Hund beim Trauern unterstützen

Erster Hund
Mix (16)
Hallo, unser großer musste leider vor kurzem eingeschläfert werden. Der kleine war beim Einschläfern auch anwesend und hat sich seitdem (ich vermute das er trauert) in seinem Verhalten geändert. Er ist ruhiger geworden (ich würde es als niedergeschlagen wirkend interpretieren) und anhänglicher. Er bekommt natürlich seine Zeit die er braucht, ich habe auch gelesen das es wichtig ist frühere Routinen weiter beizubehalten. Körbchen und Decken vom Großen sind auch noch da, sodas der kleine auch selbst entscheiden kann was er machen möchte und was ihm gut tut.

Gestern und vorgestern hat er (nach meinem Eindruck) den anderen Hund einige Male gesucht. Ich habe den Eindruck, das sich der kleine auch auf Ablenkungen einlässt (mal ein Hundekontakt bei dem er schon noch freudig wedelt und interessiert wirkt, oder mal ein Suchspiel). Mir geht aber eine Aussage unserer Hundephysio nicht aus dem Kopf, die meinte "wenn der eine geht, dauert es meist nicht lange und der zweite geht auch" Weshalb ich etwas besorgt bin, ob der kleine vielleicht auch gar nicht mehr so richtig über den Verlust hinweg kommt (ist ja auch schon 16 und leicht dement).

Für mich ist es das erste Mal, das ich einen hinterbliebenen Hund habe, ich habe keine Erfahrung mit trauernden Hunden. Möchte deshalb nach Tipps und Erfahrungen fragen, ob und wie ich meinen Senior vielleicht unterstützen kann?
LG Sundra.
 
ir geht aber eine Aussage unserer Hundephysio nicht aus dem Kopf, die meinte "wenn der eine geht, dauert es meist nicht lange und der zweite geht auch"
Das halte ich für eine recht gewagte Aussage. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, das dies bei Hunden eher selten der Fall ist. Sicher mag das vorkommen, wenn die Hunde eine wirklich intensive und innige Beziehung zueinander haben, aber selbst dann ist es meistens eher so, das der zurückgebliebene da recht schnell wieder sein Ding macht.
Man sollte halt nicht den Fehler machen, und den Hund jetzt bedauern und sich mit ihm runter ziehen lassen. Frei nach dem Motto, das Leben geht weiter. Wie genau im Einzelnen, kommt denn auf den Hund an. Manch einer genießt es jetzt vielleicht auch, Einzelhund zu sein, bei einem anderen kann es vielleicht Sinn machen, ihm einen neuen Gefährten zu suchen. Ablenken, die Tagesroutine weiter machen und irgendwann aber auch das Zeug vom verstorbenen Hund wegräumen, so es der andere nicht benutzt. Wie man als Mensch das eben auch verarbeiten würde.
 
Behalte einfach die normale Routine bei.Ein dementer Hund tut sich schwer mit veränderten Abläufen.
Die Aussage der Physio halte ich für gewagt.Allerdings ist bei einem 16 jährigen die Lebenszeit schon ziemlich abgelaufen,so dass es sein könnte dass er seinem Kumpel bald folgt.

Meine Hündin ist vor 7 Jahren gestorben,Jimmy lebt immer noch. Er hat sie nie gesucht ,auch nie offensichtlich getrauert.
 
Es ist tatsächlich auch so, das es auch mit hilft das für den 2. Hund der Alltag trotzdem weiter gehen muss. Wir haben auch Zeit zum trauern, auch gemeinsam, aber auch mir tut es gut die Alltagsroutinen weiter zu führen.

Habt ihr Erfahrung mit solchen Pheromon Zerstäubern? Kann das helfen, oder sollte ich ihn vielleicht auch erstmal nicht beeinflussen? Ich denke mir, so lange es nicht so bleibt ist normales Trauerverhalten ja auch nichts, was man durch extra Beruhigung nehmen müsste, oder?
 
Mit den Zerstäubern habe ich keine Erfahrung,aber Jimmy hatte in seiner Jugend das Halsband. Ihm hat es prima geholfen. Bei Jolly konnte ich keine Wirkung feststellen.
Du kannst es versuchen.Es könnte auch bei der Demenz positive Wirkung zeigen.
 
Ja ich habe ihn extra an allem teilhaben lassen, damit der andere nicht einfach nur plötzlich weg ist. Sondern der kleine auch die Chance hat zu verstehen und mitzubekommen, von dem was geistig noch möglich ist, was passiert ist. Er war beim Einschläfern anwesend, hatte nachdem er eingeschläfert war etwas später kurz an ihm geschnüffelt und ging danach auf Abstand.

Beim Einäschern war er vorher beim Abschied nehmen auch dabei, schnüffelte auch da kurz und zog sich danach zurück. Seit dem scheint es für den kleinen aber wohl abgehakt zu sein (nach dem Einschläfern war das noch nicht so) Er will seit dem Abschied nehmen z.B. nicht mehr auf Decken/Körbchen, die noch nach dem großen riechen. Nachdem die Decke gewaschen wurde war es dann okay für ihn. Seitdem hat er ihn auch nicht mehr gesucht. Er wirkt aber schon noch mitgenommen.
 



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