Hilfe - Mein Hund macht was er will :/

Hallo Ihr Lieben.

Ich habe da ein zwei Probleme mit meinen Mischling ca. 2 Jahre alt und mit einem großem Interesse am Jagen.
Im großen und ganzen bin ich schon sehr zufrieden. er lebt jetzt etwa über ein halbes Jahr bei mir. das einzige was mich stört und mich fix und fertig macht ist das er jagt.
Folgende Situation:
Wir gehen am Kanal bei uns lang, spielen zwischendurch mit dem Stöckchen machen eine paar übungen dann, machen danne eine Sitz-Bleib übung die er sehr gut gemacht hat, ich belohne Ihn und löse sein Sitz und sage weiter (vorher keine anzeichen vom anvisieren oder ähnliches) und er rast wie von einer Wespe gestochen los. Das große Problem an der sache ist das an dem Kanal wo wir spazieren gehen auf der einen Seite häuser sind und er immer durch die gärten rennt und da wie bescheuert rumkläft. meistens dauert es auch paar minuten bis er wieder da ist. Solche situationen habe ich oft er rennt ohne vorwarnung los und ich versuche immer drauf zu achten das ich es bemerke wenn anfängt eine stelle anzuvisieren. Was soll ich tun, was kann ich tun ich will Ihn nicht immer anleinen müssen.

So das zweite ist das er immer auf Pferde und Kuhkoppel rennt und da die tiere ankläfft.
Und nun fängt die zeit an das die tiere wieder rauskommen...
Für eure Hilfe danke iche uch sschonmal.
 
Das kommt mir doch sehr bekannt vor...:verlegen1:
Meine grosse ist genauso.. deswegen laeuft sie auch nicht frei sondern an der Schleppleine... seit ein paar Monaten denkt madame gar nicht mehr ans hoehren wenn sie offline ist...
Hast Du schonmal mit der Schlepp gearbeitet?
 
Ja habe ich schonmal, aber er szöbert so gerne rum und vertüdelt sich dann immer im gebüsch und wenn dann andere hunde kommen ist immer doof mit spielen und so.
Bin da nicht so der fan von, habe gehofft es gibt noch andere möglichkeiten :))
 
Konsequentes Schleppleinen Training (Ich empfehle das Buch "Kommt nicht, gibts nicht." Kann ich dir sogar verkaufen :verlegen1:) Da gehts auch um wortlosen Richtungswechsel. Der Hund lernt dich im Blick zu haben, nicht du ihn....
Versuche in die andere Richtung zu rennen. Wortlos oder mit richtig Party...Der Hund hat dann "normalerweiße" Angst das sein Futtergeber echt abhaut. Wenn er kommt (auch wenns länger dauert) richtig Party mit ihm feiern! Ich übe das gerade mit ner Freundin. Wir hatten das Schleppleinentraining mit 10/12 Wochen begonnen und waren nach zwei Wochen durch. Da waren wir allerdings kaum Gassi sondern nur! ohne andere Hunde! auf dem Feld! Ohne ablenkung etc. Hat super geklappt und dann fings mit 8 Monaten wieder an. Sogar im Garten null abrufbar...Schleppleine kam wieder zum Einsatz. Aber nicht zum einfachen Gassi gehen...sondern nur zum trainieren! Nach drei/vier Wochen hatten wirs wieder geschafft. Lotte kommt eigentlich zuverlässig. Ich feier trotzdem noch jedes mal Party wenn sie kommt. :happy4:
 
Folgende Situation:
Wir gehen am Kanal bei uns lang, spielen zwischendurch mit dem Stöckchen machen eine paar übungen dann, machen danne eine Sitz-Bleib übung die er sehr gut gemacht hat, ich belohne Ihn und löse sein Sitz und sage weiter (vorher keine anzeichen vom anvisieren oder ähnliches) und er rast wie von einer Wespegestochen los.

ohne euch zu kennen, sage ich mal, dass du es ihm doch eigentlich erlaubt hast. du hast das "sitz" aufgelöst und ihn zum laufen animiert. oder hat das "weiter" eine andere bedeutung bei euch, z.b. neben dir laufen? dann solltest du ihn in deiner nähe behalten. sorge dafür, dass er auf dich achtet, sei interessant für ihn.

Das große Problem an der sache ist das an dem Kanal wo wir spazieren gehen auf der einen Seite häuser sind und er immer durch die gärten rennt und da wie bescheuert rumkläft. meistens dauert es auch paar minuten bis er wieder da ist.

um das zu verhindern, würde ich den hund an die schlepp nehmen und üben. freiheit muß hund sich verdienen.

Solche situationen habe ich oft er rennt ohne vorwarnung los und ich versuche immer drauf zu achten das ich es bemerke wenn anfängt eine stelle anzuvisieren. Was soll ich tun, was kann ich tun ich will Ihn nicht immer anleinen müssen.

du wirst die situation nicht ohne leine und üben eines rückrufs ändern können. es wäre auch gut, den hund genau im auge zu behalten und ihn sehr gut lesen zu können. jede situation, die zu seinen gunsten ausgeht, ist selbstbelohnend und wird ihn in seinem tun bestärken. ich glaube nicht, dass er seinen alleingang ohne vorwarnung startet. wenn er etwas anvisiert, ist eine reaktion unter umständen schon zu spät, denn dann ist sein hirn schon nicht mehr bei dir.

So das zweite ist das er immer auf Pferde und Kuhkoppel rennt und da die tiere ankläfft.

eine nicht ungefährliche sache für beide seiten. auch hier heißt es gesichert üben. eine für ihn hochwertige belohnung nicht vergessen. auf gutes timing achten.

wenn du zwei drei std in einen guten trainer investierst, wirst du sicher an eurem "problem" leichter arbeiten können. es ist immer leichter, jemanden an der seite zu haben, der von außen ein auge drauf hat, tipss geben kann und aufs timing achtet. da passieren oft fehler, weil man zu langsam reagiert.
 
Hallo

Das sind wirklich durchdachte und hilfreiche Tipps,
die Du bekommen hast, denen ich mich vollinhaltlich anschließe,
aber ich möchte Dich noch bitten, Deinen Hund in der Nähe von
Pferden an der Leine zu halten.

Gehetzte Pferde können für eine Hund eine tödliche
Gefahr darstellen. Es gibt Hufträger die gezielt und hart
ausschlagen und mit einem einzigen Kick einen Hundeschädel
knacken.

Im Sinne des Hundes,
sei bitte vorsichtig.

Viele Grüße
 
So richtig "jagen" können heute nur noch die wenigsten Hunde. Ein richter Jagdgang läuft in etwa so ab:

- Beute wittern
- Beute verfolgen
- Beute hetzten
- Beute stellen
- Beute töten
- Beute fressen

Bis auf die Optik wurde kaum etwas durch den Menschen so sehr manipuliert wie das hündische Jagdverhalten. Durch unentwegte Selektion haben wir heute spezialisierte Hunde, die entweder nur aufstöbern, oder hetzen, oder stellen, oder ein zwei dieser Dinge machen, so gut wie nie töten und erst recht nicht fressen.

So kann man wunderbar beobachten, dass die meisten Hunde (weil es nach wie vor ein Urtrieb ist) mit großem Hallo und viel Getöse andere Tiere verfolgen und hetzen. Aber wehe, das Reh bleibt plötzlich stehen. Dann haut der Hund die Bremse rein und glotzt blöd, weil er schlichtweg nicht weiß, was jetzt zu tun ist. Die komplette Palette des Jagdvorgangs zeigen nur noch sehr wenige und meist noch sehr ursprüngliche Hunde.

Jedoch ist der Anfang eines jeden Jagd- oder Hetzvorgangs das Wittern. Und dieses Wittern muss der hundehalter erkennen. Intensives Schüffeln, nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft, Aufstellen der Ohren, manchmal auch ein angehobenes Vorderbein, benutzen des J-Organs (äußerst sich meist im Klappern mit den Zähnen und/oder Schmatzen) sind alles Signale die uns wissen lassen, dass der Hund eine Spur aufgenommen hat. Und sobald dies der Fall ist, muss SOFORT reagiert werden. Noch bevor der Hund die Möglichkeit hat, die Spur zu sichern und dann ab die Post.
Während der Hund noch wittert, lässt er sich noch mehr oder weniger gut ablenken. Ist die Spur gesichert, schwindet die Aufmerksamkeit. Fängt der Hund schon an zu hetzen , ist sowieso meist alles zu spät.

Andere haben es schon erwähnt: Schleppleine. Ganz wichtig. Eine möglichst lange.

Lass deinen Hund nicht frei laufen, solange du weißt, dass dieses Jagdproblem exisitiert und er sich nicht zuverlässig abrufen lässt. Sowohl dein Hund, als auch andere Tiere und auch Menschen könnten dadurch im schlimmsten Fall schaden nehmen. Ganz besonders an den Orten, wo du weißt, dass dein Hund sehr abgelenkt ist und wahrscheinlich jagen wird, soll er nicht frei laufen.

Leckerlis sind nicht unbedingt nötig, aber selbstverständlich eine gute Hilfe. Beobachte deinen Hund. Wenn du definitiv siehst, dass dein Hund eine Spur aufnimmt und in helle Aufregung gerät - lauf weg. Ganz im Ernst. Nicht die Leine loslassen, lauf einfach in die andere Richtung weg. Spontan und mit großen Hallo. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird dein Hund aus seiner Konzentration gerissen, aufsehen und sich denken "Holla, was'n jetzt los?" Seine Aufmerksamkeit ist dir sicher. Die meisten Hunde werden in einer solchen Situation auch ihrem Besitzer hinterherlaufen um herauszufinden, was denn jetzt los ist. (Es gibt auch Hunde, die einen kleinen Stups brauchen - zum Beispiel das Wedeln mit ihrem Lieblingsspielzeug).

In diesem Augenblick ist es Zeit, den Hund zu loben. Von mir aus auch mit Leckerlis (die du ihm aber vorher nicht zeigen solltest - belohnen ist etwas anderes als bestechen ;) ).

Versuch das mal. Das ist zumindest nicht wirklich schwer. :)
 
Konsequentes Schleppleinen Training (Ich empfehle das Buch "Kommt nicht, gibts nicht." Kann ich dir sogar verkaufen :verlegen1:) Da gehts auch um wortlosen Richtungswechsel. Der Hund lernt dich im Blick zu haben, nicht du ihn....
Versuche in die andere Richtung zu rennen. Wortlos oder mit richtig Party...Der Hund hat dann "normalerweiße" Angst das sein Futtergeber echt abhaut. Wenn er kommt (auch wenns länger dauert) richtig Party mit ihm feiern!

:zustimmung2:

Ja, das sind gute Tipps, so mache ich es auch, sehr erfolgreich...

Viele Grüße
Leo
 
Konsequentes Schleppleinen Training (Ich empfehle das Buch "Kommt nicht, gibts nicht." Kann ich dir sogar verkaufen :verlegen1:) Da gehts auch um wortlosen Richtungswechsel. Der Hund lernt dich im Blick zu haben, nicht du ihn....

Wortlose Richtungswechsel und das damit verbundene "in die Leine brettern" ist eine unangekündigte Strafe und macht keinen Hund aufmerksamer sondern nur unsicherer.
Nur aus reiner Unsicherheit und Angst vor der evtl. wieder auftretenden unangenehmen Konsequenz orientiert sich der Hund dann mehr am Halter. Das ist weder einer qualitativ guten Bindung, noch einem enspannten Spaziergang zuträglich.

Ich würde viel eher auf Ersatzbeschäftigungen setzen, an der Impulskontrolle arbeiten.
Es ist unmöglich einem Hund das Jagen "abzugewöhnen", wohl aber seine genetisch vorgegebenen Vorlieben für ein gutes und vor allem positiv aufgebautes Training zu nutzen!

Was macht Dein Hund am liebsten? Stöbern und Fährten verfolgen? Super! Fang an ihm das in einem ungefährlichen Rahmen gemeinsam mit Dir zu erlauben! Beginne meinetwegen mit etwas Würstchenwasser eine Spur zu legen die der Hund wirklich absuchen darf!

Erarbeite ein Signal auf das der Hund die Fährte verfolgen darf, auf diese Weise lernt der Hund sich an Dir zu orientieren... wenn Du der Schlüssel und Richtunsgweiser für ausnahmslos alles bist, was ihm in diesem Moment wichtiger ist, erreichts Du automatisch Aufmerksamkeit von Seiten Deines Hundes. :jawoll:

Und: beginnt der Hund schon hoch motiviert einer Fährte zu folgen, ist es ihm piepe ob Du Kopfstand machst, seinen Namen rufst oder in die andere Richtung wegläufst. Er ist auf dem Weg (aus seiner Sicht) das Oberhammer-super-duper-coolste-beste Abenteuer seines Lebens zu machen und da wirst Du ihn in diesen Moment dann auch nicht mehr von abhalten können.

Ansonsten schließe ich mich den anderen an: wenn Dein Hund nicht unter Kontrolle ist, lass ihn nicht von der Leine! Nicht nur dass Du fahrlässig mit der Gesundheit und dem Leben Deines Hundes und anderer Tiere umgehst, im schlimmsten Fall kann Dich das Hetzen von Tieren durch Deinen Hund oder sogar das Töten eine Menge Kohle und Deinem Hund einen lebenslangen Leinenzwang kosten. Da ist da mal rein gar nichts mehr mit "mit anderen Hunden spielen".

Abgesehen davon hat Dein Hund so die Möglichkeit sich immer wieder durch seine Geruchs- und Hetzabenteuer selbst zu belohnen... die Kontrolle des Jagdverhaltens wird dadurch erfahrungsgemäß nicht einfacher. ;)

Viele Grüße
Anne :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wortlose Richtungswechsel und das damit verbundene "in die Leine brettern" ist eine unangekündigte Strafe und macht keinen Hund aufmerksamer sondern nur unsicherer.
Nur aus reiner Unsicherheit und Angst vor der evtl. wieder auftretenden unangenehmen Konsequenz orientiert sich der Hund dann mehr am Halter. Das ist weder einer qualitativ guten Bindung, noch einem enspannten Spaziergang zuträglich.

Ich würde viel eher auf Ersatzbeschäftigungen setzen, an der Impulskontrolle arbeiten.
Es ist unmöglich einem Hund das Jagen "abzugewöhnen", wohl aber seine genetisch vorgegebenen Vorlieben für ein gutes und vor allem positiv aufgebautes Training zu nutzen!

Was macht Dein Hund am liebsten? Stöbern und Fährten verfolgen? Super! Fang an ihm das in einem ungefährlichen Rahmen gemeinsam mit Dir zu erlauben! Beginne meinetwegen mit etwas Würstchenwasser eine Spur zu legen die der Hund wirklich absuchen darf!

Erarbeite ein Signal auf das der Hund die Fährte verfolgen darf, auf diese Weise lernt der Hund sich an Dir zu orientieren... wenn Du der Schlüssel und Richtunsgweiser für ausnahmslos alles bist, was ihm in diesem Moment wichtiger ist, erreichts Du automatisch Aufmerksamkeit von Seiten Deines Hundes. :jawoll:

Und: beginnt der Hund schon hoch motiviert einer Fährte zu folgen, ist es ihm piepe ob Du Kopfstand machst, seinen Namen rufst oder in die andere Richtung wegläufst. Er ist auf dem Weg (aus seiner Sicht) das Oberhammer-super-duper-coolste-beste Abenteuer seines Lebens zu machen und da wirst Du ihn in diesen Moment dann auch nicht mehr von abhalten können.

Ansonsten schließe ich mich den anderen an: wenn Dein Hund nicht unter Kontrolle ist, lass ihn nicht von der Leine! Nicht nur dass Du fahrlässig mit der Gesundheit und dem Leben Deines Hundes und anderer Tiere umgehst, im schlimmsten Fall kann Dich das Hetzen von Tieren durch Deinen Hund oder sogar das Töten eine Menge Kohle und Deinem Hund einen lebenslangen Leinenzwang kosten. Da ist da mal rein gar nichts mehr mit "mit anderen Hunden spielen".

Abgesehen davon hat Dein Hund so die Möglichkeit sich immer wieder durch seine Geruchs- und Hetzabenteuer selbst zu belohnen... die Kontrolle des Jagdverhaltens wird dadurch erfahrungsgemäß nicht einfacher. ;)

Viele Grüße
Anne :)

toller beitrag!:danke:


ich würde den hund auch nicht an der leine zu mir ziehen, sondern mich "an der leine zum hund hangeln". guckt der hund mich an, wenn ich bei ihm bin, gelohnen - und das muß nicht immer ein leckerlie sein.

viel spaß.
 



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