Hundephysiotherapie – was ist wichtig?

Gio

Erster Hund
*Teddy Schäfer-Mix †
Zweiter Hund
*Benni Glatthaar-Fox. †
Dritter Hund
*Luna Schnauzer/Schäf-Mix †
Vierter Hund
Lea/ Hollandse Herder (6)
Hallo zusammen,
ich suche einen Hundephysiotherapeuten und bin vom Angebot gerade überfordert.

Meine Hündin Lea hat Probleme mit der Hüfte, eine ganz konkrete Diagnose gibt es aber noch nicht. Meine Tierärztin denkt in Richtung HD und auch mit dem hinteren Rücken könnte es Schwierigkeiten geben. Im Moment hat Lea noch keine Bewegungseinschränkungen, sie stellt aber die Füße nach außen und lässt sich nicht gerne an der Hüfte anfassen. In Absprache mit der Tierärztin suche ich nach einem Physiotherapeuten, um … tja, eigentlich damit Lea sich noch lange ohne Einschränkungen bewegen kann und möglichst schmerzfrei ist. Das ginge dann in Richtung Massagen und Übungen. Außerdem hätte ich noch weitere Fragen zu Auslastung, Futter, usw.

Nun bin ich vom umfangreichen Angebot in meiner Stadt überrascht. Leider hat keiner meiner Bekannten da Erfahrung und auch die Bewertungsportale geben nicht viel her. Worauf sollte man bei einem Hundephysiotherapeuten achten?
  • Ist das überhaupt eine geschützte Bezeichnung? Welche Ausbildung sollte der Therapeut haben?
  • Welche Fragen würdet ihr beim Kennenlernen unbedingt stellen?
  • Was würde euch stutzig werden lassen?
  • Welche Ausstattung sollte vorhanden sein? Oder machen Hausbesuche mehr Sinn?
  • Wie sind da überhaupt die üblichen Preise?
Ich habe eine Praxis ganz in meiner Nähe gefunden, die eigentlich ganz nett aussieht. Die bieten auf jedem Fall auch Hausbesuche an. Lea ist in der Fremde meist etwas angespannt. Massagen und ähnliches funktionieren hier zu Hause vielleicht besser.

Andererseits bietet wohl auch eine Tierarzthelferin meiner Tierärztin entsprechendes an. Sie ist aber im Moment im Urlaub. Die hätte dann immerhin engen Kontakt zum behandelnden Arzt. Dafür ist sie vielleicht nicht so unabhängig. (Sie würde mir ja z.B. wahrscheinlich keinen anderen, erfahreneren Arzt empfehlen.)

Auch die Fülle möglicher Therapien, die auf den Homepages angeboten wird, ist erschlagend. Aber ich hab das Gefühl so weit sind wir noch gar nicht.

Wie sind eure Erfahrungen? Worauf würdet ihr achten/ habt ihr geachtet?

LG Lea und Gio
 
Kennst du vielleicht andere Hundehalter, die dir jemanden empfehlen können? Und was sagt denn deine Tierärztin dazu, welche Behandlung Sinn macht?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit der Osteopathin super Erfahrungen gemacht habe. Auf mehrfache Empfehlung habe ich eine sehr gute gefunden, und auch die Wartezeit in Kauf genommen bis sie wieder Platz frei hatte. Bei dieser Behandlungsform werden auf sanfte Art Blockaden, die durch Fehlbelastungen entstehen, gelöst. Dadurch kann der Hund sich wieder freier bewegen, was dafür sorgt, dass die Muskulatur gleichmäßig bleibt und so Folgeschäden vermieden werden. Denn oft ist das ja eine fatale Abfolge: Irgendwo tut was weh, der Hund bewegt sich "drumherum", dadurch wird die Muskulatur an der einen Stelle überlastet und an einer anderen abgebaut. Was wiederum zu Verspannungen führt, die weh tun, weshalb der Hund sich drumherum bewegt...

Zusätzlich empfieht sich natürlich immer ein gezieltes Training zwecks Muskelaufbau. Was genau da deinem Hund gut tut, das müsste dann auch die Tierphysio klären. In unserem Fall hab ich glücklicherweise selbst schon viel in Richtung Gymnastik gemacht (sind ja letzten Endes auch nur Tricks), und sprech das einfach nur mit der Osteopathin ab welche Übungen sehr gut sind und welche man lieber meiden sollte. Allerdings sollte man das anfangs wirklich besser unter Anleitung machen.
 
Ein(e) gute(r) Physiotherapeut(in) ist jemand, der dich mit dieser „Diagnostik“ abweist und einen Tierarzt/Tierklinik empfiehlt, die erstmal vernünftig feststellen wo das Problem liegt.
Gute Physiotherapie ist zielgerichtet auf vernünftige Diagnostik aufgebaut.
Schlechte Physiotherapeuten pfuschen halt rum, oder diagnostizieren selber (was sie aber gar nicht können).
 
Ein(e) gute(r) Physiotherapeut(in) ist jemand, der dich mit dieser „Diagnostik“ abweist und einen Tierarzt/Tierklinik empfiehlt, die erstmal vernünftig feststellen wo das Problem liegt.
Gute Physiotherapie ist zielgerichtet auf vernünftige Diagnostik aufgebaut.
Schlechte Physiotherapeuten pfuschen halt rum, oder diagnostizieren selber (was sie aber gar nicht können).


Genau das wollte ich auch schreiben, danke.
Ein guter Physiotherapeut will eine genaue Diagnose, sprich Röntgenbilder etc pp - bei deinem Hund ist nicht zu 100% klar, was er denn nun hat. Daran würde ich zuerst mal arbeiten, bevor ich mir einen Physiotherapeuten suche.
 
Wie kann man sich mit so einer Wischi- waschi-Diagnose zufrieden geben? Gab es keine näheren Erklärungen von der Tierärztin?
 
Schlechte Physiotherapeuten pfuschen halt rum, oder diagnostizieren selber (was sie aber gar nicht können).
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Natürlich kann ein Physiotherapeut kein Röntgenbild ersetzen. Aber ein guter Physio kann Hinweise geben, er kann möglicherweise das Problem lokalisieren (nicht immer lahmt der Hund da wo das eigentliche Problem liegt) und er kann dann dem TA einen Hinweis geben, wo die genauere Diagnostik sinnvoll ansetzen sollte. Jedenfalls kann meine Hunde-Physio das. Die hat mich und andere schon zum Röntgen von Stellen geschickt, bei denen vorher überhaupt kein Gedanke an ein Problem im Raum stand.

Meiner Meinung nach ist es sogar zwingend notwendig, dass ein Physiotherapeut auch physiotherapeutische Diagnostik wie Lahmheitsdiagnostik, Gangbildanalyse usw. beherrscht. Wenn er das nicht kann, dann ist er in meinen Augen vielleicht ein Hundemasseur aber kein Physiotherapeut.

@Gio
Du fragst nach Ausbildung. Das ist leider nicht einheitlich geregelt. Meines Wissens ist Ausbildung zwar nötig um sich Tierphysio nennen zu dürfen, aber wie diese Ausbildung auszusehen hat, ist nicht ausreichend festgelegt. Ich würde mich bei Hundeleuten der Umgebung erkundigen. TA fragen fällt bei dir ja vermutlich raus, weil der sicher die hauseigene Physio empfehlen wird (die durchaus gut sein kann).
 



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