Kastration wegen Scheinschwangerschaften?

Ich hab da mal noch ne Frage. Vorweg, ich werde mich nicht zu Pro und Kontra Kastration bei Scheinschwangerschaft äußern. Meine Frage ist: vermännlicht so eine Hündin dann nicht, weil dann ja die weiblichen Hormone fehlen? Können dann nicht neue Verhaltensprobleme auftreten, z. B. gesteigerte Aggressivität gegenüber Artgenossen- war jetzt wirklich nur ein Beispiel- vielleicht ein dummes- deshalb frag ich ja.
 
Ich denke nicht, bzw. schätze sie jetzt nicht so ein als das sie Abby nur wegen eines "traurigen Blickes" kastrieren würde

Das habe ich jetzt auch gar nicht auf Abbys Problem bezogen - nicht, dass das falsch verstanden wurde.
Das war eher allgemein gehalten und folgendes war damit gemeint:
Ich bin nicht für das Kastrieren, aber definitiv auch nicht dagegen, wenn es wirkliche Probleme gibt.
Bei FB ist das ab und an Thema und gerade in letzter Zeit bin ich erschrocken, wie viele sich über Kastrationen freuen und immer noch anpreisen, dass das ein Allheilmittel ist.
Hund blutet? - Kastration
Hund guckt traurig? - Kastration
8 Monate alter Rüde hört nicht? - Kastration
.......
Das war mit meinem Beispiel gemeint, nicht Abby.
 
Ich hab da mal noch ne Frage. Vorweg, ich werde mich nicht zu Pro und Kontra Kastration bei Scheinschwangerschaft äußern. Meine Frage ist: vermännlicht so eine Hündin dann nicht, weil dann ja die weiblichen Hormone fehlen? Können dann nicht neue Verhaltensprobleme auftreten, z. B. gesteigerte Aggressivität gegenüber Artgenossen- war jetzt wirklich nur ein Beispiel- vielleicht ein dummes- deshalb frag ich ja.

Kira ist seit 5 Jahren kastriert und bei ihr kann ich nichts in der Art entdecken.
Sie ignoriert ihre Artgenossen genauso wie sie das vorher auch getan hat, gesteigerte Aggression kann ich bei ihr nicht beobachten.
Sie versucht auch nicht aufzureiten und hält sich weiter von jedem Ärger fern.:D

Es hat aber auch rein gar nichts an ihrem ab und an durchbrechenden Jagdtrieb geändert, ich kann nur sagen, ihr Verhalten ist absolut dasselbe wie vor der Kastration.
 
Ich hab da mal noch ne Frage. Vorweg, ich werde mich nicht zu Pro und Kontra Kastration bei Scheinschwangerschaft äußern. Meine Frage ist: vermännlicht so eine Hündin dann nicht, weil dann ja die weiblichen Hormone fehlen? Können dann nicht neue Verhaltensprobleme auftreten, z. B. gesteigerte Aggressivität gegenüber Artgenossen- war jetzt wirklich nur ein Beispiel- vielleicht ein dummes- deshalb frag ich ja.

Das ist gar nicht dumm.
Die mittlerweile verstorbene Hündin einer Bekannten war so eine "wenn wir sie kastrieren lasssen wird alles besser" - Kandidatin.
Sie war wild, jung, hatte mehr Jagdtrieb als gut war und war durchaus nicht zmperlich mit anderen Hündinnen und kastrierten Rüden - selten unkastrierten Rüden, kam aber auch vor.
Im Grunde machte sie vor allem jeden an, der generell schon ein sanfteres Gemüt hatte und immer klein bei gab.
Sie wurde dann kastriert, weil das aus solchen Hunden ja Lämmchen macht - der Schuß ging nach hinten los und man konnte sie mit gar keiner unkastrierten Hündin mehr zusammen lassen.

Klar, nimmt man einem Lebewesen eines der Hormone, ist das Andere in der "Überzahl".
So wie bei den Kastraten um das 17. Jahrhundert herum - kein Bartwuchs, Wachstum ins Unermessliche und Neigung zu Übergewicht, Bildung einer Brust,..... (zu viel Östrogen im Männerkörper)

Ich habe übrigens einen zumindest für mich sehr informativen Link zu Vor- und Nachteilen einer Kastration.
Da steht jetzt zwar nichts zum Verhalten, aber zumindest wüöfür die Hormone wichtig sind und welche Nachteile und Risiken bei Entfernung entstehen können. Sehr schön, dass Frühkastration nochmal gesondert aufgeführt wird:
http://www.heimtierwissen.de/Seiten/Haltung/Kastration.html
 
Ich hab da mal noch ne Frage. Vorweg, ich werde mich nicht zu Pro und Kontra Kastration bei Scheinschwangerschaft äußern. Meine Frage ist: vermännlicht so eine Hündin dann nicht, weil dann ja die weiblichen Hormone fehlen? Können dann nicht neue Verhaltensprobleme auftreten, z. B. gesteigerte Aggressivität gegenüber Artgenossen- war jetzt wirklich nur ein Beispiel- vielleicht ein dummes- deshalb frag ich ja.

Ja, kann passieren.

Deswegen sollten Hündinnen, die eh ziemlich rüdenhaft im Verhalten sind (gern raufen und rumprollen), besser nicht kastriert werden.
 
Ich finde es schade, dass du du immer sofort davon ausgehst, dass alle anderen was falsch machen, wenn es nicht in deinem Sinne klappt.
Homöopathie ist kein Wunderheilmittel und meine Bekannte kennt sich da genügend aus, denke ich - sie beschäftigt sich seit ihrem ersten Kind mit dem Thema.

Ich lese ja immer wieder in Hundeforen, dass die Homöopathie nicht geholfen hat.
Ich bezweifle das nicht immer, weil sie tatsächlich nicht immer hilft. Aber das ist eher selten.
Sehr oft habe ich nachgefragt, bei wem die Hundehalter waren oder wie die Homöopathin gearbeitet hat.

Unter dem Strich habe ich festgestellt, dass die meisten Hundehalter eben doch nicht bei einer richtigen Homöopathin waren.
So weit kenne ich mich inzwischen aus, dass ich die Hausmittelhomöopathie von der richtigen klassischen Homöopathie unterscheiden kann.

"sie beschäftigt sich seit ihrem ersten Kind mit dem Thema" spricht auch nicht gerade für eine fundierte Ausbildung.
Laienanwender haben ihr Wissen meistens aus den Büchern der Hausmittelhomöopathie. Das hat aber mit der klassischen Homöopathie gar nichts zu tun.

Den Zyklus einer Hündin mit einer Frau zu vergleichen, funktioniert auch nicht ganz perfekt, dazu gibt es zu viele Unterschiede.

Die hormonellen Vorgänge im Körper kann man absolut vergleichen. Der Zyklus der Hündin ist nur artspezifisch, wie auch die Scheinschwangerschaft und die Anzahl der möglichen Feten artspezifisch ist.
 
"sie beschäftigt sich seit ihrem ersten Kind mit dem Thema" spricht auch nicht gerade für eine fundierte Ausbildung.

Das hattest du falsch verstanden:
Meine Bekannte, deren Hund so arge Probleme hat, beschäftigt sich schon länger damit und legt auch Wert drauf.
Daher wird sie nicht zu irgendeinem Laien gegangen sein.
So hatte ich das gemeint - Da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt.

Die hormonellen Vorgänge im Körper kann man absolut vergleichen. Der Zyklus der Hündin ist nur artspezifisch, wie auch die Scheinschwangerschaft und die Anzahl der möglichen Feten artspezifisch ist.

So richtig vergleichbar finde ich das nicht. Denn anders als bei uns Menschen sinkt der Hormonspiegel ja nicht gleich wieder ab, eben wegen der Scheinträchtigkeit.
Und daher gibt es eben auch keine Schwangerschaftstests für Hündinnen, weil die eben dann immer eine Trächtigkeit bescheinigen würden.

Allerdings ist das Wegnehmen der Hormone doch schon in einigen Symptomen vergleichbar mit uns Menschen.
 
Meine Frage ist: vermännlicht so eine Hündin dann nicht, weil dann ja die weiblichen Hormone fehlen? Können dann nicht neue Verhaltensprobleme auftreten, z. B. gesteigerte Aggressivität gegenüber Artgenossen- war jetzt wirklich nur ein Beispiel- vielleicht ein dummes- deshalb frag ich ja.

Das kommt ganz auf den Hormonhaushalt der Hündin an. Es gibt auch unter Hündinnen sogenannte "Rüdinnen", die seeehr viel Testosteron in sich tragen. Bei denen geht das tatsächlich nach hinten los, wenn man die weiblichen Hormone nimmt. Meine Linda wurde nach ihrer Kastration komplett unverträglich und hatte sogar Tötungsabsichten, meine Daisy war nach der Kastration wesentlich raufboldiger und liess sich nicht mehr mal eben so die Butter vom Brot nehmen. Beide waren vor ihrer Kastration wesentlich verträglicher (Linda zumindest bedingt und Daisy lebte sogar friedlich mit einem Chihuahua zusammen).

Udo Gansloßer sagte dazu folgendes:

Für Forscher stehen die Nachteile der Kastration ganz klar im Vordergrund: "Mit Entfernen der Keimdrüsen, der Orte, an denen Geschlechtshormone wie Östrogen und Testosteron gebildet werden, greifen wir massiv in den Hormonhaushalt ein", so Udo Gansloßer. "Sexualhormone korrespondieren im Körper mit vielen Hormonen. Das ist ein sehr fein abgestimmtes System, das dann aus dem Gleichgewicht kommt." Hündinnen fehlt nach der Kastration das Hormon Östrogen, ein Gegenspieler des Testosterons, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Die Hirnanhangdrüse steuert diese Hormonproduktion, indem sie darauf achtet, dass die beiden Hormone im Gleichgewicht bleiben. "Fällt das Östrogen weg, wird unkontrolliert Testosteron produziert, diese Hündinnen können nach der Kastration dann ein männlicheres Verhalten zeigen."

Quelle: stadthunde.com

Oder aber auch:

Kommen wir nun zu den bisweilen auch bei der Hündin angeführten Argumenten der Verhaltenskontrolle. Auch hier sind, gestützt durch die Fragebogenergebnisse der Bielefelder Studie, die Befund eigentlich eher gegen die Kastration. Aggressionskontrolle, was auch bei Hündinnen bisweilen als Argument für die Kastration angeführt wird, ist nur bei solchen Hündinnen durch eine Kastration aussichtsreich, die überwiegend oder ausschließlich um den Zeitpunkt der Läufigkeit herum aggressiv reagieren und schwer kontrollierbar sind. Hündinnen, die das ganze Jahr über aggressiv, insbesondere gegen Rüden, reagieren, sind bei einer Kastration eher von einer Verschlimmerung dieser Verhaltensauffälligkeiten betroffen.
Besonders gilt dies für Hündinnen, die beim Markieren nach Rüdenart das Bein heben, und/oder die als einzige Hündin in eine überwiegend von männlichen Geschwistern dominierten Wurf zur Welt kamen. Diese Hündinnen haben nämlich schon vorgeburtlich, gleich über die Mutter oder über die Geschwister, einen gehörigen Schuss Testosteron mitbekommen, und der hat ihr Gehirn in Richtung dieses eher rüpelhaften und männlichen Verhaltens programmiert. Nimmt man ihnen nun die weiblichen Hormone, also die Östrogene, so fehlt sozusagen die letzte Kontrollinstanz, die das Überschießen des Testosterons verhindern könnte

Quelle: Udo Gansloßer & Sophie Strodtbeck - Kastration aus verhaltensbiologischer Sicht
 



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