Leinenführigkeit & Hundebegegnung

Hallo 🙋‍♀️

Ich bin auf der Suche nach ein paar Tipps zu diesen beiden Themen.
Und zwar zieht unser Hund (Goldie 1,5 Jahre) immer wieder an der Leine. In der Hundeschule haben wir gelernt sobald sie zieht umzudrehen und einen Richtungswechsel zu machen. Das klappt nach einigen malen hin und her auch irgendwann ganz gut, allerdings macht sie es immer und immer wieder. Egal wie konsequent wir sind. Sie sieht dann irgendwo ein Blatt wehen oder so etwas und dann rennt sie wieder in die Leine. Wir haben den Eindruck das sie sich draußen kaum konzentrieren kann, alles ist spannender.
Mit Wurst geht es einigermaßen, aber wenn man sie dann mal irgendwo schnüffeln lässt will sie wieder los rennen.

Und zur Hundebegegnung
Sobald wir auf einen anderen Hund treffen (oder spielende Kinder) schaltet sie komplett ab. Sie fixiert und wir können weder mit Ansprache, noch mit der besten Wurst der Welt Aufmerksamkeit bekommen.
In der Hundeschule haben wir gelernt mit Leckerlis dran vorbei zu füttern. Bringt gar nichts, selbst Wurst ist in dem Moment uninteressant. Sie springt dann auch in die Leine und will unbedingt zu dem anderen Hund. Auf keinen Fall böswillig oder so, einfach spielen oder Hallo sagen.

Vielleicht habt ihr noch Tipps für mich. Evtl. kann man auch mit einem Clicker arbeiten?
Lg Luisa
 
Leinenführigkeit:

Konsequenz ist das A und O.
Ich für meinen Teil habe keinen Nervbei JEDEM Spaziergang Leinenführigkeit zu trainienre. Also kam es öfter vor, dass ich es durchgelassen habe mit dem Ziehen. Oder mein Mann hat es durchgelassen.
Wir waren einfach inkonsequent - das ist sehr verwirrend für den Hund.

Wir haben es so gemacht:
Geschirr an den Hund - am Geschirr darf gezogen werden und er darf Hunde-Sachen machen ohne sich ständig auf leinenführigkeit konzentrieren zu müssen. (Was nicht heißt dass er uns durch die Gegend zerren darf - zog er zu doll, bin ich stehen geblieben - das hat sich halt eingespielt)
Wenn Hund und Ich Zeit und Motivation fürs Leinenführigkeitstraining hatten, kam das Halsband rum.
Am Halsband gilt bis heute "lockeres Fuß" - da ist dann auch nix mit schnüffeln und bummeln - da wird einfach an lockerer Leine neben mir gelaufen und fertig.

Und wenn ich dann weder Zeit noch Geduld für Leinenführigkeit hatte kam das Geschirr an den Hund und ich habe mir die Erfolge am Halsband nicht kaputt gemacht.

Lernen kann der Hund am besten, wenn alle Bedürfnisse befridigt sind.
Wenn er nach 8h Schlaf morgens erstmal pullern muss, ist es klar dass er zum nächsten Baum zieht und sich nicht auf Leinenfürhgigkeit konzentieren kann.
Anfangs kam bei uns zuerst das Hunde-spannende (schnuffeln, spielen, Welt erkunden usw) - Dann wurde auf dem Rückweg Leinenführigkeit für wenige Minuten geübt.
Wenn das gefestigt war, wurde es öfter eingebaut, auch mal vor der Beschäftigung und immer weiter gefestigt.


Hundebegegnungen:

Würde ich an der Leine komplett meiden.
Eigenen Hund auf die abgewandte Seite nehmen und schnurstraks vorbei gehen - eigenen Hund an sehr kurzer Leine mitführen/mitziehen.
Dabei nicht mit leckerchen vor der Nase rumwedeln - er ist in einem viel zu hohen Erregungslevel um das wahr zu nehmen.

Ich vermute, dass er einfach bisher die Erfahrung gemacht hat "andere Hund bedeutet spielen!! Yay!!"?
Dann muss er jetzt die Erfahrung machen "ich bin an der leine - andere Hunde sind irrelevant" - das kann nochmal 1.5 jahre dauern bis die Erfahrung verinnerlicht ist ;) und auch nur dann,w enn man wirklich konsequent ist.
Das heißt dann auch, kein abmachen von der Leine wenn der Hund zu einem anderen Hund zerrt und zieht.
 
Wir sind bisher nur am Halsband spazieren gegangen.
Soll sie bei Fuß laufen sagen wir immer 'Fuß', dann kommt sie auch immer an die Seite. Sie weiß also was es bedeutet, sieht dann aber wieder irgendwo was und latscht wieder vor. Lassen wir die Leine länger (haben zwei, eine 2m die man auf 3 längen verstellen kann und eine flexi 5m) darf sie schnüffeln. So haben wir angefangen.

Eigentlich kann sie Hundebegegnung nicht mit spielen verbinden. Wir lassen sie bei einem Spaziergang nie von der Leine sondern üben immer mit Leine einfach dran vorbei zu kommen. Oder zumindest sehr sehr selten lassen wir sie von der Leine und das auch nur an einer bestimmten Kanalseite, nicht mal da mal da.
Das mit dem direkt flott dran vorbei laufen ohne Futter kann mein Freund auch ganz gut, trotzdem dreht sie immer den Kopf und legt sich richtig ins Halsband. Ich habe da manchmal schon Probleme mit meiner Kraft bzw. mit ihrer Kraft 😃
 
Nicht vergessen, der Hund ist noch mitten in der Jugendentwicklung :)
Da ist die Impulskontrolle schlecht und das Hirn setzt manchmal aus ^^

Hat sie denn ausreichend Hundekontakte?

Diese Aufregung bei Begegnungen und beim spazieren gehen werden mit dem Erwachsenwerden automatisch weniger.
Trotzdem muss man natürlich im Training dran bleiben um dem Hund zu zeigen, was gewünscht ist.
 
Was vllt auch helfen kann ist ein Training mit Stöckchen/Reitgerte.
NATÜRLICH NICHT UM DEN HUND DAMIT ZU SCHLAGEN/ZU STRAFEN.
Sondern als Begrenzung nach vorne. Hund soll zb rechts bei Fuß laufen. Kriegt das Kommando, kommt auch brav. Kriegt Lob/Leckerli. Will sie dann nach einer Weile wieder schneller laufen/vorlaufen, benutzt man die Reitgerte, das lange Stöckchen als Begrenzung, Hindernis nach vorne. Sie soll nicht vorbeikommen sondern weiter in der gewünschten Fuß-Position zu laufen. Macht sie das kann sie nochmal gelobt werden, Leckerli kriegen.
Wenn die Konzentration versagt FußKommando auflösen, Hund ggf umschnallen. Und ohne Fuß Kommando weitergehen.
 
Ja, das mit der Gerte können wir auch noch ausprobieren.
Haben es jetzt die letzten Tage noch mal konsequent gemacht das wir umdrehen oder einen Richtungswechsel machen sobald sie zieht. Sie versteht es auch, dann geht es ne Weile ohne. Trotzdem muss sie immer wieder mal ziehen 😏

Hundebegegnung hat sie auf jeden Fall. Nehme sie mehrmals die Woche mit zum Pferd und dort kann sie sich auf den ganzen Hof frei bewegen und andere Hunde sind immer dort zum spielen.
 



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