Hund beißt

Liebe Hundefreunde!

Ich habe ein Problem mit dem Hund meines Freundes und dachte mir ich wende mich am besten direkt an Leute, die sich gut mit Hunden auskennen.

Folgende Situation: Sein Hund (Rauhaardackel und unkastrierter Rüde) hat schon zweimal versucht mich zu beißen und einmal hat er mich sogar erwischt. Er hat nicht einfach nur geschnappt, sondern schon richtig zugebissen und ich war froh, dass ich einen dicken Pulli anhatte. Ich kann mir nicht erklären warum er das tut. Er hat unmittelbar von dem Beißen keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass ihm irgendetwas nicht passt, dass ich ihm aus versehen weh getan habe oder etwas ähnliches. Gestern erst lagen wir auf der Couch und haben mit dem Hund gespielt und geschmust, er hat sich auch tierisch darüber gefreut, viel mit dem Schwanz gewedelt und fand das Ganze total super. Keine Minute später hat er mich aus dem Nichts heraus angeknurrt und versucht mich zu beißen. Ich weiß nicht was ich falsch gemacht haben könnte.
Es ist nun so, dass mein Freund ein lange Zeit mit dem Hund alleine gelebt hat und für den Hund keine "Konkurrenz" da war. Also keine Person, die die Aufmerksamkeit seines Herrchens an seiner Stelle bekommt. Das hat sich nun geändert und mein Freund vermutet, dass der Hund eifersüchtig ist, da er vorher ziemlich viel Aufmerksamkeit bekommen hat und nun eben viel weniger.
- Selbstverständlich eine Umstellung für das Tier, aber beißen darf er mich deshalb ja noch lange nicht. Ich denke eher es ist ein Austesten wer der Ranghöhere ist, da ich auch erst seit Kurzem ein Mitglied des "Rudels" bin.

Naja Ursachenforschung hin oder her, ich würde einfach nur gerne wissen wie ich mich jetzt verhalten soll. So langsam bekomme ich sogar etwas Angst, als Kind wurde ich mal von einem Hund schlimm in die Hand gebissen. Daher habe ich schon respekt, obwohl er kein großer Hund ist.

Was kann ich machen um ihm zu zeigen, dass ich über ihm stehe und er mich auf keinen Fall beißen bzw anknurren darf?

Dazu kommt noch, dass der Hund generell nicht gerade gut erzogen ist, auf sein Herrchen hört er zwar (einigermaßen) aber auf andere so gut wie garnicht (also auch auf mich nicht). Das ist mir ja prinzipiell egal, in Sachen Hundeerziehung will und kann ich niemandem reinreden, aber mit Sicherheit hat die generelle Erziehung auch was mit dem Beißen zu tun...

Ich wäre euch sehr sehr dankbar, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet, die ich selbst umsetzen kann, also wie ICH mich dem Hund gegenüber verhalten kann.

Viele Grüße und vorab schonmal DANKE für jegliche Tipps!!!
 
Vom Prinzip her, kannst Du recht wenig machen.

Da muss Dein Freund mal dem Hund die Schranken vor die Nase setzten.

Ich selber setzte auch für beide Regeln fest.
Das schaut dann manchmal so aus, das ich zwischen beiden stehe, den Hund stinkesauer raus schicke und meinen Freund ziehmlich anfauche und klar und deutlich sage "Reitzt es nicht aus, ich setz euch beide vor die Tür!"

Mein Hund hat meinen Besuch, nicht zu nerven,aufdringlich zu sein, nicht zu beissen, an zu knurren, an zu pinkeln oder sonst was.

Begrüsst Du den Hund wenn Du ihn siehst?
Wenn ja, lass das mal sein.
Ignoriere den Hund voll kommen, der lebt für Dich gar nicht mehr.
Ich sag immer " da ist kein Hund - da ist nur Luft!"

Sitzt der Hund jetzt neben Dir und knurrt - würde ich ihn eiskalt runterschupsen.Springt der wieder hoch, schups ich den wieder runter und mach mich breit.

Grundsätzlich hassen es Hunde, wenn sie Ignoriert werden.

Und Deinem Freund würde ich mal klar und deutlich machen, das es so nicht weiter geht und er als Halter dem Hund mal ordentlich die Erziehung verdeutlichen sollte.

Die Angst die sich mit der Zeit bei Dir aufbaut, geht automatisch an den Hund weiter und das ist ja das, was er will - das Du angst bekommst und gehst.

Du machst also gar nichts mehr mit dem Hund.
Das "Luft" lebt also nicht :D

Und Dein Freund sollte mal überlegen, wer von den Beiden Rudelchef ist und wer ihr Füsse leckt.
 
Ich stimme Alex zu, ich würde das Dackelchen auch erstmal eine Weile ignorieren.

Ansonsten muss Dein Freund ihn erstnal in die Schranken weisen, Du bist neu und solltest später versuchen eine ganz eigene Beziehung zu dem Hund aufzubauen.

Schau, meine Hunde fanden meinen jetzigen Freund auch zuerst komisch, allerdings bestimme ich wer hier rein darf und wer nicht. Wer sich also nicht mit meinem Besuch arrangiereb kann, bekommt eine Auszeit (meinetwegen auf seinem Platz, oder etwas außerhalb des Geschehens).

Und genau das ist jetzt der Part Deines Freundes.

Glaub mir, das wird schon. Herr Hund wird Dich schon kennen und lieben lernen. ;)

Liebste Grüße
Anne :)
 
Ich stimme Cash und DieAnne voll und ganz zu.

Du musst ihm jetzt erstmal zeigen das er nicht derjenige ist der Aufmerksamkeit einfordert. Das er nicht bestimmt wann gespielt wird oder gekuschelt. Er hat einfach NICHTS einzufordern von dir!
Du wirst merken, wenn du ihn einige Zeit komplett ignoriert hast wird er auf dich zukommen und wahrscheinlich anfangen zu beschwichtigen (Hände ablecken o.ä.)
Denn irgendwann kommt auch der begriffstutzigste Hund auf die Idee mal auf eine andere, sanfte Art Kontakt aufzubauen...

Deinem Freund solltest du klarmachen, dass er in deinem Sinne (ich denke nicht das er es gerne sieht das du gebissen wirst) dem Hund einfach Grundgehorsam beizubringen, so wie Cash schon schrieb:

Ein Hund hat Besuch o.ä. nicht zu nerven, zu beißen, anzuspringen etc.
 
Das Problem hatte ich auch. Mein Freund hatte Cassy schon als wir uns kennengelernt haben und sie war eine Prinzessin hoch zehn.

Sie durfte im Bett schlafen und sonst auch alles. Im Bett quetschte sie sich immer zwischen uns und fing auch an mich in die Füße und Haare zu beißen. Sie wurde dann aus dem Bett verbannt. Natürlich akzeptierte sie das nicht, da wurde sie unten angebunden, so dass sie nicht aufs Bett aber auf ihren Platz konnte.

Wenn dein Freund nicht mitzieht hast du verloren, denn er bestätigt das Verhalten des Hundes in dem er nichts dagegen tut!

deßhalb: Hund runter von der Couch und alle Privilegien streichen bis er dich akzeptiert. Dann kann man auch langsam wieder anfangen ihn mehr zu integrieren.
 
Danke schonmal für die vielen nützlichen Tipps!

Ich habe den Hund jetzt seit Freitag so gut wie komplett ignoriert. Es sei denn er kam mal an und wollte schmusen, dann habe ich ihn sofort weg geschickt.
Am Wochenende war ich dann zweimal mit ihm Spazieren und habe versucht ihm mal beizubringen nicht an der Leine zu ziehen und auf ein paar Komandos zu hören, die im Straßenverkehr nützlich sein können.
Das hat auch alles super geklappt. Mein Freund wundert sich schon wieso der Hund auf einmal so "gut" auf mich hört (wobei er, wenn sein Herrchen dabei ist wieder kaum hört).
Ich versuche das jetzt erstmal weiter durchzuziehen. Habe das Gefühl, dass er dadurch endlich versteht, dass ich über ihm stehe und er nicht machen kann was er will.
Muss nurnoch das Herrchen erzogen werden ebenfalls konsequent mit dem Hund umzugehen.. ;-)

Also, ich habe das Gefühl ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. - Vielen Dank !!! :)
 
Klingt zwar gut, aber ich halte nichts davon, das DU den Hund erziehst.

Du wohnst dort nicht, bist noch nicht lange da und der Hund, wird dadurch nur verwirrt.

Ein Hund ist ein Rudeltier und kein Mann an meiner Seite, hätte meinen Hund zu erziehen!

Es hiess ja, das Du ihn komplett Ignorieres solltest.
Und Dein Freund anfangen soll, den Hund zu Erziehen.

Er soll Dich nicht als Rudelmitglied ansehen, er soll Dich auch nicht als Ranghöher ansehen geschweigeden als Rudelchef.

Er soll Dich akzeptieren und respektieren.

Wenn ihr euch irgendwann trennen solltet, ist das geheule vom Hund aus gross und genauso ist das geheule gross, wenn er Dich mit einbindet und Du aber nicht dauerhaft da bist.

Ein Rudel hat für den Hund immer da zu sein.Man lebt zusammen.Wenn Du gehst und kommst wie Du magst, wird das für den Hund die Hölle auf Erden.

Und Dein Freund, wird dann immer mehr Probleme mit dem Hund bekommen - meldet sich dann wahrscheinlich auch noch hier an und das gejammer ist gross und für den Hund, unnötige verwirrung und stress.
 
Es ist ja nicht so, dass ich seine Hund jetzt komplett erziehen möchte. Das ist mit Sicherheit nicht meine Aufgabe.. Ich zeige ihm nur, dass er bei mir nicht machen kann was er möchte. Damit es eben garnicht erst zu solchen Situationen kommt, dass er mich anknurrt oder beißt.

Ich fühle mich dadurch auf jeden Fall sicherer, wenn ich das Gefühl hab, dass der Hund auch auf mich hört.

Und wenn der Hund mich nicht als Rudelmitglied ansieht bin ich doch immer ein "Eindringling" (auch wenn akzeptiert). Dann ist das Risiko sicherlich höher, dass er doch irgendwann mal wieder zubeißt wenn ihm gerade etwas nicht passt. Bin ich ein ranghöheres Rudelmitglied passiert sowas nicht.

Und vor allem inwiefern kann ich es beeinflussen ob der Hund mich nur akzeptiert oder eben als Rudelmitglied akzeptiert???
 



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