixieren, weil er Angst hat, weil er verzweifelt ist, weil er unsicher ist - ein NOGO!

Und es ist und bleibt ein Fakt - ganz egal, welcher Zusammenhang herrscht - dass ein fixierter Hund nicht von selbst mit seinem Verhalten aufhört, oder auf ein Abbruchsignal reagiert, sondern weil er dazu gezwungen wird. Inwiefern man das positiv betrachten will, bleibt jedem selbst überlassen. In Extremsituationen würde ich es machen, mobben gehört für mich aber nicht zu einer Extremsituation. Aber wenn ich meinen Hund ständig zu Boden drücken muss, damit er sich beruhigt, läuft ohnehin irgendetwas ziemlich falsch. Ich habe das ein einziges Mal gemacht, als Sheeva noch nichtmal ein Jahr alt war - sie hat dann gebissen und gepinkelt. In all den Jahren danach - und sie wird nun immerhin dieses Jahr 8, mein fast siebenjähriger Rüde ist ein wirklich schwieriges Kaliber - habe ich es nie wieder gebraucht. Auch nicht bei meinem Rüden, der wirklich hochaggressiv war und selbst meinen Freund umgerissen hat.

Zu Boden drücken, festhalten, fixieren, sind körperliche Demonstrationen von Macht. So ein aggressives Verhalten hat eine souverände Führungsperson überhaupt nicht nötig, außer es handelt sich, wie gesagt, um Extremsituationen. Ich drücke meinen Hund lieber zu Boden, als dass er jemanden ernsthaft verletzt. Noch lieber leine ich ihn aber an und gehe.

Ich bin durchaus körperlich mit meinen Hunden und mein Rüde ist ein Meister darin, mich am anderen Ende der Leine auszublenden. Trotzdem habe ich ihn noch nie festhalten oder fixieren müssen, weil ich das völlig albern finde und sogar sage, dass es ein Ausdruck der menschlichen Hilflosigkeit ist, weil dem Besitzer nicht besseres einfällt.
 
ich glaube,damit liegst du nicht ganz richtig und kommst schon wieder gleich mit extremen.
einen hund mit extremem adrenalinschub mit beruhigenden und langsamen strichen über die brust im "sitz" wieder runter zu brinegn,hat wenig mit dem von dir propagierten fixieren zu tun.
er wird weder auf die seite geworfen, noch unterdrückt, er wird einfach runtergebracht.
dann mit ihm an der leine aus der situation zu gehen, ist eine gute möglichkeit.
was mich stört, ist diese ständige übertreibung.
ein festhalten am halsband und pausieren hat mit der von dir angeprangerten fixierung nichts zu tun.

natürlich hätte die dame aus dem video auch einen auf "pferdeflüsterer" machen können, quasi 50x besuchen, dabei dann stoisch stundenlang mitten im zimmer sitzen und warten,dass der hund sich an den fremden menschen gewöhnt und quasi irgendwann nach wochen selber den kontakt vorsichtig sucht.aber wie realistisch ist das denn? dieser hund wird ständig auf fremde menschen treffen. er versucht in dem beitrag permanent zuzubeissen.natürlich versuchte die dame das zu verhindern. letztlich hatte sie den hund zwischen ihren beinen, als er sich nichtmehr so wand.
und hielt ihn dort- sicher eine art der fixierung,aber nicht die, die du meinst.
der hund hat die chance,zu verschnaufen und zu merken, der mensch da tut ihm nichts. da wurde nix zu boden gedrückt oder rumdominiert.

wenn meine trulla mir den stinkefinger zeigt und nicht abrufbar ist, weil sie partout mal nicht hören will, dann hole ich sie mir und halte sie sehr wohl auch mal kurz fest und bringe sie dann ins platz,damit sie ihre grenzen mal wieder in erinnerung erhält.dann geht sie in den pausenmodus.
das ist keine hilflosigkeit meinerseits, sondern ihre art, ab und zu ihre grenzen zu testen, besonders bei so sturen mulis, wie meiner.und ich zeige ihr dann, wann sie es übertreibt.

sei froh, wenn du wie von dir beschrieben, nur einmal so durchgreifen musstest.
aber bedenke bitte auch, dass es nunmal auch schwierigere charaktere gibt, wo es mehr als nur einmal ein konsequenteres durchgreifen braucht.
mir wird hier etwas zu oft vom eigenen hund immer gleich auch auf andere projeziert, das geht aber nunmal so nicht.
 



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