Hundeerziehung nur mit Körpersprache?

Ich finde, der Hund ist ein "Typ", einer mit Ecken und Kanten. Lass den doch so wie er ist - und versuch nicht, einen der zahllosen 08/15-Fiffis draus zu machen.

Nein, 08/15 wird Balou nie werden und ich mag ihn mit seiner Persönlichkeit. Ich möchte aber auch nicht die mit dem Hund mit "Persönlichkeit" sein bei der alle hinter vorgehaltener Hand sagen wie unerzogen sie den Hund finden und ich wollte es wenigstens versucht haben an diesem Problem zu arbeiten denn ich denke „jammern allein hilft nicht".

Ich denke das hört man einfach zu oft "ist halt ein XYZ-Hund, die kann man nicht erziehen" oder "die Rasse ABC ist halt so" und dann war es für den Hundehalter nur zu "anstrengend" an einem Problem zu arbeiten

Wobei ich den Autismus-Vergleich eher merkwürdig finde, zumal es bei autistischen Leuten ja oft einfach das Problem ist, dass andere nicht-autistische Leute ihnen ihre Art zu kommunizieren "aufdrängen" wollen und sich selbst nicht drüber informieren, wie es vll. auf gegenseitiger Basis klappen würde... also WÄRE es so, würde das immer noch nicht bedeuten, dass Balou hier "unerreichbar" oder was auch immer wäre.

Ich würde gern wissen welches unsere gegenseitige Basis für eine Kommunikation ist.

Ich finde deine Hund verhält sich völlig normal.
Wenn er immer wieder Erfolgserlebnisse hat hört er natürlich nicht auf mit dem gewinnbringendem Verhalten:jawoll:.
Hartnäckigkeit macht ihn nicht zu einem Problemhund oder zu einem Autisten oder einen Hund mit Prägedefiziten.

Ich habe gesehen, dass ALLE anderen Hunde etwas nach diesen drei Tagen gelernt hatten. Bei einigen war es schwieriger als bei anderen aber alle anderen Hundehalter haben ihren Hund durch dieses "in Besitznehmen" an einem Stück Fleisch o.ä. vorbeibekommen ohne dass der Hund es aufsammelt. Selbst wenn der Hund vorher Erfolgserlebnisse hatte. Nur Balou ist auf dem gleichen Stand wie am Anfang. Und da war ein Auslandshund von der Straße dabei bei dem ich gedachte hätte, dass das in jahrelangem Leben auf der Straße so fest eingebrannt ist, dass er es nie lassen wird.

Je mehr Erfolgserlebnisse er hat, umso weniger Erfolg wirst du mit irgendeinem Training haben - egal wieviel du trainierst. Das ist wie mit der Leinenführigkeit... Training ist IMMER und nicht nur dann, wenn es grad praktisch ist. Und auch in 6 Wochen lösen sich eingefleischte Verhaltensweisen nicht in Luft auf :zwinkern2:

Meine Denkweise ist auch so und ich habe auch viel Geduld mit Balou aber ich habe bei den anderen nach nur drei Tagen Fortschritte gesehen. Wenn da jetzt noch so eine Hundenase wie meine dabei gewesen wäre die einfach nichts lernt…

Heute hat es der Trainer dann nochmal mit Balou versucht und er hat sich auf auch beeindrucken lassen. Sobald man aber auf dem Rückweg wieder an dem Stück Fleisch vorbeigegangen ist hat er schon nicht mehr auf das Training reagiert. Er kann es also einfach nicht generalisieren.

Sollte Balou jemals einen Giftköder finden dann war`s das mit ihm. Er spuckt nichts aus, tauscht nicht und kaut noch nicht einmal. :( Dann kann ich nur hoffen, dass wir rechtzeitig beim TA sind.

Der Trainer möchte in seinen Theorieunterricht mit aufnehmen, dass das Training bei Hunden mit einem Prägephasen-Defizit nicht funktioniert.

Mein Fazit ist, dass ich nette Hundemenschen kennengelernt habe und das Hundeerziehung nur mit Körpersprache nicht nur gut oder schlecht ist sondern einfach nicht für jeden Hund geeignet.
 
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Entschuldige bitte aber vielleicht versteht er es wirklich nicht:verlegen1:!
Es können nicht alle Hund gleich clever sein und vielleicht ist er einfach nicht der Hellste!
 
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Ich habe auch schon oft gedacht, dass Balou einfach nicht der hellste ist weil es so schwierig ist ihm etwas beizubringen.

Aber wenn es um seine Grundbedürfnisse wir Wasser, Futter, Streicheleinheiten, Schnüffeln geht zeigt er eine ganz andere Seite von sich.

Ich habe, wenn ich länger mit den Hunden unterwegs bin, eine Flasche mit Wasser dabei. Und Balou stubst diese Flasche mit der Nase an wenn er Durst hat. DAS finde ich intelligent. Er hat dieses Verhalten von sich aus gezeigt, das haben wir nie geübt.

Gestern haben beide Hunden ein Stück Ei aus der Hand bekommen. Balou hat es weggeschlungen und Mogli hat da ewig drauf rumgekaut, wieder ausgespuckt und nochmal durchgekaut. Ich habe es ihm dann in den Napf gelegt und da waren noch ein paar Eireste drin.

Und ich sage zu Balou „check mal die Näpfe“ und er ist gleich zum Napf gelaufen. Und meine Hunde werden nicht mehr als ca. einmal im Monat aus dem Napf gefüttert, sonst IMMER aus der Hand. Ich fand intelligent, dass er mich gleich verstanden hat.

Er weiß, dass er mich anstubsen muss um Streicheleinheiten zu bekommen.

Nur Dinge, die für ihn keinen Sinn ergeben lernt er sehr langsam.

Mein Problem ist, dass ich immer das Gefühl habe die anderen Hundehalter könnten denken, dass ich mir bei der Hundeerziehung einfach keine Mühe gebe. Ich bin einfach immer die mit dem Chaoten der nichts lernt. Und die anderen Teilnehmer hatten zugegeben, dass sie ihrem Hund zuviel durchgehen lassen "weil er als 8 Wochen alter Welpe ja so süß war" und "ersten Hund". :blabla:

Gestern habe ich mir von Michael Mogli vorbeibringen lassen. Und dem kann ich ein Stück Fleisch vor die Nase legen, er rührt es nicht an. Mogli nimmt auch nichts aus der Hand.

Der Trainer meinte wir sollten unsere Hunde mischen dann hätten wir einen perfekten Hund. :happy33:
 
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Ich hoffe es ist okay, dass ich dieses Thema ausgrabe.
Ich habe heute eine Erfahrung gemacht, die ich sehr interessant finde.
Meine Hunde kennen eigentlich nur Verbale Kommandos. Klar, als Welpe macht man noch viel mit Gesten, geht in die Hocke klopft sich auf die Beine usw. Aber im Grunde baue ich das sehr schnell ab und ersetze durch verbale Kommandos.
Jetzt habe ich aber eine Erkältung und gar keine Stimme mehr :confused:
Auf den Freilauf der Hunde wollte ich aber trotzdem nicht verzichten. Ich fand es sehr erstaunlich, wie gut es geklappt hat.
Ich habe wirklich kein einziges Wort gesagt, konnte die Hunde aber sogar absetzen und in der Bleib Position belassen und Leckerlies verteilen. Und die Hunde durch Gesten zum Suchen geschickt.
So langsam glaube ich, dass meine Hunde meine verbalen Kommandos gar nicht so viel Bedeutung beimessen wie ich bisher dachte, sondern dass sie sich von selbst eher an meiner Körpersprache orientieren o_O
 
Das sehe ich auch so. Und ihnen reichen klitzkleine Kleinigkeiten. Und manchmal wissen sie schon was wir wollen, wenn wir es nur denken.
Ich denke aber, in dieser Intensität setzt das eine besonders tiefe und innige Beziehung zwischen Mensch und Hund voraus.
Ich kenne eine liebenswerte junge Frau mit so schwarzen Hunden, da konnte ich das schon mal beobachten.
 
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Vielen Dank Dieter ❤️
Ich muss aber sagen, dass ich mir dessen wirklich gar nicht bewusst war. Bisher dachte ich, dass für uns verbale Signale sehr bis extrem wichtig sind. Niemals hätte ich gedacht, dass sie womöglich überhaupt nicht groß auf meine verbalen Kommandos reagieren.
Zu was so eine Erkältung manchmal nützlich sein kann ;)
 
@Monstie ich bin mir sehr sicher, dass Du immer bei "verbalen Anweisungen" auch bestimmte Gesten, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen eingenommen hast. Das macht man ja automatisch und völlig unbewusst.
Deine Hunde werden das aber immer zur Kenntnis genommen haben und können das dann auch umsetzen.
 
Ich "arbeite" gemischt. Handzeichen die verstanden werden bedürfen keinem verbalen Nachdruck, Dann gibt es simple Fragen, die dem Sinn nach die gewünschte Reaktion hervorrufen. Oder beides in Kombination!
 
@Monstie ich bin mir sehr sicher, dass Du immer bei "verbalen Anweisungen" auch bestimmte Gesten, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen eingenommen hast. Das macht man ja automatisch und völlig unbewusst.
Deine Hunde werden das aber immer zur Kenntnis genommen haben und können das dann auch umsetzen.
Ja, denke ich auch. Ich glaube inzwischen sogar dass ihnen meine dazugehörigen Worte wahrscheinlich eher unwichtig sind. Mal sehen ob ich das nach der Erkältung so beibehalten kann. Ich befürchte aber ich falle recht schnell wieder in alte Muster zurück. :oops:
 
Ja man fällt gern wieder in alte Verhaltensmuster zurück oder behält sie gleich bei.

Ich habe meinen alters-tauben Hunden zu den Handzeichen verbale Kommandos gegeben. Einfach, weil ich das zig Jahre so gemacht habe und obwohl mein Verstand wußte, die Hunde hören es nicht mehr.:rolleyes::D
 



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