Listenhunde, Kampfhunde oder irgendwie

Der Tierarzt Rückert hat einen Blog und dazu eine flotte Schreibe.

Nun hat er sich am Beispiel der Listenhunde/Kampfhunde erklärtermaßen provozierend ausgetobt und sieht insoweit die Halter dieser Tiere in der verbalen Pflicht.
Das ist zunächst mal banal - wer ist denn sonst in der Pflicht? - aber gut. Sie müssten in jedem Falle aufhören, ihre Viecher mit Kampfschmuser, Listi o.ä. zu betiteln, weil das eine Art Volksverdummung darstellt. Denn sonst würde es nie was mit der Akzeptanz in der Gesellschaft.

Na dann.

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19495
 
Hab's bei Facebook verfolgt. Bin dem Text gegenüber sehr gespalten. Er hat in sofern recht, dass den Hunden nicht geholfen ist, wenn man sie verniedlicht. Ist genauso falsch wie sie als wilde Bestien darzustellen.
Der Rest des Textes ist allerdings schwach und voller falsch recherchierte Halbwahrheiten.

Ich werd einen Teufel tun und meinen Hund als Kampfhund betiteln, wenn er nicht als solcher "ausgebildet" wurde. Ich sage entweder seine Rasse oder den Begriff "Paragraphen-", "Listenhund".
Das Wort Kampfschmuser benutze ich aber genauso wenig die das Wort Kampfhund. Ich verharmlose meinen Hund auch nicht, weil ich Daisy damit keinen Gefallen tun würde. Mich nerven auch diese ständigen Kuschelkinderbilder mit Listis. Oder dieses ständige "ich muss euch jetzt beweisen, wie harmlos mein "Kampfhund" ist"-Getue. Mein Hund ist ein Hund und er hat Instinkte und Zähne, die er einsetzen kann.
Würde man Hunde einfach als das betrachten, was sie sind (nämlich Hunde), gäbe es solch Texte von diesem gewissen Tierarzt gar nicht.

P.S.: bei seinen werten Kollegen kommt dieser Arzt übrigens nicht gut weg mit dieser Provokation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Text gut und das obwohl ich gegen die Rassenliste bin und die "Kampfhunde" sehr gerne mag. Ich wollte sogar einen adoptieren, leider ging es nicht wegen seiner Unverträglichkeit mit Katzen.

Ich verstehe auch, warum das Wort Kampfhund nicht gerne gesehen wird. Es ist einfach durch die Liste und den Vorfällen sehr negativ behaftet. Aber vielleicht liegt es nur an unserer Gesellschaft und unseren Vorstellung von Hunden. Jeder Hund der nicht immer lieb und immer artgenossenverträglich ist, ist ein guter Hund, alle anderen sind Böse. So kommt es mir oft vor. Warum kann man Hunde die andere Hunde nicht so gerne haben, nicht einfach so akzeptieren, auch diese sind tolle Hunde.

Bei uns gibt es keine Regelung, die er im Artikel verlangt, haben wir bereits bei uns. Und ehrlich gesagt, so schlimm finde ich es nicht. Klar informierte Hundebesitzer werden in der Sachkunde nicht viel lernen, aber andere schon. Das beurteile ich, wenn ich mir so manche Fragen in Foren ansehe.
 
Ich finde den Artikel gut, mir ist das verniedlichen von Listenhunden auch auf den Keks gegangen.
Warum heißt ein Hund Kampfhund ? Weil er für Kämpfe von Menschen gezüchtet wurde.
 
Finde den text sehr gut muss ich sagen.

Klingt logisch und gut nachvollziehbar. Teilweise etwas beleidigend, aber dadurch auch interessanter zu lesen.

Das Argument "Wenn man Hunde in Jagdhunde, Hütehunde usw. entsprechend ihrer Zuchtauslese unterteilen kann, sollte das auch für den kampfhund gelten dürfen" finde ich schon stichhaltig.
Denke aber dass das Wort "Kampfhund" durch die Jahre einfach eine zu negative Assoziation hervorruft als dass es jetzt noch sinnvoll und "vernünftig" gebraucht werden könnte.

Zudem fehlen mir auch Hintergrundkentnisse wozu die einschlägigen Listenhunde nun wirklich gezüchtet wurden in der Vergangenheit.

Die 20/40 Regelung für alle Bundesländer einzuführen halte ich ebenfalls schon lange für die beste Möglichkeit irgendeine art von Kontrolle aus zu üben.
Wesentlich sinnvoller und fairer vor allem auch allen Menschen/Haltern/Rassen gegenüber.

Finds nur n bisschen witzig dass meinem kleinen Arek gerade mal 1 cm fehlt um in die 20/40 Kategorie zu fallen ^^
(Lustige Vorstellung, aber würde dann halt dazu gehören und gut ist)


Ich finde auch, bei der Einstufung von Gefährlichkeit, sollte das Potential definitiv berücksichtigt werden.
Halten wir fest dass an Beissvorfällen zu 90 % der Mensch verantwortlich ist. (Egal welche Rasse)

Dennoch ist es ein Unterschied ob ein Pit Bull jemanden beißt oder ein Dackel.
Listenhunde sind dem entsprechend vom Potential her schon gefährlicher.

Ein Mann mit einer Waffe ist poteniell ja auch gefährlicher als ein Mann ohne Waffe.
Auch eine Frau ist mit einer Kampfkunstausbildung ist potentiell gefährlicher als eine Frau ohne Kampfkunstausbildung.

Das kontrollieren wir ja auch ohne Vorbehalte, das Menschen mit "gefährlicherem Potential" sich einer gewissen Art von Kontrolle unterziehen müssen.
Waffe nur mit Waffenschein - Kampfausbildung in der Regel nur mit dazugehöriger Vermittlung ethischer Werte. (Einsetzung der Fähigkeiten nur als Notwehr und nicht um zu schaden - Lax gesagt. Oder halt im Wettkampf)
 
Das Argument "Wenn man Hunde in Jagdhunde, Hütehunde usw. entsprechend ihrer Zuchtauslese unterteilen kann, sollte das auch für den kampfhund gelten dürfen" finde ich schon stichhaltig.


Wenn auch fehlerhaft. Das sind FCI-Gruppierungen. Kampfhund wirst du darunter aber nicht finden. Sondern lediglich die Untergruppe bullartige Terrier. Und wieso? Weil sie eben grundsätzlich erst einmal "nur" Terrier sind. Zu einem Kampfhund werden sie erst nach der Ausbildung. Natürlich spielen die Gene eine wichtige Rolle (weswegen sich der Staff mittlerweile vom Pitbull sehr gut unterscheidet), aber ein bullartiger Terrier ist noch lange nicht automatisch ein Kampfhund.

Zudem fehlen mir auch Hintergrundkentnisse wozu die einschlägigen Listenhunde nun wirklich gezüchtet wurden in der Vergangenheit.

Richtig. Ursprünglich wurden sie zum Kampf gegen Hunde und andere Tiere gezüchtet. Eine übersteigerte Aggression gegen den Menschen ist - bis heute - unerwünscht und auch nie das Ziel dieser Zucht gewesen. Das wird immer wieder gerne einfach ausgeblendet.
Die Gefährlichkeit eines Hundes steigt im Übrigen allgemein mit der Größe eines Hundes.
Und ein Pitbull hat definitiv nicht mehr Potential einen Menschen anzugreifen als ein Labrador. Eben aufgrund ihrer Zucht.

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Ich dachte Hunde abseits von Dackel wären gemeint. Ich meine, das Aushalten würde auch für Terrier gelten.

Terrier sind allgemein triebig. Das gilt auch für Jack Russell & Co. Wenn man das weiß und mit dieser Triebigkeit umgehen kann, sind sie nicht gefährlicher als Omas Dackel nebenan.
 



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