Hund schnappt und rempelt/ Springt

Ich denke, dass dieser Hund vielleicht nicht in euer Leben passt (Pyrenäenberghunde haben in Frankreich einen ziemlich schlechten Ruf "in der Ebene werden sie alle verrückt" - weil sie darauf gezüchtet sind, in den Bergen die Schafe vor Wölfen und Touristen zu schützen.) Wenn du ihn behalten möchtest, würde ich erstens die Lektüre von Patricia McConnels The Other End of the Leash empfehlen (weil ich aus deiner Bemerkung über die Bärenhunde schließe, dass es dir am Grundwissen über Hundeerziehung fehlt) und dann die Frau direkt zu kontaktieren. Sie ist zwar in USA, aber schon mal auf dem gleichen Kontinent. Und vielleicht gibt es in Nordamerika ein länderübergreifendes Netzwerk von empfehlenswerten Verhaltensspezialisten/Hundetrainern.

Alternativ Jean Donaldson "The Culture Clash", das ist aber " mechanischer", strikt behavioristisch.
 
Ich würde hier gern mal etwas Allgemeines einwerfen, das mir beim Lesen aufgefallen ist.
Die TE sagt, das Verhalten hat vor 2 Monaten angefangen, da war der Hund 5 Monate alt.
Jetzt ist er 7 Monate alt und ich denke, er ist als großer HSH noch ziemlich weit von der Pubertät entfernt.

Zwei Häuser weiter wohnt hier ein Mann, der einige Jahre lang Kangals hatte.
Die fingen eigentlich erst mit 1 bis 2 Jahren an mal pubertär zu werden.

Ich würde dieses Verhalten jetzt also definitiv nicht auf die Pubertät schieben.
Ich denke, es wird jetzt schon klar, dass dieser Hund nicht zu einer Familie mit kleinen Kindern passt, wo die Mutter verständlicherweise mit Kindern und Hof mehr als genug zu tun hat und nicht jeden Tag stundenlang mit dem Hund agieren kann.

Ich würde ihm einen neuen Platz suchen und dann eine Rasse wählen, die mehr "mitläuft".
Bei euch gibt es da ja viele geeignete Rassen, die ihrer Bestimmung nachkommen und Haus und Hof bewachen können, aber ein HSH von dem Kaliber und vermutlich hat der Kleine dann auch noch einen "speziellen" Charakter, da würde ich so schnell als möglich versuchen, einen anderen Platz für ihn zu finden.

Ich gehe auch zu 100 Prozent mit RosAlis Aussagen konform, wie ich solchem Verhalten begegnen würde und würde dich gern davor warnen, weiter dieses "auf den Rücken drehen" und "zur Seite drücken" durchzuziehen.

Ich erlebe das in meiner (etwas weiteren) Familie jetzt schon beim zweiten Hund des Halters und ja, es bewirkt etwas.
Wenn der Hund eher ängstlich ist, wie seine vorherige Hündin, die ihm aufs Wort gehorcht, war quasi nur "vollständig", wenn er in der Nähe war.
Der angestaute Frust muss aber trotzdem irgendwo raus und diese Hündin hat in der Folge ihren Frust auf die übertragen, die gerade anwesend waren und von denen sie annahm, dass sie an der Zurechtweisung "schuld" sind.

In meinem Fall war das mehrere Male meine Hündin und ich musste die letzten Jahre höllisch aufpassen, dass die beiden sich nicht mal mehr annähernd in die Quere kamen, das hätte nämlich nur einer überlebt.

Ich mag mir jetzt nicht wirklich vorstellen, wie das bei einem selbstsicheren HSH aussieht, bei dem kleine Kinder in der Nähe sind.
 
Was ich mich frage, du hast doch bestimmt auch einen Partner? Kannst du da keine Unterstützung erhalten?
Kinder und so ein kraftstrotzender Junghund sind schon enorm fordernd, wenn ich hier lese, was du sonst noch zu erledigen hast.
 
Ich hänge mich mal hier dran.

Bei uns ist es so, dass unser Balu, wenn er in Spiellaune ist, rempelig wird.
Genügt es, ihn einfach zu ignorieren bzw. sich seinen Platz einfach zu nehmen und ihn zur Not umzulaufen, damit er versteht, wenn es gerade nicht erwünscht ist? Oder sollte man das grundsätzlich unterbinden?

Wenn wir gerade spielen, finde ich es schon okay, wenn er dann auch mal rüpelt, ist ja nicht einseitig. Oder macht das später Schwierigkeiten?
 
den Platz einnehmen funktionierte bei uns ueberhaupt nicht. dann machte er einfach weiter, von ihm wegdrehen brachte auch nichts. er machte einfach weiter. beim spielen wurde er dann schnell zu ruepelig und grob. deswegen habe ich es nicht mehr gemacht. zerrspiele waren gut bei uns und macht ihm auch spass. geholfen hat bei uns ein E halsband das ich erst mit ton nutzte und dann auf vibration( das hat gereicht)
 
Wenn wir gerade spielen, finde ich es schon okay, wenn er dann auch mal rüpelt, ist ja nicht einseitig. Oder macht das später Schwierigkeiten?
Wenn es für euch im Spiel auch mal okay ist würde ich es nicht grundsätzlich unterbinden, wenn klar ist, das es für beide nur Spiel ist und es sich jederzeit unterbrechen und beenden lässt, kann ich mir nicht vorstellen das es später zum Problem wird.

Wenn es gerade nicht passt wenn er das zeigt müsst ihr halt probieren wie es bei ihm am besten ankommt. Wie zeigt er es denn? Ich meine, wenn er einen denn anrempelt oder so, würde ich das nicht ignorieren. Eher das Signal für "jetzt nicht" oder so aussprechen und wenn er darauf nicht reagiert auch durchaus zurechtweisen. Einfach weg gehen nur, wen es die Situation erlaubt, gibt ja auch Hunde die das denn lustig finden.

geholfen hat bei uns ein E halsband das ich erst mit ton nutzte und dann auf vibration( das hat gereicht)
Ich hoffe das ist ein (schlechter) Scherz.
 
geholfen hat bei uns ein E halsband das ich erst mit ton nutzte und dann auf vibration( das hat gereicht)
Das ist mir dann doch eine Nummer zu scharf. Balu ist recht sensibel.

Einfach weg gehen nur, wen es die Situation erlaubt, gibt ja auch Hunde die das denn lustig finden.
Ja, das habe ich auch gemerkt...

Wie zeigt er es denn?
Muss mal gerade überlegen... Manchmal gehe ich im Haus und er rempelt dann von hinten an mein Bein. Versucht sich zwischen meinen Beinen durchzudrücken. Ab und zu schnabbelt er auch am Hosenbein herum, er zwickt aber nicht. Es ist jetzt auch nicht sonderlich brutal wie er da vor geht, eher wie eine etwas zu groß geratene Katze, die sich an einen drückt.
Bisher bleibe ich dann stehen oder latsche einfach über ihn hinweg.

Wenn man ihn zuvor etwas aufgewiegelt hat, springt er auch. Er schnappt nicht, hat aber das Mäulchen offen und verharkt sich dann durchaus mal mit seinen spitzen Zähnchen in Kleidung oder Händen, das tut weh.
Er macht das in der Regel eigentlich nur kurz nach dem Spielen, wenn ich ihn dann einfach freundlich abwehre und eben nicht mitspiele, hört er nach 1-2 Versuchen auf. Mein Freund fährt die "Aua!" rufen Taktik.

Also... Ich find das jetzt net böse, bin mir aber nicht sicher, ob ich das zu gelassen nehme.
 
Also nach den Beschreibungen glaube ich nicht das du das zu gelassen nimmst. Er ist halt noch ein junger Hund, die sind eben manchmal übermütig und sollen das ja auch sein.

Muss mal gerade überlegen... Manchmal gehe ich im Haus und er rempelt dann von hinten an mein Bein. Versucht sich zwischen meinen Beinen durchzudrücken. Ab und zu schnabbelt er auch am Hosenbein herum, er zwickt aber nicht. Es ist jetzt auch nicht sonderlich brutal wie er da vor geht, eher wie eine etwas zu groß geratene Katze, die sich an einen drückt.
Bisher bleibe ich dann stehen oder latsche einfach über ihn hinweg.
Hört er dann auf, wenn du so reagierst?
 
Hört er dann auf, wenn du so reagierst?
Unterschiedlich. Wenn ich weiterlaufe, kann es sein, dass er es erneut versucht, dann bleibe ich wieder stehen, bis es ihm zu blöd wird.
Wenn der Weg in die Küche führt, lauf ich meist einfach weiter, sind quasi nur 3m und er hört dann automatisch auf. In die Küche darf er ja nicht, also gehe ich da durch die Tür und er bleibt stehen 😅
 
Ist das Rempeln (außerhalb vom Spiel) auch noch okay, wenn er es als ausgewachsener Hund macht? Sonst würde ich schon versuchen, es jetzt abzustellen. Bei einem sensiblen Welpen sollte "ey" eigentlich reichen...
 



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