Leinenaggression in den Griff bekommen

Vielen Dank für eure Antworten :)

Ich glaube ich erzähle die Geschichte einfach ein mal kurz von Anfang an:

Mein Mann und ich haben damals mit meiner Schwägerin und Ihrem Mann in einem Haus gewohnt. Ich war gerade mit meinem Abi durch und hatte drei Monate frei bis meine Ausbildung anfangen sollte.
Eines schönen Sonntags hat der Mann meiner Schwägerin im Internet die Anzeige für den Dalmatiner gesehen und zwei Stunden später saßen er und mein Mann im Auto auf dem Weg nach Hamburg um den Hund abzuholen. Sie hatten weder Futter noch Halsband oder sonst etwas zuhause.

Die ersten drei Monate habe ich mich jeden Tag mit dem Hund beschäftigt da ich ja eh zuhause war und er war sehr lieb und anhänglich. Da es nicht mein Hund war habe ich auch nur mäßig mit Ihm trainiert und nur das vertieft was seine Besitzer Ihm bei gebracht haben. Also er konnte sitz, leg dich, nein und solche Dinge. Aber nach den drei Monaten musste ich auch jeden Tag arbeiten und der Hund war dann bis Mittags alleine.

Meine Schwägerin hatte sich dann um den Hund gekümmert da Ihr Sohn zu klein war um mit dem Hund zu gehen und Ihr Mann immer erst spät abends Zuhause. Das klappte auch super und wir haben dann beschlossen das ein zweiter Hund im Haus vielleicht auch für Lucky schön wäre als Spielpartner.
Also haben wir uns Quincy aus dem Tierheim geholt. Er war ein 3 Monate Alter Welpe der ab der ersten Sekunde alles bei Lucky machen durfte. Lucky war mega geduldig und ruhig. Die beiden haben super zusammen gespielt und wir konnten auch gut mit beiden spazieren gehen. In der Zeit hat es angefangen das Lucky nicht mehr an der Leine gehen konnte und nur noch gezogen hat. Da wir aber nur an den Wochenenden mit Ihm raus gegangen sind haben unsere Korrekturen nicht viel gebracht.

Wir sind dann nach einem Jahr weg gezogen weil wir eine größere Wohnung haben wollten.
Von da an wurde es immer schlimmer das der Hund nicht mehr hörte, mehr an der Leine zog und auch anderen Hunden gegenüber aggressiv wurde. Da meine Schwägerin sich dann nicht mehr getraut hat mit dem Hund raus gehen wurde er nur noch in den Garten gelassen(der Garten ist riesen groß). Ihr Mann war immer erst spät Abends zuhause und ist dann nur noch selten mit dem Hund raus und wenn dann nur ohne Leine.

Nach einiger Zeit hat meine Schwägerin sich in einer Hundeschule angemeldet um das Verhalten zu korrigieren aber nach 6 Monaten etwa wurde Sie raus geschmissen da sich der Hund so aggressiv den anderen Hunden gegen über verhalten hat (er hat nie einen gebissen).
Danach hatten sie diverse Hundetrainer die zu Ihnen nach Hause gekommen sind, aber keiner hatte wirklich Erfolg. Teilweise haben Sie auch seltsame Dinge geraten wie dem Hund das Ohr umdrehen, mit dem Schlüsselbund abwerfen oder Ihn im Nacken packen und auf den Boden werfen (ist bei 40 Kg nicht so einfach). Aber auch davon hat nichts geholfen außer das der Hund nicht mehr gerne an den Ohren angefasst wird...

Vor etwa 2 Jahren wurde dann Nachts als der Hund alleine zuhause war eingebrochen und seitdem hat sich seine Aggression noch mal gesteigert. Seitdem kommt er auch nur noch in den Garten und außer meinem Mann und mir geht mit dem Hund keiner mehr spazieren.
Seitdem ist der Hund auch einer der Hauptstreitpunkte zwischen meiner Schwägerin und Ihrem noch Mann, weil Sie es schon ganz lange dem Hund gegen über unfair findet das sich keiner mehr richtig um Ihn kümmert.

So ich glaube das wars in Groben Zügen. Vielleicht kann man so das ganze besser einordnen.
 
Das hört sich danach an als wäre deine Schwägerin an die falschen Trainer geraten und es spricht meiner Meinung nach nicht für die Hundeschule, dass sie dort keine schwierigen Hunde haben wollen. Dafür ist eine Hundeschule ja da, dass dort auch mal Hunde trainieren die mal „nach vorne gehen“ o.ä.

Ich würde mir bei einem 40 Kilo Hund den ich (noch nicht) einschätzen kann und der nicht leinenführig ist und eine Artgenossenaggression hat die Hilfe eines Trainers holen. In meiner Gegend (Niedersachsen) könnte ich dir eine Trainerin empfehlen die auch mit schwierigen Hunden arbeitet. Allgemein ist „Trainieren statt dominieren“ immer empfehlenswert. Dort wird nicht mit Unterwerfung, Schreckreiz und Schmerzen gearbeitet: https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche

Dalmatiner sind Laufhunde, die wollen laufen. Gern lange Strecken am Fahrrad oder als Reitbegleithund. Dieser Hund durfte nur in den Garten oder ist ab und zu mal abends eine Runde gelaufen. Durch Unterforderung können Hunde auch unerwünschtes Verhalten zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir vorstellen, dass der Dalmatiner im Grunde gar nicht wirklich aggressiv ist, sondern einfach zu viel Energie übrig hat und nicht weiß wohin damit. Er ist unterfordert, gelangweilt, hat seltsame Erziehungsmethoden ertragen müssen, usw. Ist klar, dass er dann nicht ausgeglichen und zufrieden ist.
Wenn er richtig ausgelastet wird, körperlich sowie geistig, wird sich das eventuell rasch ändern.
Aber sicherheitshalber würde ich darauf nicht vertrauen und das Ganze am besten von einem vernünftigen Trainer begleiten lassen. Dennoch halte ich für möglich, dies gut in den Griff zu bekommen, zumindest von dem, was ich hier so lese.
 
Mein Problem ist das ich irgendwie das Vertrauen in Hundetrainer verloren habe und Angst hab das das wieder nach hinten losgeht...
Einschätzen können wir den Hund ganz gut da wir ja recht regelmäßig mit Ihm rausgehen (seit ca. 2 Monaten).

Das mit dem laufen stellt ein weiteres Problem dar. Der Hund hat ein Hüftproblem und kann nicht viel laufen. Wir waren am Anfang einmal mit Ihm 12km spazieren und weil wir das nicht wussten hat er den ganzen Tag danach geweint weil er Schmerzen hatte.
Wir müssen das nochmal genau vom Arzt klären lassen was das genau ist und was man dagegen machen kann. Ob das durch Training und Muskelaufbau besser wird oder ob das Dauerhaft so bleibt.
 
Eventuell machen ihn auch die Schmerzen aggresiv? Vielleicht will er sich andere Hunde vom Hals halten, dass die ihm nicht noch mehr weh tun?
 
ne an der Hüfte kann das nicht liegen. Das hat er erst seit diesem Jahr. Er wollte worüber springen und ist dabei weggerutscht und hat sich dabei weh getan. Seitdem hat er das.
 
Was sagt der Tierarzt und die Physio zum Hüftproblem? Muss operiert werden? Muskelaufbau?
Was genau hat der Hund denn an der Hüfte?
 
So eine gesundheitliche Baustelle hätte bei mir auch erste Priorität; niemand kann sich entspannt auf irgendwas (sei es Begegnungen, neue Umgebung oder auch Training) einlassen, wenn man dabei ständig Schmerzen hat. Was den Rest angeht, da würde ich versuchen von Anfang an zweigleisig zu fahren: Auf der einen Seite ein paar wenige(!), unerlässliche Regeln aufzustellen - und auf der anderen Seite zuzusehen, dass der Hund zu seinem emotionalen Gleichgewicht zurückfinden kann. Sprich, dass seine Bedürfnisse weit genug erfüllt werden, damit er sich zufrieden fühlen kann.

Denn das wird bei all den Trainingsdiskussionen leicht vergessen: Jeder lernt nur dann gut und kann sich nur dann ausgeglichen Benehmen, wenn er den Kopf dafür frei hat. Das kennen wir doch auch von uns selbst. Sind wir gesundheitlich angeschlagen, haben Stress im Beruf und Ärger daheim, mussten wir unsere geliebten Hobbies aufgeben - dann sind wir generell schnell gereizt, können uns schlecht konzentrieren, schon Kleinigkeiten werfen uns aus der Bahn. Läuft dagegen alles gut, wir fühlen uns gesund und fit, das Familienleben ist harmonisch und unsere Freizeit erfüllend - dann gehen uns neue Anforderungen leicht von der Hand, und auch schwierige Situationen stecken wir locker weg. Und Hunden geht es da nicht anders. Ein ausgeglichener, zufriedener Hund kann sich auf Trainingsaufgaben einlassen und Alltagsherausforderungen meistern. Ein unausgeglichener, unzufriedener Hund fühlt sich schon von Kleinigkeiten überfordert und reagiert über. Eigentlich merkwürdig, wie viele Hundehalter und sogar Trainer das nicht auf dem Zettel haben.
 
Was er genau hat weis ich nicht, aber meine Schwägerin hat gesagt das es so was wie eine Zerrung ist. Der Arzt hat gesagt das sich das mit der Zeit geben wird und er sich nur nicht überanstrengen soll.
Er hat aber im normalen Alltag keine Schmerzen nur wenn er sich überanstrengt und zu weite Strecken lä
Da er die Problematik aber ja vorher schon hatte glaube ich nicht das es mit den Schmerzen zusammen hängt.

Da er aber ohnehin für unseren Hollandurlaub noch geimpft werden muss würde ich da den Arzt noch mal drauf gucken lassen wenn`s bis dahin immer noch nicht ganz weg ist.
 
Hat sich denn einer bei Euch in der Familie wirklich mal mit der Rasse beschäftigt?
Viele dieser geschilderten Verhaltensweisen können daraus resultieren.
Was ist das denn genau für ein Hüftproblem? Oder war es eine Überlastung aus dem Tag (vllt. eine falsche Bewegung/ ein Ausrutsher) aus dem dann für den Hund die fatale Schlussfolgerung ihn nicht zu bewegen gezogen wurde?
Einen Dalmatiner ausschließlich in einem "Handtuchgarten" Bewegung verschaffen zu wollen, ist für mich wie ein Delphin in einem Aquarium.
 



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