Hund alleine lassen (durch Ablenken?) - was drückt Stress aus?

Liebe Leser,

ich habe ein 1 Jahre altes Cocker-Spaniel Mädchen.

Sie bleibt ca. 5 h am Tag regelmäßig alleine, was sie an sich gut verträgt (meiner Einschätzung nach). Ich habe sogar eine Kamera installiert, um sie ab und zu zu beobachten. Meistens liegt sie auf dem Sofa und schläft.

Es kommt ab und zu vor, dass sie 1-2 Minuten "weint", wenn ich gehe. Das ist aber eher seltener der Fall.

Meistens bereite ich ihr vor dem Weggehen einen Snackball vor, womit ich sie auch ablenke. Das klappt bisher eigentlich gut. Wenn ich zur Arbeit gehe, heult sie praktisch nie.

Zwei Frage wären in diesem Zusammenhang für mich interessant:

1.) Woran würde ich auf der Kamera Stress erkennen? Nur durch weinen und heulen oder gibt es bestimmte Verhaltensweisen, woran ich das auch erkennen würde?
2.) Ist meine Methode, dass ich ihr - bevor ich gehe - einen Snackball vorbereite und sie damit ablenke, sinnvoll? Einmal habe ich im Forum gelesen, dass sie sich erschrecken könnte, wenn sie fertig ist mit dem Ball und merkt, dass ich weg bin.

LG
Cockerspaniel85
 
Mit dem „weinen“ möchte deine Hündin dich zurückrufen und gibt letztendlich auf weil sie keinen Erfolg hat. Das ist also bereits ein Stressanzeichen.

Stress zeigt sich durch das Zerstören von Gegenständen, unruhiges Hin- und Herlaufen und auch absetzten von Kot und Urin. Manche Hunde zerstören massiv die Einrichtung oder bellen die ganze Zeit während sie allein sind. Die haben dann schon ziemlichen Stress.

Ich glaube deine Hündin bekommt mit, dass du gehst auch wenn sie einen Snackball von dir bekommt. :zwinkern2:

Das Ziel für meine Hunde ist, dass Alleinsein so selbstverständlich ist, dass sie vorher nichts als Beschäftigung bekommen. Grundsätzlich geben aber einige Hundehalter ihrem Hund etwas zu fressen bevor sie gehen und ich denke damit macht man nichts falsch. Für mich geht das nur nicht, weil ich hier einen Schlingfresser habe der sich noch das Futter der anderen beiden Hunde holen würde.
 
Ja, wie Wautzi schon schrieb, kann sich Stress auch durch unruhiges Hin- und Herlaufen in der Wohnung, Zerstörunen von Gegenständen/Möbeln und Pinkeln/Koten in der Wohnung zeigen.


Ich finde, es spricht nichts dagegen, deiner Hündin einen Snackball zu geben, bevor du das Haus verlässt. Du solltest ihr den Ball aber nicht geben und dich dann "rausschleichen", finde ich. Sie sollte dein Gehen schon mitbekommen. Ich verabschiede mich von Rex immer mit dem Satz "Wir sehen uns später wieder". Dann weiß er, was Sache ist und dass er jetzt eine Weile alleine sein wird.
 
Stress zeigt sich auch schon viel subtiler, durch z.B. Stresshecheln, nicht zur Ruhe kommen, andauerndes hin und her tapsen,...
 
Mir fallen als mögliche Stressanzeichen ein:
Hecheln, herumtigern, kauen, heulen, erstarren, alles was hektisch oder angespannt wirkt.

Ein Hund kann 5 Stunden lang still liegen, weil er einfach nichts besseres zu tun hat oder er liegt 5 Stunden lang starr da, weil er richtig Stress hat. Ein Hund kann durch die Wohnung gehen, weil er darüber nachdenkt jetzt einen Schluck zu trinken oder einen anderen Liegeplatz sucht oder er kann gestresst umher tigern. Ein Hund kann bellen, weil er etwas aus seiner Sicht kommentierwürdiges wahrgenommen hat oder er kann bellen, weil er verzweifelt nach dir ruft. Ein Hund kann heulen, weil er jetzt lieber mitkäme und dir das hinterherruft oder er kann heulen, weil er seine Welt untergehen sieht.

Den Unterschied musst du selbst erkennen oder die Bilder/Videos mal jemandem zeigen, der den Hund im "Normalmodus" kennt.

Ich sehe es auch so, dass es schon ein Zeichen von Stress ist, wenn die Maus dir beim Weggehen hinterherruft. Ich bin aber nicht der Meinung, dass absolut jeder Stress ein unbedingt zu lösendes Problem darstellt. Wenn es wirklich nach 2 Minuten erledigt ist und deine Hündin dann die restliche Zeit entspannt mal hier mal da rumliegt, mal im Wohnzimmer nach dem Rechten schaut etc. pp., dann würde ich das kurze "Hinterherrufen" eher als harmlos bewerten. Kurze Stresssituationen gibt es im Alltag immer wieder, damit kann ein Hund umgehen. Natürlich wäre es schöner wenn sie dein Weggehen einfach nur zur Kenntnis nehmen würde.

So wie du es beschreibst, heult sie vor allem dann, wenn du "außerplanmäßig" gehst? Sie ist wohl ein Gewohnheitstier und kommt mit den täglich wiederholten Alleinbleibzeiten besser klar als mit ungewohnten Situationen? Falls ja, dann kannst du das gezielt üben und mehrmals täglich für 5min weggehen, zu den unmöglichsten Zeiten.

Das mit dem Snackball kann eine Hilfe sein oder auch nicht. Wenn du die Kamera laufen lässt, siehst du doch, wie sie mit und ohne Ball reagiert, ob sie dein Weggehen bemerkt (ich bin ziemlich sicher, der Ball lenkt sie zwar ab aber sie wird dein Weggehen trotzdem wahrnehmen), ob sie anschließend suchend durch die Wohnung läuft, ob sie dabei irgendwie hektisch oder angespannt wirkt ...
 



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