Hallo weltbesde,
ich habe den Thread jetzt erst entdeckt, und hier wurde ja schon einiges geschrieben, dem ich mich auf jeden Fall anschließe. Aber vielleicht plaudere ich noch mal ein bisschen aus meinem eigenen Leben.
Also:
Meine erste Hündin war ein Kleiner Münsterländer. Ich bekam sie, als ich zwölf Jahre alt war, und sie war daraufhin über neun Jahre lang Einzelhund bei uns. Ich habe den Eindruck, dass ich in dieser Zeit sehr auf Jagd- bzw. Vorstehhunde "geprägt" worden bin, sowohl vom Aussehen als auch von typischen Verhaltensweisen her. Vielleicht lag es daran, dass ich noch so jung war, als meine Ronja einzog. Auf jeden Fall war es nach kürzester Zeit so, dass mir das Herz aufging, sobald ich einen Kleinen Münsterländer, einen Deutsch-Langhaar, einen Irish Setter, einen Wachtelhund etc. gesehen habe. Das ist bis heute so geblieben. Ich bin total fixiert auf diesen Typ Hund, und wenn ich einen solchen Hund sehe, schäumt mein Herz gleich über vor Zuneigung (kitschig ausgedrückt
).
Australian Shepherds fand ich auch schon immer hübsch und niedlich. Da meine Schwester sich schon seit Ewigkeiten einen eigenen Hund wünschte, ließen sich meine Eltern erweichen, dass zu meiner Ronja ein zweiter Hund bei uns einzog - ein Aussie. Und mit diesem Hund ging es mir ein wenig so wie dir mit deinem. Ich mochte unsere Lucy von Anfang an. Ich fand sie supersuper hübsch. Ich fand sie niedlich. Ich fand sie lustig. Ich mochte sie anfassen und knuddeln. Ich mochte mit ihr spielen. Aber dieses herzüberschäumende Gefühl, das ich für Ronja hatte (und teilweise sogar für völlig fremde Hunde, die Ronja ähnlich waren) fehlte mir bei ihr. Zumindest am Anfang. Ich kann nicht genau sagen, ab wann es dann schließlich da war. Es kam nicht über Nacht, sondern es wuchs langsam mit der Zeit. Über Wochen, über Monate. Lucy ist jetzt gut zweieinhalb Jahre alt, und wenn ich sie jetzt ansehe, wie sie auf ihrem Hundesofa eingerollt liegt und schläft, dann überkommt mich jetzt auch bei ihr das "Ronja-Gefühl".
Leider ist meine Ronja relativ kurz nach Lucys Einzug verstorben. Ihr Nachfolger ist mein Rico, ein Kooikerhondje. Also wieder ein Jagdhund, der optisch und in bestimmten Verhaltensweisen Ronja ähnlich ist. Bei ihm war es eine "Zoooom"-Liebe auf den ersten Blick. Ich denke mal, weil er dem Schema entspricht, auf das ich durch Ronja "geprägt" worden bin. Trotzdem würde ich heute nicht sagen, dass ich Rico mehr liebe als Lucy. Sie sind beide ganz unterschiedlich, aber jeder von ihnen ist für mich liebenswert, genau wie er ist.
Und zum Schluss noch: Ich habe mal das Buch "Hundeglück" von Kate Kitchenham gelesen. Darin steht ein wunderschöner Satz, der sich auf Hunde aus dem Tierschutz bezog, aber eigentlich auf jeden Hund übertragen werden kann. Ich weiß ihn nicht mehr wörtlich, aber er ging ungefähr so:
Manche Freundschaften brauchen etwas mehr Zeit, um zu wachsen. Aber das sind nicht selten die besten.
In diesem Sinne: Verlier nicht den Mut!
Liebe Grüße
Amica