Junghündin steigert sich rein

In der Hundeschule wurde mir irgendwie angst gemacht mit den Sätze "Der Hund tanzt dir auf der Nase rum", "Der Hund hat keinen Respekt vor dir", "Du musst härter durch greifen, sonst hast du später ein riesen Problem".
Ich kann halt nicht unterscheiden was typisches Welpenverhalten ist und sich von selbst legt und was wirklich zu schweren Problemen führen kann. Und das wurde in der Hundeschule irgendwie immer verstärkt. Meine Angst vor einem unerzogenen, respektlosen, schlimmen Hund der alles und jeden an bellt und an springt.....

Ich denke, was du vor hast ist soweit ein guter Plan. Versuch einfach ganz viel Ruhe und Entspannung in den Alltag zu bringen.

Was die Hundeschule angeht, deswegen das Zitat: Finde ich unmöglich. Kein Wunder, dass du so ängstlich bist. Dein Hündchen wird unter Garantie nicht morgen die Welt an sich reißen nur weil sie heute erst beim Zweiten Mal rufen gekommen ist. Das, was sie als Respekt bezeichnen, scheint mir eher Angst zu sein. Und das ist absolut Fehl am Platz.
Dein Hund möchte doch alles richtig machen und mit dir arbeiten, du brauchst ihr eigentlich nur zu erklären wie das geht! Vertrauen ist Alles.

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Ich wollte dich jetzt nicht ermuntern, die Kleine an der Straße frei laufen zu lassen. Habt ihr dafür keine Feldwege?

Ja - Hundetrainer sind eine Sache für sich. Die müssen ja kein großartiges Wissen nachweisen können.

Sie ist halt noch ein Welpe und ich bin halt in vielen Dingen sehr unsicher.

Du ziehst doch auch dein Kind ohne Erzieher auf. So sehr unterscheidet sich das nicht von der Welpenaufzucht.

Ich mag sie ungerne komplett alleine durch die Wohnung laufen lassen, weil sie meinen Kater nicht in Ruhe lassen kann.

Das Verhalten in der Wohnung, der Umgang mit dem Kater, mit deinem Kind.. ..... das alles lernt sich nicht von alleine. So etwas hätte ich vom ersten Tag an "geübt" indem ich den Welpen mitlaufen lasse.

Das ist oft das Problem bei dieser Art der Erziehung. Die Hunde können mit 5 Monaten Sitz, Platz, Fuß und Rolle rückwärts, aber können sich in der Wohnung nicht benehmen, kennen die anderen Haustiere noch nicht, sind völlig überdreht und meistens auch unsicher in vielen Dingen.

Ich erlebe das oft in Hundeforen oder im realen Leben, dass Hundeanfänger genau diesen Fehler machen.
Sie fangen zu früh mit dem Training an und eine wirkliche Lebens- und Alltagstauglichkeit des Hundes bleibt dabei auf der Strecke.
 
Das hört sich für mich schon sehr gut an!

Verstehe nur nicht, warum Du die Box wieder geschlossen hast? Warum läßt Du sie nicht auf?
Ich würde es ihr überlassen wann und wo sie sich hinlegen möchte! Nur so kann sie doch lernen sich selbst auch entspannen zu können und zu dürfen.
Wenn es ihnen zu warm wird liegen Hunde auch mal gern auf dem kühlen Boden.

Schmust sie auch mit Dir? Meine entspannt sich sehr beim streicheln.
 
@Bubuka seit zwei oder drei Jahren gibt es doch diesen §11 der das eigentlich regeln soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit solchen Dingen da durch kommt. Aber der greift nicht für Vereinsinternes Training. Genau genommen wäre also ein Schäferhundeverein rein von den Auflagen her noch weniger qualifiziert... Ist natürlich sehr individuell, fiel mir nur gerade ein.

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Skjoni, der §11-Schein ist total leicht zu bekommen.
Den Sachkundenachweis kann ein Veterinäramt abnehmen. Der Tierarzt dort muss selbst gar kein Hundewissen haben und kann die Sachkunde anhand von Ankreuzfragen überprüfen.
Ich kenne eine Amtsveterinärin, die nur Katzenfreundin ist. Von Hunden keine Ahnung.
 
@Bubuka ist dann aber trotzdem von Region zu Region unterschiedlich, oder? Ist es für Niedersachsen und Schlewsig-Holstein auch so leicht?
 
In der Hundeschule wurde mir irgendwie angst gemacht mit den Sätze "Der Hund tanzt dir auf der Nase rum", "Der Hund hat keinen Respekt vor dir", "Du musst härter durch greifen, sonst hast du später ein riesen Problem".
Ich kann halt nicht unterscheiden was typisches Welpenverhalten ist und sich von selbst legt und was wirklich zu schweren Problemen führen kann. Und das wurde in der Hundeschule irgendwie immer verstärkt. Meine Angst vor einem unerzogenen, respektlosen, schlimmen Hund der alles und jeden an bellt und an springt.....


Dazu kann ich dir nur eines sagen: so ziemlich jeder Hundetrainer baut sein Training auch irgendwo auf seiner eigenen Ideologie auf. Und genau so wie sich da draussen der Selbstmordattentäter aus totaler Überzeugung in die Luft ballert, weil ihn im Himmelreich 7 Jungfrauen erwarten, genau so gibt es Hundetrainer die denken ihre Meinung sei das Wort Gottes.
Jetzt mal so übertrieben dargestellt ;)
Ich glaub als Neuhundhalter ist es da ganz wichtig, sich auch das eigene Bauchgefühl anzueignen und mal in alle Richtungen zu linsen. Wen du da als Neuling gleich jemand in die Arme fällst, der dich mit Dominanzregeln zutextet, dann find ich das teilweise echt gefährlich, denn viele Leute glauben dann da dran und setzen sich genau die Scheuklappen auf, die der Hundetrainer auch aufhaut und da kann es leider dann passieren dass der Hundetrainer auch den Hund versaut.

Wie gesagt, ich hatte noch nie einen Schäferhund, wäre auch nicht meine Rasse. Aber ich war öfters in einer offenen Gruppe, wo eben viele Schäferhunde mitliefen, und die Trainerin bildet auch Polizeihunde aus (kleiner Zusatz zum 11-er: Die macht das mit Gewalt, und hat den 11-er trotzdem bekommen). Und wie gesagt, diese Schäferhunde waren alle geck, unrelaxed und ständig auf hab Acht, und einmal hat einer sogar nach einem Passanten geschnappt, der mal tätscheln wollte. (was einem als Hundebesitzer wohl öfter passieren wird).

MAn sagt ja oft dass Schäferhunde so die "Wächter" "die Sittenpolizei" sind. Ich glaub hätt ich einen, dann würde ich gar nicht so auf Schutzhund etc planen, sondern mir wäre es sehr wichtig zu versuchen, da die absolute Freundlichkeit aus dem Hund zu kitzeln, sprich deinem Hund durch viele positive Kontakte zu anderen fremden Leuten ein gutes Umweltbewussstein mitzugeben.

Wie gesagt: hier rennen die alle nur an der kurzen Leine rum, alle extrem misstrauisch, aber ich kann natürlich nicht sagen, warum das so ist, ob da auch die Rasse mit reinspielt, oder ob diese Leute alle versäumt haben ihrem Hund beizubringen, dass man eben nicht ständig auf hab Acht sein muss. Auf jeden Fall stelle ich es mir sehr anstrengend vor, 10 Jahre oder länger auf einen Hund aufpassen zu müssen, der eben denkt er muss alles unter Kontrolle haben.


Wenn ich du wäre würde ich einfach auch mal anfangen abends auf der Couch mal ein paar Videos zu schauen (jetzt NICHT um das dann nachzumachen, sondern einfach mal um zu sehen wie andere Trainer so arbeiten), z.B. Viktoria Stillwell https://www.youtube.com/watch?v=0ARHGo6hunw&list=PLnJPpXU-MzrKKg_BUX0RnNaRoWfd0x8YT
oder ich find z.B. die Bücher von Rütter auch gar nicht so schlecht.
Ich find das immer ganz gut wenn man sich so nen Rundumschlag an Wissen holt, und dann Sachen für sich rauszieht, die einem plausibel erscheinen.


Und PS: diese besagte Hundetrainerin hat mir auch prophezeit dass mein Hund quasi die Herrschaft hier an sich reissen wird. Na ja. Jetzt wird sie bald 8, und wir leben hier in friedlichster Harmonie, obwohl wir alle gängigen Regeln der Dominanztheorie brechen ;)
 
Skjoni, die Anforderungen an die Abnahme der Sachkunde sind unterschiedlich.
Ich kann dir aber nicht sagen, wie die in einzelnen Bundesländern sind.

Wenn man hier im Forum immer liest, was Hundetrainer für einen Mist verzapfen, dann kann man den Schein offenbar auch bekommen, wenn man von Hunden keine Ahnung hat.
 
Wenn man hier im Forum immer liest, was Hundetrainer für einen Mist verzapfen, dann kann man den Schein offenbar auch bekommen, wenn man von Hunden keine Ahnung hat.

Es kommt - wie Du oben schon geschrieben hast - auf den einzelnen Amtstierarzt an. Insgesamt ist die Rechtssprechung mittlerweile so konsolidiert, dass man vorsichtige Annahmen über die Qualifikation treffen kann.

Aus einem Urteil des VG Ansbach von Oktober 2016:

" Selbst in der Zusammenschau der von der Klägerin vorgelegten 16 - mittlerweile 17 - Unterlagen wird nicht deutlich, dass der Anforderungskatalog für eine Sachkundeprüfung zur Hundetrainerin abgedeckt würde. Dies liegt zum einen bereits darin begründet, dass die meisten der von der Klägerin vorgelegten Unterlagen wenig aussagekräftig sind. Es handelt sich hierbei nämlich im Wesentlichen um Teilnahmebestätigungen und sonstige Teilnahmeurkunden, die außer dem jeweiligen Seminartitel nicht erkennen lassen, welche Inhalte in welchem Umfang vermittelt wurden und ob diese Inhalte von der Klägerin auch verinnerlicht wurden und wiedergegeben werden können. Aus den Teilnahmebestätigungen und Urkunden ergibt sich des Weiteren nicht, welche Fachkompetenz die jeweiligen Ausbilder hatten. Sie lassen also im Ergebnis nicht erkennen, ob die Klägerin aufgrund dieser Ausbildung die erforderlichen Fachkenntnisse erworben hat."

Schaut man sich die berufliche Vita der meisten 08/15-Hundetrainer an, stösst man in der Regel auf mehr oder wenige viele Seminare bei diversen Institutionen oder auch auf Kurse der beliebten Akademien, die man zwar bezahlen muss, bei denen aber rein körperliche Anwesenheit ausreicht.

Die können zwar dem netten Goldie und seinem Frauchen beibringen, gerade über den Gehweg zu laufen, aber das wars meist auch.

Wird es mal schwierig oder wirklich eng, kommt nichts mehr ausser eine Form von Gewalt. Gewalt übt der aus, der nichts weiss oder sich eben nicht besser zu helfen weiss.

Das ist so ähnlich wie diese Tierheilpraktiker mit Wochenendkurs oder Webinar-Ausbildung. Auch da gibt es gute und schlechte THP, die meisten sind schlecht. Klar, wie kann man "gut" sein, wenn man keine ordentliche Ausbildung absolviert hat.

Die fett markierten Stellen in dem Urteilsauszug sind von mir.
 
Es wäre sehr zu begrüßen, wenn Fachkompetenz mal klar definiert werden würde und die Anforderungen bundesweit einheitlich geregelt werden.
 



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