Kleptomanischer Theo

[marita]

Okay, dann stellt sich alles etwas anders dar.
Ich habe jetzt auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie es dir geht.
Natürlich kann ein Hund dir sehr helfen, ein "geregeltes" Leben zu führen. Und du hast recht, es ist gut, dass du hier schreibst und selbst erkennst, wo die Probleme liegen. Nur solltest du dann auch die Ratschläge annehmen und v.a. mal einen Trainer suchen, der gewaltfrei arbeitet und bei dem du bleibst.

Denn es hilft weder dir noch dem Hund, wenn du immer wieder Methoden und Trainer wechselst.
Schreien und Schlagen solltest du komplett vermeiden, stattdessen solltest du üben, dem Hund ruhig, aber bestimmt, Grenzen zu setzen.
Und diese Grenzen müssen dann immer gelten. Ist natürlich schwierig, wenn du mal so und mal so gelaunt bist.
Dein Hund macht vielleicht den Anschein, dass er mit deinen Stimmungen gut leben kann, aber das ist ganz sicher nicht so. Schon gar nicht bei einem Hund in der Pubertät. Er braucht immer gültige Regeln und eine verlässliche Routine.

Sonst ist er verwirrt, dadurch bekommt er Stress und dann macht er "Blödsinn", um den Stress abzubauen.

 

[GroberWestfale]

Was Marita in ihrem letzten Post geschrieben hat, ist ein nicht unwesentlicher Punkt, der ganz wichtig ist. Der Stressfaktor! Ich bin nur Laie auf dem Gebiet, aber in einer recht großen Wohngruppeneinheit in der jeder auf seine Art mit Theo umgeht, baut sich beim Hund trotz augescheinlicher "Ich freu mich über jeden" Euphorie ein Stresslevel auf, weil Theo so richtig nicht weiß wer den nun sein festes Rudel ist. Zum zweiten baust du, Kara, auch Stress auf. Die Angst Theo zu verlieren, wenn keiner der Trainer die Patentlösung hat, um den perfekten Hund aus dem Hut zu zaubern! Dann zum zweiten fehlt dir eine gewisse Lockerheit, die Dinge auch mal entspannt zu sehen. Ich ärgere mich auch, wenn mir jemand meine Schokolade wegfuttert, aber dann ist es halt so! Ein Pubertier ist so wie es ist. In der "Ich probier das mal und schau was passiert" Phase. Das ist wie mit kleinen Kindern. Da sage ich mir, in der Ruhe liegt die Kraft. Eine klare Ansage, auch mal mehr, bis der Groschen fällt, aber er wird fallen! Ob es nun richtig ist, das Theo in seiner Box stundenlang liegen muss und dadurch diese Auffälligkeiten entstehen, mag sein, aber das sollten Experten besser beurteilen können!

 

[lina27]

Fpr mich liest sich das nun auch nach einer eher schwierigen allgemeinen Situation...

Es ist einerseits natürlich gut, dass du zumindest eine gewisse Unterstützung durch deine Betreuer hast und diese dich ermutigen. Aber das darf mMn auch nicht auf Kosten des Hundes gehen! Da muss wirklich, dem Hund zuliebe, der dir als seinem Menschen nun einmal "audgeliefert" ist, an DEINER Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gearbeitet werden. Denn dass dir nochmals die Hand ausrutscht, das darf einfach nicht mehr passieren - ansonsten wäre eine Abgabe dem Hund zuliebe nämlich die einzig richtige Lösung.

 

[Crime]

Ehrlich gesagt hatte ich den Eingangstext nur ganz kurz überflogen ob mich der Thread überhaupt interessiert. An dem Satz bin ich hängen geblieben und eigentlich war da schon alles für mich geklärt.

Mittlerweile sind schon vier Gläser kaputt, weil ich aus Wut (statt ihn zu schlagen) dann schreiend in die Küche bin und Gläser auf den Boden geschmettert habe.

Ich überflog die Reaktionen auf den nächsten Seiten und entdeckte das du irgendwann wohl geschrieben hast das du ihn geschlagen hast. Sogar noch zusätzlich zu diesen Wutanfällen.

Mindestens einmal so das dir die Hand weh getan hat? Also ich bin sicherlich nicht übertrieben zimperlich aber eigentlich stellst du dir selbst die richtige Frage

Habt ihr vielleicht eine Ahnung,.... was ich tun kann?

Fakt ist, du setzt deinen Hund sowohl physisch als auch psychisch massiver Gewalt aus. Gerade letzterem meiner Meinung nach in einem Ausmaß das für ein Hundekind, und das ist Theo, dramatische Auswirkungen hat.
Theo ist jetzt gerade einmal 10 Monate. Die bisherigen Phasen sind sicherlich anstregend aber eigentlich eher noch auf eine lustige Art und Weise und mit dem was jetzt kommt, insbesondere da Theo 0 Grundgerüst von dir mitbekommen hat bisher, nicht zu vergleichen.

Wenn du Theo liebst, bitte, such ihm ein schönes zuhause. Gib ihm diese Chance. Noch hat er sie.

Du bist ganz offensichtlich noch nicht bereit für diese Verantwortung. Das bedeutet aber nicht das du es nie sein wirst, nur eben jetzt noch nicht. Wart nochmal einige Jahre ab und dann, vielleicht nicht unbedingt ein Border-Collie aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt sollte für dich vor allen anderen Dingen, wie gesagt immer vorausgesetzt das du Theo gern hast, sein Wohl im Vordergrund stehen.

 

[Skadi]

Da gehe ich völlig konform mit @Crime

 

[GroberWestfale]

Ich schließe mich schweren Herzens den letzten beiden Posts an! Eine Pflegefamilie mit möglichem regelmäßigen Besuchsrecht wäre die beste Lösung für Theo.
Kara, es tut mir leid, dass so knallhart zu schreiben. Aber deine Impulskontrolle ist gleich null und der Hund als gedachte Therapiehilfe der komplett falsche Weg!

 

[Bubuka]

aber vielleicht geht ihr nicht einfach von Grund auf davon aus, dass junge Hundehalter die ihren Ersthund haben und einfach mal Fehler machen, eine potentielle Gefährdung für die Entwicklung des Hundes sind.

Junge Hundehalter ohne Erfahrung sollten sich einen alltagstauglichen erwachsenen Hund als ersten Hund suchen und keinen Welpen aufziehen.
Ein ausgeglichener erwachsener Hund verzeiht auch mal Fehler.
Beim Welpen und Junghund können zu viele Fehler zu einer gestörten Entwicklung führen.

Ich durfte mir ihn auch nur holen wenn ich versprach regelmäßig zum Hundetraining zu gehen.

Als ob ein Hundetraining eine Gewähr für eine hundegerechte Haltung ist.
Dort lernt der Hund nur, Befehle auszuführen.
Viel wichtiger ist es aber, dem Hund Sicherheit und Stabilität zu geben.
Wie du das leisten willst mit einer Persönlichkeitsstörung.... keine Ahnung.
Dir fehlt es ja selbst an Sicherheit und Stabilität.

 

[Crime]

Heute trafen wir einen Labbimix. 5,5 Jahre alt, seit 2 Jahre beim Frauchen aus dem Tierheim. Der stellte sich irgendwann aufs letztjährige Salatfeld und fing zu mampfen an. Frauchen meinte Salat wäre ja egal aber nicht DER Salat ist so grüngelbschleimglibberig und er hatte letzte Nacht Durchfall.

Er ging mehrere Male kosten und jedes Mal war das Abbruchsignal weniger freundlich in der Tonlage. Beim dritten dann schon recht amtlich, Trommelfell zerreissend.
Der gute Labbi zuckte nicht mal mit nem Ohr. Er wusste durchaus er war gemeint, aber das warf ihn jetzt kein kleines Stückchen aus der Bahn.

So nen Kadetten in einigen Jahren. Der will auch nicht geschlagen werden aber ein paar zerdepperte Gläser sind für ihn kein Weltuntergang.