Leinenaggression

Halli hallo
meine Hündin Elly ist eine Cane Corso / Mastiff Dame von 3 1/2 Jahren.
Ich habe große Probleme mit ihr an der Leine.
Wenn wir gemeinsam spazieren gehen läuft sie gut an der Leine.
Das Problem besteht bei ihr darin, wenn kleine bellende Hunde kommen,egal ob noch weit entfernt, auf der der Straßenseite etc.,sie tickt förmlich aus.
Sie bellt nicht, sondern sie versucht sich aus ihrem halti zu winden,arbeitet mit ihrem ganzen Körper.Da sie um die 80kg wiegt, muss ich natürlich auch ordentlich gegen powern.Ohne ihren Halti,könnte ich sie gar nicht halten.
Sobald die Hunde bellen, hab ich keinen Zugang mehr zu ihr.
Mein Mann sagt mir immer, das sie meine Anspannung schon merkt, und daher schon auf Empfang ist.
Aber das ist gar nicht so einfach cool zu bleiben, ich versuche locker auf der anderen Seite weiterzulaufen, aber das ist nicht möglich,da sie mit dem ganzen Körper arbeitet und daher mir vor die Füsse läuft und ich automatisch stehen bleiben muss.
Auf Dauer ist das keine Lösung,da ich ja weiß, das es für sie auch Stress ist.
Bis auf unseren Rüden, hat sie eigentlich keinen Kontakt zu anderen Hunden,da uns viele andere Besitzer aus dem Weg gehen,da sie eine enorme Erscheinung hat.
Wie bekomme ich sie dazu, das sie mir Vertrauen tut und sich in solchen Situationen von mir führen lässt?
Lieben Dank
 
Ich würde dringend zu einem Trainer vor Ort raten.
Ein leinenpöbelnder CC-Mix ist schon ne Hausnummer.

Ansonsten maße ich mir als Molohalter (wenn auch ne deutliche Hausnummer kleiner.. aber eben auch nicht ohne) an Dir zu raten, dass Du mal in Dich gehen sollst und nach weiteren "Baustellen" im Zusammenleben suchst.
Das Vertrauen, dass Du Dir in der Begegnungssituation wünschst, muss an anderer Stelle auch schon erarbeitet sein/muss sich schon zeigen. Im Endeffekt will ich damit sagen: ist Dein Hund wirklich geführt von Dir?

Knappe Beispiele, die nicht abgearbeitet werden müssen von Dir; nur, damit Du weißt, was ich meine:
  • wird gebellt, wenn es klingelt?
  • darf sie dann als erster an der Haustür oder dem Hoftor sein?
  • blockiert sie Dich (ich hatte das Thema erst kürzlich 🙄 )?
  • erwartet sie die Freigabe, vor Dir durch die Tür gehen zu dürfen?
  • lässt sie sich von Dir stoppen, wenn sie "Neues" erkunden möchte?
  • ist sie stundenlang alleine im Garten und darf "wachen"?
Das hört sich alles nun nach "ich bin der Cheffe-Gedöns" an. Und ein kleines bisschen ist es das auch. Allerdings darf man halt nicht vergessen, was man da an der Leine hat und was der "ursprüngliche Verwendungszweck" war. Für mich sind das alles Bausteine auf dem Weg zum entspannten Gassigang.

Es sind tolle Hunde. Aber sie brauchen klare Führung. Sonst fühlen sie sich schnell verantwortlich und entscheiden ebenso selbständig.

Just my two pence.
 
Lieben Dank für deine Antwort;)
Wenn ich mit der Püppi im Wald bin,,sie nicht von anderen Hunden abgelenkt ist, hört sie ohne Probleme, sie läuft Fuß.wartet bis ich ihr das ok gebe, das sie losrennen darf etc.
Sie beansprucht zuhause auch extrem ihre Bereiche beim Rüden, wo wir sie sehr einnorden müssen der Rüde auch Cane Corso ist genau das Gegenteil er möchte meinem Mann gefallen und hört wie ne eins,
Sie ist sehr dynamisch, wenn wir nach Hause kommen, würde sie am liebsten an die Decke springen, vor Aufregung, ich ignoriere sie dann auch, bis sie sich beruhigt hat.
Das Hauptproblem liegt bei mir da,wenn bellende Hunde kommen, ansonsten habe ich sie gut unter Kontrolle.
 
Du führst sie am Halti? Also dieses Kopfhalfter?

Hast Du dich mal einweisen lassen, wie man das richtig anwendet?

Eigentlich ist es dazu gedacht, Bei fuß zu üben bzw. das der Hund an lockerer Leine geht. Und damit kann man auch große schwere Hunde recht gut handhaben. Es ist aber nur für das trainieren, irgendwann sollte es auch ohne klappen.

Da Du es schon anwendest, sollte es dir eigentlich möglich sein, ihren Kopf (und damit ihren Blickwinkel) in bestimmten Situationen mit sanftem Zug zu Dir zu wenden.
Wenn sie bereits austickt, bist Du zu nah dran an der Situation. Abstand ist wichtig.

Pöbelhunde sollten erstmal in aller Ruhe, ohne Ablenkung, sicher sitzende Komandos lernen. Und dann kann man langsam aufbauen, diese auch in kritischen Situationen zu verlangen.

Ich kenn das vom Ali. Der mit Gebrüll und Getöse bei jeder Hundesichtung nach vorn gegangen ist. Und dann auch nicht mehr ansprechbar war. Den konnte ich nur noch festhalten und weiterzerren.

Ich habe nach etlichen anderen Ansätzen unsere Lösung gefunden. Ein sicheres Abbruchsignal, ein "Sitz" und ganz viel Leberwurst aus der Tube (die findet er richtig gut), wenn er kein Getöse gemacht hat.
Ich führe immer noch sehr vorausschauend. Heißt, das Kommando kommt schon, bevor er sich aufbaut.

Inzwischen müssen die Abstände zum andern Hund nicht mehr so groß sein, wie am Anfang. Und er muß auch nicht immer sitzen, mittlerweile klappt es auch, ihn bei Frontalbegegnungen auf der abgewandten Seite weiter zu führen.
Wenn der Weg breit genug ist.

Grundsätzlich stimme ich auch bullerinas Ausführungen zu. Die Gesamtsituation im Zusammenleben mal zu überprüfen ist nie verkehrt.
 
Lieben dank für deine Antwort.
Ja sie hat dieses Kopfhalter.Wie ich dieses anzuwenden habe, das weiß ich.
Wenn ich "Gefahr" sehe, dann reagiere ich immer vorzeitig bevor Elly die Situation erkennt.Das Problem ist einfach bei uns, wenn wir z.B.: einen Weg lang laufen und sie hört das gebelle eines kleinen Chihuahua( die mag sie gar nicht),macht sie mit ihrem Körper eine 180 Grad Drehung,da kann ich sie nicht mehr korrigieren.Sie versucht sich aus dem halti rauszuwinden,da ist dann nix mehr mit korrigieren.Von daher ist solch eine Situation schwierig,weil ich den anderen Hund vorher nicht sehen konnte.
Ihr sollt jetzt nicht denken da läuft ein Frauchen mit einer nicht zu kontrollierenden Bestie herum, so ist das nicht.
Sie hört ansonsten auf meine Kommandos, ist ein ganz toller und lieber Hund, ich möchte nur diese Baustelle endlich gelöst bekommen.
 
Problem 1: Ein Hund den Halter nicht mehr ohne massive Hilfmittel gehalten bekommt. Man könnte ja nicht bei der Rassewahl schon überlegen wieviel Gewicht man sich an die Leine hängt.
Problem 2:
Wenn ich "Gefahr" sehe, dann reagiere ich immer vorzeitig bevor Elly die Situation erkennt.
Andere Hunde werden von dir als "Gefahr" erkannt entsprechend wird sich dein Körper verhalten und Elly sich eben dann auch. Frauchen sieht Gefahr, dann muss da was sein. Du bist der Sender, Elly der Empfänger.
Problem 3: Halti als Erziehungsmittel. Ich hab bisher noch keinen einzigen Halter gesehen der es halbwegs korrekt anwendet. Keinen. Natürlich behaupten alle sie würden es richtig anwenden, glauben es vermutlich sogar. Mal ganz ab das ich von den Teilen, zur Erziehung, sowieso überhaupt gar nichts halte. Es ist ein feinmechanisches Ausbildungs- kein Vorschlaghammer-Erziehungswerkzeug.

Die Lösung kann nur ein Fachmann vor Ort bringen. Einer der sich mit dieser Art Hunden auskennt und den Fehler an der richtigen Stelle sieht. Und das ist nicht die Hündin!

Was mich interessieren würde. Wie verhält sich Elly bei deinem Mann? Wie verhält sich der Rüde bei dir? Zur Durchbrechung des Teufelskreis wäre es vielleicht gar nicht so unsinnvoll wenn die Hunde "getauscht" werden.
 
Der Rüde lässt sich problemlos führen von mir, hört sofort, lässt sich abrufen und bleibt Immer in der Nähe.Er ist wirklich sanftmütig und leicht zu händeln.
Bei Elly hatte ich auch früher das Problem, das sie ausgeflippt ist, wenn Autos an uns vorbei gefahren sind.Sie ist nie direkt an der Straße gelaufen, sondern ich war immer der Puffer.
Das war damals auch der Grund, weshalb ich mir dieses Halti zugelegt habe.
Das Problem mit den Autos haben wir komplett in den Griff bekommen, sie ist relativ entspannt.
Ich habe das Gefühl es liegt wirklich an der Lautstärke.Extrem laute Autos, laute Rollerfahrer oder halt bellende Hunde,da reagiert sie sofort, ansonsten bringt sie nichts aus der Ruhe.
Wir hatten damals ein Weibchen für unseren Rüden gesucht und Ausschau nach einer Cane Corso Dame gesucht.
Als wir Elly besucht haben, hatte uns die damalige Besitzerin erst zum Schluß gesagt, das die Mama Mastiff und der Papa Cane Corso ist.
Ich weiß das ich der Sender bin, aber wie schaffe ich es völlig entspannt zu bleiben?
Bei meinem Mann reagiert Elly ebenfalls auf diese Hunde,aber er ist dominanter und sie lässt sich einfacher händeln,aber komplett ruhig ist sie bei ihm auch nicht.
 
Ich war da ja zufällig gestern auf einem Vortrag.
Wenn ich das jetzt richtig heraus lese, handelt es sich eher um eine Unsicherheit bei lauten Geräuschen?
Ein Ansatzpunkt wäre wohl, die Hündin emotional zu stabilisieren, Selbstbewusstsein stärken, sie und dich als Team zu stärken. Vertrauen ineinander zu verbessern...
Dann sollte sich dir Gesamtsituation entspannen.
Ein sachkundiger Trainer ist natürlich immer hilfreich.
 
ja ganz genau.Sind die Hunde ruhig, läuft sie entspannt, sind die Autos im Normalbereich ist sie entspannt.
Dieses "austicken"tritt nur auf, wenn die Hunde kläffen oder aufgemotzte Autos angefahren kommen.Dieses Verhalten hat sie auch Zuhause.
Sobald extrem laute Autos draussen zu hören sind, springt sie sofort auf die Couch und ran ans Fenster und bellt wie verrückt, das gleiche auch bei kläffenden Hunden.
Wie bekomme ich sie emotional stabilisiert?
 
Dann scheinen Geräusch in der Tat ein Thema zu sein aber sie reagiert ja auch auf nicht bellende und insbesonders kleine Hunde. So les ich das. Es ist also nicht nur die Lautstärke und nicht nur ein geringes (Selbst)Vertrauen.

Ich hatte vor Jahren mit einem Gassihund ein ähnliches Problem. Es war ein Riesenschnauzer-Rüde (immerhin nur 40kg) der andere Hunde ziemlich unnötig fand. Also alle anderen. Ich konnte ihm körperlich durchaus Paroli bieten und vor allem bin ich derart vorausschauend gelaufen das es nur sehr selten zu Problemen kam aber wirklich angenehm war es auf Dauer natürlich nicht. Im Lauf der Jahre baute sich dann so eine innere Anspannung auf. Ich denke du weißt was ich meine.
Irgendwann überraschte uns eine Hündin die von hinten angerannt kam und die wir erst bemerkten als sie bei uns war und siehe da keine Überreaktion. In Folge hab ich an dieser inneren Anspannung gearbeitet. Das war genauso schwer wie es klingt und leider kann ich dir da auch kaum Tipps geben. Ruhiger atmen, weniger Landschafts scannen, tatsächlich mehr riskieren, dieses Bauchgefühl nicht zulassen aber auch nicht dagegen ankämpfen das waren meine Ansätze.
Vermute aber da muss jeder auch ein wenig seinen Weg finden.

Wobei ich wirklich überlegen würde die Hunde zeitweise zu tauschen. Auch im Sinne von Elly welche weniger Stress im Alltag dann hätte. Zumindest eben bis mit einem Trainer das Problem behoben wurde.
 



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