Krieg im Wald!

Ich wohne im ländlichen Schleswig-Holstein nur einige Kilometer entfernt von der Ostseeküste. Hier ist die Welt im Grunde noch in Ordnung, die Menschen sind meist bodenständig, kleinstädtisch/dörflich und somit etwas konservativ eingestellt.
Die kulturellen und gesellschaftlichen Höhepunkte in meinem Dorf z.B. sind das jährliche Feuerwehrfest nebst Umzug durch das Dorf sowie die Treibjagd von Klaus.

Daher sind die Menschen hier in der Regel auch halbwegs rücksichtsvoll und wollen eher keinen Ärger bzw. vermeiden den. Sie halten sich einigermassen ans Programm.

Moderassen sieht man - bis auf die einschlägigen Retriever-Ausnahmen - eher selten. Franz. Bulldoggen sehe ich z.B. eben nur in Grömitz auf der Promenade.

Im Durchschnitt gibt es hier eher kleine(re) Hunde, viele JR, Pudel, Mixe, ein paar Boxer, Schäferhunde und nordische Hunde.

Hier nimmt man als Hundehalter untereinander noch Rücksicht, geht halt - wenns nicht klappt - andere Wege oder geht zu anderen Zeiten.

Seit Jahren liegt der alte Westfalen-Terrier Spencer von Henning mitten auf der Dorfstrasse und hält Mittagsschlaf. Autos fahren Drumherum und für andere Hunde interessiert sich Spencer einen feuchten Kehrricht. Bestimmte Hundehalter leinen an, wenn sie Spencer passieren.

Mehrmals die Woche läuft der alte Drahthaar von Otje - vermutlich heisst der Otto, aber alle sagen Otje - durch´s Dorf und checkt, was so los ist. Trifft er einen fremden Hund, schaut er erstmal ganz vorsichtig, wie der so tickt. Entweder nähert er sich dann ganz vorsichtig - der ist wirklich hündisch-höflich wie sonstwas - oder er läuft einfach weiter. Gelegentlich packt er sich neben Spencer und pennt ´ne Runde. Das sind alte Kumpel und haben früher gemeinsam gejagt.

Der große Mix der vor einem Jahr zugezogenen Architektin wackelt auch manchmal durchs Dorf. Lieber, braver Riesenkerl, sogar mein Dackel mag den.

Vor 1/2 Jahr sind neue Leute oben in der Strasse eingezogen und haben sich einige Wochen später einen schwarzen Schäferhund aus dem Tierheim angeschafft. Mit dem läuft der Mann immer so um 23.00 Uhr eine letzte Runde, Hund ist an der Schleppe und trägt ein grünes Leuchthalsband. Um 23.00 Uhr bin ich auch immer mit Willi die letzte Runde gelaufen. Willi ist wie immer offline, hat sein Hunde-Facebook und ich lasse dann ganz gerne den Tag passieren, bin also gern mal ein bischen in Gedanken. Um 23.00 Uhr ist hier die Strassenbeleuchtung abgeschaltet und es ist dunkel. das Dorf schläft und es ist - bis auf hin und wieder mal ein Auto - nichts mehr los. Man kann also Mann und Schöferhund über- oder zu spät sehen. Der Schäferhund ist nicht ganz "sauber", das hat mir der Mann mal erzählt. Also gehe ich - um Konflikte zu vermeiden - entweder um 22.30 oder um 23.30 Uhr. Dann treffe ich die nie.
Geht, geht alles.

Das reinbrettern kenne ich von hier aus dem Dorf nicht, nur von anderswo. Und hauptsächlich von eben diesen bestimmten Hunden.

Wieso schreibe ich das eigentlich? Weiss ich nicht - aber nun könnt Ihr es auch lesen.

Ich möchte bitte da wohnen, wo du wohnst :girllove: Klingt nach Idylle pur...
 
Das war nen DSH damals. Ich soll also flüchten, weil jemand seinen (vorher Fuß gehenden) Hund losschickt? Wie? Bei 20m Abstand? Hast du so ein Kleinteil mal rennen sehen?
Oder einfach pauschal vor jedem Hund flüchten?

Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße...
Man stirbt nicht daran wenn man klüger handelt.Das hat mit flüchten gar nichts zu tun.Ich gehe auch Schäferhunden aus dem Weg, ich habe kein Problem damit.
 
Da würde ich gerne wohnen :) Ich habe bisher immer in ähnlich kleinen, netten Dörfern gelebt und da war mein AmStaff einfach nur ein schwarz-weisser Hund.
Nun wohne ich in der Stadt und bekomme viel öfter zu spüren, dass ich einen "Kampfhund" an der Leine habe.

Hier im Dorf hat das ne ganze Weile gedauert, bis die Leute uns mit unseren (damals 3) "Kampfhunden" akzeptiert hatten. Wir waren Exoten, mit "solchen" Hunden und Dorfgespräch.
Bis dann auch der Letzte gemerkt hatte, dass die weder kleine Kinder noch andere Hunde fressen und besser erzogen sind, als die meisten Hunde hier.

Danach hatten wir aber mit den später neu angeschafften Staffs keine Akzeptanzprobleme mehr. Erwin war der lustige schwarz-weiße und Ali der schöne schwarze.

Leider ziehen wir ja nun auch wieder in die Stadt, mal sehen wie es da wird.
 
Glaube ich Dir. Aber hier in SH gibt es eine andere Siedlungsstruktur und 2 grundlegende Regeln, die einen wahnsinnig machen können:

1. machen wir immer so
2. haben wir noch nie so gemacht.

Daran verzweifelt jeder Neubürger.

- - - Aktualisiert - - -

Da würde ich gerne wohnen :) Ich habe bisher immer in ähnlich kleinen, netten Dörfern gelebt und da war mein AmStaff einfach nur ein schwarz-weisser Hund.

Jo, wär hier auch so. Ist so wie bei den Menschen hier.
Hauptsache du bist ein ordentlicher Mensch, der Rest ist Latte.
 
Man stirbt nicht daran wenn man klüger handelt.Das hat mit flüchten gar nichts zu tun.Ich gehe auch Schäferhunden aus dem Weg, ich habe kein Problem damit.

Soso... Na, das ist schön für dich. Trotzdem bin ich ein Mensch und nehme mir das Recht raus mich frei zu bewegen. Ob mit oder ohne Hund. Wer sich nicht benehmen kann ist selbst Schuld. Ich mache nicht die Duckmaus vor so selbstgerechten Affen. Mir tun nur die Hunde leid, die es ausbaden müssen...
 



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