Hundekontakte zu anderen Welpen hatte er bisher leider erst zwei Mal. Auf Grund der Corona Situation sind ja Hundeschulen geschlossen. Es gibt einen Hundefreilauf in der Nähe, woich mit ihm zwei mal war. Dies kann ich aber zeitlich im Moment nur an Wochenenden machen.
Hätte ich in der jetzigen Coronasituation einen Welpen, dann würde ich über die sozialen Medien nachfragen, ob in meiner Nähe gerade auch jemand einen Welpen in passender Größe hat.
Und mich mit diesem dann irgendwo draußen einmal unter der Woche verabreden, wo die Hunde ungestört miteinander spielen können.
Da es momentan einen regelrechten Welpenboom gibt, haben andere bestimmt ähnliche Probleme.
Und als Halter kann man draußen ja Abstand halten, sollte daher coronakonform sein.
Zusätzlich am Wochenende zum Hundeauslauf, dann hat er wenigstens ein paar Kontakte.
Mein Mann schimpft mit ihm, geht mit ihm auf Konfrontation indem er versucht ihm zu zeigen, dass er der dominantere ist. Also er klatscht dann in die Hände o.ä. das Theo sich erschrickt und sagt dabei laut NEIN oder AUS. Oder er geht auf allen vieren auf ihn zu und starrt ihn an oder sowas halt.
Wenn er das von Anfang an gemacht hat, dann wundert es mich nicht, dass euer Theo genau dann aufdreht, wenn dein Mann abends heimkommt.
Entweder verängstigt ihn sein Verhalten, dann ist das Aufgedrehte als Nervosität zu werten oder er findet es toll, dass endlich mal was Spannendes passiert.
Solche Methoden anzuwenden bei einem Welpen, der gerade erst eingezogen ist und sich eigentlich, etwas überzogen, hundetypisch verhält, ist nach meiner Meinung grundverkehrt.
Ich würde dir raten, dass du den Welpen tagsüber etwas mehr welpentypisch beschäftigst, indem du vormittags oder nachmittags nicht nur in den Garten gehst, sondern irgendwo mit ihm hingehst/fährst, wo er ohne Leine erkunden kann, Dinge, die er noch nicht kennt.
Das ist spannend und sollte in diesen Wochen ohnehin stattfinden.
Damit meine ich jetzt keine supergroßen Unternehmungen, sondern kleine Dinge.
Fahr mit ihm an einen Bach, wo er Wasser erkunden kann.
Geh mit ihm mal ein kleines Stück in den Wald, auf Trampelpfaden, wo er Wurzeln und Tannenzapfen erkunden kann.
Dann zeig ihm Orte mit wechselnden Untergründen, Kies, Asphalt, Gitterroste.
Lass ihn über eine Wiese toben, geh mit ihm über eine Brücke, die nicht blickdicht ist.
Deiner Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Wenn er jeden Tag etwas Neues erforschen darf, ist das gut für die Entwicklung seines Gehirns und es beschäftigt ihn.
So dass er abends auch müde ist.
Wenn du Homeoffice machst, kannst du dir deine Arbeitszeit doch einteilen.
Dann machst du mittags, wenn er ausgeschlafen und munter ist, solch eine "Erkundung" und hängst die Zeit abends halt dran.
Dann ist das Essen eben nicht pünktlich fertig.
Du hast dich für einen Welpen entschieden, ist mit Homeoffice ja auch gut machbar, aber der Welpe läuft im Homeoffice eben noch nicht so problemlos nebenher wie nachher ein erwachsener Hund, der seine Zeiten schon kennt.
Deinen Mann betreffend würde ich raten, dass er sich mal eine Zeitlang zurücknimmt und Theo ignoriert, wenn er so aufdreht.
Seine "Methoden" sollte er definitiv nicht mehr anwenden.
Wenn Theo weiter zu stark zubeißt, aufdreht, dann gäbe es von mir ein deutliches "Nein", ich würde aufstehen und ihn so lange ignorieren, bis er sich anständig verhält. Dann würde ich ihn ruhig loben, aber nicht gleich wieder anfangen zu spielen, sondern weiter meine Arbeit machen, fernsehen was auch immer.
Erst wenn er sich eine Zeitlang ruhig verhalten hat, würde ich wieder mit ihm spielen.
Sollte er mich wild anrempeln, in die Waden zwicken und meinen Abbruch komplett ignorieren, dann würde ich in genau dem Moment, in dem er zwickt, bellt, mich anspringt ein lautes, authentisches Nein von mir geben und ihn unsanft von mir stoßen.
Quasi eine verständliche Reaktion darauf, dass er deine Grenzen verletzt.
Danach sofort wieder mit der eigentlichen Arbeit beschäftigen und ihn ignorieren.
Und das konsequent, immer wieder, solange er sich so verhält.
Zusätzlich tagsüber dosiert mit neuen Erfahrungen auslasten, mindestens ein Mal unter der Woche mit jemandem treffen, der auch einen Welpen hat und wochenends zum Hundeauslauf.
Dann sollte er seine Grenzen bald kennen.
Unser Kater hat schon immer heftig zugebissen wenn man nur die Hand nach ihm ausgestreckt hat. Mein Mann hat sich dann Senf auf den Finger gestrichen. Der Kater hat nie wieder gebissen.
Dazu muss ich jetzt doch etwas anmerken.
Ich habe seit 35 Jahren Katzen/Kater, die meisten mögen es nicht, wenn man sie "ungefragt" antascht.
Auch mein Kater Ivan beißt dann zu.
Katzen sind keine Hunde und haben auch nicht die Warnstufe "knurren" im Repertoire.
Da braucht man sich keinen Senf auf die Finger zu schmieren, bevor das noch einer nachmacht
, man lernt zur Abwechslung mal als Mensch die Grenzen zu akzeptieren.