Intuition

Vor 100 Jahren? Da durfte eine Frau unter 21 nur mit Zustimmung ihrer Eltern heiraten. "Entmündigt" halte ich in diesem Zusammenhang und vor allem in diesem Zeitraum für eine sehr gewagte Behauptung.
Ja stimmt, bei den 100 Jahren habe ich mich vielleicht etwas weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich habe nur meine Goßeltern - die noch keine 100 jahre alt sind ;) - oft hören sagen "Pupertät? Sowas gab es alles früher nicht!"
(was natürlich nichts heißen muss)

Zum Anderen habe ich aber auch das hier bereits geschrieben:

Und auch wenn selbst vor 100 Jahren die Mädels nicht mit 13 oder 14 verheiratet wurden - sie hatten Aufgaben und Vernatwortungen in der Familie, die deutlich übers "Kind sein" hinausgehen.


Pubertät und Midlife-Crisis gab es ziemlich sicher schon immer, denn beides sind biologische Reaktionen auf biologische Veränderungen (Ja, auch Frauen haben beides, genau wie bei Männern: die eine mehr, der andere weniger). Sie hießen vor 100 oderr 10 000 Jahren nur nicht so und es gab vor 10000 Jahren keine Psychologen, die sich damit hätten beschäftigen können

Du hast recht - ich habe mich in den Details ziemlich oberflächlig ausgedrückt.
"biologische Reaktionen auf biologische Veränderungen" gabe es auch früher schon. Pupertät und MidlifeCrises gehören zur "normalen Entwicklung" des Menschen. Das erwachsen werden und das alt werden.

Aber ich denke trotzdem, dass "früher" diese Veränderungen deutlich weniger belastend und krisenhaft waren als heute.
Wenn Körper und Psyche mit 14 erwachsen werden, die heutige Gesellschaft, Umfeld, Erziehung aber immer noch auf "Kind" ausgelegt sind, sind Probleme vorprogrammiert. Wie soll ein gesunder Abnabelungsprozess stattfinden, wenn die Bedingungen dafür gar nicht gegeben sind.

Ich kann es nicht bewesien udn habe keine "wissenshaftlichen Texte" dazu gelesen - aber es klingt für mich logisch

(und nein, ich will NICHT dass alle 14 Jährigen jetzt ne eige Wohnung brauchen und Familien gründen sollten ...)
 
und nein, ich will NICHT dass alle 14 Jährigen jetzt ne eige Wohnung brauchen und Familien gründen sollten ...)
och, bei meiner Tochter hätte ich das super gefunden. Die war mit 14 sowas von "schwierig". Ok, Familie gründen hätte ich doof gefunden.
 
Ein bisschen Intuition ist auch "angeboren".
Sehr viele Menschen haben Angst vor Spinnen und die allermeisten zucken erstmal zusammen wenn sie von einer überrascht werden.

Du wirfst immer den Instinkt und die Intuition in einen Topf.
Der Instinkt ist körperlich in den Genen festgelegt.
Die Intuition ist etwas Übergeordnetes.

Dinge wie Pupertät oder MidlifeCrisis gab es bis vor 100 Jahren überhaupt nicht.

Die Pubertät ist ein normaler körperlicher Vorgang.
Warum heute viele Jugendliche Probleme mit der Pubertät haben, ist der Umstand, dass sie keine Hilfe zur Ablösung von der Kindheit und den Eltern bekommen.

Die Pubertät wird als anstrengende Zeit wahrgenommen und die Eltern gestehen den Jugendlichen noch keine Reife zu.
In vielen Kulturen gab es immer schon Rituale, in denen die jungen Menschen bewusst zu sich selbst (zu ihrem wahren Ich) geführt wurden. Oft mussten sie einige Tage und Nächte allein verbringen um sich selbst zu finden.

Die Rituale helfen dabei, die Kindheit hinter sich zu lassen und die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
In der heutigen Gesellschaft überlässt man die Pubertierenden meistens sich selbst und wartet darauf, dass die Zeit vorbei geht.
Die Jugendlichen versuchen durch Mutproben (meistens bei Jungen), durch übertriebenes Schminken, durch Alkohol und Drogen herauszufinden, wer sie sind.
Niemand führt sie an ihr wahres Ich heran. Das ist meistens in der Kindheit schon verloren gegangen.

Aber ich denke, eine wirklich verlässliche Intuition/Bauchgefühl/sechster Sinn ist etwas, was von Klein auf geschult und entwickelt werden muss.

Die Intuition ist bei kleinen Kindern noch vorhanden. Sie muss eigentlich nicht geschult werden, sondern darf nicht durch die Erziehung verschüttet werden. Dann bleibt die Verbindung auch offen.
Unterstützt werden kann das durch die Eltern, indem sie ihr Kind dazu ermutigen, auf sich selbst zu vertrauen.

Die Lebenskrisen im mittleren Alter haben auch nicht nur mit den Hormonen zu tun.
Schon 20 - 30-Jährige haben diese Sinnkrisen.
Jeder merkt irgendwann, dass ihm die Verbindung zu sich selbst fehlt, wenn die Verbindung nicht aufrecht erhalten wurde.
Die materielle Welt kann die spirituelle Verbindung nicht ersetzen.
 
Du arbeitest doch mit Kindern, da müsste dir das auffallen.
Kinder sagen oft sehr kluge Dinge, die sie eigentlich noch gar nicht wissen können.

Ich kann mich zum Beispiel noch daran erinnern, dass ich die Unterhaltung meiner Eltern mitverfolgt habe, bevor ich sprechen konnte. Ich wollte etwas dazu sagen, bis mir bewusst wurde, dass ich noch nicht sprechen kann.
Das muss man mir nicht glauben, aber es ist wahr.

Andere Beispiele fallen mir jetzt nicht ein. Aber Kinder entscheiden sehr oft intuitiv, was für sie richtig ist.
Dafür muss man sie aber auch lassen und nicht so viel vorschreiben.
 
Nach meinem Wissen kann man sich an Ereignisse vor dem 3./4. Lebensjahr nicht bewußt zurück erinnern. 😉 Oft noch nicht mal an traumatische Erlebnisse.
 
Einer meiner frühsten Erinnerungen ist, wie ich mit meinem Eltern und der Schwester im Kino sitze, auf dem Schoß meines Vaters, weil ich zu klein war um alleine von meinem Sitz aus was zu sehen und die Schöne und das Biest gesehen habe. Da war ich drei Jahre alt. Montag bekomme ich deswegen mein "Gedenktattoo" an diesen tollen Film :)
 
Nach meinem Wissen kann man sich an Ereignisse vor dem 3./4. Lebensjahr nicht bewußt zurück erinnern.

Ja, das wird so vermutet.
Ich konnte meinen Eltern aber später sehr viel aus den ersten 2 Lebensjahren erzählen. Danach sind wir dann umgezogen, weil meine Eltern ein Haus gebaut hatten. Meine Eltern waren immer erstaunt und meinten, wie kannst du das noch wissen?

Die ersten 2 Jahre wohnte ich mit meinen Eltern auf einem Dachboden.
Da war nur ein kleines Zimmer ausgebaut, darin haben wir gewohnt und geschlafen. Ein paar Sachen standen auf dem Dachboden und auch ein Pinkeleimer. Draußen auf dem Hof gab es noch ein Plumpsklo für alle Bewohner.

Aus der Zeit weiß ich noch sehr viel und kann beschreiben, wo mein Gitterbett stand und dass meine Eltern auf dem Sofa geschlafen haben. Ich weiß, wer bei meinen Eltern zum Kartenspielen zu Besuch gekommen ist, mit welchen Kindern ich gespielt habe und ich weiß noch, dass meine Tanten mich oft zum Spielen mitnehmen mussten. Das fanden die ziemlich doof, weil sie selbst noch Kinder waren. Ich war anfangs in einer Karre dabei, weil ich noch nicht weit laufen konnte.
Auch an meinen Großvater habe ich viele Erinnerungen und der ist gestorben, als ich noch keine 2 Jahre alt war.
 
Ich versuche mal, meine Sicht zu erklären.
Ich bin überzeugt davon, dass wir spirituelle Wesen sind. Das hat nichts mit Esoterik oder einer Religion zu tun.

Doch eigentlich ganz genau. Klar nicht wenn man diese Worte unbedingt negativ behaften möchte. Aber Wörtern Emotionen zuzuschreiben die sie nicht haben und den Dingen, die von diesen Wörtern exakt beschrieben werden, immer neue Wörter zuschreiben wollen ist ein gravierender Fehler unserer Zeit.

Ich las letztens eine Überschrift. Den Text musste ich gar nicht lesen weil ich wusste was drin stehen wird und das ich das zu 100% teile. Nicht wortwörtlich aber so in etwa "Das Problem der deutschen Sprache mit dem Wort Führer".


Weil wir mit allem verbunden sind, können wir über die Intuition auch auf ein universelles Wissen zugreifen.
Darum funktioniert die Intuition auch ohne eigene Erfahrungen.

Aber sie wird, so meine Definition, im Laufe der Zeit eben durch Erfahrungen/Wissen "überlagert" und ich finde nicht das dies unbedingt schädlich sein muss. Als Kind weiß man viele Dinge nicht. Man macht einiges richtig und anderes falsch sammelt Wissen auf das man später zurückgreift.
Evolutionär macht das sonst auch keinen Sinn.

Der Verlust eines Kindes ist tragisch aber solange dessen Eltern noch für weiteren Nachwuchs sorgen können für die Spezies nicht relevant. Je älter ein Mensch aber wird desto wertvoller wird er für die Spezies weil einerseits seine Eltern nicht mehr für die Reproduktion zur Verfügung stehen und andererseits er eventuell bereits für das überleben von Nachkommen verantwortlich zeigt.

Als Kind funktioniert das System Intuition (oder nennen wir es auch Versuch /Irrtum) noch später muss da eine Umweltsicherheit vorhanden sein.

Das heißt nicht das wir vollkommen darauf verzichten (sollten) schlicht weil selbst bei unseren verlängerten Lebensphasen wir ständig in neuen, bisher unbekannten und unerprobten Situationen landen wobei die Menschen deshalb die Krone der Schöpfung sind weil wir eben auch auf das Wissen unserer Vorfahren zurückgreifen können. Ohne Intuition.



Der rationale Verstand wird in unserer Gesellschaft dermaßen überbewertet, dass alles Spirituelle als dümmlich, unwissend und Spinnerei abgetan wird.
Dabei gibt es gerade in der modernen Gesellschaft so viele psychisch kranke, ängstliche oder unzufriedene Menschen wie nie zuvor.


Vor allen anderen Dingen gibt es so viele Menschen wie nie zuvor und so viele überlebende Menschen (sprich so gut wie keine natürlich Selektion mehr) wie nie zuvor und entsprechend werden genetisch vererbbare Erkrankungen von Generation zu Generation weiter gereicht und verteilt.

An unzufriedenheit ist evolutionär betrachtet auch überhaupt nichts falsches zu sagen.


Sie häufen materielle Dinge an, jagen einem beruflichen Erfolg oder einem bestimmten Status hinterher und bleiben dabei immer unzufrieden. Alles dreht sich nur um das Äußere, das Materielle.

Irgendwann kommen sie in die Midlife-Crisis und fragen sich, ob das alles war, was das Leben bietet.


Die Midlife-Crisis ist zweierlei. Einerseits für jahrtausende war hier das Lebensende der Menschen erreicht. Die Natur sah nicht vor das wir länger leben. Schon gar nicht doppelt so lange. Entsprechend baut der Körper ab und ganz besonders hormonell und Hormon beeinflussen einfach alles.


Sie haben sich nur mit äußeren Dingen beschäftigt und sich dabei selbst verloren.
In therapeutischen Sitzungen oder in Meditationskursen suchen sie wieder die Verbindung zu sich selbst, zu ihrem höheren Ich bzw. zu ihren Wurzeln.

Oder kaufen sich einen Sportwagen, suchen sich eine jüngere Frau, damit wurden mit Sicherheit genauso viele langfristig glücklich wie mit Meditationskursen und Wurzeln.


In den von dir beschriebenen Details bin ich allerdings nicht überzeugt:

Vor 100 Jahren? Da durfte eine Frau unter 21 nur mit Zustimmung ihrer Eltern heiraten. "Entmündigt" halte ich in diesem Zusammenhang und vor allem in diesem Zeitraum für eine sehr gewagte Behauptung. ;)

Pubertät und Midlife-Crisis gab es ziemlich sicher schon immer, denn beides sind biologische Reaktionen auf biologische Veränderungen (Ja, auch Frauen haben beides, genau wie bei Männern: die eine mehr, der andere weniger). Sie hießen vor 100 oderr 10 000 Jahren nur nicht so und es gab vor 10000 Jahren keine Psychologen, die sich damit hätten beschäftigen können und denjenigen, die echte Probleme mit diesen Phasen hatten, geholfen hätten. Vor 100 Jahren gab es auch das schon. (Im schlimmsten Fall endeten die schweren Fälle im Irrenhaus, im weniger schlimmen Fall bei Freuds Anhängern auf der Couch).

Hormonell gab es die Pubertät natürlich aber nicht in Form dieser Entwicklungsstörung wie sie heute praktiziert wird. Pubertät war ein natürlicher und kein Ausnahmezustand der vor 100 Jahren allerdings auch später einsetzte als heute. Vor 200 Jahren sogar nochmal später. Entsprechend war man länger Kind, viel kürzer Jugendlicher (wenn überhaupt) und früher Erwachsen als heute.
Die Pubertät heute ist aber ein bis in die Unendlichkeit übertriebender und überzogener und von den Medien und der Gesellschaft unnatürlich forcierter Dauerzustand geworden.
 



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