Hündin knurrt wenn es nicht nach Ihrem Willen läuft

Nein, ich bin mit mit Hunden, größtenteils aus dem Tierschutz, aufgewachsen und da war es auch immer nötig auf die Signale der Hunde zu achten etc. Daher bin ich da sehr konsequent. Ich streichel immer da wo sie möchte, sie drückt ja ihren Kopf dann an mich und dann fang ich an zu streicheln und sie hält mir dann immer die Stelle hin wo ich dann streicheln soll.
 
Ich bin ehrlich und finde es grad schwierig, dir wirklich was zu raten.

Du hast einen Hund mit einer unguten Vorgeschichte übernommen. dieses plötzliche knurren und schnappen, obwohl sie ja eigentlich den Kontakt möchte, kommt daher.
Sie wurde möglicherweise oft genug zwangsweise angefaßt, vllt. wurde ihr auch weh getan. Man weiß es nicht. sowas kommt aber leider immer wieder mal hoch und erzeugt dann solche Reaktionen.

Ich würde sie beim streicheln noch aufmerksamer beobachten, und beim geringsten Signal, das es jetzt genug ist, aufhören. Oder einfach nur wirklich kurz streicheln, dann Pause.
Ich kenne sowas hauptsächlich von Katzen. Gestreichelt werden, und plötzlich schlägt die Stimmung um und wenn mans nicht sofort mitkriegt, schlägt die Katze oder beißt.

Ich würde dir raten, doch mal einen guten Trainer zu suchen. Der vor Ort sieht, wie es läuft zwischen dir und deinem Hund. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten.

Am besten jemand, der sich mit traumatisierten Hunde auskennt und mit Hunden mit Deprivationssyndrom. Denn ihr Verhalten bei anderen Hunden deutet darauf hin, das sie als Welpe wohl auch kaum Sozialisierung erfahren hat.

Das Körbchen würde ich ihr als absolute "Sicherheitszone" lassen. Am besten irgendwo hinstellen, wo man auch nicht dauernd dran vorbei muß. Und wenn sie drin ist, völlig in Ruhe lassen.
 
Bisher habe ich sie immer ins Körbchen geschickt wenn sie so knurrig war und wenn es da im Körbchen weiter ging habe ich sie nach draußen geschickt (da wird sie natürlich immer extrem sauer und laut).

Ich würde das Knurren nicht bestrafen. Es ist eine Strafe für sie, wenn sie vom Schoß runter muss und sogar nach draußen geschickt wird. Das zeigt sie ja durch ihr Verhalten, wie blöd sie das findet.

Ich kann aber natürlich ihr aggressives Verhalten nicht einfach ignorieren und immer nur runter schicken löst in diesem Moment zwar die Situation aber ich hätte gerne eine langfristige Lösung damit solche Situationen gar nicht mehr vorkommen.

Ich sehe das auch so, wie @RosAli da wird schon in der Welpenzeit viel falsch gelaufen sein und dann ist sie jedes Lebensjahr bei einem anderen Hundehalter gewesen. Damit kann man einen Hund seelisch kaputtmachen.

Eine wirkliche Lösung sehe ich nur, wenn du deine Hündin so annimmst, wie sie ist.
Das Verhalten gehört zu ihr durch ihre Lebensgeschichte. Sie hat sich das nicht aussuchen können.
Ich würde das Verhalten tatsächlich ignorieren bzw. mit mehr Gelassenheit hinnehmen.

Wenn sie wirklich aggressiv wäre, dann hättest du schon Löcher in den Händen.
Knurren, Zähne zeigen, Schnappen ist alles noch eine Warnung. Sie hat wahrscheinlich eine wahnsinnige Angst vor irgend etwas, was mal passiert ist. Damit geht es ihr selbst nicht gut, darum bewerte das nicht noch negativ.

Wenn du das als Warnung respektierst und als ihre Grenze anerkennst, muss sie nicht zubeißen.

In der Welpenzeit entstehen ja die Verknüpfungen im Gehirn.
Das kann bei ihr zum Beispiel sein: Auf dem Schoß sitzen plus anfassen = Schmerz.
Der Schoß allein ist positiv verknüpft, die streichelnden Hände sind irgendwann der Trigger, der die Angst auslöst vor Schmerzen oder was auch immer sie erlebt hat.

Ich würde sie nur auf dem Sofa auf den Schoß nehmen, dann kannst du sie seitlich vom Schoß runterrutschen lassen, falls du unsicher wirst. Sie kann dann wenigstens auf dem Sofa bleiben und die Situation entspannt sich vielleicht wieder.
Beim Streicheln musst du herausfinden, ab wann es nicht mehr ok ist.

Ich würde sie nicht bestrafen, weil sie sich nicht anders verhalten kann. Der Trigger löst automatisch Angst bei ihr aus und sie kann kein anderes Verhalten abspulen. Das Wegschicken in den Korb ist für sie nicht zu verstehen, weil sie dich nicht nicht aus Frechheit anknurrt. Du musst ihre Not in dem Moment erkennen.

Den Korb würde ich nicht mitnehmen, wenn du bei den Eltern bist, sondern ihr eine offene Hundebox mit einem Kissen anbieten. Darin wird sie sich evtl. sicherer fühlen.

Im restlichen Alltag ist sie eigentlich recht simpel, sie schläft viel, möchte immer in meiner Nähe sein, abends spielt sie gerne. Sie hört ansonsten beim spazieren einfach nur perfekt.

Das sind viele tolle Eigenschaften.
 
Sie bekommt öfters Leckerchen :) Das meiste Futter gebe ich ihr aus der Hand.

Ich hatte schon einige schwierige Tierschutzhunde in Pflege und lehne die Handfütterung ab.
Vieles mache ich intuitiv und kann das nicht rational begründen.
Die Handfütterung ist nach meinem Gefühl falsch, weil das Fressen ein existenzielles Bedürfnis ist.
Eine Handfütterung schafft eine Abhängigkeit, der Hund MUSS aus der Hand fressen, wenn er Hunger hat.

Natürlich bekommen die Hunde mal etwas Leckeres aus meiner Hand. Aber die Mahlzeiten sollte ein Hund in Ruhe fressen können ohne einen Kontakt aufgezwungen zu bekommen.
Die Handfütterung fördert keine Bindung, weil du dich zum Futterautomaten machst.
Sie bellt oder knurrt dich ja sogar an, um Leckerlies zu fordern.

Ich würde auch mal Nassfutter geben. Trockenfutter ist auf Dauer ungesund.
 
Ich würde dir raten, doch mal einen guten Trainer zu suchen. Der vor Ort sieht, wie es läuft zwischen dir und deinem Hund. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten.

Hundetrainer haben in der Regel keine Ahnung von verhaltensgestörten Hunden.
Alles was ich bisher in Hundeforen gelesen habe, war grauenhaft. Die Trainer und sogar einige Verhaltenstherapeuten haben mehr zerstört als aufgebaut. Man weiß das ja vorher nie, wie die sind.

Ich würde Helena zutrauen, dass sie selbst erstmal ein paar Kleinigkeiten verändert. Die können vielleicht schon einiges bewirken.
Wichtig ist eine neutrale Einstellung zum Knurren zu bekommen.
Das Knurren wird überwiegend negativ bewertet. Darum folgt immer eine Bestrafung oder Maßnahme, die das weiter eskalieren lässt. Diesen Ablauf muss man unterbrechen.

@HelenaJ vielleicht kannst du in diesen Situationen dein Gefühl ändern und dich in die Not deiner Hündin einfühlen.
Sie kann nur ihr Programm abspulen, sie hat (noch) kein anderes Programm.
Du aber kannst dich anders verhalten, du kannst sie akzeptieren mit ihren Fehlern.

Das hört sich vielleicht banal an, aber nach meiner langjährigen Erfahrung fördert die Akzeptanz das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Das schafft wirklich eine Bindung.
Es ist nicht schwer, die netten Eigenschaften zu akzeptieren. Echte Akzeptanz umschließt aber auch die Fehler, die ein Hund mitbringt.

Deine Hündin misstraut Menschen in bestimmten Situationen aufgrund ihrer Erfahrungen. Das kannst du vielleicht langfristig in Vertrauen umwandeln.
 
Hundetrainer haben in der Regel keine Ahnung von verhaltensgestörten Hunden.
Alles was ich bisher in Hundeforen gelesen habe, war grauenhaft. Die Trainer und sogar einige Verhaltenstherapeuten haben mehr zerstört als aufgebaut. Man weiß das ja vorher nie, wie die sind.
Ich denke, es gibt sie schon, die wirklich Ahnung haben. gibt ja auch Leute, die gute Bücher über solche Probleme schreiben.
Leider ist auch Hundepsychologe keine geschützte Berufsbezeichnung, für die man eine gewisse Qualifikation vorweisen muß. Trotzdem gibt es auch gute, fähige Leute.

Und ich finde es halt schwierig, rein über ein Forum in diesem Fall zu beraten. Manchmal sind es echt Kleinigkeiten, an denen es hängt. Signale vom Hund, die vllt. doch übersehen werden oder auch Handlungen der TS, was beim Hund falsch ankommt. Wenn man da jemand hat, der das vor Ort direkt sehen und beurteilen kann, wäre vorteilhaft.

Ansonsten finde ich Deine Ausführungen gut. Den Hund anzunehmen, so wie er momentan ist.

@HelenaJ

Vertrauensaufbau braucht manchmal sehr lange.
 
Hallo,
ohne selber die Situation zu beobachten , ist es kaum möglich, Dir einen kompetenten Rat zu geben ,
alles können nur Anregungen sein , welche Du bedenken und vielleicht probieren kannst .

Abhängigkeiten zu schaffen, halte ich für eine legitime, gute Möglichkeit einen Hund zu beeinflussen ,
um so, sein Verhalten gezielt zu verändern und natürlich, besonders auch, wenn man das Futter als Lockmittel einsetzt
und z.B. dazu nur noch aus der Hand füttert wird.

Doch wenn Deine Hündin dieses schon aggressiv einfordern möchte , ist es wohl nicht angebracht
und wirkungslos , um damit bei ihr Aggressionen zu verhindern .
Es ist möglich , dass schon ein anderer Vorbesitzer diese Methode irgendwann falsch angewendet hat,
und sogar dabei ihr aggressive Verhalten noch gefördert und bestätigt wurde ,
nun gerade durch Aggressionen an das Futter zu gelangen .

Vielleicht hat die Hündin auch irgendwelche Schmerzen , welche ihre Reaktionen auslösen und das zwiespältig Verhalten begründen ?
Ich kannte mal einen Hund mit Gehirntumoren , der zeigte ähnliches Verhalten .

Du solltest jetzt am besten weiter so verfahren und vorsichtig, intuitiv nach Lösungen suchen,
um das Zusammenleben mit Deiner Hündin irgendwie friedlicher zu gestalten ,
ich kann Dir hier so auch nicht aus der Ferne helfen .

Hermann
 



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