Hund mitnehmen auf Veranstaltungen?

Im Thema zur Rassehundausstellung kam die Thematik auf, ob man seinen Hund als Besucherhund mitnehmen sollte. Und auch Hundesportveranstaltungen wurden dabei angesprochen.

Dazu muss ich sagen, Ausstellungen hab ich schon immer sehr zwiespältig gesehen - für das Rahmenprogramm und die Info- und Verkaufsstände konnte ich mich durchaus begeistern, das was in den Ringen und an deren Rand passierte hat mich immer abgeschreckt. Trotzdem hab ich Pünktchen immer, wenn die CACIB am Frankfurter Messegelände war, mit genommen. Wieso? Nun, weil sie generell Trubel richtig schick fand, und ohnehin fast immer mit dabei war. Diese Messe fand ja nun nicht so oft statt, also wieso nicht? Aber gut, sie hatte eh Nerven wie Drahtseile und war eine richtige kleine Rampensau.

Hundesportveranstaltungen, die haben auch Glenny und Kaya viel mitgemacht. Manchmal als Zuschauer für ein paar Stunden, öfter noch als Teilnehmer den ganzen Tag lang. Und ich bilde mir ein, sie fanden das durchaus klasse. Jedenfalls waren meine beiden Langschläfer morgens normalerweise kaum zu überzeugen, wieso man schon in aller Frühe aufstehen sollte? Die einzige Ausnahme: Wenn ich die "Prüfungstasche" gepackt habe. Da sind sie aufgesprungen wie die Schachelteufelchen! Ich hatte aber auch nie den Eindruck, dass sie von dem ganzen Trubel dort irgendwie gestresst gewesen wären. Selbst Hibbelmaus Kaya hat direkt am Rand eines Agiparcours tief und fest gepennt, während die startenden Hunde bellend an ihr vorbei durch den Parcours gerast sind.

Hier mal zwei Eindrücke vom Rand einer Obedienceprüfung:

Glenny - nee, er war nicht betäubt, er hat einfach nur gepennt und es genossen, dass ich nicht wie im Alltag immer wieder aufgestanden bin:


Sein Schwesterchen Kaya, ebenfalls voll im Prüfungsstress...


Ich denke also, es kommt ganz viel auf die jeweiligen Hunde und ihre Menschen an. Mit Sandor mach ich keine Prüfungen mehr, weil ich gemerkt habe, ihn strengt das an. Aber mit den anderen waren das tolle Tage, mal was anderes schnuppern, viel gemütlich bei Frauchen rumliegen, die endlich mal so richtig Zeit hat, und zwischendurch auch noch auf dem Platz was machen dürfen...
 
Es kommt auf den Hund an. Mit meinen ersten Hund (Yorki) war das unmöglich (tobes, kleines Vermehrervieh mit Deprivationssyndrom), mit meinem Russell wäre es prima gegangen (die war sehr gechillt was sowas anging). Mit Abby wäre es wieder unmöglich, in Stresssituationen überdreht sie schnell (wir üben sowas einfach zu wenig, weil ich selbst solche Situationen nicht mag).
 
Ich möchte gern auf beide Aspekte eingehen - Besucherhunde und Ausstellungen ansich (da ja durchausvon Chiwi und noch jemanden teilweise berechtigte Kritik zum Geschehen dort aufkamen).

Ich bin selbst mit 4 Hunde zur Ausstellung gegangen und fand einige Dinge dort auch ganz furchbar, wie z.B. das schon genannte toupieren, sprayen, herumzerren etc. an diversen Ausstellungshunden.
Aber es sind nicht alle so und etliche Rassen treten dort durchaus ganz natürlich auf. Manchmal wird nochmal kurz durchgekämmt, das wars.
Ich selbst habe das Glück, dass meine Hunde immer ganz "Natur" sind - sie dürfen ja nicht gekämmt werden und so.
Höchstens nochmal Dreck aus dem Fell gepuhlt, durchgewuschelt oder vereinzelt nochmal kurz etwas Salzwasser ins Fell gesprüht - fertig. :D

Chiwis kleine Geschichte (Hunde aus dem Verein, der die Show organisiert, werden bevorzugt) betrifft mich nicht im Geringsten. Meine Hunde werden direkt vom VDH betreut, es gibt keinen anerkannten Verein. Die Richter sind nicht speziell für die Rasse zugelassen sondern sind Allgemeinrichter, die auch vom VDH gestellt werden, ebenso wie die Ringrichter-Helfer.

Manfred hatte, glaube ich, kurz die reinen Ausstellungshunde angesprochen, die nie Dreck sehen. Sowas kenne ich gar nicht, weder bei meiner noch bei anderen mir bekannten Züchtern anderer Rassen. Klar, einen Tag vor der Ausstellung wird schon der dreckige Wald gemieden, aber generell sind das Hunde mit normalem Hundeleben, wie alle anderen auch - jedenfalls bei denen die ich kenne.

Meine Hunde selbst waren auf den Ausstellungen immer ganz unterschiedlich. Geübt habe ich mit ihnen mal mehr mal weniger. Ich bin aber auch nicht der Ausstellungsfreak sondern mir geht es eher um die benötigten Bewertungen für die Zuchtzulassung, auf Titel habe ich es nie so abgesehen. Ich brauche keinen Champion um zu wissen, was ich für einen Hund habe.
Merlin war damals völlig cool, den hat so gar nichts gejuckt.
Neo ist mir zuliebe mitgegangen, wäre aber wohl lieber mit "richtiger" Arbeit zufrieden gewesen. Er mochte das Anfasen lassen einfach nicht so gern, gelaufen ist er im Ring wie eine Eins und er war der Liebling aller Richter.
Willow war eine reine Rampensau, sie ist im Ring erst so richtig aufgeblüht und sie hat so überhaupt nichts gestört.
Smilla hat gar nichts gegen die vielen Leute (sie lässt sich ja von jedem antatschen), wohl aber gegen die ganzen Hunde dort. :D Sie braucht eigentlich nur ihr Rudel und ihre festen Freunde. Und sie meint immer, mich auf Ausstellungen als Ressource behandeln zu müssen. Sie kläfft dann auch ziemlich viel. Daher habe ich mit ihr wirklich nur nötigsten Ausstellungen gemacht und hoffe, dass sie mir die Zuchtzulassung noch vernünftig mitmacht.

Was das Mitnehmen von Besucherhunden betrifft:
Ich selbst empfinde es als angenehmer, wenn ich ohne Hund durch die Hallen schlendern kann, denn man muss schon gut aufpassen bei dem Gedränge. Da habe ich oft keinen Nerv, irgendwo in Ruhe zu gucken weil ich eher aufpasse, dass keiner auf meinen Hund tritt oder auf Pfoten etc.
Wenn ich etwas bestimmtes brauche und der Hund als Modell nötig ist, dann würde ich ihn aber mitnehmen.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund keine Panik schiebt.
 
Wie passend - ich hatte Rex am Samstag zum ersten Mal mit auf ner Hundeausstellung und -messe, in Tulln. Ausstellungen interessieren mich persönlich nicht, aber ich wollte Hundesachen shoppen gehen :p
Und ja, ich hab dann einfach entschieden, Rex mitzunehmen. In Tulln ist das ein großes Messegelände mit mehreren Hallen, aber man kann auch raus (zw. den Hallen), sodass die Hunde auch mal frische Luft schnappen können und sich lösen.

Rex hat zwar an der Leine recht viel gezogen, weil er ja so gern andere kleine Hunde kontakten will :rolleyes:, aber davon abgesehen hat es gut geklappt und er wirkte nicht unter Dauerstress. Meine Begleiterinnen meinten auch, dass er das cool meistert :) Da Rex grundsätzlich eh nicht ängstlich und unsicher ist, finde ich es durchaus zumutbar für ihn, mich ab und zu zu so was zu begleiten. Er hat durch unsere langen Waldtouren ja auch einen guten Ausgleich dazu.
Und ich glaube, für grundsätzlich neugierige, aufgeschlossene Hunde können solche völlig neuen Eindrücke auch mal eine ganz gute Abwechslung sein. Ein paar Besucherhunde haben viel rumgebellt - einen Hund der dies aus Stress tut würde ich persönlich eher nicht zu so einem Event mitnehmen. Aber grundsätzlich waren die meisten Besucherhunde auch eher interessiert.

Die Hunde die ausgestellt wurden waren zur Mehrheit entspannt drauf. Pennten in ihren Boxen oder lagen gechillt auf dem Boden rum. Nur ein paar der Hunde wirkten etwas aufgeregt und gestresst.
Trotzdem würde ich selbst mir und meinem Hund so eine Ausstellung nicht antun wollen :p Vor allem den ganzen Tag zu bleiben wäre mir zu lange. Mit Rex war ich knapp 4 Stunden dort.

Rex kommt übrigens auch mal mit auf Weihnachtsmärkte. Mein liebster Markt zB liegt in unserem "Stamm-Park", da kann ich aldo vorher schön rumspazieren mit ihm und dann zu dem kleinen Markt gehen, der eh nie überfüllt ist. Ich bleibe aber ohnehin nie länger als ca 20 Minuten bei den Ständen.

Hätte ich einen "Stresskeks" oder Angsthund, würde ich ihn einfach zuhause bei meiner Mum lassen. Oder im schlimmsten Fall müsste er eben ein paar Stunden alleine bleiben. Letztlich kommt es für mich da auch sehr aufs Individuum an.
 
Zu Hundeausstellungen würde ich meine Hunde nicht mitnehmen, gehe da allerdings selbst auch nicht hin.
Ich war mal vor 30 Jahren bei einer, das hat mir für den Rest des Lebens gereicht. Ich hab bis dato nicht gewusst, wie manche Menschen sich zum Löffel machen können.
Zu Hundesportveranstaltungen hab ich den Dackel bisher mitgenommen, das hat sich auf 2 Agility-Turniere und 1 Veranstaltung in Scharbeutz am Strand erstreckt. Das die anderen Hunde da rackern müssen interessiert den nicht die Bohne.
Wie das mit Milan ist, weiss ich nicht. Der ist mitunter ein kleiner Hektiker und ich halte es für durchaus möglich, dass er sich von dem überdrehten Gehabe da anstecken lässt.
Bei allen Veranstaltungen, auf denen er bisher war (Floh- und Kunsthandwerkermärkte, Landwirtschaftsmesse) war er cool wie sonstwas.

Morgen findet beim Hundesportverein Heiligenhafen die Rallye-Obedience-Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein statt und wenn das Wetter nicht zu schlecht ist, wollen wir da evtl. mal schauen. Dann werde ich ggf. sehen, wie der Bretone reagiert.

https://sgvheiligenhafen.wordpress.com/
 
Wir nehmen unsere Hunde zu Veranstaltungen wo mit massivem Gedränge zu rechnen ist nach Möglichkeit nicht mit.
Es ist mir einfach zu stressig und anstrengend.
Auch in die City nehme ich die Hunde (wenn überhaupt meist dann auch nur einen) auch nur ausnahmsweise mit. Finde ich anstrengend.
Zum Training für entsprechende Situationen müsste man es sicherlich öfters machen und dann auch gezielt trainieren.
Aber wenn ich in die Innenstadt fahre, dann habe ich in der Regel auch einiges zu erledigen und keine Zeit für Training.
Wir sind halt eine Familie mit Zwillingen und ehrlich gesagt, da braucht man keinen Hund mehr dabei.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich nur zum shoppen oder zusehen fahre, dann nehme ich auch keine Hunde mit auf Ausstellung - wozu auch?
Ich nehme ja auch keinen mit wenn ich Klamotten kaufen gehe :D

Auf Flohmärkte oder generell Märkte schon eher

Ein absolute no go sind für mich Volksfeste oder ähnl. Veranstaltungen
 
@Chiwi Ich hatte Rex zum einen mit,weil mir danach war und er eh recht unkompliziert ist - und zweitens wollte ich Halsbänder, Geschirre und Mäntel gleich vor Ort an ihm anprobieren, um nichts zu kaufen, was ihm letztlich eh nicht passt. Geschirr und Mantel hab ich dann aber doch nicht gekauft (erschlagen von zu viel Auswahl), aber zwei Halsbänder.
Ihm hat der Ausflug nicht geschadet ;)
 
Ich finde auch,es kommt immer auf den Hund und die sonstigen Umstände an.
Jeder Hundebesitzer kann wohl selbst am Besten einschätzen,was seinem Hund zuzumuten ist(nur dass sich leider nicht alle danach richten,und den Hund trotzdem mitschleppen:() ...
 



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