Hund klaut alles, wirklich ALLES.

Erster Hund
Freddie, Labrador-Malinois
Hallo,

Unser einjähriger Freddie (Labrador-belgischer Schäferhund) ist nun seit 4 Monaten bei uns.
Am Anfang verhielt er sich auf das "Klauen" bezogen eher unauffällig.
Da wurde eigentlich nur Essen geklaut und mal ein Socken oder ein Geschirrhandtuch.

Mittlerweile ist es wirklich anstrengend geworden.
Er klaut eigentlich alles was es zu holen gibt.
Fernbedienung, Pfandflaschen, Bücher etc. und er wird dabei immer dreister.
Er tut das immer nur wenn er glaubt nicht gesehen zu werden. Anfangs immer nur wenn er in einem anderen Raum war, mittlerweile auch wenn man Fernsehen sieht und er neben einem steht. Man sieht richtig wie er abcheckt ob gerade jemand guckt und dann schnappt er zu.
Wenn wir im Wohnzimmer sind und er in der Küche, ist es nun schon zweimal vorgekommen, dass er mit den Füßen auf der Küchenablage war und sich dort zB den Schwamm etc. geholt hat.

Wir schließen natürlich alle möglichen Türen und räumen alle verlockenden Gegenstände hoch, aber man kann ja nicht ein komplettes Bücherregal ausräumen etc.

Wenn wir ihn kurz VORM Klauen erwischen und "Nein" sagen, dann guckt er uns verdutzt an und lässt es dann aber auch (für kurze Zeit).
Wenn er es schon im Maul hat, sehen wir es irgendwie als zwecklos an ihn auszuschimpfen etc. Natürlich tun wir das ab und an, aber lösen das dann eigentlich immer mit einem "Aus" auf. Woraufhin er es dann eigentlich auch abgibt (wenn es kein Essen ist). Wenn er es uns gibt bekommt er meistens ein Leckerli. (Eigentlich sehe ich es in dem Moment nicht ein ihm ein Leckerli zu geben, aber das Kommando "Aus" sitzt einfach noch nicht sicher genug..)
Wenn er den Gegenstand zu seiner Decke apportiert hat wird der da dann zerlegt.

Man würde nun vermutlich denken, dass er einfach völlig unausgelastet ist.
Ich glaube das aber nicht.

Wir gehen ca. drei bis vier mal am Tag mit ihm raus. Morgens ca. eine halbe Stunde und Abends dann zum Pinkeln nochmal 20 Minuten.
Nachmittags machen wir dann eine große Runde, so eine bis eineinhalb Stunden.
Bei der Runde kann er durch den Wald toben, jagen, in einem See schwimmen und trifft sehr viele Artgenossen, mit denen er es liebt zu spielen. Auf den Spaziergängen verstecken wir ihm seinen Futterbeutel, machen Grundgehorsamübungen und andere Sachen die sein Hirnchen fordern. Auch zu Hause lernen wir oft zusammen Tricks, was ihm auch Spaß macht.

Er ist eigentlich ein eher ruhiger Zeitgenosse, der sich zuhause eigentlich sehr sehr ruhig verhält.
Er liegt all die Zeit die wir nicht draußen sind eigentlich immer nur auf seiner Decke.

Nun hat es sich eben immer mehr so entwickelt, dass er immer ab und an mal aufsteht, richtig auf die Suche geht mit der Absicht irgendetwas zu klauen.
Nach fünf verschiedenen Versuchen etwa gibt er irgendwann auf und legt sich hin bis er in einer Stunde wieder loszieht.

Jedenfalls kann man diesen Hund aber ja nicht jede Sekunde beobachten wenn er sich mal bewegt.
Habt ihr vielleicht Ideen wie man ihm das abgewöhnen kann?

Ich hab ihn schon oft erschreckt als er dachte ich sehe ihn gerade nicht. zB mit lauten Geräuschen etc. aber das hält dann leider keine Minute an..

Vielen Dank schonmal..
 
Versuch es auch zu Hause mit "Schnüffelspielen". Gestern hat mir gerade Pino ein paar Schuhe "zerlegt", nicht nur geklaut, was er sonst nie macht. Da ich aber Gestern den ganzen Tag im Bett war und ihn einfach nicht fordern konnte, führe ich es bei Pino auf Unterforderung zurück. Heute machten wir wieder Suchspiele und es geht wieder besser, ich hab noch nichts gefunden, was er klauen hätte können.
Aber einen wirklichen Tipp kann ich nicht geben, vielleicht doch Suchspiele auch zu Hause?
LG
 
Jimmy hat in dem Alter auch noch alles mögliche und unmögliche geklaut.Und selbstverständlich,wenn man nicht schnell genug war,auch zerlegt.
Bis ich die Idee hatte,ihm immer was zum Nagen zu geben.Mit der Zeit hat das dann nachgelassen.
Bei ihm hatte ich den Eindruck,er sucht Aufmerksamkeit.
 
Ähnliches hat unsere Bella in dem Alter auch gemacht. Besonders nachts oder wenn keiner nach ihr geschaut hat, war sie auf der Suche nach etwas, das sie zerbeißen konnte. Etliche Schuhe, ein Taschenbuch, ein Schachspiel, Küchenschwämme, einige Sätze Schaufel und Besen, Kissen, Kuscheltiere, kleinere Teppiche, ... mussten daran glauben.
Also einfach alles, was man mitnehmen konnte.
Einzige Abhilfe bei uns war damals alles Bewegliche (was man behalten möchte) außer Reichweite des Hundes zu platzieren. Alleine in einem Raum durfte sie nie bleiben (wollte sie auch nicht). Sie schläft im Gang, ein Kindergitter sichert die Taschenbücher und die Spiele in ersten Stock. Das wäre inzwischen nicht mehr nötig, aus dem Alter ist sie heraus.

Früher hatte sie immer ein paar eigene Sachen, die sie zerlegen durfte. Wenn keiner im Haus war, hat sie eine Papierrolle (eine richtig feste) bekommen, in die wir ein Stückchen Käse und viel Klopapier gestopft haben. Da hatte sie dann immer eine Weile zu tun, bis die zerlegt war. Die Fetzen lagen überall, der Hund war glücklich und sonst hat sie nichts anderes gesucht.
Ich denke, manchmal ist es auch einem Hund langweilig.
 
So.. Nun ist schon November und es hat sich an seinem Verhalten noch absolut NICHTS verändert bzgl des Klauens.
Wir versuchten schon taaausend Sachen ihn davon abzuhalten. Wir haben ihn mit Wasser nassgespritzt kurz bevor er was klauen wollte, wir haben irgendetwas schepperndes neben ihn geworfen. Er erschreckt sich auch kurz, guckt verwirrt und nimmt es sich. Das Wasser findet er nich so witzig, davor hat er auch Respekt aber er weiß einfach zu genau, wann wir nicht einschreiten KÖNNEN und klaut halt dann.

Es ist wirklich so weit, dass man nICHT alleine auf die Toliette kann weil er SOFORT wenn man den Raum verlässt loszieht um sich was zu holen. Er liegt auf der Decke und schläft seit einer Stunde, ich gehe zur Toilette, mache die Tür zu und SOFORT ist steht er auf. Es liegt so gut wie nichts mehr rum aber das Problem ist, dass er auch Stühle oder das Sofa versucht zu "klauen". Er beißt irgendwo REIN und versucht es dann zu ziehen. :traurig8:

Vielleicht hat er schon gemerkt, dass er dadurch Aufmerksamkeit bekommt und er bekommt gerne viel Aufmerksamkeit. Er zerstört die Gegenstände aber leider, wenn ich sie ihm dann nicht abnehme.
Wir haben schon versucht das irgendwie unauffälliger zu machen und gehen auch nicht mehr SOFORT nach dem er die Dinge geklaut hat zu ihm um sie zu holen. Manche Dinge werden ihm sogar auch langweilig und er lässt es von sich aus darauf rumzukauen.
Der Hund wird wirklich gut beschäftigt den Tag über. Wir spielen soooo viel mit ihm, stellen ihm häufig Aufgaben und Herausforderungen. Lassen ihn sich so richtig austoben.
Das hat aber KEINEN Einfluss auf sein Verhalten. Er lag neulig 2 Wochen flach wegen einer Fußverletzung. Da war das Verhalten genau gleichermaßen vorhanden.

Langsam drehen wir hier alle durch.
Nachts schläft er immerhin durch. Selten liegt morgens etwas auf seiner Decke was er sich nachts gestohlen hat.
 
Hallo,

eine vielleicht etwas blöde Frage, aber kannst du irgendein Schema erkennen, wann er loszieht und sich was holt?

Immer wenn einer von euch aufsteht?
Wenn einer den Raum verlässt?
Wenn man sich bewegt?
Wenn man den Fernseher einschaltet?
Das Telefon läutet?
Es an der Tür läutet?
Macht er es, wenn man den Raum verlässt oder wenn man ihn wieder betritt?
Wenn er was geklaut hat, legt er sich dann damit hin, um es kaputt zu machen oder rennt er dann vielleicht auch noch hektisch/gestresst herum?

Viele Grüße
Birgit
 
Hmmmm..
Er macht es vor allem vor allem wenn wir in einem anderen Raum sind. Dann zieht er halt sofort los. Wenn wir durch die Wohnung wuseln dann findet er das meistens spannender. Es kommt aber auch oft vor, dass er sich dabei nochmal eben den Salzstreuer vom Tisch holt wie vorhin. Ich kann da gar nicht unbeding ein System erkennen. Sobald er sich unbeobachtet fühlt tut er es eigentlich IMMER.
Er macht jedenfalls meistens eine "Alibirunde". Mein Freund sitzt zB am Schreibtisch, Freddie geht an ihm vorbei und man sieht genau dass er irgendeinen Zettel angepeilt hat. Dann geht er kurz weg, immer noch den Zettel angepeilt und checkt dann ganz schnell aus ob mein Freund guckt oder nicht und zack hat er den Zettel im Maul.

Geklaute Sachen bringt er immer zu seiner Decke. Er flitzt richtig schnell dahin und zeregt die sachen dann. Dabei sucht er immer zu uns Blickkontakt. Nach einigen Bissen lässt er die Sachen dann in Ruh. Wobei unser Telefon hat er neulig komplett zerlegt.
Wenn ich dann zu ihm gehe und ihm die Sachen abnehmen will beschützt er die Sachen mit so einer Geste, wo er den Kopf dicht über die Sache hält. Mit "Aus" kann ich ihm die Sachen allerdings immer abnehmen.
 
So wie du es beschreibst klingt es ja schon nach Aufmerksamkeitsgehasche....
Ich denke den Blick den du beschreibst kenne ich von Luke, da hüpft der Schalk dann förmlich im Nacken...kannst du mal ein Foto davon machen?

Ich habe das Gefühl dass er einfach noch nicht seinen Platz gefunden hat, euch nicht einschätzen kann.
Wie auch wenn ihr immer "mal was" ausprobiert.

Wann schläft Freddie denn mal?
Habt ihr inzwischen einen geregelten Ablauf? Hibbeligen Hunden hilft es ungemein wenn eine gewisse Routine da ist.
 
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Ja. Ich bin auch kein Fan von "immer anders handeln" aber es trägt einfach alles keine Früchte.
Den Hundetrainer den wir mal da hatten, der sagte wir sollen ihn mehr auslasten. Ich glaube aber das war einfach seine Standardantwort.
Ich habe schon das gefühl dass ein unnormales Aufmerksamkeitsproblem hat. Er muss allgemein immer und üüüüberall dabei sein und sich gerne in den Vordergrund drängeln. Daran arbeiten wir. Er hat eben auch eine Zwingervorgeschichte.

Wovon hättest du gerne ein Foto? Von seinem Blick? :D
Et voilá:
https://dl.dropbox.com/u/34476814/Bildschirmfoto 2012-11-11 um 13.44.16.png
https://dl.dropbox.com/u/34476814/Bildschirmfoto 2012-11-11 um 13.44.16.png

Ja also nachts schläft er durch und eiiiigentlich legt er sich nach den gassigängen immer hin. Er ist jetzt nicht so einer der viel umherläuft. bei uns zuhause jedenfalls nicht. Wenn wir woanders sind dann läuft er schon unruhig umher. Ich habe aber das gefühl dass er seinen Platz schon gefunden hat. Er liebt seine Decke und liegt viel auf seinem Platz. Die Spaziergänge sind ziemlich geregelt.
 
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Oh ja den Blick kenne ich nur zu genau :happy::happy:

Freddie lebt im Jetzt :zwinkern2:
Ihr müsst eine klare Linie fahren, lernt ihn zu verstehen und handelt danach.
Aber mal hier ein Spritzer Wasser, hier ein AUS oder NEIN, was soll er damit anfangen?

Wie schaut denn euer Tagesablauf inzwischen aus? Im Detail bitte ;)

Platz gefunden definiert sich nicht durch eine Decke oder einen Korb, sondern bei euch, in eurer Mitte..
 
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