Kann ich älteren Hund noch umerziehen?

Hallo liebe Community!

Frage. Mein Bolonka Zwetna ist jetzt 13 Jahre alt. Es ist ein Rüde (nicht kastriert) und ich habe ihn damals als Welpe mit 8 Wochen bekommen. Er wurde kurz wohl vorher aus einem Tierheim in Spanien gebracht, was ich aber erst später erfahren habe.

Die ersten Jahre konnte man alles mit ihm machen: Hochnehmen, streicheln, Haare schneiden etc. Er war auch täglich mit vielen Menschen in Kontakt und jeder konnte ihn streicheln. Dann so ab 5 Jahren veränderte er sich und wollte nicht mehr groß zu anderen Menschen und versteckte sich meist bei mir im Büro auf seinem Korb.

Ab und an -aber wirklich selten - schnappte er sogar nach mir, wenn ich ihn hochnahm.

Ich habe nie eine Hundeschule mit ihm besucht. Er bekam auch nie irgendwelche Verbote. Darf z.B. im Bett schlafen oder sich größtenteils auf der großen Wohnzimmercouch ausruhen etc.
Aber wenn er z.B. mal humpelte, dann ließ er sich nicht untersuchen und schnappte nach mir. Selbst bei einer Zecke, welche ihn ab und an befällt, habe ich meistens Schwierigkeiten diese zu entfernen bzw. lässt dies unter Umständen nicht zu.

Gebissen hat er mich auch schon 2x im Leben - zuletzt allerdings vor etwa 4 Jahren - war aber damals nicht so schlimm, weil er mich nicht richtig erwischte. Ansonsten ist mein Hundi ein herzensguter Freund, der Spaziergänge liebt und mit mir bzw. meiner Frau es liebt zu entspannen :)

Er denkt vermutlich, dass er das Alphatier von uns ist und deswegen kann ich ihn z.B. im Zweifelsfall nicht untersuchen bzw. die Haare schneiden. Ich mache mir jetzt etwas Vorwürfe, dass es so ist, wie es ist.

Daher die Frage: Kann ich ihn noch umerziehen, damit er sich besser die Haare schneiden lässt bzw. damit ich ihn - sofern was sein sollte - auch untersuchen kann, ohne dass er nach mir schnappt?

Ja, ich bin mir bewusst, dass das ganze nur meine Schuld ist, dass ich es so weit habe kommen lassen. Aber sonst lebt unser Hundi sehr glücklich mit uns zusammen.

Kann ich ihn mit 13 Jahren noch etwas umerziehen, dass ich mehr nach seiner Gesundheit schauen kann?

Hoffe auf Tipps!?
 
Hallo,
natürlich können sich alle Hunde immer an andere Bedingungen anpassen
und so auch neue Dinge lernen , allerdings gelingt eine Konditionierung im Welpen- alter am besten .
Bei alten Hunden gehört viel Aufwand und geduldet dazu , es ist die Frage , ob man nicht auf krasse Umstellungen verzichten sollte .

Wenn Untersuchungen, oder ähnliches nötig sind , würde ich einen Maulkorb benutzen und vorher mit positiver Motivation trainieren ,
diesen anzuziehen , dann brauchst Du keine Angst mehr zu haben , gebissen zu werden .

Es gibt auch Maulkörbe aus Stoff , wie manche TÄ. ihn benutzen , diese werden nur über das Maul gezogen und am Hals angebunden .
Wenn Du einen Maulkorb überziehst und dem Hund gleich mit etwas Futter belohnst , wird er bald gerne einen Maulkorb anziehen wollen .

Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Hermann!

Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, das könnte ich zumindest mal versuchen das mit dem Maulkorb. bin mir aber ziemlich sicher, dass er es nicht zulassen wird. Letztens wollte ich ihm eine Wärmejacke anziehen mit Klettverschluss......habe ich nur grob hinbekommen :(

ich möchte ihn irendwie auch nicht zu sehr stressen. aber ich werde gleich am Montag einen Maulkorb kaufen und das testen.

DANKE!
 
Hallo, ich denke , wenn der Hund im Maulkorb , oder durch den Maulkorb,
an der anderen Seite das Leckerli sehen und riechen kann ,
wird der Hund wahrscheinlich auch seine Schnauze dort hinein stecken wollen .

Wenn der Hund Hunger hat , wird er hoffentlich noch gieriger das Futter annehmen wollen .

Hermann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du Deinen Hund mal gesundheitlich vom TA gründlich untersuchen lassen?
Es gibt mir schon zu denken, wenn ein Hund jahrelang offen und freundlich ist, alles mit sich machen läßt und sich dann plötzlich verändert.

Und ich glaube nicht wirklich, das sein Verhalten was mit "Alphatier" oder sowas zu tun hat. Eher mit mangelndem Vertrauen oder Schmerzen.

Maulkorb trainieren ist für den Anfang okay. So als Basis für weiteres Training.

Denn man kann es langsam und kleinschrittig üben, das ein Hund sich auch unangenehmere Sachen gefallen läßt.
Aber erstmal wäre die Abklärung wichtig, ob er vllt. Schmerzen hat. Wenn er bspw. beim Hochheben schnappt.
 
Neben Schmerzen (oder Angst vor Schmerzen, weil in bestimmten Situationen schon mal etwas weh getan hat) kann auch schlechteres Sehen und/ oder Hören den Hund unsicher oder ängstlich reagieren lassen, weshalb er anders reagiert als früher, zB mit Schnappen.

Und - ein Hund der mit "kleinen" Marotten durchkommt (und sei es nur - och, hast Du heute keine Lust auf Kämmen, wenn er sich zB den Bürsten entziehen will) , der ein Leben lang gelernt hat, nur zu machen was er will, der wird das, wenn es mal nicht klappt, evt auch mit "härteren" Bandagen wie Beißen durchsetzen.

Das macht ihn allerdings nicht zum "Alphatier", das hat ein souveräner "Chef" gar nicht nötig, zeugt oft eher von Unsicherheit.

Mir wäre allerdings die gesundheitliche Abklärung wichtiger, natürlich kann und sollte man durchaus mit (positiv gestaltetem) Maulkorbtraining beginnen.
 
So richtig untersuchen lassen habe ich meinen Hund schon länger nicht mehr, weil er seit Jahren eigentlich nie krank war.

Wegen dem Hochnehmen klappt das von 20x höchstens 1 x nicht oder mit Zähne zeigen. Sonst immer! In letzter Zeit nehme ich ihn täglich mehrmals hoch, weil ich nicht möchte, dass er mehrere Treppen hinuntergeht, weil er wohl durch seine 13 Jahre nicht mehr so fit ist. Hochgehen lasse ich ihn alleine - da kann ja nichts passieren.

Er rastet auch ziemlich aus, wenn er beim Spazierengehen andere Hunde sieht. Habe da schon alles probiert, aber das nicht in den Griff bekommen. Aber damit kann ich leben und ignoriere das bellen schon lange mit Gelassenheit.

Nur möchte ich, dass ich ihn dazubekomme, dass er sich untersuchen lässt, problemlos die Haare schneiden lässt oder Wolfskralle beseitigen lässt etc.
 
Liebe Betty!

Danke Dir für Deine Einschätzung. Ja, all zu viel wird er sich nicht mehr ändern wollen/können in seinem Alter bzw. will ich ihm das auch nicht antun.

Dann steht auf dem Plan: Tierarzt gehen und Komplettuntersuchung. Da habe ich große Angst davor wegen dem ganzen Stress, was er haben wird. Ja, ich weiß....darf mir da nix anmerken lassen.

Und Maulkorbtraining. Da bin ich gespannt!
 



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