Kehlkopflähmung beim älterem Hund

Ich habe die Forumsregeln nicht drauf:(. Hab gerade eine DinA4 Seite Antworten geschrieben, un nu isses futsch. Muß aber erstmal mit unseren Beiden spazieren gehen, dann versuche ich es nochmal. Nochmal ganz schnell: Duisburg Kaiserberg empfehle ich sehr,auch wenn der Weg weit ist. Morgens hin, abends zurück. Alle Informationen erhält man über Fr. Dr Klesty am Telefon,wenn man sie via Mail (Internet) drum bitttet, auch den Termin.
So, jetzt muß ich abber los...
 
Von der Klinik in Bielefeld habe ich auch bisher nichts Gutes gehört. Ich kann zum Thema nichts beitragen, würde aber die Tierklinik in Ahlen sehr empfehlen.
In Bramsche war ich auch zufrieden, aber in Ahlen noch mehr!
 
Hallo, bin schon mal ganz baff wieviele Antwort nicht in so kurzer Zeit bekommen habe.

Bin schon ganz gespannt, auf die Ausführung von Ahrtalhunde, ansonsten ist die Fahrerei iüberhaupt kein Problem, Hauptsache es handelt sich um Leute mit Erfahrung bei dieser OP und zusätzlich muss das Bauchgefühl stimmen.
Zudem sind Wege ins tiefste Westfalen für uns auch nur Ausflüge in die alte Heimat...
 
Soll natürlich heißen: ...wieviele Antworten „ich“ bekommen habe,

(Automatisches Korrekturprogramm / da sollte man lieber immer erst nochmal vorher Korrektur lesen..)
 
Hallo HaidiPointer !
Danke für Dein Kompliment hinsichtlich des Beitrags.
Gerne schnell die Antwort auf Deine Fragen. Ich fang mal hinten an. Also der Preis. Knapp 900.-€.
Da war alles dabei. Voruntersuchung incl.Ultraschall vom Bauchraum (Ausschluß Carcinom oä.) , Endoskopie des Rachenraums, komplette OP und Medikation für danach. Nach Umhören in anderen Kliniken ist das ein mehr als fairer Preis.
Wir fuhren morgens sehr früh hin (zwei Stunden Fahrt) und am frühen Nachmittag wieder nach Hause (unbedingt Landstrassen, Nebenwege - Stau auf der Autobahn ist schlimmer , als langsam vorwärts kommen ). Wir hatten einen Termin. Die Klinik am Kaiserberg in Duisburg ist absolut zu empfehlen. Fr. Dr. Klesty und ihr Team ist richtig gut. Die Abläufe sind trotz sehr starkem Andrangs bestens aufeinander abgestimmt.
Diffenrenzialdiagnostisch muß man noch bedenken, das die Lähmung bestenfalls den Kehlkopf betrifft (da kann operativ geholfen werden) oder schlimmstenfalls den gesamten Schlund betrifft. Da kann man leider nix machen. Ist aber wohl selten und wird von Fr. Dr. Klesty kurz vor der OP via Endoskopie geprüft. Auch ob beide Seiten oder nur eine eröffnet werden muß.
Mal eine Frage von mir: ist Euch die Erkrankung bzw. die Behandlungsmöglichkeiten/Technik OP erklärt worden ? Das fällt mir gerade auf. Das Problem hatten wir zumindest auch.
Ansonsten zu Frage drei: Hannah hat alles perfekt gemeistert. Sie hat über ein Jahr leiden müssen (wissen wir erst jetzt im Nachhinein), brauchte auch fast ein Dreivierteljahr um sich vollständig zu erholen. Das klingt jetzt lange, muß ich aber erklären. Zum Einen, um den Schrecken zu nehmen, war sie von der ersten Minute an ein ganz anderer Hund. Sie hat sofort wieder Spass gehabt, konnte zügig Kondition und Kraft aufbauen, und wieder Vertrauen in sich selbst . Letzteres hat am längsten gebraucht. Uns ist jetzt , so lange danach erst klar geworden, wie viel Stress ihr das machte. Auch jetzt , wo die ersten warmen Tage an die schlimme Zeit erinnern,brauchte sie einige Zeit, um zu begreifen (und wir auch) dass sie wieder hecheln kann, Wärme also ok ist. Vorher ist sie uns mehrmals kollabiert. Und sie hat einen kompletten Fellwechsel durchgemacht. Also atypisch von der Zeit her , aber auch die Menge an Fell, die sie verloren hat. Sie hat sich quasi einmal runderneuert.
Was Nahrungsaufnahme betrifft. SIe hat das irgendwie gewußt. Sie frisst etwas erhöht (meist halte ich den Napf etwa in Schulterhöhe) . Kann aber auch Leckerchen fangen, vom Boden aufnehmen, Dosen auslecken, Knochen vertilgen. Alles gut. Und sie konnte vom ersten Tag instinktiv damit umgehen. Wo wir etwas aufpassen müssen ist das saufen. Angedickt geht gar nicht, lieber verdursten. Macht sie aber auch sehr vorsichtig. Auch aus der Aht durfte sie etwas später wieder saufen (zu Anfang nicht, wegen Infektionsgefahr) .
Sie verschluckt sich beim Saufen manchmal, aber selten. Dann hustet Madam gewaltig und gut. Ab und an Temperatur messen (After,nicht nach Gassirunde) , dann kann man schnell reagieren. Alles bestens ! Wenn noch Fragen sind - mach ich gerne !
 
So, ich lerne dazu. Und habe jetzt auch ein wenig mehr Zeit , als gestern. Bin normaler Nutzer des Internet, eher suchen statt einstellen, aber ich hab es geschafft.
Vielleicht nochmal ein kurzes Fazit. Die größte Hürde war die Entscheidung OP ja oder nein. Und da wiederhole ich mich: wir hätten viel früher reagiert, wenn gewußt wie. Die OP ist unvermeidlich. Die Lähmung ist in jedem Fall fortschreitend. Und das Leben danach ist zwar ein stummes für die Vierbeiner, aber alles andere kommt wieder. Alle "Probleme danach" die ich bisher beschrieben habe sind einfach zur Info, aber es erledigt sich viel von allein. Einfach viel hinschauen. Temperatur zu Beginn täglich messen, wir haben es mittlerweile auf einmal pro Woche ausgedehnt. Sicher gibt es noch mehr Risiken. Und bestimmt ist im Forum jemand, der Schlimmes zu berichten hat. Aber zumindest Hannah hatte keine andere Chance. Und wenn uns Menschen eine OP bevor steht müssen wir auch was riskieren. Garantien gibt es nunmal nicht.
Aber wenn man mal die Klinik für sich gefunden hat (wir waren irgendwann so kirre, dass wir eine Liste gemacht haben, was genau wir für uns brauchen,um eine Klinik für richtig zu empfinden z.B. ausreichende Info's, bei Narkose dabei sein, keine tagelangen Aufenthalte u.a.m.) ist es keine große Sache mehr, da es wirklich in dem Moment greift, in dem der Eingriff stattfindet. Vielleicht eine Sache noch: nicht unbedingt im Hochsommer. Das Wundgebiet ist anfangs von Natur aus geschwollen, wenn dann noch 30° C dazu kommen, wird es im wahrsten Sinne eng. So,jetzt höre ich aber mal auf. Ich glaube ich schreibe so viel, weil es uns soooo viel Nerven gekostet hat, wir waren krank vor Sorge und dann lief alles so gut. Also - viel Glück und immer fleißig fragen :rolleyes:!!!
 
Besten Dank für die Mühe bis hierher.


Wir sind wohl von der grundsätzlichen Rundum Versorgung unseres Tieraztes verwöhnt gewesen und daher, ob der desinteressierten Art der Beratung „dem eigentlichen Patienten gegenüber“. (HUND) in Bielefeld etwas Irritiert gewesen.

Die grundsätzlichen Kosten der OP waren fast identisch ca.970,-€ ...…dann setzte jedoch ein unermüdliche Auflistung von Gerätemedizin und Dienstleitungen ein, die ganz offensichtlich verkauft werden musste.

Als medizinischer Laie fehlt leider der Backround um zu widersprechen (man will ja das beste für seinen Hund, und sich nachher nicht sagen lassen man habe die besten Optionen ausgeschlagen)

Die fortwährend gebetsmühlenartig empfohlene Computertomographie (CT) sei für alle eine gute Ergänzung, zumal sowieso die Kosten für „mehrere Röntgenbilder“? entstünden, und es sowieso nur noch um die Differenzsumme ginge (CT _ Kosten ca 450,-€) ( frische Röntgenbilder von der Lunge, sowie der Atemwege hatten wir von unserem Tierarzt mitgebracht )

Die veranschlagte zweitägige Unterbringung in der Klinik nach der OP in einer gekachelten Aufwach-Box, (für etwas über 100,- / Tag) war dann für uns der letzte Auslöser, uns weiter umzuhören, da wir eine solche Situation schon eimal hatten und unser (Typisch Vorstehund) Sensibelchen dabei fast kolabiert wäre.

Der Fortgang am OP Tag hätte so ausgesehen, dass der Hund vorne abgegeben würde, da verschiedene medizinische Gewerke und Ärzte benötigt würden, könnte man den genauenOperationstermin nicht nennen (Bildgebendes Team / Untersuchung u. Anästhesie / schließlich OP / und dann wahrscheinlich ein Team f. die Nachsorge)

So kam es zu der Aussage: „Rechnen Sie mal alles mit allem, mit ca.2100,- + x?“

Das ist heftig, aber vor allem blieb das dumme Bauchgefühl, das der Hund nicht einmal abgetaste wurde, in Augenschein genommen, Abgehört oder sontiges, eben das typische auf den Tisch stellen und begutachten des Patienten, was wir alle von unseren Hunden (Tierärzten) kennen.

Mit dem Gefühl das teure Gerätemedizin ausgelastet werden soll, sind wir dann recht Wortkarg nach Hause gefahren.

(Wohlgemerkt, wir sind hier nicht angetreten um eine Tierklinik zu diskreditieren, dazu fehlt uns der medizinische Hintergrund, und wir hatten mit nur „einem“ Arzt zu tun, alles verlief freundlich, hinterließ eben nur ein leichtes „Geschmäckle“)


Wir werden uns mal mit Frau Klesty in Verbindung setzen, und halten das Forum weiter auf dem Laufenden .

An Ahrtalhunde:

> Auf dem AvatarFoto schwimmt euer Hund.. ich gehe von einer alten Aufnahmen aus oder ? Vereinzelt ist zu lesen, das nach der OP schwimmen ein erhöhtes Risiko ist, aufgrund der geöffneten Luftröhre (Also nach der OP ist schwimmen Tabu oder? ). Wie sind eure Erfahrungen.

> in einigen Kommentaren wird geschrieben, dass nach der OP, der Hund für ewig Stumm ist... (leuchtet technisch ja ein)
Kann er trotzdem noch irgenwie geartete Geräusche machen? Fehlt eurem Hund die Möglichkeit der Komunikation ? (Fiepen / Bellen / Knurren / Zufriedenheitsgrunzen... usw usw

Alles Fragen, über die man im Netz keine wirklich „konkreten“ Antworten findet, daher hier für alle die das irgendwann einmal betrifft sicherlich hochinteressant...
 
Was mir aufgefallen ist: also beruflich kommen wir aus dem medizinischen Bereich und ohne Kommentar zur behandelnden Klinik: ein Röntgenbild ist eine Momentaufnahme, das Problem der Larynxparalyse kann man aber nur in Bewegung sehen, also Endoskopie bei leichter Sedierung. CT - keine Ahnung wozu. Redet mit Fr.Dr. Klesty. Sie hat uns seinerzeit durch ihre klare differenzierte Aussage das ganze Thema vereinfacht, transparent und überschaubar gemacht. Nochmal. Steht die Diagnose fest, gibt es einen ganz eindeutigen Weg. Je länger ich schreibe um so mehr merke ich, dass der ganze Hype viel zu viel ist. Es ist unterm Strich wesentlich unkomplizierter, wenn man den richtigen Arzt kennt...;).
Hannah schwimmt nach wie vor, aber sie knallt nich mehr so ins Wasser, sondern geht vorsichtig rein, nimmt ihr Stöckchen auf und schwimmt ruhig zurück. Ja, das mit der Stimme. Nein, kein Bellen, kein Fiepen, kein Knurren, aber ein leises heißeres Fauchen sag ich mal, also man hört sie schon noch. Es fehlt nur am Anfang, weil es so ungewohnt still ist, das stolze Anschlagen fehlt, das ist schon bitter und treibt manchmal heute noch die Tränen in die Augen. Man lernt, damit zu leben. Ich kann nur für mich und von Hannah sprechen, aber sie ist eine stolze Erscheinung, kommuniziert meist über Körpersprache, hat nie viel Theater gemacht. Und sie ist sonst fit und gesund - und das zeigt sie durch zufriedenes Schnaufen:). Damit fehlt es nicht all zu sehr; aber es stimmt. es wird recht still. Witziger Effekt: man schaut mehr nacheinander, der Augenkontakt ist intensiver. Und das gefällt zumindest Hannah sehr:cool:.
Ihr schafft das schon. einen Tag Stress (besonders für uns Menschen) , 3 Wochen Schonzeit, in der sich aber schon eine Menge tut, und ihr habt einen tollen Hund zurück. So wird das was !
So, schönen Tag noch , muß lernen , hab bald eine kleine Prüfung....:rolleyes:
Halte mich auf dem Laufenden, ist echt spannend.
 
Hallo an alle Fellnasenbesitzer ;) ,

ich hoffe, dass wir auch etwas zu dieser Thematik beitragen können.
Ich kann mich an dieser Stelle nur Ahrtalhunde anschließen, da es auch mir ein großes Anliegen ist unsere Geschichte zu erzählen und so anderen vielleicht helfen zu können, so wie mir der Beitrag von Ahrtalhunde geholfen hat. Es hat Ähnlichkeit zu unserer Geschichte. Auch ich hätte mir mehr Informationen und Erfahrungsberichte gewünscht.

Mein Labrador Charly ist nun über 12 Jahre alt. Alles begann letztes Jahr im Juli. Charly kam im Sommer mit der Hitze nicht mehr so gut zurecht und fing an lauter zu hecheln als gewohnt. Aus diesem Grund stellten wir ihn unserer Tierärztin vor. Charly hatte vorher bereits ein leicht vergrößertes Herz, was aber bis dahin keine Probleme machte. Im Juli sagte unsere Tierärztin dann, dass dies von seiner Herzproblematik komme. Sie machte ein Röntgenbild und weitere Erkrankungen wurden ausgeschlossen. Charly wurde auf Vetmedin eingestellt.
Zwei Monate später musste er operiert werden, da er ein Gerstenkorn hatte. Die Narkose hat er gar nicht gut vertragen und reagierte zwei Wochen nach der OP mit heftigem Erbrechen und Durchfall. Charly wurde wieder bei unserer Tierärztin vorgestellt. Das Blutbild ergab, dass die Leber massiv geschädigt sei von der Narkose und es fraglich sei, ob er sich wieder erholen werde. Er bekam eine Leberdiät und hat sich wieder erholt. Das Hecheln war dann ein wenig besser, da es nicht mehr so warm war. Im Dezember legte er sich beim Gassigehen plötzlich ab und benötigte einige Minuten um sich wieder zu erholen. Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits Librela erhielten, ist Charly monatlich beim Tierarzt. Auch dieser Vorfall wurde geschildert und man schob es erneut auf sein Herz und sein Alter. Im April gab es dann einen Vorfall, bei dem Charly sich erneut beim Freilauf ablegte und lauthals nach Luft schnappte. Nach einigen Sekunden konnte er wieder weiter gehen, so dass wir dachten, er habe sich an einem Grashalm verschluckt. Auch dies berichteten wir unserer Tierärztin. Sie sagte, dass sie davon ausgehe, Charly habe Wasser in der Lunge. Er erhielt Diuretika. Nach dem Wochenende sollte dann eine Rücksprache mit der Tierärztin erfolgen, ob es besser sei. Sie gab uns den Hinweis, dass wir noch einen Kardiologen aufsuchen könnten. Allerdings müsse man sich gut überlegen, ob man das noch möchte und wir uns auf der Leiter nach unten begeben. Ich war schockiert und konnte nur noch weinen. Diese Diagnose passte nicht zu meinem Bauchgefühl und dem, was ich bei meinem Hund sah. Er war voller Energie und Lebenswillen! Eine Euthanasie kam in keinster Weise in Frage. Unsere Tierärztin gab uns die Kontaktdaten der Kardiologin Frau Dr. Vollmar aus Bonn.

Dort stellten wir Charly im Mai vor. Das EKG und Herzultraschall schlossen Wasser in der Lunge aus. Das Blutbild ergab, dass sich sogar die Leber erholt hatte und seine Werte nun im Normalbereich waren. Sein Herz habe eine kleine Pumpleistungsschwäche und sei ein wenig verkleinert, was aber nicht schlimm sei. Mit Vetmedin sei er gut eingestellt. Wir konnten die Diuretika ausschleichen lassen. Sie äußerte dann den Verdacht einer Kehlkopflähmung und sagte, dass nur eine OP helfen könne. Aufgrund der letzten Narkose war mein Partner zu diesem Zeitpunkt gegen eine OP. Mir ließ der Verdacht jedoch keine Ruhe und ich sah wie mein Hund täglich gerne längere Spaziergänge machen wollte, aber bereits nach 5 Minuten völlig außer Atem war. Auch wenn er Aufregung empfand (Freude oder Frust) fing er an zu hecheln. Charly versuchte immer wieder im Garten zu buddeln, zu spielen und sich zu wälzen und wurde von seiner Atmung immer wieder ausgebremst. Ich war verzweifelt, da er noch so eine Lebenslust zeigte.
Also setzte ich mich intensiver mit der Thematik auseinander und las alles, was ich dazu finden konnte. Dabei stieß ich auf den Beitrag von Ahrtalhunde und ihrer Erfahrung mit der Tierklinik in Duisburg sowie Frau Dr. Klesty. Ich sah mir die Internetseite der Klinik an und musste feststellen, dass sie keine neuen Patienten mehr aufnehmen.
Nachdem ich herausgefunden habe, dass er daran ersticken könne, ließ ich bei meinem Partner nicht locker. Wir beschlossen zunächst Rücksprache mit Frau Dr. Vollmar zu halten bzgl. unserer Bedenken und unserer Fragen.
In dieser Woche musste Charly wieder zu unserer Tierärztin um Librela zu erhalten. Sie wurde von den Gedanken über die OP informiert. Sie riet davon ab und verglich dies mit Pferdehusten. Er würde nicht an der Kehlkopflähmung ersticken und nicht alles, was für Hunde gut sei, sei auch gut. Charly sei nunmal alt! Eine fatale Fehleinschätzung!

Nach telefonischer Rücksprache mit Frau Dr. Vollmar (Kardiologin) sagte sie, dass sie keine Bedenken wegen der Narkose habe, da es seinem Herz gut gehe. Wegen der Leberproblematik könne dies angesprochen werden, um evtl. ein anderes Narkoseprotokoll zu fahren. Sie empfahlen uns die Tierklinik in Duisburg, Frau Dr. Klesty. Dahin würden sie immer überweisen. Das war der Jackpot!
Mein Partner sagte zu, sich über das Wochenende Gedanken machen zu wollen. An diesem Wochenende musste Charly von meiner Mutter betreut werden. Er wurde von einem anderen Hund gebissen und war sehr aufgeregt. Er hat lange und heftig gehechelt bis er sich beruhigt hat. Am Folgetag verschluckte er sich am Futter und würgte ständig.
Nach dem Wochenende beschlossen wir Kontakt zu Duisburg aufzunehmen. Dienstags war Charly erneut bei meiner Mutter. Bei einem Spaziergang legte er sich erneut ab, hechelte und benötigte Minuten, um sich wieder zu stabilisieren. Ich schrieb eine E-Mail an die Tierklinik mit meinen Kontaktdaten und berichtete von unseren Problemen. Am Folgetag rief Frau Dr. Klesty persönlich an. Sie beantwortete mir alle meine Fragen und erklärte mir den Ablauf. Wir erhielten Handlungsanweisungen wie wir mit Charly umgehen sollen und wir vereinbarten einen Termin für die Spiegelung im Juli. Bis dahin sollten wir noch ein Röntgen und Bauchultraschall machen lassen, um Tumore ausschließen zu können. Alle Werte und Ergebnisse sollte ich Frau Dr. Klesty per Mail zukommen lassen. Alle Befunde von Frau Dr. Vollmar übersendete ich sofort nach diesem Telefonat.

Am Abend gingen wir spazieren. Wir wollten nur zu einer Wiese, die keine 5 Minuten von zu Hause weg ist. Es war sehr heiß und schwül. Charly hechelte massiv. Wir hatten eine Hundebegegnung, bei der Charly sich sehr aufregte. Plötzlich hörten wir nur noch ein Fiepen und Charly bekam keine Luft mehr. Er japste erbärmlich nach Luft - er hatte einen Erstickungsanfall. Um auszuschließen, dass er Gras verschluckt hat, griffen wir ihm tief in den Hals. Es trat keine Besserung ein und Charlys Zunge und die Lefzen liefen blau an. In seinen Augen stand die blanke Panik! Er hatte keine Körperspannung mehr und japste minutenlang nach Luft. Ich lief nach Hause und holte das Auto. Während der Autofahrt japste er weiter und setzte Kot ab. In der Tierklinik angekommen, konnte Charly wieder leicht atmen. Er wurde sofort notfallmäßig mit einer Infusion versorgt, erhielt Sauerstoff und ein Bauchultraschall, um ausschließen zu können, dass er davon eine innere Blutung habe. Nach ca. 2 Stunden hatte Charly sich wieder stabilisiert und er durfte wieder nach Hause. Auch die Tierärzte in der Klinik rieten zu dieser OP. Alles andere sei keine Option und mit fehlender Lebensqualität für Charly und uns verbunden. Wir sollten es versuchen.
Bereits in der Klinik schrieb ich Frau Dr. Klesty eine E-Mail und erzählte von dem Vorfall. Ich bat sie die OP irgendwie vorzuverlegen, da Charly es vermutlich bis Juli nicht mehr schaffe. Donnerstag war Feiertag.
Ab diesem Zeitpunkt ging Charly nur noch auf die Wiese vor dem Haus. Wir waren nur noch zu Zweit mit ihm draußen, da uns auf jedem Schritt die Panik begleitete. Dieser Vorfall war unfassbar und kann einfach nicht in Worte gefasst werden.

Am Freitagmorgen rief Frau Dr. Klesty mich an und fragte, ob es bereits zu spät sei. Ich sagte ihr, dass Charly durch ein Wunder überlebt habe. Sie fragte mich, ob wir die OP heute machen wollen sowie die Voruntersuchungen. Ich war völlig perplex und fragte, ob das ginge. Frau Dr. Klesty sagte sofort, dass wir die OP unter diesen Umständen vorziehen, da es ihm sehr schlecht gehe. Charly war jedoch nicht nüchtern, weshalb die OP an diesem Tag nicht erfolgen konnte. Wir sollten am Montag, den 12.06.23 um 9 Uhr in der Klinik sein. Bis dahin dürfe Charly nicht raus und müsse Kühlakkus am Hals tragen, um ein Anschwellen des Kehlkopfs zu vermeiden.
Das Wochenende war quälend...für Charly und uns...

Am Montag fanden wir uns in der Klinik ein. Frau Dr. Klesty sagte, das Charly erst in die Klinik dürfe, wenn sie mich anrufe, da Charly bei Hundebegegnungen Stress habe.
So meldete ich uns an. Wenig später rief mich Frau Dr. Klesty an und wir konnten beginnen. Charly wurde zunächst untersucht und uns wurde der Ablauf erneut erklärt. Da Charly seit dem Vorabend nichts mehr trinken durfte, erhielt er eine Infusion. In unserem Beisein wurde er narkotisiert und wir blieben bei ihm bis er einschlief. Nach einer halben Stunde kam Frau Dr. Klesty und teilte uns mit, dass Charly keine Tumore habe und es sich um eine Kehlkopflähmung handle. Sie werden sofort operieren und wir könnten in einer Stunde wieder da sein. An diesem Tag verzögerte sich alles, da es unfassbar heiß war und sie langsamer arbeiten mussten. Nach ca. 2 Stunden erhielt ich einen Anruf, dass alles gut gelaufen sei und es Charly gut gehe. Sie werde sich erneut melden, wenn er einigermaßen wach sei und wir zu ihm können. Dies geschah ca. 1 Stunde später.
Charly war noch ziemlich benebelt, aber es ging ihm gut und er konnte ATMEN! Dieses Gefühl war so unfassbar schön. Ihn wieder so atmen zu sehen war einfach ein unbeschreibliches Glück!
Frau Dr. Klesty zeigte uns die Bilder der Endoskopie. Es war eine beidseitige Lähmung, die behoben wurde. Etwa eine weitere Stunde später war Charly stabil genug um mit uns nach Hause zu fahren. Frau Dr. Klesty bestand darauf, dass wir zunächst mit Charly in den Wald fahren oder über eine Landstraße nach Hause fahren, damit es keinen Stau gebe und er keinem Risiko ausgesetzt sei.

An diesem Abend durfte er noch nichts trinken und fressen. Wir wurden über die Gefahr der Aspiration aufgeklärt. Am Abend konnten wir 5 Minuten Gassi gehen - es war so schön ihn normal atmen zu sehen!
Am Dienstag durfte er nur kleine Portionen eingeweicht aus der Hand fressen und nur kleine Portionen trinken. Er verschluckt sich natürlich auch heute, 2 Tage nach der OP, noch beim trinken, aber das Fressen klappt gut aus der Hand. Seit gestern Abend ist er wieder fitter und seit heute auch wieder ein wenig aufmüpfiger :)

Alles in Allem hätte ich mir mehr gewünscht.... Mehr Informationen und mehr Fachkenntnisse bei den Tierärzten über diese Krankheit! Wir haben nun ein Jahr verloren und beinahe Charly! Es macht mich unfassbar traurig, wenn ich daran denke, dass er gesund ist und fast an dieser Lähmung gestorben ist.
Mein Beitrag ist sehr lang geworden, da ich hoffe den einen oder anderen damit erreichen zu können und vielleicht auch eine Entscheidungshilfe geben zu können.
Wir hatten große Angst vor den OP. Frau Dr. Klesty und ihr Team waren unfassbar bemüht, erklärten alles zur Not mehrmals und sie waren vor allem unglaublich lieb zu Charly! Ich schätze an Frau Dr. Klesty, dass sie nicht direkt zur Vorbeugung Antibiotika gegeben hat! Charly geht es heute gut und er scheint keine Schmerzen zu haben, wie Frau Dr. Klesty gesagt hat! In drei Wochen können wir die Spaziergänge ausdehnen und er hat dann ein hoffentlich annähernd normales Leben und Lebensqualität! Ich möchte diese Panik nie wieder haben müssen und auch nicht in seinen Augen sehen!

Ich kann jedem Betroffenen nur raten diese Diagnose ernst zu nehmen und keine Zeit mit Zweifel zu verlieren!
Charly ist jetzt zwar ein stummes Mäuschen, aber er genießt sichtlich wieder aus tiefster Brust durchatmen zu können.

Liebe Grüße
Charly
 



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