Konsequent sein und durchsetzen?

Interessantes Thema :)

Ich furchtbares schlimmes Frauchen habe heute auf dem Spaziergang ein "Platz" gefordert. Ich muss vielleicht noch erklären, dass ich sowas so gut wie nie fordere. "Sitz" schon. Aber ansonsten haben unsere Gassirunden eigentlich wenig mit Training zu tun. Abruf schon, auch Leckerchensuche usw. aber normal kein "Platz".

1. Reaktion: Kopf wegdrehen (macht er immer wenn er was nicht ausführen mag, glaube er denkt dann, dass ich denke, dass er mich nicht hört :D)
2. Reaktion: Mich angucken und ganz freudig wedeln
3. Reaktion: siehe 1.
4. Reaktion: einfach mal aufstehen
5. Reaktion (ziemlich zum Ende) genervt quicken und schnaufen.

Ja all das macht mein sturer Eurasier lieber, als sich einfach mal kurz hinzulegen. 🙄

Tjaaaaa.... es hat ganze 10! Minuten, wenn es reichte, gedauert bis ich mein Platz bekommen habe 🤭 und dann auch nur ein schnelles Hinlegen und sofort wieder aufspringen... ich habe es dann durchgehen lassen, was eigentlich ja auch nicht richtig war.
Aber, ich habe jetzt tatsächlich etwas gefunden, an dem wir arbeiten werden :) Frauchen hat auch einen Sturkopf 😬

Ich habe heute das Platz immer wieder wiederholt. Freundlich, aber bestimmt. Würde ich ihn der Situation bedrängen oder bedrohlicher werden, würde da überhaupt nichts gehen. Ich glaube sogar, wenn ich ihn dann noch anpacken würde, während ich ihn unter Druck setzte, würde er knurren.
 
Ich komme grade von der Gruppenstunde auf dem Hundeplatz. Im letzten Drittel der Stunde hat Dobby nur noch zögerlich Platz gemacht. Er hat sich einfach hingesetzt und gewartet. Ich habe dann nochmal im gleichen Tonfall “Platz“gesagt und mich etwas zu ihm runter gehockt. Nach ca 3 Sekunden hat er dann Platz gemacht.

Ich mache mir jetzt vermutlich wieder keine Freunde, aber, ganz ehrlich, ich finde, das hat doch super geklappt.;)
Ich nehme mal an, er musste im vorherigen Verlauf schon ein paar Mal Platz machen und hat nun zum Ende einfach keinen Sinn mehr drin gesehen.
Und ich finde, da hat er doch Recht.

Warum sollte ein Hund ständig Platz machen, auf ein und derselben Stelle, obwohl es keinen wirklichen Grund dafür gibt?
Wenn er es nach einigen Wiederholungen nicht mehr macht (Kira hätte das übrigens höchstens ein Mal gemacht), dann zeigt mir das nur, dass der Hund mitdenkt und ich habe damit kein Problem.

Solange es aus der Situation heraus möglich ist, lasse ich meinem Hund seine selbständige Entscheidung.
Und wenn Kira dann meint, ein "Sitz" reicht ebenfalls, dann ist's mir recht. Beispielsweise im Restaurant.
Solange sie sich dann weiter ordentlich benimmt und keinen stört.
Darf sie selbst entscheiden und dürfte sie auch unterwegs.

Und daher hätte die Trainerin bei meinem Hund einen Teufel getan und den gleich nochmal zu einer (unsinnigen) Übung gezwungen.
Ist aber ehrlicherweise auch der Grund, weshalb wir in keiner "Hundestunde" sind und selbige meist frühzeitig beendet haben.
Ist nicht für jeden Hund und jeden Halter etwas.

Ist ein Kommando dagegen wirklich nötig und Kira sieht den Sinn trotzdem nicht ein, dann muss sie sich mir fügen.
Damit habe ich im Gegenzug dann auch kein Problem.

War beispielsweise in den ersten Monaten beim Training an der Haustür so, wo sie nicht bellend den Besuch als erste empfangen darf.
Da gebe ich ein Mal ein Kommando (das sie bereits kannte) und setze es dann körpersprachlich durch. In dem Fall durch Zurückdrängen und "Raum beanspruchen". Hat nur wenige Wiederholungen gebraucht und sitzt bis heute.

Oder aber, wenn sie sich unterwegs "verabschieden" will, weil sie denkt, das ist jetzt eine wichtige Spur, Frauchen kapiert das wieder nicht.
Dann wird mein ansonsten eher leiser Ton unvermittelt so laut und böse (meine Tochter ist mal richtig erschrocken), dass auch Kira kapiert, hier endet meine "freie Entscheidung".

Ich bin also durchaus nicht zimperlich, aber ich handhabe es eigentlich genau wie bei meinen Kindern früher.
Nur soviel Einschränkung wie nötig und nur dann, wenn es Sinn macht. Aber dann kompromisslos.

Diese sinnentleerten Kommandoabfolgen sind weder mein Ding noch das meiner Hündin.
Solange ich in der Anfangszeit versucht habe, auf diese (übliche und etablierte) Weise zu "trainieren", hat sie mich weder für voll genommen noch mir vertraut.

Muss ich heute dagegen in seltenen Fällen ein Kommando durchsetzen, sieht das nach außen möglicherweise etwas "ruppig" aus, aber meine Hündin kommt genau damit prima zurecht, weil sie es einordnen kann und weiß, dass es jetzt, in genau dem Moment, einen triftigen Grund geben muss.
Und weil sie in vielen Dingen, fast im gesamten Alltag, ihre Freiheit hat und selbst entscheiden kann.
Die kann das nämlich richtig gut *stolzbin*.😍

Ich frag mal ganz naiv:
Wie setzt ihr denn einen Befehl durch? Also, dass Schlagen absolutes Tabu ist, da sind wir uns doch alle einig.
Jetzt ganz konkret: ich sag "sitz" der Hund steht vor mir, guckt mich an und macht ... nix
?
Mir wurde in der Hundeschule geraten mit tiefer Stimme ein "Hey" oder ähnliches zu sagen und dann den Befehl nochmal freundlich zu wiederholen.
Klappt meist sogar :/ :D
Wie macht ihr das?

Ich nehme mal wieder die Restaurant Situation (alternativ die S-Bahn).
Ich sage ein Mal "Sitz".
In der Regel macht Kira das dann auch. Falls nicht, mache ich es wie oben beschrieben (ein tiefes, deutliches "Ey") und dann kommt nur das Sichtzeichen für "Sitz".
Klappt immer.

Würde nicht klappen, wenn ich auf dem Hundeplatz wäre, den Kira sowieso hasst und eigentlich direkt wieder verlassen will.
Da würde ich mich komplett unglaubwürdig machen, wenn ich dann insistiere, dass sie sich auf den verhassten Platz setzen soll, während noch mehrere andere Hunde um sie herum sind.
Deshalb mute ich ihr solche Situationen nicht zu.

Sind dagegen im Restaurant am Nachbartisch Hunde, muss sie sich trotzdem setzen, weil ich ja dort essen will und es einen triftigen Grund gibt, weshalb wir da sind. Und zumindest mein Hund kapiert diesen Unterschied.
 
1. Reaktion: Kopf wegdrehen (macht er immer wenn er was nicht ausführen mag, glaube er denkt dann, dass ich denke, dass er mich nicht hört :D)
2. Reaktion: Mich angucken und ganz freudig wedeln
3. Reaktion: siehe 1.
4. Reaktion: einfach mal aufstehen
5. Reaktion (ziemlich zum Ende) genervt quicken und schnaufen.
Hm, kommt mir seltsam bekannt vor.🤔😆
 
Hm, kommt mir seltsam bekannt vor.🤔😆

Ja, solche "Diskussionen" gibt es bei uns tatsächlich oft, vor allem draußen. Aber ich habe es akzeptiert. Felix ist da einfach dickköpfig ;) Bei uns wird es auch nie ein Sitz geben, wie bei einem hm ja Schäferhund oder so. Also dieses "Ja-Sir-Ja!" Da muss ich schon was sehr Leckeres für anbieten, damit er da so richtig freudig und mit Elan mitarbeitet. Ohne ein Leckerchen vor die Nase zu halten testet er fast immer, ob ich das jetzt wirklich von ihm will oder ob das jetzt wirklich sein muss 😄
 
Balou ist DER Spezialist im ausdiskutieren. Sitz und Platz wurden in der Hundeschule ausdiskutiert, das reingehen vom Hof ins Haus wurde ausdiskutiert, der Abruf wurde ausdiskutiert und das Hinsetzen nach dem Stopp auch. Ich bin sehr geduldig was das angeht.

Bei Tricks im Haus ist Balou aber mit Begeisterung dabei. Draußen gibt es einfach wichtigeres zu tun. Aber wenn ich die sofortige Ausführung wie bei einem Schäferhund hätte haben wollen dann würde hier einer wohnen.😉

Jemand hatte ich unserer Rally Obedience WhatsApp-Gruppe mal ein Video von einem Schäferhund geteilt. Der Schäferhund läuft im Fuß, das Herrchen schickt ihn nach vorne, ruft „Platz“ und in der Sekunde wirft sich der Hund auf den Boden, rutscht noch ein paar Meter weiter weil der Rasen scheinbar nass war und dreht sich dann zum Menschen. Im Hintergrund wird applaudiert. Text dazu: Wann sind wir soweit (in dem Kurs)? Also ich mit Mogli – nie.
 
1. Reaktion: Kopf wegdrehen (macht er immer wenn er was nicht ausführen mag, glaube er denkt dann, dass ich denke, dass er mich nicht hört :D)
2. Reaktion: Mich angucken und ganz freudig wedeln
3. Reaktion: siehe 1.
4. Reaktion: einfach mal aufstehen
5. Reaktion (ziemlich zum Ende) genervt quicken und schnaufen.
Bei Sepp war es noch deutlicher:
1. Einen direkt anschauen
2. Aufstehen und gehen

HSH(Mix) halt, bei dem musste alles einen Sinn haben und wenn nicht, dann hat er es schlichtweg nicht gemacht. Aber er hat einen immer noch direkt angeschaut, bevor er einfach weiter seines Weges gegangen ist. Trotzdem hatten wir ihn lieb.😃
 
Für mich geht diese Hundeschule schonmal nicht. Aber zum einen würde ich in dieser Situation ruhig warten und Kommando wiederholen, verhindern das Hund sich der Situation entzieht.
Aber generell muss sowas verhindert werden. Entweder war der Hund fix und alle und man hat es nicht bemerkt, oder das Kommando würde vielleicht nicht gut genug gefestigt, Variante 3 die Motivation fehlt. Egal wie würde ich nicht laut und ungeduldig werden, sondern einfach das nächste mal darauf achten und rechtzeitig beenden und besser üben.
 
Bei solchen Sachen, also Grundkomandos lernen und (mehr oder weniger) bereitwillig ausführen, erkennt man sehr schön, das zum Teil durch die Rasse vorgegebene Wesen und den jeweils individuellen Charakter eines Hundes, finde ich.

Lani hatte einmal in ihrer ganzen Hundeschulzeit eine Verweigerungshaltung - ein einziges Mal, aber da war sie dann auch zu absolut keiner Mitarbeit zu bewegen.
Sie war so um die 9 Monate alt und wir hatten eine Kursstunde, wo es um Leinenführigkeit gehen sollte.
Alle anderen Kursteilnehmer hatten zufällig an diesem Termin abgesagt, d.h. Lani und ich hatten quasi eine Einzelstunde mit sogar zwei Trainerinnen auf dem Platz.
Ein Training-Paradies geradezu ;)
Und was macht Lani, die sonst immer als - mir schon fast peinliche - Streberin glänzte?
Nichts.
Weigert sich an der Leine auch nur einen vernünftigen Schritt zu machen und robbt statt dessen bäuchlings auf dem Rasen rum.
🤪
Sie ließ sich nicht motivieren - war zu gar nichts bereit, stattdessen absolut konsequent in ihrer Verweigerung. 😐
Die Trainerinnen und ich habe sie gelassen. Und gerätselt, was wohl mit ihr ist...
Irgendwas „Wichtiges“ schien Lani ja zu diesem Verhalten zu bringen.
Am nächsten Tag war sie dann das erste Mal läufig 🍓;)

Grundsätzlich versuche ich immer so interessant zu sein, dass das Ausführen meiner Bitten Lani Spaß und Sinn macht, damit ich gar nicht erst debattieren muß. Aber ich bin von Lani auch unglaublich verwöhnt.
Kromfohrländer Alfke, mit seinen Terriergenen, wollte auch gefallen. Aber häufig in erster Linie sich selbst :p
 



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