Hundeerfahrung, ab wann hat man sie?

Wie schon gesagt: Hundeerfahrung kann man nicht an der Zahl der gehaltenen Hunde festmachen. Auch nicht an den Jahren der Hundehaltung. Wahrscheinlich hat man nie wirklich "Hundeerfahrung", denn jeder neue Hund wird einen vor neue Herausforderungen stellen. Und auch nach 50 Jahren und 20 Hunden kann man an den einen Hund geraten, bei dem alles anders ist (selbst wenn man bei ähnlichen Hundetypen bleibt, bei einem eventuellen Wechsel auf eine andere Rasse/einen anderen Typ sowieso).

Ich bin ja auch gerade in der Situation und ich mache ganz andere Erfahrungen. Ein klein wenig habe ich den Eindruck, dass es (auch) daran liegt, wie man sich dem Tierheim vorstellt, welchen Eindruck man auf die Leute dort macht. Denen ist anscheinend recht egal, was vorher war (können sie eh nicht überprüfen, erzählen kann ich viel). Die wollen sehen, wie man sich macht. Aus irgendeinem Grund muss ich wohl einen kompetenten Eindruck machen (kompententer als ich tatsächlich bin), denn bisher durfte ich in beiden besuchten Tierheimen den von mir favorisierten Hund kennenlernen, sogar den bei dem ich nach ein paar Besuchen feststellte dass ich wahnsinnig war das überhaupt zu versuchen. An meiner enormen Hundeerfahrung kann es nicht liegen, denn die beschränkt sich auf eine kleine, etwas zickige aber ansonsten nicht allzu komplizierte Motte.

Allerdings habe ich bei den paar Besuchen auch schon wieder mitbekommen, warum die Tierheimleute misstrauisch werden müssen. Da kommen Leute mit komischen Vorstellungen an ... und wahrscheinlich gibt es bestimmte Sachen die bei Vermittlern einen Alarm auslösen. Wenn man Pech hat, drückt man so einen Alarm-Knopf. Das ist dann natürlich frustrierend und sicher auch unverständlich, aber ich bin der Meinung: für die Hunde ist es immer noch besser, wenn ein passender Interessent zu unrecht abgelehnt wird als wenn 10 unpassende Interessenten einen Hund bekommen.
 
Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass eben genau die sich damit nicht auseinandersetzen. Warum denn auch? Es läuft ja ;)
Diese Erfahrung von Dir teile ich durchaus auch-das sind dann die gefürchteten Tut-nix-Hundehalter ;)...aber pauschalisieren möchte ich das trotzdem nicht.
Ich denke viele von den Tut-nix-Hundehaltern haben mehr Hundeerfahrung als man denkt-sie halten es "nur" nicht für nötig diese im Alltag umzusetzen-ihrer tut ja schliesslich nix ;)
 
In unserem Fall bekamen wir eine Leukose positive Katze nicht weil sie hier bei unserer positiven Katze in Wohnungshaltung ohne Freigang leben sollte :eek:
Das hat mit Verstand und Tierliebe nur in den allerwenigsten Fällen zu tun!

Das ist ja wirklich krass.:eek:
Gerade die Leukose positiven Katzen brauchen doch dringend ein stabiles Umfeld und die Plätze sind sehr rar.
Und dass eine Leukose positive Katze im Freigang nix verloren hat, sollte auch jedem klar sein.:rolleyes:

Ich sehe es ähnlich wie silkies.
Meiner Meinung nach gibt es "die" Hundeerfahrung nicht, sondern allenfalls Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Hundehaltung.
Eben in den Bereichen, in denen man mit dem jeweiligen Hund zu tun hat.
Und dann ist noch jeder Hund unterschiedlich, so dass "die" Erfahrung, die man bei einem oder zwei Hunden in einem Bereich gesammelt hat nicht unbedingt nützlich für den dritten Hund sind.

Von daher würde ich bei einer Vermittlung nicht nur auf die vorhandene Erfahrung schielen, sondern viel eher auf den Gesamteindruck achten und darauf, ob der entsprechende Hund in die Lebensverhältnisse passt.
Davon ab fängt jeder mal an und wenn keiner ohne Erfahrung einen Hund bekäme, dann gäbe es bald keine geeigneten Hundehalter mehr.:p

Was deine Freundin betrifft, ich finde diese Entscheidung ebenfalls seltsam, insbesondere weil es ja scheinbar nicht nur ein Tierheim war.
 
Zu der Ausgangsfrage, da stimme ich mit allen überein, Erfahrung kann nicht in Jahren bemessen werden.

Zu der Vermittlung allgemein: Ich bin da ein bisschen hin und her gerissen. auf der einen Seite ist es richtig, dass vieles was man von Tierheimen liest keine Gründe für mich sind, die gegen eine Vermittlung sprechen. ABER: wenn ich von mir und meinen Welpen ausgehe, und von den vielen Leuten die schon hier waren, die ich aber wieder weg geschickt habe, weil mein Bauchgefühl nicht gepasst hat, dann kann ich schon verstehen, wenn man dann auf solche fadenscheinigen Gründe zurück greift. Ich weiß nicht ob man das so richtig gut vergleichen kann, ob die Tierheimmitarbeiter ein ähnliches Verhältnis zu ihren Tieren haben, wie es bei uns ist. Aber bei mir heißt es definitiv nicht, nur weil vielleicht alles außen rum passt, dass die dann automatisch einen Welpen bekommen. Und ich nehme pro Welpe 1300€, was ja schon dafür sorgt, dass hier von Grund auf weniger Menschen sich melden...
Wie ist dass dann erst bei Hunden die eine geringe Schutzgebühr kosten?
 
Ich habe seit 1 Jahr einen fast 8jährigen Dt. Drahthaar zu vermitteln, der zwar ein kleiner Hibbelarsch ist und eben ein Dt. Drahthaar, der aber keine nennenswerten Macken hat und grundsätzlich freundlich zu Mensch und Hund ist. Ich denke zu Leuten, die in die Arbeitshundefraktion fallen, würde er gut passen - so sie einen vernünftigen Umgang haben ;)

Aber - ich bin halt in Ö wahrscheinlich weit weg und ich schaue mir meine Leute auch an, behalte mir vor meine eigenen Entscheidungen zu Vermittlungen zu treffen. Vitamin B hilft bei mir auch nicht - ich habe auch schon Freunden einen Hund verweigert, wenn ich der Meinung war, dass der nicht passt :p

Ja, Österreich ist tatsächlich zu weit vom Emsland.

Mit Vitamin B meine ich Hunde die nicht inseriert werden, sondern die man findet weil jemand jemanden kennt, der...
 
Ich denke viele von den Tut-nix-Hundehaltern haben mehr Hundeerfahrung als man denkt-sie halten es "nur" nicht für nötig diese im Alltag umzusetzen-ihrer tut ja schliesslich nix ;)

Wenn dem so wäre, frage ich mich dann erst recht, warum sie ihre Hunde überall in andere Hunde brettern lassen. Denn wenn sie diese Erfahrung und dieses Wissen hätten, wüssten sie es eindeutig besser.
 
Ich denke, man kann Hundeerfahrung nicht an der Dauer der Hundehaltung festmachen.

Sehe ich auch so.

Ich habe ja immer gedacht, die Aufgabe eines Tierheims wäre, ein Zuhause für die Tiere zu finden. Bei den Geschichten hier komm ich nicht mehr mit.

Solte so sein, grundsätzlich. Ist aber nicht immer so. Ich dachte nach dem Tod meines Erwin auch, kein Problem, einen neuen Staff aus dem TH zu bekommen. War es aber doch. Trotz Sachkundenachweis, Vermietererlaubnis, dem "richtigen" BL und Rasseerfahrung.

Bist du durchgefallen?

Man muß nicht durchfallen, um den Sachkundenachweis grenzwertig und teilweise wirklich nicht nachvollziehbar zu finden.;)

Und grundsätzlich ist Hundeerfahrung doch ziemlich relativ. Ich behaupte mal von mir, ich habe Hundeerfahrung. Aber nicht generell. Sondern mit einigen Rassen bzw. Hundetypen und bestimmten Verhaltensweisen.
Ginge es jetzt bei mir bspw. um einen Windhund oder eine Jagdhunderasse, hätte ich kaum Hundeerfahrung. Weil ich mit solchen Hunden so gut wie nie was zu tun hatte. Genauso wenig wie mit echten Angsthunden, die vor allem Panik haben.
 
Wenn dem so wäre, frage ich mich dann erst recht, warum sie ihre Hunde überall in andere Hunde brettern lassen. Denn wenn sie diese Erfahrung und dieses Wissen hätten, wüssten sie es eindeutig besser.
Naja,nur dass man es eigentlich besser weiss,heisst eben noch lange nicht,dass man es auch besser macht.
Viele Menschen nutzen in vielen Bereichen den für sie einfacheren /bequemeren Weg,obwohl sie anders könnten,und es eigentlich besser wissen.
 



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