Jagdhunde nur an Jäger ?

Also wir haben hier nur einen Jäger (ich kenne ihn nicht persönlich) und der arme Jagdhund ist fast Tag und Nacht im Zwinger, der darf wirklich nur zur Jagd raus, meistens nur am Wochenende.
... Der hätte es bei einem verständnisvollem Nicht Jäger bestimmt besser.

LG
 
Ohne Zweifel, aber umgekehrt hätte es mancher Jagdhund bei einem Jäger, der seinen Hund vernünftig hält und erzieht besser, als mancher nicht ausgelastete oder falsch verstandene Jagdhund.

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Ganz meine Meinung...

Natürlich kommt es auf die Rassen an. Deutscher Jagdterrier, Weimaraner, Deutsch Kurz-/Drahthaar (nur als Bsp.)! Solche Rassen sollten nicht für die Allgemeinheit zugänglich sein. Die Hunde brauchen eine Aufgabe und sind auch mal ganz flott unterfordert...

Sehe ich genauso, wobei die Liste sich noch deutlich erweitern lässt - und Ausnahmen bestätigen immer die Regel.
 
Meine Freundin hat nen Eng. Cocker Spaniel aus der Jagdzucht, einfach wegen der sportlichen Leistung. Ihre Mutter erlaubte ihr nur diese Rassen, also suchte sie sich eine aus ner Leistungszucht. (Sie ist eher der Hütehundfan, nach ihrem wird vlt auch ein solcher einziehen).
 
DerDobermann, wobei ich auf jeden Fall Jagdhund und Jagdhund unterscheiden würde. Ich habe gelesen, dass manche Rassen sogar aus jagdlichen Linien zu "Privatleuten" passen, weil sie vom Charakter her zwar sehr viel Jagdtrieb haben, aber dennoch einfach im Umgang sind, weil sie nicht den ausgeprägten Hang zur Eigenwilligkeit haben, wie das - habe ich am häufigsten gehört - z.B. beim Deutschen Jagdterrier ist. Von dem wurde uns von allen abgeraten, obwohl mein man nächstes Jahr den Jagdschein macht. Mit englischem Cocker kenne ich mich nicht so aus, weil sie mich - ganz oberflächlich - optisch überhaupt nicht reizen und ich mich deswegen nicht mit ihnen beschäftigt habe. Vielleicht gehört diese Rasse eher zu denen, die man auch als Privatperson führen kann.

Ausnahmen- denke ich - gibt es bei jeder Rasse.
 
Ich kämpfe gerade ein wenig mit mir und möchte, leider etwas länger geworden, meine Meinung mit einbringen.

Erstmal, sehr interessanter Artikel und er trifft es auf den Punkt.

Einen Jagdhund nur in Jägerhände zu geben ist meiner Meinung nach nicht falsch. Jagdtrieb ist ein genetisch/hormonell gesteuerter Trieb. Den kann man nicht abschalten, höchstens kontrollieren - und auch da besteht immer die Gefahr, dass es mit dem Hund durchgeht. Ein Jäger hingegen verschafft dem Hund eine selbstbelohnende Aufgabe.

Der Hund wird in seiner ursprünglichen Form als Gebrauchshund gehalten.

Überlegt doch mal, vor gar nicht mal so vielen Jahren (und da muss man nur bis in die 50er, 60er, 70er zurückschauen) war der Hund dazu da um Hof, Haus, Vieh zu bewachen, um auf der Jagd zu unterstützen und ungebetene Gäste (menschlich und tierisch (z. B. Fuchs, Ratte)) fernzuhalten. Ein Hund im Haus????? Einfach als Begleiter seines Menschen als Spielkamerad für die Kinder???? Ein Luxusartikel???? Sowas gab´s nicht, oder wenn dann nur bei den oberen Zehnstausend und die haben und hatten :smilie_ironie:, sind wir ehrlich, doch schon immer einen Sprung in der Schüssel. *ironie off* Ein Hund hatte seine Aufgaben zu erfüllen und ein Hund im Haus wäre ja als ob man auch die Hühner und die Kaninchen im Haus hält.

Wenn der mal geknurrt und gebellt hat bei Besuch dann sollte er das machen. Und wenn der mal geschnappt hat, war man selbst schuld, hat einen ja keiner gebeten den Hund anzukrabbeln.

Mal ehrlich, erst die Weiterentwicklung der Menschen zu Internet-Couch-Potatoes und subtil durch Werbung gesteuerte Verbraucher hat doch auch unsere Ansprüche an den Hund geändert. Heut soll der Hund brav im Wohnzimmer liegen, rausgehen wenn wir es für richtig halten, sich im Restaurant möglichst unbemerkt verhalten, Besucher ordentlich begrüßen, nicht knurren, nicht bellen, niemanden belästigen und bei all dem sich auch noch ständig ausgelastet fühlen und freundlich drauf sein.

(Ja, auch ich erziehe meine beiden Dötzken in dieses Schema hinein.)

Kurzes OT: Das heißt nicht, dass ich die damals gängigen Erziehungsmethoden (Stachelhalsband, Leinengerucke, etc.) gutheiße! Glücklicherweise hat das eine Entwicklung im Sinne des Tieres gemacht.

Ich bin dennoch nicht grundsätzlich der Meinung, dass ein Jagdhund nicht auch ein prima Familienhunde sein kann. Eine solche Konstellation stellt nur besondere Anforderungen an den Halter. Der Halter muss sich sich im Klaren darüber sein, welche Aufgaben er sich mit einem solchen Hund anschafft, welcher Teil erziehbar ist und was nunmal schlichtweg vorhanden und nicht abtrainierbar ist.

Das sich das Gerücht des brutalen Jägers, der seinen Hund mit zweifelhaften Erziehungsmethoden foltert, noch so harnäckig hält schockiert mich ehrlich ein wenig. Ich kenne viele Jäger, aber nicht einen der seinen Hund auf diese Weise erzieht/erzogen hat. Die Hunde sind Gebrauchshunde mit einer Aufgabe, keine Wohnzimmerhunde. Ja, viele halten ihre Hunde auch in Zwingern, was aber nicht negativ sein muss.

Zumindest die, die ich kenne, sind täglich mit ihren Hunden unterwegs. Man trifft sie halt nur nicht auf den üblichen Spazierwegen und zu den üblichen Spazierzeiten. Jäger haben andere Routen und ein anderes Ziel, der Hund eine andere Aufgabe, der Eindruck, dass tagelang nicht mit den Hunden gearbeitet wird täuscht allzu oft.

Und nun: Ring frei zur Diskussion :zwinkern2:, was ist Eure Meinung?

Viele Grüße - Nicola
 
Kurzes OT: Das heißt nicht, dass ich die damals gängigen Erziehungsmethoden (Stachelhalsband, Leinengerucke, etc.) gutheiße! Glücklicherweise hat das eine Entwicklung im Sinne des Tieres gemacht.

Sehe ich ganz genauso.

Ich bin dennoch nicht grundsätzlich der Meinung, dass ein Jagdhund nicht auch ein prima Familienhunde sein kann. Eine solche Konstellation stellt nur besondere Anforderungen an den Halter. Der Halter muss sich sich im Klaren darüber sein, welche Aufgaben er sich mit einem solchen Hund anschafft, welcher Teil erziehbar ist und was nunmal schlichtweg vorhanden und nicht abtrainierbar ist.

Wobei ich das generell als eines der Grundprobleme empfinde, in den letzten Jahren empfunden habe. Das beziehe ich nicht ausschließlich auf Jagd- oder andere Gebrauchshunde. Generell wird der Hund - bei allem Verständnis für die tiefe Zuneigung, die man empfindet - als menschengleich angesehen, was nicht positiv ist, sondern negativ. Da es seine unterschiedlichen Bedürfnisse nicht berücksichtigt.

Das sich das Gerücht des brutalen Jägers, der seinen Hund mit zweifelhaften Erziehungsmethoden foltert, noch so harnäckig hält schockiert mich ehrlich ein wenig. Ich kenne viele Jäger, aber nicht einen der seinen Hund auf diese Weise erzieht/erzogen hat. Die Hunde sind Gebrauchshunde mit einer Aufgabe, keine Wohnzimmerhunde. Ja, viele halten ihre Hunde auch in Zwingern, was aber nicht negativ sein muss.

Dem muss ich ein wenig widersprechen. Ich habe in den letzten Wochen, Monaten zig Jäger kennengelernt. Ein größerer Teil als viele denken respektiert und schätzt seine Hunde als Art Berufskollegen und in der Freizeit als Teil der Familie. Diese werden auch ohne grobe Gewalt erzogen. Ich habe aber auch den anderen Teil kennengelernt, für den der Hund ganz extrem ausgedrückt eine Sache ist. Da wurde getreten, an der Leine gerissen etc.. Und ich habe ein Mittelding kennengerlernt. Generell sehe ich aber auch hier einen Trend in das Positive.

Zumindest die, die ich kenne, sind täglich mit ihren Hunden unterwegs. Man trifft sie halt nur nicht auf den üblichen Spazierwegen und zu den üblichen Spazierzeiten. Jäger haben andere Routen und ein anderes Ziel, der Hund eine andere Aufgabe, der Eindruck, dass tagelang nicht mit den Hunden gearbeitet wird täuscht allzu oft.

Und nun: Ring frei zur Diskussion :zwinkern2:, was ist Eure Meinung?

Viele Grüße - Nicola

Siehe oben.

Was mir generell fehlt ist ein wenig die Unterscheidung der Jagdhunderassen und ihren Aufgaben. Ich denke, da muss noch mehr differenziert werden. Jagdhund ist nicht gleich Jagdhund.
 
Welche Rassen wären trotz jagdlicher Zucht auch für "Privathalter" geeignet?

Warum sollte ein Jäger als Beispiel einen Deutschen Jagdterrier erziehungsmäßig in den Griff bekommen, ein sehr erfahrener "Privathalter" nicht?

Argumente dafür und dagegen?
 
Ähm, wenn ich sehe wie die Menschen draußen mit ihren Hunden umgehen bin ich allgemein eher skeptisch ob man denen überhaupt einen Hund anvertrauen sollte.
Da wird gebrabbelt, man Klischees im Kopf und kaum Wissen, die Hunde sehen aus als wären sie einfach nur überfordert mit allem weil sie weder richtig sozialisiert, noch erzogen worden sind..
Der Großteil der HH ist nunmal einfach.. kacke. :denken24:
Bei einem Jagdterrier oder allgemein Jagdhund kommen Gefahren dazu die man nicht unterschätzen sollte. Der Hund wird jagen wollen, unter Umständen nicht nur stumpf apportieren sondern tatsächlich Stöbern und Hetzen.
Ein unwissender Mensch wird mit so einem Verhalten wahrscheinlich nicht sonderlich angebracht umgehen können, das fällt ja schon den wirklich guten Hundekennern schwer.
Hat man dieses Verhalten nicht unter Kontrolle kann man ganz schnell Menschen und Tiere in Gefahr bringen, eventuell sogar schwer verletzen.
Man darf auch nicht die Erbanlagen eines Jagdhundes unterschätzen. Ein gewisses Maß an Aggressivität oder zumindest die Anlage 'nach vorn' zu gehen tragen viele Jagdhunde in sich. Auch hier traue ich den meißten Menschen nicht zu dieses Verhalten entsprechend zu händeln.
Und zu Letzt kommt die gesteigerte Aktivität eines Hundes aus Leistungszucht dazu.
Mit dreimal um den Block ist es da oft nicht getan, Hunde aus Leistungszucht wollen Arbeiten, ihren Anlagen nachgehen und sind in gewisser weise anspruchsvoller, da sie mehr Ansprüche stellen.
Sie wollen bewegt, beschäftigt und gehändelt werden, anders als ein Mops z.B.

Natürlich gibt es 'normale' Halter die über das Können verfügen auch solche Hunde großartig zu händeln. Und natürlich gibt es auch Jäger die nicht einmal in der Lage wären ein Schaf zu halten.
Trotzdem sollte man, wie ich finde, erst einmal generell von der Norm ausgehen. Und diese ist eben nicht rosig.
 
Ich mische jetzt auch mal mit.
Da ich in einer kleinen Siedlung auf den Land wohne, kenne ich drei Jäger (wobei mir einer nur kurz begegnet ist).

Jäger Nr. 1
Er hat zwei Deutsch Drahthaar, die den ganzen Tag im Zwinger sitzen. Die Familie holt diese nur aus den Zwinger raus, wenn der Jäger nicht da ist um mit diesen spazieren zu gehen. Sie hatten erst einen Deutsch Drahthaar, schafften sich als Zweiten Jagdhund einen Jack Russel Terrier an. Dieser ist durch die Zwingerstäbe entkommen. Einmal kam mir der Jäger mit seinen unangeleinten Hund stolz entgegen. Es wirkte, als wollte er angeben. Naja. Der Hund hat seine Unachtsamkeit genutzt und ist abgehauen. Dies war gut für mein Herz, dass selbst Jäger hinter ihren Hund herrufen können und diese nicht zurückommen. Diese Hund ist einige Male entkommen.

Jäger Nr. 2
Dieser Jäger hat zwei Kinder, einen Bauernhof und zwei Hunde: einen Weimeraner und einen kleinen Münsterländer. Diese haben einen großen Zwinger mit Aussengehege. Ist jemand auf den Hof am arbeiten, laufen die beiden frei auf den Hof herum. Selbst wenn wir einfachen Hundehalter mit unseren Hunden an den Hof vorbeigehen, bleiben die Hunde auf den Hof.
Der Jäger hat vor ein paar Jahren einen seiner Hund abgegeben an einen Privatmann, da dieser für die Jagd ungeeignet war. Die Hunde gehen viel spazieren und laufen regelmäßig neben den Fahrrad (allerdings angeleint). Er hat mir erzählt, dass Leine ab heißt, dass die Hunde nun auf der Jagd seien.

Jäger Nr. 3
Ich wohne hier seit 23 Jahren, habe seit neun Jahren einen Hund und bin ihn erst letztes Jahr einmal begegnet. Vor unseren Waldstück stand ein Auto. Ich habe hineingesehen und in die Augen eines total ruhigen Hundes gesehen. Ich war kurz geschockt und ging mit Kiara weiter. Dann kam plötzlich eine Stimme vom Hochsitz, der neu gebaut wurde. Ich solle mit meinen Hund hier nicht vorbei gehen, ich würde das Wild erschrecken und es könnte über die Straße laufen. Kiara war an einer 2 m Führleine befestigt und hatte keine Möglichkeit, wirklich weit wegzukommen. Besonders, da dort viele Katzen sind, kann ich sie nicht ableinen. Mir wurde erzählt, dass er hier schon seit 50 Jahren sein Gebiet sei.
Ich habe von anderen Hundehaltern erfahren, dass er diese teilweise mit dem Auto verfolgt hat.

Ich denke, gewisse Rassen können auch an nicht Jägern vermittelt werden. Ich habe den Bericht gelesen und auch weitergeleitet.
 
Ich glaube wenn der Hund ausreichend seinen Neigungen entsprechend ausgelastet wird,ist es kein Problem einen Jagdhund auch in Nichtjägerhand zu halten.
Ich weiß das ich mich da jetzt in die Nesseln setze.Aber ein Jagdhund darf auch nicht einfach hetzten ,packen und töten.
Je nach Einsatzgebiet darf er mal hetzen, im Notfall auch töten, aber meistens geht es doch um die Nachsuche,das Anzeigen und aufspüren des Wildes und natürlich das Apportieren.
Ist der Hund unglücklich wenn er statt einer Schweißfährte zu folgen "nur"Mantrailing machen darf? Ist der Hund unglücklich weil er statt der Ente "nur" den Dummy apportieren darf?
Glaub ich nicht.
Mein Mann hat mal auf Flecki den Satz gesagt: " es wäre leichter gewesen sie zum Jäger zu erziehen,als zum Nichtjäger"
Ich habe eine Vollblutjägerin,die bestimmt auch den letzten Schritt,den des Tötens schon vollzogen hat, dazu gebracht,dass sie normal keinem Wild merk hinterhergeht,bzw.wenn dann schnellstens wiederkommt.Ohne vorherige Erfahrung mit Jagdhunden.
(Flecki war in den ersten 5 Jahren ihres Lebens Selbstversorger,da Herrchen Alkoholiker)
 



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