Junge Aussie, wieviel Bewegung ist zuviel?

@Schlawuffel Du hast also gar keine Ahnung von Windhunden.
Woraus schließt du denn jetzt wieder, dass ich gar keine Ahnung von Windhunden habe??
Das hier hatte ich geschrieben
Ich muss keinen Windhund gehabt haben, um sagen zu können, dass ein Welpe oder ein einjähriger Hund keine 18-20 Stunden ruht.


Aber bist überzeugt, dass ich Unrecht habe. Komische Logik.
Es geht doch nicht um "Recht" oder "Unrecht".
Natürlich wird viel mehr gespielt und getobt, wenn der Hund einen 4-beinigen statt 2-beinigen Kameraden zur Seite hat.

Aber dazu muss er ja auch die Gelegenheit erst mal bekommen!
 
Ich bin zwar nicht Kade, käme aber auf den selben Gedanken wie sie.

Zum Einen
liest man es immer wieder in Rassebeschreibungen und in Halter-erfahrungen.
Aussie, BC gehören zu den recht aktiven Rasse, die viel und gerne mit dabei sind und sinnvolle Aufgaben/Beschäftigung benötigen (nein - nicht 3x die Woche Agi und 2x Fährte und jedes Wochenende 10h Wanderungen, ...)
Windhunde sind eher Couchpotatos - die gerne sprinten und richtig Gas geben müssen - aber eben keine Ausdauerläufer sind. (Was nicht heißt dass sie nicht auch gerne Hunddinge wie spazieren und schnüffeln tun)
In einem Whippetforum wurde mir vom Whippet z.B. eher abgeraten, weil ich einen Hund möchte der mich freudig auf Radtouren und längeren Wanderungen begleitet. Ja, das können Whippets schon - aber richtig mögen tun sie es nicht - wurde mir von Whippet-Haltern gesagt.

Zum Anderen denke ich, erklärt es sich auch in der Geschichte der Rassen.
BC und Aussie sind ja ursprünglich Hof-Hütehunde mit täglichen, regelmäßigen Aufgaben. Hofarbeiten fielen täglich an - und Schafe hüten war auch ein sehr umfassender Job.
Ich glaube keinem urpsünglichen Schäfer/Hofbesitzer/Rindertreiber hätte es geholfen, wenn sein Arbeitstier nur 4h am Tag Leistung erbringen kann.

Windhunde haben ihren Ursprung in der Jagd.
Gejagt wurde nicht täglich - und nicht Stunden lang.
Da war es von Vorteil, wenn die Meute Tage/Wochen sich in der Burg/auf dem Gehöft unauffällig verhielt - und Leistung erbrachte wenn es dann mal zur Jagd kommt.
Von den orientalischen Windhunden las ich mehrmals, dass sie auf den Kamelen transportiert wurden - dann zum Hetzen der Antilope laufen gelassen wurden und nach 20 Minuten war das Schauspiel vorbei und es war wieder Ruhe angesagt.

So zumindest mein (vielleicht geringer?) Kentnissstand und meine Schlussfolgerung - Erfahrung habe ich mit keiner der genannten Rassen.
Wenn ich jetzt mal von dem Großteil meiner Bekannten mit Border Collies und Schafen ausgehe, dann stehen die Schafe durchgehend draußen und werden ca. 1 Mal pro Woche umgestellt. Täglich wird der Zaun kontrolliert, was für den Hund aber keine Arbeit ist. Am Hof macht ein Border Collie kaum etwas. Manche laufen die ganze Zeit ihrem Besitzer hinterher, andere liegen irgendwo rum und dösen. Wenn man bedenkt, dass einige Schäfer nicht Gassi gehen, kommt man da halt irgendwie nicht auf einen sehr aktiven Hund. Manche trainieren noch ein paar Mal die Woche mit ihren Hunden, aber auch keine 4h lang.

Das Problem ist ganz einfach, dass der Border Collie arbeitet bis er tot umfällt und das fassen viele (auch Border Collie Besitzer) so auf, als müsse er viel beschäftigt werden, um glücklich zu sein. Wenn er ein großes Pensum dann mal gewohnt ist, kommt er natürlich nicht mehr mit wenig klar.
 
Ich kenne mich mit Schafhaltung und Hofatbeiten nicht aus, denke aber schon dass die Schafhaltung heute (die meist nur Hobby ist) sehr viel anders ist als die Schafhaltung und Hofatbeiten früher.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass ein Arbeitstier, welches für die Existenz des Besitzers notwendig war, 18-20h am Tag geruht hat.

Dass sie es können liegt daran dass alle Hunde sehr anpassungsfähig sind.
Aber brauchen tun sie es denke ich nicht.
 
Was soll denn ein Hund auf einem Hof arbeiten? Traktor fahren? Zäune stecken? Wasser auf den Weiden auffüllen?

Selbst bei Wanderschäfern wird bis zu einer Wiese gewandert und da stehen die Schafe dann und fressen. Der Hund liegt irgendwo am Rand und wechselt zwischen dösen und beobachten.
 
Mein Wissen über Border Collies habe ich von Patricia McConnell:
"For example, Border Collies are terrible pets for most families. Having a typical Border Collie as a pet is like having a brainy sports car that revs its own engine in the garage if you don’t drive it enough. Border Collies are smarter than some people, and if they were sports cars, they’d figure out how to open the garage door and drive into your living room to get your attention. You might read the stories about mine, look at the pictures, and think, “That’s the perfect dog for me!” They are—if you’re willing to buy your dog a sheep farm instead of a cheaper toy, if you think it’s fun to go on long walks in blizzard conditions, and if you’re planning on becoming a professional dog trainer. Most Border Collies don’t just need physical exercise, they need mental exercise as well, so if you’re too busy to bring a new child into your household, don’t get a Border Collie." Die frz. Rassebeschreibung zielt in die gleiche Richtung: Ein hochintelligenter Hund nur für hundererfahrene Schafhalter die ihn wirklich brauchen (die meisten frz. Schafweiden haben mit den meisten deutschen sehr wenig Ähnlichkeit).
Und von meiner Freundin in Spanien, die fast jeden Tag ein paar Pferde durchs Campo reitet und die Hunde laufen frei mit. Zuhause werden Tricks eingeübt.

Mein Wissen über Aussies stammt aus der Rassebeschreibung.

Was die Ausdauerleistung der Windhunde angeht: Um schnelle, ausdauernde, robuste Hunde für die Hetzjegd von Kleinwild zu bekommen, züchten die Engländer seit Jahrhunderten Lurchers (bzw. haben gezüchtet, Hetzjagd ist inzwischen ja wohl verboten). Die sind eine Kreuzung aus Windhund und Terrier oder Collie. Weil ein reinrassiger Windhund anscheinend nicht die ganze Nacht bei jedem Wetter über Stock und Stein Hasen oder Füchse jagt.

Im Buch der Lurcher-Züchterin Penny Taylor: Running Dog Maintenance steht übrigens ausdrücklich, dass Welpen selbst am besten wissen, wie viel Schlaf sie brauchen, und man sie tunlichst nicht aufwecken soll.

Die Diskussion hier ist völlig überflüssig: Wir werden vermutlich alle krätzig, wenn wir nicht genug Schlaf oder Bewegung kriegen, und wir lassen uns von niemandem sagen, wieviel "genug" ist. Warum sollte es Hunden anders gehen?

Da Menschen unterschiedliche Bedürfnisse nach Ruhe und Bewegung haben gehe ich davon aus, dass es bei Hunden auch so ist. Sämtliche Zeitvorgaben sind daher völlig sinnlos. Schon weil ja auch die Intensität mitspielt, wie schon in meinem ersten Post geschrieben.
 
Ich könnte mir denken das die Population der Bordercollies insgesamt durch die fehlende ursprüngliche Hütearbeit schon etwas ruhiger geworden ist. Machen wir uns mal nichts vor,die allerwenigsten BC müssen heute noch hüten.
Sehr viele leben heute als Familienhunde.
Ich kann ja nicht mit anderen Rassen vergleichen, sondern bloss zwischen meinem Collie und meinem BC,und da muss ich sagen ,er zeigt noch die typische Haltung und ist auch sehr viel aufmerksamer
als der Collie.
Wenn man etwas von ihm verlangt ist er in 1Sek. von null auf hundert und auch gern und ausdauernd dabei.
Er liegt aber auch gern auf der Couch und macht nichts.
Insgesamt gesehen ist der BC schon ein lebendiger Hund.
Und genau das ist es was mir an diesem Hund so gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir denken das die Population der Bordercollies insgesamt durch die fehlende ursprüngliche Hütearbeit schon etwas ruhiger geworden ist. Machen wir uns mal nichts vor,die allerwenigsten BC müssen heute noch hüten.
Sehr viele leben heute als Familienhunde.
Ich kann ja nicht mit anderen Rassen vergleichen, sondern bloss zwischen meinem Collie und meinem BC,und da muss ich sagen ,er zeigt noch die typische Haltung und ist auch sehr viel aufmerksamer
als der Collie.
Wenn man etwas von ihm verlangt ist er in 1Sek. von null auf hundert und auch gern und ausdauernd dabei.
Er liegt aber auch gern auf der Couch und macht nichts.
Insgesamt gesehen ist der BC schon ein lebendiger Hund.
Und genau das ist es was mir an diesem Hund so gefällt.
Komisch, dass mein Border Collie aus reiner Hütelinie von einem Farmer mit mehreren 1000 Schafen in Großbritannien deutlich ruhiger und entspannter ist, als mein Mischlinien Border aus deutscher Familienzucht.

Ich erlebe (auch in meinem Bekanntenkreis) genau das Gegenteil. Die echten Arbeitslinien sind schwieriger zu erziehen, aber dafür viel entspannter und ruhiger. Die sind von 0 auf 100 in einer Sekunde bei der Arbeit, aber andersrum ist es eben genauso. Während die Showlinien und vorallem die Mischlinien die zu Sportzwecken gezüchtet werden, total drüber sind und oft nur schwer zur Ruhe kommen, schließlich muss der Sporthund viel beschäftigt und ausgelastet werden. Über Beschäftigung und Auslastung machen sich die großen Schäfer kaum Gedanken. Da hat man viele Border Collies, trainiert die Jungen ab und an und stellt alle paar Tage die Schafe um. Da kommt auch nicht jeder Border Collie jeden Tag dran. Es passiert insgesamt viel weniger. Ein Hund, der da die ganze Zeit überdreht ist und Arbeit fordert wäre nervtötend und störend und wird entsprechend nicht weiter gezüchtet.
 
Hier ging es ja mehr darum ob der Bordercollie ein lebendiger Hund ist.
Bei diesen durchgeknallten Typen hat wohl eher der Halter einen Fehler gemacht.
Ich muss sagen das mein
BC sehr leicht erziehbar war
und ein sehr feiner Familienhund geworden ist,
und eben keine 20 Stunden schläft.
 
@Kade1301 Was möchtest du mit diesem Video sagen? Das ist ein Trial, wie es ihn auch in Deutschland gibt. Eine sportliche Veranstaltung, wie ein Agility Turnier, die nur äußerst wenig mit der Arbeit eines Farmdogs zu tun hat. Bei einem Trial gibt es einen genauen Ablaufplan, wie der Hund mit den Schafen wohin laufen soll. Fast schon wie bei der BH Prüfung. Es ist wie ein Parcours, den der Hund mit den Schaf abläuft.
 



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