Hunde brauchen 17-20h Schlaf - Tatsächlich?

Ich finde, die Richtwerte sind ähnlich wie viele Angaben (Futtermenge, Größe und Gewicht des Hundes, wie oft kämmt man, etc.)

Enzo kommt mit den Zeiten normal gut hin, ich muss momentan etwas "einwirken", da wir wetterbedingt andere Zeiten zum rausgehen haben und Mittags die Runde an die Bach nicht wirklich körperlich auslastet. Sonst wirke ich ein, wenn er z.B. nach 2 Stunden im Wald noch mit seinem Kumpel spielen möchte. Das ist dann einfach zu viel, das können junge Hunde mMn meist nicht so gut abschätzen. Zwischendurch schadet es sicherlich nicht - dann schläft er mal länger - muss aber für mich nicht die Regel sein.

Wenn er abends nach einem interessanten Spaziergang noch mal aufdreht, dann verlange ich schon mal Ruhe. Ich sehe das generell aber eher wie bei einem Kleinkind - manchmal muss man auch Ruhe verlangen - darf man aber nur, wenn man vorher für genug Aktivität gesorgt hat. Drehte Enzo z.B. 2-3 Tage nacheinander abends noch mal auf, habe ich die Aktivität tagsüber erhöht.
 
Was allein dieses Aufdrehen angeht, da finde ich persönlich immer das "Wie" entscheidend. Wenn man seinen Hund gut kennt sieht man doch deutlich, ob er noch voller Energie steckt, einfach übermütig ist und gerade völlig in Spiel- und Tobelaune - oder ob er dabei eher angespannt, hektisch, irgendwie fahrig wirkt. Im ersten Fall hab ich so was nie ausgebremst, im zweiten Fall durchaus. Aber auch das ist doch bei Kindern ähnlich, da sieht man ebenfalls sehr gut wann sie abends einfach noch nicht müde sind, oder wann sie eher Schwierigkeiten haben runter zu kommen obwohl sie im Grunde schon fix und fertig sind.
 
Wenn man seinen Hund gut kennt
Und das ist in meinen Augen der Knackpunkt. Solche Empfehlungen richten sich ja in der Regel nicht an erfahrene Hundehalter, sondern an Neulinge. Wenn man zum ersten Mal einen Welpen hat, weiß man in der Regel noch nicht mal wo vorne und hinten ist, wenn schon die nächste Baustelle aufploppt. Man hat schlicht noch überhaupt keine Zeit, sich erstmal auf das Lebewesen Hund einzustellen, geschweige denn auf das Individuum.
Manche Leute sind da sehr intuitiv, andere sind dankbar um jeden Rahmen an den sie sich zunächst halten können, bis eine persönliche Beziehung da ist, man das Wollknäuel einigermaßen lesen und verstehen kann.
 
Wenn man zum ersten Mal einen Welpen hat

Stimmt schon. Aber ich hatte diese Empfehlung auch nicht als "wenn der Welpe neu einzieht" verstanden, sondern als auch auf erwachsene Hunde bezogene Allgemeinaussage *denk* Für Welpen stand in jedem "Merkblatt", das der Züchter mitgegeben hat, immer mehr oder weniger das gleiche: "Denken Sie daran, dass Ihr Welpe noch ein kleines Kind ist und viel Schlaf braucht". Finde ich als Ersthinweis eigentlich ausreichend, und bis der Hund dann so halbwegs erwachsen ist sollte man ihn doch einschätzen können?

Anders wäre es, wenn man einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz übernimmt. Allerdings würde sich da für mein spontanes Gefühl eigentlich nur ändern, dass es nicht mehr heißt "ein kleines Kind ist", sondern "erst einmal in aller Ruhe bei Ihnen ankommen und die neuen Eindrücke verarbeiten muss". Oder denke ich da zu einfach?
 
@Silkies Ich denke nicht, denn eigentlich ist es auch einfach.
Zuwenig Ruhe bekommen Hunde doch oft, weil der neugebackene Hundebesitzer alles perfekt machen will. Dass Kopfarbeit und Erziehung oft automatisch nebenbei passiert, wird vergessen. Da gibt es Gassizeit + Erziehungszeit + Spielzeit, statt eins ins andere einzubinden. Dazu noch Welpenschule, ins Café oder die Stadt soll er auch. Da kommt was zusammen.
Ich kannte die Zahlen vorher gar nicht. Aber früher liefen die Hunde mehr nebenbei und konnten sich ihre Ruhepausen selbst nehmen.
Ständiges Entertainment ist eine relativ neue Erscheinung.
 
@Silkies Ich denke nicht, denn eigentlich ist es auch einfach.
Zuwenig Ruhe bekommen Hunde doch oft, weil der neugebackene Hundebesitzer alles perfekt machen will. Dass Kopfarbeit und Erziehung oft automatisch nebenbei passiert, wird vergessen. Da gibt es Gassizeit + Erziehungszeit + Spielzeit, statt eins ins andere einzubinden. Dazu noch Welpenschule, ins Café oder die Stadt soll er auch. Da kommt was zusammen.
Ich kannte die Zahlen vorher gar nicht. Aber früher liefen die Hunde mehr nebenbei und konnten sich ihre Ruhepausen selbst nehmen.
Ständiges Entertainment ist eine relativ neue Erscheinung.


Klasse geschrieben! :)
 



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