Zuerst durch die Tür ist manchmal gar nicht verkehrt. Wer zuerst geht, sieht und hört zuerst, hat die erste Reaktion in der Situation. Solange es dem Schutz des Hundes oder der Aussenwelt dient (habe neulich meine Postbotin erschreckt die ich vor der Tür nicht erwartet habe...die 2 Hunde kamen zuerst) ist es absolut sinnvoll zuerst zu gehen.
Ja, für solche Situationen finde ich es auch sinnvoll zuerst durch die Tür zu gehen aber nicht um meinem Hund zu zeigen, dass draußen alles "mir gehört".
Ich habe so ein Hundeteam wie du: Ein Hund der nie etwas aufsammelt und einen der alles runterschluckt ohne zu kauen.
Heute war der 2. Tag des Seminars und was soll ich sagen? Der Trainer ist an Balou verzweifelt weil er überhaupt nicht akzeptiert, dass etwas "mir gehört" und er es nicht fressen darf.
Bei einem Leckerchen (ich denke es war "Fleischeslust" Wurst) musste ca. 20 mal die Hand davor gehalten werden und er hat es trotzdem bei einer Milisekunde der Unaufmerksamkeit geschafft das Fleischstück danach zu fressen. Im Nachhinein war es "lustig" zu sehen wie selbst ein "Problemhundtrainer" an meinem Hund verzweifelt ist.
Er sagt, dass Balou es nicht lernen wird unterwegs nichts aufzusammeln aufgrund einem Fehler in der Prägephase. Jetzt rächt es sich, dass ich Balou als 12 Wochen alter Welpe auf einem Bauernhof gekauft hatte. Er kam vemutlich zu früh von seiner Mutter weg, musste sich am Anfang allein durchschlagen und hat nie Einschränkungen durch seine Hundemama erlebt.
Es war alles in allem eine sehr frustrierende Veranstaltung für mich und ich würde am liebsten Morgen dort nicht mehr hingehen. Morgen wird die Übung in eine Alltagssituation übernommen und es werden unterwegs Hähnchenkeulen u.ä. versteckt. Und ich habe mit Balou überhaupt keine Chance daran vorbeizukommen. :smilie_ironie: Vielleicht sollte Balou als letzter gehen und "aufräumen"?
Balou hatte übrigens einen tollen Tag: Es gab reichlich Trofu und Fährtenwurst, ein Schweineohr und ca. fünf Scheiben der Fleischeslust-Wurst - also Fressi satt!
Obwohl alle Balou erst seit zwei Tagen kennen ist aufgefallen, dass er sehr in seiner Welt versunken ist und ich habe auch immer mehr den Verdacht, dass irgendetwas mit dem diesem Hund nicht stimmt. Es wurde dort der Verdacht geäußert ob Hunde auch Autisten sein können.
Der Trainer hat übrigens auch eine Hündin, die zu früh von der Mutter getrennt wurde und er findet ihr Verhalten als Hundetrainer immer sehr "interessant". Super, mir als Ersthundehalterin würde für Balous Verhalten ein anderer Begriff einfallen: frustrierend!
Was machen eigentlich Hundehalter mit Vermehrerhunden oder Hunden vom Polenmarkt? Ob die auch alle so wie Balou sind?