Wieso Quatsch?
Die fliegen ja nicht plötzlich so wieder raus. Und auch beim Labradoodle hast du ja schon mehr als wie beim Pudel.
Beim Einkreuzen bei kaputten Rassen kreuzt du ja auch nicht mehr ständig mit weiter rein (schau dir mal den Link mit den Kromfohrländern an
Um das mal aufzudröseln:
Ein Hund hat etwa 19.000 Gene.
Wenn man zwei oder mehrere Rassen vermischt, sind das immer noch 19.000 Gene.
Ein Alleel besteht aus einem Genpaar, z.B. ist für die Augenerkrankung prcd-PRA ein bestimmtes Alleel (zwei Gene) verantwortlich.
Ein Welpe erbt für dieses Alleel immer ein Gen vom Vater und eins von der Mutter.
Die ersten AL Welpen hatten also von zwei Rassen je ein Gen dafür, als die nächste Rasse dazu kam, blieb es bei zwei Genen.
Das kann natürlich erst einmal variieren, weil ein Welpe Pudel x Am. Cocker Gene hat, ein anderer Labrador x Irish Water Spaniel Gene,.....
Natürlich sind das nicht 1000 verschiedene Möglichkeiten, weil bei so etwas in der Regel nur ein bestimmter Stamm und eine bestimmte Anzahl Hunde eingekreuzt wird.
Jetzt stellt sich raus, dass einige der Gene von prcd-PRA betroffen sind und man entwickelt einen Gentest, um die Zucht von kranken Hunden zu verhindern.
Dabei bleiben, je nach Zuchtstrategie, etliche der Gene auf der Strecke und der Pool verkleinert sich.
Verkleinerung des Genpools muss nicht immer negativ sein, sofern man nicht beginnt, immer enger miteinander zu verpaaren und in die Inzucht zu gehen, dann zieht sich der Faschenhals sehr unangenehm zu.
Jetzt wurde beim AL auch auf bestimmte Eigenschaften Wert gelegt:
Er darf nicht haaren (es sollen ja angeblich Allergene weggezüchtet worden sein - wenn das so ist, ist das ein weiterer Genverlust), soll ruhiger, freundlicher Familienhund sein, das Aussehen ähnelt sich.
Das bedeutet, auch hier fallen Gene weg, Aussehen, Wesen und Eigenschaften festigen sich.
Was übrig bleibt ist ein Hund, der sich von seiner genetischen Vielfalt nicht von einem seit 10.000 Jahren gezüchteten Rassehund unterscheidet.
Ob dieser Hund jetzt besonders gesund oder krank ist, hängt davon ab, welche Ursprungsrassen darin sind, worauf beim Weiterzüchten wert gelegt wurde und ob man Erkrankungen sofort auf untersuchte und eine Lösung notfalls schnell in den Zuchtplan einbezog.
Alle auf Merkmale gezüchteten Hunde, auch der AL, stammen von bestimmten Ursprungshunden ab.
Je nach Land entwickeln sich diese Hunde dennoch trotzdem oft unterschiedlich (das dauert natürlich etwa 20 Jahre und genügend Zuchttiere, genügend fallende Würfe), obwohl die Genbasis verwandt ist - es entstehen unterschiedliche Genverpaarungen.
Das liegt an den verschiedenen Vorlieben und Vorstellungen.
Während die Schweden vielleicht viel Wert auf ein besonders freundliches Wesen und kräftige Knochen legen, bevorzugen die Deutschen evtl. eher schnelle, leichte und wendige Hunde, die sportlich sind.
Es entstehen unterschiedliche Genkomponente und verschiedene Linien.
Die ursprüngliche Anzahl unterschiedlicher Gene, den Genpool, erhalten kann man jetzt nur, wenn man zukunftsorientiert züchtet.
- nicht immer denselben Deckrüden nimmt
- sein Auge auf die Linien in den anderen Ländern hat, dorthin zum Decken fährt oder mal einen hund importiert oder exportiert
- mit anderen Züchtern Austausch hält und schaut, welche Verpaarungen sie so machen
Es funktioniert nicht, wenn jeder plötzlich Linienzucht betreibt, weil man noch mehr Merkmale herausholen will.
Rassehunde bestehen immer aus einer bestimmten Anzahl Gene, so wie Aras, Alligatoren oder Menschen.
Solange man genügend unterschiedliche Vertreter der Rasse hat, kann man den bestehenden Genpool erhalten, wie bei Aras, Alligatoren oder uns Menschen.