Lotta schnappt nach mir

Guten Morgen ihr Lieben,
Ich brauche eure Hilfe.

Lotta ist seit 8 Tagen bei mir. Kommt aus Rumänien und hat dort ihre ersten 4 Jahre an der Kette verbracht. Sie ist eigentlich sehr lieb, ruhig und reagiert nicht mal, wenn Kinder neben ihr oder vor / hinter ihr Fußballspielen.

Nun benötigt Lotta aber Augentropfen, da sie eine Bindehautentzündung hat. Diese habe ich ihr 3 mal geben können. Beim 4. mal hat sie die Zähne gefletscht und als ich es dann nochmal versuchte, wollte sie nach mir schnappen (habe es immer mit leckerlies verbunden).

Jetzt hab ich etwas schiss vor ihr. Die Augentropfen lasse ich ab heute vom TA geben. Hab gelesen, Da sie nachdem sie aus Rumänien nach Deutschland kam, sie in 4 Monaten 4 halterwechsel aus diversen Gründen hatte), sie erstmal nur positives mit mir verbinden soll.

Ich hab aber nun dennoch Respekt vor ihr. Wie kann ich ihr denn dann mal ne Zecke entfernen, ohne dass sie zu beißt?! 😩
Maulkorb ist natürlich ne Lösung, hundetrainer auch (bin dran), aber das ist ja nun keine Lösung für jetzt sondern muss ja antrainiert werden.
Ich möchte einfach meine Angst vor ihr haben müssen in solchen Situationen.
 
Hast du jemanden, der dir helfen könnte und sich auskennt? Wie groß ist Lotta?
Ich bin ja da ein bisschen rigoros und würde sagen, bei medizinischen Dingen muss sie durch. Wenn du jemanden hättest, der sich damit auskennt, könnte er den Hund fixieren, Augentropfen rein und danach großzügig Wurst in den Hund. Da müsstet ihr aber beide entschlossen vorgehen.
Ansonsten eben die Tropfen vom TA verabreichen lassen. Und wegen einer Zecke notfalls gar nichts machen. Der Hund wird in seinem Leben schon so viele nicht entfernte Zecken gehabt haben, dass es auf eine mehr jetzt nicht drauf ankommt.
Was mir ein bisschen Bauchschmerzen macht, ist dass du dich von einem Schnappen so verunsichern lässt. Maulkorbtraining würde ich umgehend beginnen, weil dir das einfach mehr Sicherheit gibt.
 
Ich würde da wie @Lesko vorgehen: Die Augentropfen müssen sein und ich würde ihr einen Maulkorb auftrainieren. Das geht bei den meisten Hunden mit Leberwurst schnell, dass sie den Maulkorb akzeptieren. Wenn Lotta sich mit dem Maulkorbtraining schwer tut würde ich die Augentropfen beim Tierarzt geben lassen.

Einer meiner Hunde brauchte kurz nachdem er bei mir eingezogen war Ohrentropfen und er ist sehr sensibel was körperliche Einschränkung angeht. Er hat dann auch abgeschnappt, er wiegt allerdings nur 5 Kilo. Ich würde mich nicht verunsichern lassen, nicht hektisch werden und zur Not Maulkorb drauf damit du souverän der Hündin gegenüber bist.

Für die Zukunft und wenn du mit Lotta positiv trainieren möchtest würde ich es mit Medical Training https://www.trainieren-statt-dominieren.de/blog/17-angst-unsicherheit/109-muss-er-da-durch-ein-plaedoyer-fuer-das-medical-training versuchen. Das kann bei der Fellpflege (falls erforderlich), Krallenschneiden, Zecken ziehen und Tierarztbesuchen helfen.
 
Ich denke, meistens spielt sich "sowas" ein.
Der Hund hat bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht (4 Jahre an der Kette, jeden Monat einen neuen Halter, usw.).
Schrecklich für das arme Tier. Ich denke sie muss sich erstmal an dich gewöhnen, 8 Tage ist ja noch eine sehr kurze Zeit.
Hat sie mit dem schnappen gedroht oder hast du rechtzeitig die Hand weggezogen, sodass sie nicht beissen konnte?
Interessant wäre auch noch die Größe und das Gewicht.
Ich würde die Augentropfen auch von jemand anderen geben lassen und versuchen, dass der Hund erstmal nur Gutes durch mich erfährt.
Nicht verhätschel, konsequent sein, aber immer freundlich. Sicherheit geben und zuverlässig sein.
 
aber das ist ja nun keine Lösung für jetzt sondern muss ja antrainiert werden.
Eine optimale "Lösung für jetzt" gibt es in solchen Fällen leider nicht. Lotta muss Vertrauen zu dir aufbauen und das geht nur mit ganz viel Zeit.

Ich möchte mich meinen Vorschreibern anschließen: Die Tropfen erst einmal von jemand anderem geben lassen und parallel einen Maulkorb auftrainieren, halte ich ebenfalls für wichtig.
Vor allem finde ich aber auch wichtig, dass du keine Angst vor deinem eigenen Hund hast. Nicht nur, dass das für dich zu einem hohen Leidensdruck werden kann - es entsteht auch ein Teufelskreis, weil Lotta merkt, dass du unentspannt bist, und sich deine Anspannung wiederum auf sie überträgt, was ihren Stress noch vergrößert und sie ggf. noch aggressiver macht. Auch unter diesem Aspekt halte ich einen Maulkorb für extrem wichtig: Wenn du weißt, dass Lotta dich nicht beißen kann, wirst du automatisch souveränder mit ihr umgehen und ihr dadurch die Sicherheit vermitteln: Frauchen weiß schon, was sie tut.
Zusätzlich zum Maulkorb können gemeinsame positive Erlebnisse euch zusammenschweißen. Damit meine ich jetzt keine großen "Abenteuer" wie spektakuläre Ausflüge o. Ä. (das würde Lotta wohl zum jetzigen Zeitpunkt noch überfordern). Aber ruhige, entspannte Spaziergänge, Spiele und Schmuseeinheiten, kurzum, ganz "normale" Aktivitäten, die du aber so gestalten solltest, dass es nicht zu Situationen kommt, in denen du Angst vor Lotta haben musst. Dadurch werdet ihr beide merken, dass man mit der jeweils anderen sehr viel Spaß haben kann und keine Angst vor ihr haben muss. Aber - wie alles andere braucht das Zeit.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Amica


Edit: Vielleicht setze ich mich hiermit jetzt in die Nesseln, da chemische Zeckenschutzmittel mit Vorsicht zu genießen sind und von vielen Usern hier abgelehnt werden. Aber: Ich wurde Lotta, glaube ich, fürs Erste ein Spot-on gegen Zecken verabreichen (bzw. beim Tierarzt verabreichen lassen), damit sie in nächster Zeit möglichst keine festgebissenen Zecken hat. Denn du hast Recht: Eine Zecke zu entfernen, dürfte bei ihr zum jetzigen Zeitpunkt nicht einfach sein und es wäre kontraproduktiv für eure Beziehung, wenn du in den nächsten Wochen täglich Zecken entfernen bzw. mit ihr zum Tierarzt fahren müsstest, damit der das macht. Leider scheint es aber kein natürliches Mittel zu geben, welches Zecken mit annähernd hundertprozentiger Sicherheit fernhält. Daher würde ich persönlich jetzt fürs Erste ein Spot-on verwenden, um dem Problem aus dem Weg zu gehen und für dich und Lotta Zeit zu gewinnen, damit ihr zusammenwachsen könnt. Wenn das so weit ist, kannst du immer noch auf natürliche Zeckenschutzmittel umsteigen und alles Festgebissene dann (hoffentlich) problemlos entfernen.
(Da ich selbst noch keinen Hund aus dem Auslandstierschutz hatte, weiß ich nicht genau, ob chemische Zeckenmittel z. B. bei Verdacht auf Mittelmeerkrankheiten angewendet werden dürfen. Das würde ich mit dem Tierarzt abklären.)
 
Da ich selbst noch keinen Hund aus dem Auslandstierschutz hatte, weiß ich nicht genau, ob chemische Zeckenmittel z. B. bei Verdacht auf Mittelmeerkrankheiten angewendet werden dürfen.
Dürfen sie, sollten sie sogar.
 
Was muß, das muß. Da bin ich rigoros.

MK drauf und machen.

Und dann, in aller Ruhe, Vertrauen aufbauen und solche Situationen üben.

Das braucht Zeit, die hast Du im Moment nicht, also sichere Dich vor evtl. Bissen und tu, was zu tun ist.

Angst vor einem Vertauensbruch hätte ich nicht. Weil eh noch keine gemeinsame Basis da ist.

Ich hab bspw. vor 4 Jahren meinen Hund Ali übernommen. Der im Grunde nett war, aber der Meinung, ich als FRemde hätte nicht an ihm "rumzufummeln". Pfoten kontrollieren, Zähne usw. Da hat er massiv gedroht.

Ich hatte ihn 3 Tage und er hat sich was in die Pfote eingetreten. Gucken, rausmachen? Fehlanzeige. Also MK drauf und die Sache begutachtet. Und den Splitter rausgezogen. Fand er nicht toll, mußte er halt durch.
Ebenso wie das abduschen, nachdem sich Herr Hund in einer Güllepfütze gewälzt hatte.

Jetzt sind solche Sachen kein Thema mehr. Er läßt sich das alles gefallen. Da im Laufe der Zeit eben Vertrauen und Bindung gewachsen sind.
 
Edit: Vielleicht setze ich mich hiermit jetzt in die Nesseln, da chemische Zeckenschutzmittel mit Vorsicht zu genießen sind und von vielen Usern hier abgelehnt werden. Aber: Ich wurde Lotta, glaube ich, fürs Erste ein Spot-on gegen Zecken verabreichen (bzw. beim Tierarzt verabreichen lassen), damit sie in nächster Zeit möglichst keine festgebissenen Zecken hat.
Würde eher ein Halsband nehmen. Falls es zu Reaktionen kommt, kann man das schneller abmachen. Beim Seersto ist die Wirkung nach 2 Tgaen voll da und genauso schnell wieder weg, wenn man es auszieht.

Für die Zukunft kannst du viel über kuscheln/schmusen erreichen: Ist der Hund dabei ganz entspannt, mal über die Füße streicheln, mal übers Maul, etc. So gewöhnt sich der Hund an die Berührungen und verbindet damit erst mal nicht schlimmes. Das kannst du dann langsam steigern und dann mal leichten Druck auf die Pfoten geben etc.
So habe ich das bisher bei allen Hunden gemacht und ich bin immer damit gut gefahren. Mein jetziger hat es die Tgae erst gezeigt, er kam übel quitschend aus dem Feld und ich bin direkt zu ihm und kommte ihn grob durchgucken, ob ich was "schlimmes" sehen kann.

Wenn aber was gemacht werden muss, dann muss er da durch. Da gibt es dann auch kurzen Prozess und je nachdem was er hat, muss mein Partner ihn halt mal fixieren (was wir aber auch geübt haben und er daher nicht als bedrohlich aufnimmt).
 
Für die Zukunft kannst du viel über kuscheln/schmusen erreichen: Ist der Hund dabei ganz entspannt, mal über die Füße streicheln, mal übers Maul, etc. So gewöhnt sich der Hund an die Berührungen und verbindet damit erst mal nicht schlimmes. Das kannst du dann langsam steigern und dann mal leichten Druck auf die Pfoten geben etc.
So habe ich das bisher bei allen Hunden gemacht und ich bin immer damit gut gefahren.

So hab ich das beim Ali auch gemacht. Wenn er entspannt neben mir lag, immer mal wieder an den Füßen rumgefummelt oder an seinen Ohren. Langfristig war das ein Erfolg. Für kurzfristig akut muß es eben auch mal anders gehen.
 



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