Kampfhunde und das Leugnen des ursprünglichen Gebrauches....

Das mit dem "jederzeit eingreifen" habe ich zwar auch kürzlich gelesen, halte ich aber für blauäugiges Wunschdenken. Bei Bullenbeissern schon mal gar nicht - vielleicht würde der Hund nicht beissen, aber der Stier macht platt, was im Weg steht. Und auch bei Hundekämpfen gibt's keinen Schiedsrichter... Für realistisch halte ich aber, dass nach Kampfende vom Hund erwartet wurde, dass er sich problemlos anleinen und anfassen lässt - trotz Verletzungen und Schmerzen.

Nee, da wurde nicht geklickert - der Hund, der sein Herrchen biss, wurde wahrscheinlich getötet, wie von Bullerina schon angedeutet. Weshalb die Hunde, die gegen Menschen aggressiv waren, ihre Gene nicht lange weitergeben konnten. Keine natürliche, aber eine harte und wirkungsvolle Auslese.

Doch, die "echten" Kämpfer lassen sich rausnehmen aus dem Kampf. Zur Not mit breaking sticks, aber sie gehen nicht gegen ihre Menschen vor. Und das ist in vielen Staffs und Pits auch heute noch verankert.
man-beater wurden eliminiert, sowas konnte man in der Pit nicht brauchen.

Versuch mal, einen SH oder Dobermann aus so einer aufgeheizten Situation zu nehmen. Die tackern alles, was um sie rum ist.

Die Hunde mußten auch komplett umschalten können zwischen "Arbeit" und zuhause. Die lebten ja nicht in Zwingern, sondern mitten in den Familien. Da konnte man keinen gegen Menschen aggressiven Hund haben.

Das es vermehrt bullartige Terrier gibt, die gegen alles und jeden aggressiv sind, hat man den bekloppten "Züchtern" zu verdanken, die hochaggressive, wirtklich gefährliche Hunde wollten. Die dann auch entsprechend gehalten und "erzogen" wurden.


für mich ist ein hund nur dann ein kampfhund wenn er für diese tätigkeit in der gegenwart eingesetzt wird, rasse egal. nachkommen von im kampf eingesetzten rassen die ein völlig normales familienleben führen zähle ich da auch nicht dazu.

mit anderen tieren/hunden kämpfen ist ein mögliches einsatzgebiet gewisser rassen aber nichtmal in der vergangenheit wurden bei weitem nicht ALLE vertreter der einschlägigen rassen für dieses "freizeitvergnügen" eingesetzt.

Dann dürften "arbeitslose" Jagdhunde, Hütehunde usw. ja auch nicht mehr als Jagdhund oder Hütehund bezeichnet werden.

Als die einschlägigen Rassen entstanden, mußten Hunde beim Großteil der Halter einen Nutzen haben. Kampfhunde sollten kämpfen und ihren Haltern Geld einbringen. Hunde einfach nur so zu halten, ohne Einsatz war nicht üblich und den meisten Menschen finanziell auch garnicht möglich.
Hunde, egal welche Rasse, wurden für einen bestimmten Zweck gehalten. Außer von ein paar Reichen, die sich "unnütze" Luxushunde leisten konnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und die sog. "Kampfschmuserfraktion" finde ich gruslig. Und auch teilweise veranwortungslos.

Bullartige Terrier haben ein gewisses Potential. An Kampfkraft, Durchsetzungswillen, körperliche Stärke. Das muß man wissen und damit umgehen können.
Niedliche Videos (vor allem mit Kindern) und putzige Kommentare verharmlosen das Potential dieser Rassen. Nirgends wird erklärt, das grade Hunde mit solchen Charaktereigenschaften auch Führung und Erziehung brauchen.

Manchmal denke ich, es ist erstaunlich, das nicht mehr Vorfälle mit "solchen Hunden" passieren.

Gern wird verschwiegen oder geleugnet, das viele Kampfhunde auch heute noch zu Artgenossenunverträglichkeit neigen. Und das sie bei Herausforderungen und Provokationen durch ander Hunde schnell Ernst machen, wo die meisten Hunde erstmal eine Show abziehen.
Das die Hunde unter Kontrolle ihres Besitzers stehen müssen und meist nicht "hundewiesentauglich" sind. Ich meine diese Hundewiesen, wo es heißt "laß die mal machen, die regeln das" und die Besitzer stehen quatschend, rauchend oder aufs Handy starrend da rum.

Ich finde den Begriff "Kampfhund" jetzt nicht wirklich schlimm. Obwohl er natürlich die letzten Jahre sehr negativ besetzt wurde.
Ich stelle zwar meine Hunde nicht als "das ist ein Kampfhund" vor.
Aber ich bin auch nicht beleidigt, wenn jemand fragt "ist das ein Kampfhund". Ich nenne dann die Rasse und komme auch schon mal mit Leuten ins Gespräch.
Die noch nie "so einen" Hund von nahem erlebt haben. Und schon garnicht vllt. mal angefaßt.
Und die dann feststellen, das die Hunde ganz lieb sind und auch nicht so groß, wie man immer annahm. 😉
Viele wissen ja auch nicht, das bspw. der allseits beliebte Boxer auch aus den Bullenbeißern hervorgegangen ist.
Oder das die niedlichen Yorkies in einer Pit gegen Ratten gekämpft haben.

Ich glaube auch, das Leute wie ich mit dieser Art Aufklärung mehr für das Bild der Rassen in der Öffentlichkeit tun können, als das ganze Kampfschmusergedöns.

Warum manche Halter von Staff und Co. damit nicht leben können, was und wie ihre Hunde sind und wofür sie mal eingesetzt wurden, erschließt sich mir nicht. Wenn sie das nicht ertragen und aushalten können, hätten sie eine andere Rasse wählen sollen.
 
Dann dürften "arbeitslose" Jagdhunde, Hütehunde usw. ja auch nicht mehr als Jagdhund oder Hütehund bezeichnet werden.

ich denke es ist einfach ansichtssache? wenn ich einen deutsch kurzhaar sehe, denke ich nicht "ah, ein jagdhund", bei collie denke ich nicht , ach ein hütehund und wenn ich einen staff sehe, denke ich nicht an einen kampfhund sondern sehe einen terrier.

dann noch die mixe..hab ich jetzt einen kampfhundmix oder einen jagdhundmix bei staff/pointer?

und wenn mich wie neulich jemand so fragt ob ich da so einen kampfhund an der leine habe, dann musste ich doch wirklich nachfragen ob er den glaubt, daß ich meinen hund für kampfzwecke verwende.
ich seh bei einem hund erst mal die konkrete rasse, dann das arbeitsgebiet, daß ja ganz oft bei vielen rassen garnicht mehr gegeben ist.

und das heißt aber wirklich nicht, daß ich die eigenschaften und das potenzial vergesse. nicht zuletzt sind die rasselisten je nach land/bundesland völlig willkürlich und nicht geschichtlich begründet.
 
ich denke es ist einfach ansichtssache? wenn ich einen deutsch kurzhaar sehe, denke ich nicht "ah, ein jagdhund", bei collie denke ich nicht , ach ein hütehund und wenn ich einen staff sehe, denke ich nicht an einen kampfhund sondern sehe einen terrier.

Ich irgendwie schon eigentlich. Nicht primär aber als sekundäre Randnotiz. Bei den beiden erst genannten aber tatsächlich sogar eher (sprich Jagd. oder Hüte, als beim letztgenannten. Da fänd ich auf den ersten Gedanken den Terrierteil dann sogar wichtiger für die Situation des Erstkontaktes).
 
Doch, die "echten" Kämpfer lassen sich rausnehmen aus dem Kampf. ....

Versuch mal, einen SH oder Dobermann aus so einer aufgeheizten Situation zu nehmen. Die tackern alles, was um sie rum ist.

.....

Es muss kein Schäfer oder Dobermann sein - unsere Bernerhündin hat sich von uns Kindern alles gefallen lassen - aber mit das erste, was ich gelernt habe, war mich beim Spaziergehen, wenn sie je mit einer anderen Hündin kämpfen würde, unbedingt rauszuhalten! Genau deshalb wundert es mich ja so, dass man Pitbulls tatsächlich trennen konnte...

@Bullerina : Dass die Bullen angebunden waren wusste ich nicht. Wo war denn da die Spannung? (Ist wie beim Stier"kampf" heute - der ist auch nur ein rituelles Abschlachten...)

@Crime : Vielleicht wurde nicht jeder sein Herrchen beissende Spitzenhund sofort getötet (mein Nachbar hat sich von einer seiner Kühe auch mehr als einmal angehen lassen, "weil sie die besten Kälber bringt") - aber irgendwann ist dann doch Schluss. Wenn die Leistung nicht so toll ist, früher, sonst etwas später... Aber ein besonders langes Leben haben gegen Menschen aggressive Tiere sehr selten, egal welche Art.

@derDobermann : Ich mag Ratten auch und bewundere sie. Aus der Entfernung - oder zahme Heimtiere. Wenn sich wilde Ratten in meinen Taubenschlag zwängen und dort den Vögeln das Futter wegfressen und eventuell auch die Eier (ich hatte mich gewundert, warum ich das ganze Frühjahr über keinen Nachwuchs hatte - bis ich mal abends in den Schlag ging und das Gewurle sah) - dann finde ich das wesentlich weniger lustig. Da war es mir eine tiefe Befriedigung zuzuschauen, wie mein Kater eine nach der anderen abgemurkst hat... Von daher kann ich rat baiting als "Sport" sogar verstehen...
 
@Bullerina : Dass die Bullen angebunden waren wusste ich nicht. Wo war denn da die Spannung? (Ist wie beim Stier"kampf" heute - der ist auch nur ein rituelles Abschlachten...)


Ernsthaft?
Ein Bulle hat an die 500-600 kg.
Ein Bulldog ist kniehoch und wiegt roundabout 30 kg....
Außerdem ist so ein Rindvieh ja durchaus wehrhaft, der Bulle wurde ja nicht an eine Wand getackert und war bewegungsunfähig...

 
für mich ist ein hund nur dann ein kampfhund wenn er für diese tätigkeit in der gegenwart eingesetzt wird, rasse egal. nachkommen von im kampf eingesetzten rassen die ein völlig normales familienleben führen zähle ich da auch nicht dazu.

mit anderen tieren/hunden kämpfen ist ein mögliches einsatzgebiet gewisser rassen aber nichtmal in der vergangenheit wurden bei weitem nicht ALLE vertreter der einschlägigen rassen für dieses "freizeitvergnügen" eingesetzt.
und nicht zuletzt ist es auch eine kulturelle sache, ein großteil der div. HSH rassen kämpft in den ursprungsländern, teils auch zur zuchtauslese.
aber niemand hier nennt einen kangal oder CAO kampfhund...

Hallo,
ich denke , die lange Zuchtauslese bei einer Hunderasse hat natürlich einen großen Anteil an dem Wesen und dem Charakter eines Hundes ,
aber auch mit der Sozialisierung und einer entsprechenden Erziehung gelingt es , einen gewissen Einfluss hierbei zu erreichen
und gegen den ursprünglichen genetischen Charakter zu wirken , doch kann man aus einem Mops keinen Windhund machen .

Es gibt aber genug unterschiedliche Hunderassen , mit den verschiedensten Anlagen , warum muß man unbedingt einen Hund
besitzen , dem man nicht gerecht werden kann und dann versucht , diesen gegen seine angeborenen Fähigkeiten zu erziehen.
Besser ist es doch gleich , den richtigen Hund aus einer passenden Hunderasse zu wählen .

Hermann
 
Ich irgendwie schon eigentlich. Nicht primär aber als sekundäre Randnotiz. Bei den beiden erst genannten aber tatsächlich sogar eher (sprich Jagd. oder Hüte, als beim letztgenannten. Da fänd ich auf den ersten Gedanken den Terrierteil dann sogar wichtiger für die Situation des Erstkontaktes).

ich denk meist erst daran oder es ergibt sich dann ein intensiveres gespräch mit dem halter wenn ich sehe daß der hund stark rassetypisches verhalten zeigt oder der halter es als problem sieht/erwähnt.
aber ehrlich gesagt bin ich es nach jahrzehntelanger haltung von listenhunden und mixen irgendwie auch schon müde, daß thema immer wieder neu zu zerpflücken.
die terrier unter den "kampfhunden" sind einfach absolut reaktiv in der mehrzahl, wenn da die halter wurstig unterwegs sind, ihre hunde nicht einschätzen können, ein verklärtes bild haben weil er zu hause so ein schmuser ist, auch wenn er draussen stinkig unterwegs ist, dann ist das eine denkbar schlechte kombi.

ich persönlich teil die rassen eher in anspruchsvoll im alltag und mit der umwelt (mit den bekannten ausnahmen) und in eher pflegeleicht ein.
mein hund geht die klorunden auch nur mit maulkorb wegen katzen und kleinen flitzehunden, die würde er ausnahmslos erlegen.

aber ich mach mir keinen kopf ob das wegen der 50% seiner vielleicht kämpfenden ahnen derart massiv ist, wegen der rassekombi oder sonstwas. es ist schlicht ernstes jagdverhalten das viele rassen zeigen und wo man halt sichern muss.
 
Es gibt aber genug unterschiedliche Hunderassen , mit den verschiedensten Anlagen , warum muß man unbedingt einen Hund
besitzen , dem man nicht gerecht werden kann und dann versucht , diesen gegen seine angeborenen Fähigkeiten zu erziehen.
Besser ist es doch gleich , den richtigen Hund aus einer passenden Hunderasse zu wählen .

Hermann

meinst du damit mich (so einen hund besitzen) oder eher allgemein?

ich hab mir nur meinen rauhhaardackel bewußt ausgesucht, alle anderen hunde waren aus dritter, vierter hand und waren bauchentscheidungen die ich nie bereut habe.
der letzte kandidat fordert mich allerdings in nie dagewesener weise, aber eine gewisse herausforderung in der hundehaltung ist für mich total okay.
aber bei ihm wäre ich mit 30% weniger in all seinen wesenseigenschaften auch noch zufrieden.😉
 



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