Wir hatten ein ähnliches Problem.
Mein Hund mochte berührungen wenig. Pfoten anfassen ist bis heute doof, aber durch Training erträglich.
Dann mussten wir auch ein paar mal zum TA zum Analdrüsen ausdrücken und danach durfte ich nicht mehr an seinen Po fassen.
Da hat Arek auch geknurrt und wenn ich weiter gegangen wäre, hätte er wohl auch geschnappt.
Zum Einen ist Knurren Kommunikation - mein Hund hat gezeigt, wo seine persönliche Grenze liegt die ich nicht überschreiten soll.
Indem ich seine Grenzen respektiert habe, habe ich sein Vertrauen gewonnen.
Und so behalte ich auch sein Vertrauen indem ich mich nicht übergriffig verhalte.
Das ist denke ich ein wichtiger Punkt - (ist nicht immer einhaltbar wenn gesundheitliche Sachen auf dem Spiel stehen ...)
Dann haben wir kleinschrittig "Medical"-Training aufgebaut.
Ich habe mich mit Käse bewaffnet und jedes Anfassen an seinem Körper schön gefüttert.
Zuerst Kommando gegeben "dreh dich auf die Seite und lieg ganz still".
Dann habe ich ihn berühert - erst normale Streichel stellen - auch dafür gab es Käse wenn er still liegen blieb, damit er weiß dass still liegen bleiben sich lohnt.
Dann die unangenehmen Stellen.
ich durfte die Pfote anfassen, es gab Käse. Ich durfte den Rücken anfassen, es gab Käse.
Dann bin ich weiter gewandert zum Po, es gab Käse. Zähne gucken, in Ohren Puhlen - all sowas.
Wenn er Anzeichen von großem Unbehagen gezeigt hat (Schlecken, Knurren) habe ich sofort aufgehört.
Das ging nicht alles in einem Rutsch, das Training hat mehrere Wochen gedauert.
Es hilft meinem Hund auch, zu wissen was kommt.
Wenn ich also an seine Pfote muss, an seinen Po muss, an seine Krallen muss - dann gebe ich das Kommando "Bleib still liegen" (ist bei uns ein bestimmtes Handzeichen). Dann weiß er, er wird angefasst ABER es passiert ihm auch nichts - weil ich sofort aufhöre wenn ich eine Grenze überschreite. (indem ich sein Knurren akzeptiere).
Durch medical Training (kann man auch mal googeln, bestimmt gibt es eine bessere Anleitung als ich sie gegeben habe) sind wir sehr schnell dahin gekommen, dass ich alles bei ihm machen darf.
Vom Zecke ziehen, Fell am Poppo sauber machen, Zähne putzen, Krallen dremeln (was er mega doof findet!!)