Junghund beißt uns

Hi erst mal danke für die Antworten !
Foto hab ich grad mal eins als Profilbild reingestellt.
Das mit der Box hatten wir anfangs auch geplant und haben auch angefangen ihn daran zu gewöhnen (Futter in der Box gegeben und so), nur leider ist die, die wir besorgt hatten viel zu klein als das ich ihn guten Gewissens da einsperren wollen würde. Wie gesagt wir dachten ja er bleibt um einiges kleiner, dann ist er aber schnell sehr in die Höhe geschossen. Wir werden wohl aber eine Größere besorgen und ihn zumindest Nachts rein tun und das alleine bleiben in der Box später einüben, einfach damit wir auch mal wieder in Ruhe schlafen können.

Die Frage die ich mir an eurer Stelle aber auch stellen würde ist wirklich die ob ihr das alles wollt. Deinem Post entnehme das ihr einen gemütlichen Hund für nette, ruhige Spaziergänge und gemütliche Kuscheleinheiten auf dem Sofa in einer handlich Größen wolltet.
Stimmt. Man mag das vielleicht hier nicht denken bei den ganzen Problemen, die wir mit ihm haben, aber ich selber bin ja eigentlich mit (genau solchen handlichen) Hunden aufgewachsen und hatte mit 12 auch eine eigene, die ich selber erzogen habe und da gab es solche Probleme überhaupt nicht. Sie war hat halt in dem Alter gerne gespielt, vielleicht mal an mir rumgeknabbert oder spielerisch an den Klamotten gezerrt aber nie so gezielt gebissen, wie er das macht und war auch viel ausgeglichener. Das war auch der Grund warum ich mit ihm bei den Aktivitäten so hoch gegangen bin. Ich dachte halt er wird nicht gut ausgelastet und braucht als so großer Hund mehr Beschäftigung. Stundenlanges spazieren gehen ist eben auch wirklich nicht meins, deswegen habe ich nachdem er beim Spielen zu sehr aufdreht auf kognitive Sachen gesetzt, was ihn dann wohl überfordert hat ?
Bei der Aussage Labrador-Mix habe ich mich komplett auf den Tierschutz verlassen, da es auch so im Pass steht. Er kommt ursprünglich aus Rumänien und wurde mit seinen Geschwistern zusammen von der Straße aufgesammelt, was mit der Mutter war, weiß ich tatsächlich nicht. Vor Ort beim Tierschutz war sie auf jeden Fall nicht dabei. Die Hunde waren auch nicht auf Pflegestellen, sondern alle zusammen bei dem Verein. Mit Ü-Ei hast du wohl Recht. Wir haben aber, vor allem bei der Größe mehrfach nachgefragt, da das ja auch mit dem Vermieter so ausgemacht war, und sie klangen so sicher, das ich dachte sie wissen schon was sie sagen. Da bin ich wohl etwas leichtgläubig gewesen 🤷‍♀️

Klappt alternatives Verhalten? Also z.B. Sitz?
Wie stets generell mit einem Abbruchkommando?
Habt ihr eine Option den Hund irgendwo unterzubringen ab Oktober? Eltern oder so?

Das überdrehen kann man auch einschränken in dem man z.b. im Haus eine Leine dran macht und sich drauf stellt. Damit muss man sich weder aufregen noch sonstwie körperlich werden. Ansonsten würde ich Ruhe in den Alltag bringen und drinnen im Haus Ruhe halten üben.

Woher kommt ihr denn?

"Sitz" "Nein" und "Aus" versteht er an sich schon hört aber, wenn er aufgedreht ist nicht mehr darauf. Das mit auf die Leine stellen hat mein Freund schon probiert, da beißt er dann halt in die Beine. Meine Eltern, sowie meine Schwester haben zwar auch Hunde, allerdings sind da auch kleine Kinder, das will ich also nicht riskieren und meinen Freunden will ich das auch nicht antun. Bleiben nur noch Tagesstätten, was dann aber auf Dauer finanziell keine Lösung ist.
Wir kommen aus der Nähe von Aichach (Bayern)
 
Ich schließe mich @RosAli an und würde die Box auch nicht dafür nutzen, dass der Hund eingesperrt wird wenn er aufdreht. Die Box als Ruhe- und Rückzugsort zu nutzen finde ich aber eine gute Idee. Dann ist die Box aber ein Ort den der Hund freiwilllig aufsucht und kein Ort in dem er zwangsweise eingesperrt wird weil er aufgedreht ist. Und wenn der Hund die Box als Rückzugsort nutzt dann ist es nicht erforderlich die Tür zuzumachen. Meine Hunde haben, weil sie klein sind, Höhlen für Katzen die keine Tür haben. Diese Höhlen werden täglich genutzt, manchmal liegen alle drei Hunde in ihrer Höhle.

Und dann würde ich mir wirklich ernsthaft überlegen ob ihr damit leben könnt, dass der Hund nicht 100 %ig der Hund ist den ihr gesucht habt. Wobei ich der Meinung bin, dass ein Mischling bei dem die Rassen nicht sicher sind immer ein Überraschungspaket ist. Und ja, leider ist es so, dass Hunde die beiges, kurzes Fell haben ein Labrador-Mischling sind weil den Labrador kenne alle Hundemenschen und die Rasse wird als familienfreundlich und leicht erziehbar wahrgenommen. Und wenn der Hund aus Rumänien kommt würde ich vermuten, dass mehr als nur zwei Rassen in ihm drinstecken und dass davon vermutich keine ein Labrador ist.

Das Zerstören kenne ich von meinem Jack Russell. In seiner Junghundzeit hat er die Schrankecken angefressen. Das war vorbei als er ca. ein Jahr alt war.

Wenn du es noch mal mit einer Hundeschule versuchen möchtest findest du hier https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche nach Eingabe deiner PLZ einen Trainer.

Stundenlanges spazieren gehen ist eben auch wirklich nicht meins, deswegen habe ich nachdem er beim Spielen zu sehr aufdreht auf kognitive Sachen gesetzt, was ihn dann wohl überfordert hat ?

Jeder Hund, unabhängig von der Größe sollte einmal am Tag eine längere Runde von mindestens einer Stunde gehen, besser zwei. Ich bin mit meinen kleinen Hunden (zwischen 5 und 8 Kilo) auch jeden Tag ca. 1 1/2 Stunden unterwegs, am Wochenende länger. Zusätzlich natürlich zu den Löserunden morgens und abends. Das schafft auch der kleinste Hunde und hat Spaß dabei. Spielen und Kopfarbeit kann das nicht ersetzen.
 
"Trudelfine, post: 1059784, member: 20092"]
Hallo 😊



Das größte Problem ist, dass er uns und auch Besuchern gegenüber sehr bissig ist. Soweit ich das einschätzen kann beißt er uns immer, wenn er frustriert, gelangweilt oder aufgeregt ist. Manchmal kommt das aber für uns auch sehr aus dem Blauen raus, vielleicht für Aufmerksamkeit ?
Unterm Strich kann man sagen, wenn er nicht schläft, frisst oder wir ihn nicht anders beschäftigen beißt er uns und zwar schon von Anfang an.

Zuerst haben wir es mit den Tipps probiert, die man so im Internet gerade im Bezug zu jungen Hunden findet. brachte beides nichts und hat ihn nur noch aggressiver gemacht. Vor allem das Ignorieren ist jetzt eh keine Option mehr, da er mittlerweile zu stark ist und auch fest zubeißt. Es gibt mindestens fiese blaue Flecken oder aber es blutet.

Nachdem es damit nur schlimmer wurde haben wir mit dem Tierschutz wo wir ihn herhaben geredet. Dort wurde uns geraten "körperlicher" zu kommunizieren.Da aber auch das keine Besserung gebracht hat - im Gegenteil auch das hat ihn rasend gemacht haben wir zwei professionelle Hundetrainer zu uns kommen lassen. allerdings tritt das Verhalten inzwischen öfters auf als vorher. Zudem beißt er jetzt auch fester zu, wobei das auch an seinen Erwachsenenzähnen liegen kann, die er inzwischen bekommen hat. Er hat außerdem angefangen meinen Freund anzubellen und zu beißen, wenn er mich küssen will, was nicht gerade Beziehungsförderlich ist 🙄

Und als ob das noch nicht genug wäre lässt er uns auch nicht schlafen sondern steht gerne schon nach 5-6 Stunden auf um uns wahlweise in die Füße oder wenn er rankommt ins Gesicht zu schnappen oder er zerlegt die Wohnung, wenn wir mal nicht dabei sind (da reicht schon Duschen gehen).



All das hat aber seine Beißwut uns und den Möbeln gegenüber in keinster Weise eingeschränkt.

Wir sind beide vernarbt, voller blauer Flecken und offen gesagt auch am Ende unserer Nerven und unglücklich mit der ganzen Situation.

Als wir ihn abgeholt haben, wurde er uns als ruhiger gemütlicher Anfängerhund angepriesen, der sehr verschmust sei und gerne auf der Couch liegt, der außerdem von der Größe her unterm Knie bleiben sollte ( das war wegen der Wohnung unser Maximum, wir hatten extra nochmal danach gefragt). Tatsächlich ist er jetzt schon 10 cm größer als unser Maximum war und seine Energie passt null zu unserem Lebenstil, der doch eher gemütlich ist - die ganze Beschäftigung, die er bekommt ist auch nichts was wir auf Dauer so leisten können



Und auf die Gefahr hin, dass ich für solche Gedanken gesteinigt werde, aber wir denken gerade immer wieder nach, ob es nicht besser wäre ihn wieder abzugeben, damit er in eine Familie kommen kann, die mit seinem Aktivitätslevel mithalten kann und mehr Platz und Erfahrung hat als wir, vor allem solange er noch so jung ist und gut einen Platz finden könnte und bevor er bei uns aggressive Verhaltensweisen festigt. Ich habe ein mega schlechtes Gewissen deswegen, aber so wie es gerade läuft kriege ich noch Depressionen und habe für nichts anderes mehr Zeit. Er ist halt absolut nicht der entspannte Hund für die Wohnung, den wir wollten.



Liebe Grüße
Aileen

Ich habe hier mal einige Punkte rausgesucht, die meine Meinung zu eurem Problem unterstreichen.
Der Hund ist gerade mal 6 Monate alt. Er wird also noch reichlich wachsen und gewichtmäßig zulegen. Er wird auch noch mehr Vorderungen an Euch stellen. Eine Stunde Spaziergang wird nicht reichen. Wie Du schreibst, passt das aber nicht in den Ablauf eures Lebens. Dieser Hund ist für einen Anfänger in Sachen Hund einfach zuviel Hund. Weder ihr noch der Hund werden auf Dauer glücklich mit der Situation werden.
All die Verhaltensprobleme, die der Hund hat sind hausgemacht. Ratschläge aus dem Internet sollten immer nur ein Denkanstoß sein. Leider gibt es viele, die ihre Erfahrungen in Sachen Hunde nur vom hörensagen haben und es als ihre eigene Erfahrungen hinstellen, selbst aber nie einen Hund oder Erfahrungen in der Hundeerziehung hatten. Übernimmt man also deren Ratschläge auch noch 1:1 , ist man schnell in dem Teufelskreis, aus dem man nicht oder nicht mehr so schnell wieder raus kommt. Die Probleme sind dann also schon vorprogrammiert.
Zu Eurer Lebenssituation passt einfach kein Welpe. Was aber nicht heißen soll, das ihr auf einen Hund verzichten müßt. Ein Hund im mittleren Alter und einer eher ruhigen Rasse könnte da schon eher passen. Da würde ich mich in einem Tierheim umsehen. Vorher regelmäßige Spaziergänge mit dem ausgesuchten Hund machen und auch mit dem TH eine Probezeit vereinbaren. Erwachsene Hunde haben meistens schon eine Grunderziehung und die Charaktereigenschaften sind schon gefestigt. Man macht also nicht mehr so viele Anfängerfehler wie beim Welpen.
Ich denke, es sind für einen Anfänger einfach zu viele Probleme, die da auf ihn zukommen. Der Hund gehört in erfahrene Hände. Klare Regeln und Strukturen von Anfang an. Dann wird auch der neue Besitzer und der Hund glücklich werden. Schön wäre es, wenn der Hund in Hundesportlerhände (THS, AGility o.ä.) kommen würde. Es kommt eine Menge Arbeit auf den neuen Halter zu. Erfahrung ist da schon sehr wichtig.
Also kurz und gut, ich würde zur Abgabe des Hundes raten. Dabei sollte man aber absolut ehrlich dem neuen Halter gegenüber sein. Es bringt nichts, wenn man ihn nun unbedingt "los werden" möchte. Er sollte schon in die richtigen (erfahrenen)Hände kommen. Ist man ehrlich, werden ungeeignete Interesenten Abstand halten. Seriöse Orgas und Tierheime nehmen ihre vermittelten Tiere auch wieder zurück. Wie heißt es so schön? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Steinigen wird Dich hier (glaube ich) sicher keiner. Ihr habt mitlerweile Angst vor dem Hund. Damit wird auch die beste Absicht der Korrektur kontraproduktiv.
 
Eine verfahrene Situation.

Einerseits denke ich lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende und zwar für beide Seiten und vor allem für den Hund.

Andererseits hört sich der Verein, der sicherlich eine Rückgabe-Klausel hat und von dem ihr den Hund habt nicht sonderlich vertrauenserweckend an. Euch wurde da augenscheinlich ein Hund vermittelt der nicht zu euch passt und euch zu aversiven Methoden in der Erziehung geraten. Die Befürchtung das aus dem Hund ein Wanderpokal wird muss man wohl leider haben. Deshalb würde ich mich vorher tatsächlich doch noch einmal nach einem Trainer umsehen der seine Überforderung mit der Situation nicht direkt derart offensichtlich darstellt weil genau das haben die beiden letzten mit ihrem Vorschlag des fixierens getan.

Vielleicht kennt jemand aus dem Forum ja in eurer Ecke einen Trainer der über die entsprechenden Kompetenzen verfügt.
 
Wenn ihr nachts keine Ruhe habt, dann ist eine große Box wirklich eine tolle Sache. Bitte dann aber keine aus Stoff, sondern eine stabileWichtig ist v.a.dass der Hund wenn er unerwünschte Verhalten zeigt, eine Auszeit verordnet bekommt(sei es Box, anderes Zimmer etc.) Wenn unser Hund mal hochfährt und dann auch mal spielerisch meint, er müsse jetzt rumkneifen, dann kommt er ohne Worte in die Box...in Hände, Kleidung beißen ist bei uns Tabu. Geht ihr regelmäßig in die Hundeschule? Vielleicht findet sich da zusätzlich zur Erziehung irgendein Kurs, der euch und ihn anspricht. Mit unserem gehen wir clickern seit neuestem, da er gerne frisst, lernt er dementsprechend schnell
 
Bevor ihr den Hund über Nacht in einer egal wie großen Box lassen könnt müsste er erstmal kleinschrittig lernen das diese ein Ruhe und Entspannungsort ist. Wenn ihr den Hund einfach ab heute Abend zur Schlafenszeit in die Box steckt und die Tür zu macht, wird er statt wenigstens 5-6 Stunden zu schlafen, eher 5-6 Stunden Terz machen in der Box. Dann könnt ihr immer noch nicht schlafen, kauft alle paar Monate ne neue Box und habt ab dem 3ten Abend vermutlich das Problem das er blitzschnell verknüpft hat Schlafenszeit= doofe Box, besser ich verstecke und/oder wehre mich dagegen.

Wie gesagt, keiner steinigt euch hier wenn ihr euch dazu entscheidet dass ihr mit dem Hund überfordert seid und er einfach der richtige Hund für eure Lebenssituation ist.
Wie du ja schon selbst bemerkt hast hat die Orga in Wahrheit keine Ahnung was das für ein Mix ist. Zweifelsohne ein sehr süßer Kerl aber die Wahrscheinlichkeit dass da ein Labbi mitgemischt hat geht gegen null. Er ist halt ein Mischling, das ist weder gut noch schlecht, er ist einfach ein Hund.

Falls die Orga ihn nicht zurücknehmen möchte oder ihr ihn nicht dahin zurückgeben wollt, was ich aufgrund der Umstände der Vermittlung verstehen könnte, dann sprecht doch mal mit dem Ortsansässigem Tierheim.
Dafür sind Tierheime nämlich da. Ich glaube nicht das man euch da einen Strick draus dreht wenn ihr zu denen genauso ehrlich und offen seid wie zu uns. Klar, ihr werdet es hinnehmen müssen das ihr die Abgabegebühr bezahlt. Das tut weh im Geldbeutel aber wenn euch dreien damit geholfen werden kann ist es das wert. Oder ihr entscheidet euch das durchzuziehen, dann kennen die Tierheimleute vllt auch einen kompetenten Trainer der helfen kann?
Und vielleicht haben sie ja auch einen netten, ruhigen Hund der super zu euch passen würde.

Man braucht auch keine Angst vor älteren Hunden zu haben, das die langweilig wären oder sonstiges.
Ich habe im 01/2018 eine 10 Jahre alte Cocker Hündin aus dem TS als meinen ersten Hund aufgenommen. Sie kannte noch nicht mal ihren Namen.
Und heute läuft sie täglich 2x 1 Std mit mir. Sie kann Tricks. Wir machen Dummy Arbeit. Vor kurzen haben wir einen Kurs im longieren gemacht. An den Wochenenden sind wir auch schonmal 3-5 Std unterwegs. Ganz gemütlich und mit Pausen. Mit den Kindern mag sie sogar immernoch mal etwas mit dem Spielzeug toben.
Aber wenn wir mal keine Zeit haben oder mal 1-2 Tage nur Minirunden möglich sind weil zb die Kinder fiebernd im Bett liegen....Ja....dann ist das halt so. Dann liegt sie vor den Betten und schläft.
Ich finde also auch das ein ältere Hund, vllt so zwischen 6-10 Jahren, viel besser zu euch passen würde.
 
Ich würde mich hier Bubukas Meinung anschliessen (nicht unbedingt, was Ersthundehalter und Welpe betrifft) und über eine Abgabe nachdenken.

1. Wurdet ihr für mich von der Tierschutzstelle veralbert - kein vernünftiger Welpe zeigt schon das fertige Verhalten, das hätte man euch sagen müssen. Von daher ist auch die Beschreibung der Stelle unheimlich naiv und so richtig kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass ein 4 Monate junger Junghundestöpsel als lieb und artig und genügsam beschrieben werden kann, wenn der ganze Hund doch eigentlich in der Entdecker- und Findungsphase steckt.
2. Habt ihr in 2 Monaten so dermaßen viele verschiedene Dinge zur Problemlösung ausprobiert, dass ihr ja jede Methode nicht mal eine Woche lang habt konsequent ausprobieren können. Bei festgefahrenen Dingen muss man etwas mehr Zeit einplanen.
Ich denke, der Hund ist nun völlig überdreht, weil ihr zu viel "Hü und Hott" mit ihm durchprobiert habt. Man sagt, das ein Hund im Schnitt 200 Wiederholiúngen mit erfolgreichem Ende benötigt, bevor er das wirklich fest verinnerlicht hat. Dazu wahrscheinlch zu viel Beschäftigug mit Kong und Schnüffelteppich und Kommando üben..... ein junger Hund soll und muss sich auch mal langweilen können. Sonst verlernt er das nämlich und dann hat man so einen Hund, der überdreht.
3. Der Hund scheint absolut nicht zu eurem Lebensstil zu passen - ok. er ist noch jung und man kann von keinem Junghund Genügsamkeit erwarte, sofern man nicht speziell nach so gezüchteten Rassen schaut. Aber in der Regel ist jeder Junghund quirlig und voller Tatendrang.
Ich würde mir da tatsächlich überlegen, ob nicht ein erwachsener, älterer Hund besser zu euch passt, wenn ihr mit der Babyzeit nicht so recht klar kommt. Da ist der Charakter in der Regel auch schon recht fest und ihr habt (bei einer guten Tierschutzstelle) kaum noch solche Überraschungen.
Oder ihr schaut gezielt nach Begleithunderassen, wenn ihr gern das Welpenalter miterleben wollt. Einige Begleithunderassen sind durchaus genügsamer und gemütlicher, auch wenn sie natürlich in der Junghundezeit durchaus Schabernack im Kopf haben.
 
Da keine Antwort mehr kommt, nehme ich an, ihr habt den Hund abgegeben.
Falls nicht, ich persönlich würde folgendermaßen vorgehen.

Zum einen würde ich mir ein Gebiet suchen, wo der Hund mindestens mal eine halbe Stunde am Tag frei laufen und die Welt erkunden kann.
Insgesamt würde ich mit ihm um die 2 Stunden täglich draußen verbringen, in dieser Zeit nur kurze Trainingsphasen, wobei ich das Hauptaugenmerk auf die "grundlegenden Spielregeln" legen würde. Heißt, anständiges Verhalten bei herannahenden Personen oder Tieren, Sicherheit im Straßenverkehr und Umweltsicherheit, heißt, er sollte immer mal neue Dinge kennen lernen, wie Wildtiere, wechselnde Untergründe, Stadt, Land und dergleichen.

Nicht alles an einem Tag, aber jeden Tag eine neue "Kleinigkeit".

Dazwischen draußen und im Haus ohne Druck, spielerisch, die Grundkommandos trainieren wie Sitz, Platz und Hier.

Ganz wichtig ist aber auch das freie Laufen und Erkunden, wie gesagt mindestens eine halbe Stunde am Tag.
Auch freier Kontakt zu anderen Hunden, das Spielen mit anderen Hunden sollte regelmäßiger Bestandteil sein, evtl. in einer entsprechenden Spielstunde im Hundeverein.

Ohne euch zu nahe treten zu wollen, aber mit regelmäßig nur einer Stunde draußen wird kein Hund auf Dauer zufrieden sein, egal wie klein er ist.
Schon gar kein Junghund bzw. Welpe, das hat mit Rasse eigentlich wenig zu tun.

Wenn ihr euer Leben wirklich mit einem Hund teilen wollt, dann sollten im Alltag regelmäßig 2 Stunden draußen eingeplant werden.
Das ist, nach meiner Meinung, das Minimum, auch für kleine Hunde. Ein aktiver Hund wird sich auf Dauer damit nicht zufrieden geben, ihr solltet also trotzdem nach einem ruhigen Vertreter schauen.
Wenn sich das in euren Alltag nicht einplanen lässt, würde ich generell Abstand von der Hundehaltung nehmen.

Falls der Hund noch da ist, auf das Beißen würde ich reagieren, indem ich kurz laut und sehr deutlich "Nein"sage und mit meiner Körperhaltung zum Ausdruck bringe, dass das ein absolutes No go ist. Er ist ja nun kein kleiner Welpe mehr, der "nur" die Beißhemmung lernen muss, sondern hat dieses Verhalten mittlerweile ja perfektioniert.
Daher würde ich persönlich auch körperlich reagieren, wenn er auf das einmalige Verbieten nicht reagiert.
Sollte er also nochmal nachschnappen, würde ich mit einem lauten "Hey" einen Schritt auf ihn zumachen und ihn unsanft wegstoßen, so dass er deutlich sieht, er überschreitet eine Grenze.
In genau der Sekunde, in der er beschwichtigt bzw. sich abwendet, würde ich sofort kurz freundlich loben, dann meine Aufmerksamkeit wegnehmen.

Schafft er es, anfangs ein bis zwei Minuten, dann Ruhe zu geben, würde ich diese Ruhe belohnen, indem ich mich kurz mit ihm beschäftige und ihm dann ein Spielzeug gebe. Generell sollte er lernen, dass im Haus die Aufforderung zum Spielen von mir ausgeht und er sich ansonsten gern in meiner Nähe aufhalten kann, aber im Prinzip "Pause" hat.

Alles wegräumen, was man wegräumen kann, bis die Beißphase vorbei ist, das gilt aber eigentlich für jeden Welpen.
Zwei bis drei Spielzeuge strategisch verteilen, falls er in Möbel oder Stuhlbeine beißt, ein kurzes "Nein" und direkt ein Alternativspielzeug anbieten.

Den letzten größeren Spaziergang würde ich abends bis etwa 19 Uhr machen, danach sollte er lernen, dass Ruhe einkehrt.
Die Abendmahlzeit, anschließend bei Frauchen/Herrchen auf der Couch liegen und vor dem Zubettgehen noch mal kurz nach draußen.
Ohne Aufregung und Hektik, so dass er runterfahren kann und nicht abends aufdreht.
Allerdings sollte er dann, insbesondere auch körperlich, bis dahin ausgelastet sein.
 



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