Hundeerziehung nur mit Körpersprache?

Körpersprachlich gar nicht, sondern mit Leckerchen.
Isabell, das macht mir auch Bauchschmerzen: Ich möchte auch nicht die Welt besitzen und meine Hunde nur zum lösen freigeben.
 
Ich glaube ja immer noch, dass ein sauber aufgebautes "aus" (draussen vielleicht mit Aussicht auf was Besseres) da eigentlich reicht. Aber ich versteh das Problem...Pia schluckt auch lieber am Stück statt was wieder herzugeben. Und ich versteh sie sogar. Hätte ich den Großteil meines Lebens um jeden Bissen bangen und kämpfen müssen würd ich auch nichts freiwillig ausspucken. Aber ganz langsam wirds besser und solange bleibt halt was zur Kontrolle dran. Entweder hängt sie an Kira oder an der Schlepp (und auf Kira bin ich richtig stolz, die spuckt auch Grillwürstl die sie ausm Bach zieht wieder aus). Bei Pia funktioniert es, sie kommentarlos ranzuholen und einfach ins Maul zu greifen. Wenn ich was sage, würde sie schlucken. Ich glaube da muss man bei jedem Hund einfach schauen, was funktioniert. Vielleicht kann man auch aufbauen, alles gezeigt zu kriegen. Sprich der Hund darf aufnehmen, muss aber kommen und zeigen. Wenns ok ist, darfs verdrückt werden, wenn nicht wird getauscht.
Irgendeine Strategie gibt es sicher auch Balou die funktioniert.

Zuerst durch die Tür ist manchmal gar nicht verkehrt. Wer zuerst geht, sieht und hört zuerst, hat die erste Reaktion in der Situation. Solange es dem Schutz des Hundes oder der Aussenwelt dient (habe neulich meine Postbotin erschreckt die ich vor der Tür nicht erwartet habe...die 2 Hunde kamen zuerst) ist es absolut sinnvoll zuerst zu gehen.
 
Zuerst durch die Tür ist manchmal gar nicht verkehrt. Wer zuerst geht, sieht und hört zuerst, hat die erste Reaktion in der Situation. Solange es dem Schutz des Hundes oder der Aussenwelt dient (habe neulich meine Postbotin erschreckt die ich vor der Tür nicht erwartet habe...die 2 Hunde kamen zuerst) ist es absolut sinnvoll zuerst zu gehen.

Ja, für solche Situationen finde ich es auch sinnvoll zuerst durch die Tür zu gehen aber nicht um meinem Hund zu zeigen, dass draußen alles "mir gehört".

Ich habe so ein Hundeteam wie du: Ein Hund der nie etwas aufsammelt und einen der alles runterschluckt ohne zu kauen. :(

Heute war der 2. Tag des Seminars und was soll ich sagen? Der Trainer ist an Balou verzweifelt weil er überhaupt nicht akzeptiert, dass etwas "mir gehört" und er es nicht fressen darf.

Bei einem Leckerchen (ich denke es war "Fleischeslust" Wurst) musste ca. 20 mal die Hand davor gehalten werden und er hat es trotzdem bei einer Milisekunde der Unaufmerksamkeit geschafft das Fleischstück danach zu fressen. Im Nachhinein war es "lustig" zu sehen wie selbst ein "Problemhundtrainer" an meinem Hund verzweifelt ist.

Er sagt, dass Balou es nicht lernen wird unterwegs nichts aufzusammeln aufgrund einem Fehler in der Prägephase. Jetzt rächt es sich, dass ich Balou als 12 Wochen alter Welpe auf einem Bauernhof gekauft hatte. Er kam vemutlich zu früh von seiner Mutter weg, musste sich am Anfang allein durchschlagen und hat nie Einschränkungen durch seine Hundemama erlebt.

Es war alles in allem eine sehr frustrierende Veranstaltung für mich und ich würde am liebsten Morgen dort nicht mehr hingehen. Morgen wird die Übung in eine Alltagssituation übernommen und es werden unterwegs Hähnchenkeulen u.ä. versteckt. Und ich habe mit Balou überhaupt keine Chance daran vorbeizukommen. :smilie_ironie: Vielleicht sollte Balou als letzter gehen und "aufräumen"?

Balou hatte übrigens einen tollen Tag: Es gab reichlich Trofu und Fährtenwurst, ein Schweineohr und ca. fünf Scheiben der Fleischeslust-Wurst - also Fressi satt!

Obwohl alle Balou erst seit zwei Tagen kennen ist aufgefallen, dass er sehr in seiner Welt versunken ist und ich habe auch immer mehr den Verdacht, dass irgendetwas mit dem diesem Hund nicht stimmt. Es wurde dort der Verdacht geäußert ob Hunde auch Autisten sein können.

Der Trainer hat übrigens auch eine Hündin, die zu früh von der Mutter getrennt wurde und er findet ihr Verhalten als Hundetrainer immer sehr "interessant". Super, mir als Ersthundehalterin würde für Balous Verhalten ein anderer Begriff einfallen: frustrierend!

Was machen eigentlich Hundehalter mit Vermehrerhunden oder Hunden vom Polenmarkt? Ob die auch alle so wie Balou sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmh.
Was hälst Du von der Aussage:

Balou ist ein völlig "normaler" Hund, hat kein Prägephasen-Defizit und ist auch nicht autistisch veranlagt.
Er ist allerdings gnadenlos verfressen.

Edit: Ich sehe gerade, Balou ist teilweise ein Dackel. Die sind nun mal - insbesondere gegenüber Problemhundetrainern - gerne etwas "ignoranter".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, "gnadenlos verfressen" passt und "ignorant" ggü. Trainern ist er auch gern mal.;)
Es frustriert nur wenn der eigene Hund in Kursen immer wieder der "hoffnungslose Fall" ist.
 
Der Frust ist verständlich. Auch bei den Trainern. Daher ist es dann gerne mal "die Kindheit".
Ich finde, der Hund ist ein "Typ", einer mit Ecken und Kanten. Lass den doch so wie er ist - und versuch nicht, einen der zahllosen 08/15-Fiffis draus zu machen.
Übrigens: Der Frust vermindert sich in dem Maße, wie die Zahl der besuchten Lehrgänge sinkt.:zwinkern2:
 
Hmmm, wäre auch skeptisch, wenn ein Trainer das so definitiv auf die Prägephase schiebt und dann anscheinend auch noch nach dem Motto "kann man nix machen". Einfach weil man als Trainer nicht davon ausgehen sollte, dass ein anderer Trainer mit einem Problem nich besser umgehen könnte als man selbst, egal wieviel Erfahrung man hat, irgendwer weiß meistens doch noch mal mehr über eine Sache oder einfach etwas anderes, was helfen würde.

Für euch ist das natürlich doof, wenn von den bekannten Methoden nix anschlägt, aber jeder Hund hat seine (auch sehr frustrierenden) Eigenheiten. Unser letzter lebte auch sehr in seiner eigenen Welt, so generell, allerdings auf einem Level und mit einer Verwandtschaft, wo wahrscheinlich in der Tat was Neurologisches involviert war.

Wobei ich den Autismus-Vergleich eher merkwürdig finde, zumal es bei autistischen Leuten ja oft einfach das Problem ist, dass andere nicht-autistische Leute ihnen ihre Art zu kommunizieren "aufdrängen" wollen und sich selbst nicht drüber informieren, wie es vll. auf gegenseitiger Basis klappen würde... also WÄRE es so, würde das immer noch nicht bedeuten, dass Balou hier "unerreichbar" oder was auch immer wäre. Deinen Frust versteh ich aber auch sehr gut, man kann ja auch schlecht x Trainer ausprobieren in der Hoffnung, dass jemand irgendwann mal eine geniale Idee hat.
 
Bei einem Leckerchen (ich denke es war "Fleischeslust" Wurst) musste ca. 20 mal die Hand davor gehalten werden und er hat es trotzdem bei einer Milisekunde der Unaufmerksamkeit geschafft das Fleischstück danach zu fressen. Im Nachhinein war es "lustig" zu sehen wie selbst ein "Problemhundtrainer" an meinem Hund verzweifelt ist.


Balou hatte übrigens einen tollen Tag: Es gab reichlich Trofu und Fährtenwurst, ein Schweineohr und ca. fünf Scheiben der Fleischeslust-Wurst - also Fressi satt!

Ich finde deine Hund verhält sich völlig normal.
Wenn er immer wieder Erfolgserlebnisse hat hört er natürlich nicht auf mit dem gewinnbringendem Verhalten:jawoll:.
Hartnäckigkeit macht ihn nicht zu einem Problemhund oder zu einem Autisten oder einen Hund mit Prägedefiziten.
 
Die Frage ist warum man überhaupt erwartet, dass ein Hund, der seit 4 Jahren!! regelmäßig Erfolgserlebnisse mit diesem Verhalten hatte, dieses in wenigen Tagen oder Wochen des Trainings einstellt. Vor allem dann, wenn er auch während des Trainings weiterhin Erfolgserlebnisse mit dem unerwünschten Verhalten hat... Man hört ja quasi schon raus, dass er gerade mit gefinkelter Vehemenz dann doch immer zum Ziel kommt. Das hat er gelernt, also tut er es auch...

Stell dir vor dein Hund kommt aus schlechter Haltung, lebte in einer Wohnung ohne groß Gassi zu gehen. Er hat also 4 Jahre lang regelmäßig in die Wohnung gemacht und gelernt, dass das so ok ist und so gehört. Nun übernimmst du ihn und möchtest mit ihm Stubenreinheit trainieren. Und obwohl du gut aufpasst, kommt es dann doch regelmäßig mal vor, dass er dennoch in die Wohnung macht.

Wärst du dann auch verzweifelt, wenn er nach 3 Tagen oder meinetwegen 6 Wochen noch nicht stubenrein ist? Welche Tips würdest du dir geben? Besser aufpassen, dass er gar nicht reinmachen kann zb?

Je mehr Erfolgserlebnisse er hat, umso weniger Erfolg wirst du mit irgendeinem Training haben - egal wieviel du trainierst. Das ist wie mit der Leinenführigkeit... Training ist IMMER und nicht nur dann, wenn es grad praktisch ist. Und auch in 6 Wochen lösen sich eingefleischte Verhaltensweisen nicht in Luft auf :zwinkern2:
 



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