Hund impfen, ja oder nein?


Hier einmal der Link zur aktuell gültigen Tollwutverordnung.
Wenn der Verdacht auf Kontakt mit einem tollwutverseuchten Tier besteht oder der Verdacht dass das eigene Tier Tollwut hat, kann es ziemlich unangenehm werden. Vorallem wenn man keinen lückenlosen Tollwutimpfschutz nachweisen kann.
Das Problem ist, dass man einen sicheren Tollwutnachweis nur am toten Tier erbringen kann.
Als "harmlose" Maßnahme bei Verdacht auf Kontakt/Infektion gibt es 3 Monate Quarantäne und sofortige Nachimpfung.
Kann man den Impfschutz nachweisen und hat Glück dass der AmtsVet den Verdacht/die Möglichkeit als nicht so hoch einstuft, kann die Quarantäne verkürzt werden.
Nach Paragraf 6 A Abs.1 muss die Quarantäne so erfolgen dass der Hund keinerlei Menschenkontakt hat.

Nach Paragraf 6 B Abs. 1 kann die Behörde, hatte der Hund Kontakt zu einem bestätigten Seuchenfall die Tötung anordnen oder nach Abs. 2 eben wieder die Quarantäne.

Natürlich jetzt stark zusammengekürzt und es gibt einige "Wenn-Dann"s.
Kann ja jeder selbst im Link nachlesen.
Und natürlich ist die Wahrscheinlichkeit dass das passiert Recht gering.
Aber eben nicht unmöglich.
 
@Bananenhamster ich denke für uns ist auch §9 relevant

§ 9 Schutzmaßregeln bei Ansteckungsverdacht​

(1) Für Hunde und Katzen ordnet die zuständige Behörde die sofortige Tötung an, wenn anzunehmen ist, dass sie mit seuchenkranken Tieren in Berührung gekommen sind. (…)
(3) Absatz 1 gilt nicht für Hunde und Katzen, die nachweislich bei der Berührung unter wirksamem Impfschutz standen. Solche Hunde und Katzen sind sofort behördlich zu beobachten und unverzüglich erneut gegen Tollwut zu impfen. (…)
 

Tollwuterkrankungen führen zum Tot 🥶 , wenn man nicht innerhalb der ersten Tage sofort nach- geimpft wird !! 😰

Also , liebe Freunde der umfassenden , vorsorglichen Impfung --- warum lasst ihr Euch nicht auch gleich regelmäßig impfen ,🙏
vielleicht gleich gemeinsam, oder zusammen mit Euren Hunden, bei der nächsten Auffrischungsimpfung gegen Tollwut ??
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hermann Menschen werden nicht vorsorglich gegen Tollwut geimpft.

Umso wichtiger das Deutschland seinen Status als Tollwutfrei behalten kann, was nur dank guter Impfqoute bei Haus- und Wildtieren erreicht werden konnte und erhalten werden kann.

@Hermelin ja stimmt. Die Stelle ist auch noch wichtig.
Eigentlich kommt es in der Verordnung ja immer wieder vor, das mindestens die lange, kontaktlose Quarantäne, im schlimmsten Fall aber eben auch die Einschlaferung droht.
 
Deutschland war mal tollwutfrei. Dann kamen Welpen aus dem Auslandstierschutz mit gefälschten Papieren...

Außerdem frage ich mich, wie ein Land mit so langen Landgrenzen tollwutfrei sein kann: Frankreich ist nicht vollständig tollwutfrei und die Länder im Osten auch nicht alle.
Ich will nur mal kurz anmerken, dass ungeimpfte Welpen weniger von seriösen Vereinen aus dem Ausland nach DE kommen, sondern eher von illegalen Welpenhändlern und unseriösen Vereinen. Guter und seriöser ATS impft alle Welpen und Hunde vor Einrise. Nur damit hier jetzt nicht die ganze Zeit gebasht und dabei außer Acht gelassen wird, dass die Vielzahl an Menschen, die immer noch über eBay etc. Welpen kauft und damit illegale Vermehrer unterstützt, auch in Kauf nehmen, kranke und ungeimpfte Tiere zu übernehmen.
 
@Bananenhamster ich denke für uns ist auch §9 relevant

Bitte den Abs. 4 nicht vergessen:

(4) Die zuständige Behörde kann im Einzelfall für nicht unter wirksamem Impfschutz stehende Hunde und Katzen Ausnahmen von Absatz 1 zulassen, sofern die Tiere sofort für mindestens drei Monate sicher eingesperrt werden und Belange der Seuchenbekämpfung nicht entgegenstehen. Die zuständige Behörde kann in der Entscheidung nach Satz 1 oder nachträglich die Dauer der dort genannten Maßnahme verkürzen, soweit Belange der Tierseuchenbekämpfung nicht entgegenstehen.



Und § 9 Abs. 1 ist eine "kann"- Verordnung, die Behörde kann die sofortige Tötung dieser Hunde und Katzen anordnen. Damit ist eine Einzelfallentscheidung möglich.

Bei Rechtsnormen gibt es Muss-, Soll- und Kann-Vorschriften.
Bei Soll- und Kann-Vorschriften hat die Behörde einen Ermessensspielraum und hat z. B. die Verhältnismäßigkeit zu prüfen.
Die Kann-Vorschrift gewährt sogar einen größeren Ermessensspielraum als die Soll-Vorschrift.
 
Umso wichtiger das Deutschland seinen Status als Tollwutfrei behalten kann, was nur dank guter Impfqoute bei Haus- und Wildtieren erreicht werden konnte und erhalten werden kann.

Ich habe es bereits geschrieben. Wenn es das Tollwutvirus in unserem Land nicht mehr gibt, ist es unerheblich, ob Tiere weiterhin geimpft werden.


Es gab laut StikoVet in den letzten 44 Jahren nur 10 Fälle von infizierten Hunden, die aus dem Ausland gekommen sind, siehe hier:

Seit 1978 seien insgesamt nur zehn Fälle bekannt geworden, in denen infizierte Hunde nach Deutschland eingeführt worden sind, so die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet).



Das sind im Durchschnitt ungefähr 2 Hunde alle 10 Jahre, wobei die Hunde ja sehr schnell sterben, wenn sie infiziert sind. Also geht von ihnen über 9 Jahre keine Gefahr aus.
Die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet diese 2 Hunde zu treffen, ist sehr gering.

Wer seinen Hund regelmäßig gegen Tollwut impfen lassen will, soll das machen.
Man sollte nur die geringe Gefahr richtig einordnen und keine Angst verbreiten.
 
@Hermann Menschen werden nicht vorsorglich gegen Tollwut geimpft.

Umso wichtiger das Deutschland seinen Status als Tollwutfrei behalten kann, was nur dank guter Impfqoute bei Haus- und Wildtieren erreicht werden konnte und erhalten werden kann.

Menschen werden sehr wohl auch vorsorglich gegen Tollwut geimpft. Hauptsächlich in bestimmten Berufsgruppen

Deutschland behält seinen Status als tollwutfrei nicht durch nicht mehr nötige Dauer-Impfungen sondern in dem verhindert wird das durch illegale Tiertransporte die Tollwut wieder eingeschleppt wird.
Ebenso sinnvoller als Abermillionen nicht bedrohter Haustiere in Deutschland zu impfen wäre es diese Impfdosen in Ländern zu verwenden in denen die Krankheit tatsächlich noch existiert.
Alles andere ist primär lediglich Geldmacherei.
 
Das ist ein politisches Problem. Du hast deinem Abgeordneten zum Thema geschrieben?

Hier geht es aber um die Frage, wie man seinen Hund am besten schützt. Und zwar nicht nur vor der Krankheit, sondern auch vor den Behörden...
 



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