Hilfe, mein Hund beschützt mich zu sehr!

Erster Hund
Monty/Mischling
Zweiter Hund
Donald/Boxermix
Dritter Hund
Aria/Schäferhundmix
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Mein Hund Donald (ein Boxer-Schäferhundmix, der von allen Seiten immer als Amstaff bezeichnet wird) beschützt mich seit einer bestimmten Situation vor bestimmten Menschen und Situationen in einem Ausmaß den ich nicht mehr wirklich angemessen finde und ich weiß nicht wie ich ihm das abgewöhnen kann.

Eines Abends sind wir zusammen unsere übliche Waldrunde gelaufen und als wir aus dem Wald kamen, haben uns dort 4 Typen mit einem sehr großen Hund "aufgelauert". Sie standen eigentlich wohl nur da und haben Gott weiß was getrieben, einer von diesen Typen hatte eine sehr große Taschenlampe in der Hand.

Als wir nun aus dem Wald heraus kamen, haben mich die Typen so ein bisschen umkreist und schräg von der Seite angelabert... Ich fand das in diesem Moment wirklich gruselig und das hat Donald gemerkt, sich vor mich gestellt und geknurrt und gedroht was das Zeug hält, ist aber ganz ruhig vor mir stehen geblieben, hat sich mehr so von vorne an mich gepresst, also ist nicht in die Leine gesprungen oder ähnliches. Der Typ mit dieser großen Taschenlampe meinte aber dennoch damit nach Donald zu schlagen. Also er hat es angedeutet, Donald hat dadurch nur noch mehr geknurrt und die Typen sind schlussendlich weg gelaufen.

In dieser Situation war ich ihm suuuuper dankbar, weil ich mir echt in die Hosen geschissen habe...Ich bin halt sehr klein und zierlich und finde große Typen sehr beeindruckend, vor allem mit Kapuze so tief ins Gesicht gezogen...

Naja, Donald hat das nun aber irgendwie total drin. Er hat es vorher nie gemacht. Sobald jemand der ähnlich aussah wie einer der Typen mir zu nahe kommt oder beim Spazieren gehen entgegen kommt, fängt Donald das Knurren an. An der Leine ist das gar kein Problem weil er trotzdem nie vergisst wie man ordentlich an der Leine läuft.

Wenn ihm Menschen mit nem Stock in der Hand nahe kommen, fängt er nun auch das Drohen aus Unsicherheit an und man sieht, dass er davor große Angst hat.

Auf dem Hundeplatz versucht er mich jetzt vor jedem großen Hund zu beschützen, er umkreist mich dabei und versucht mich regelrecht zu kontrollieren.

Neulich als ein Freund meines Partners zu Besuch waren und die sich aus Spaß ein bisschen gebalkt haben und der Freund dann in meine Nähe kam, hat Donald sich auch direkt dazwischen geschmissen und geknurrt und mich umkreist.

Ich weiß echt nicht wie ich ihm das wieder abgewöhnen soll! Ich weiß dass ich ihm zeigen muss, dass es nicht seine Aufgabe ist auf mich aufzupassen. Aber wie würde das konkret aussehen? Ich hab echt Angst, dass das mal nach Hinten los geht. :(

Abgesehen davon ist Donald komplett problemlos, führt alles aus was ich ihm sage und hat ein sehr gutes Grundgehorsam...

Hat jemand Tipps?

Liebe Grüße!
Old McDonald
 
Ich weiß echt nicht wie ich ihm das wieder abgewöhnen soll! Ich weiß dass ich ihm zeigen muss, dass es nicht seine Aufgabe ist auf mich aufzupassen.

Ich würde dir einen Selbstverteidigungskurs empfehlen.
Du kannst nicht so tun, als könntest du dich selbst verteidigen. Einen Hund kann man nicht täuschen.
Du musst davon überzeugt sein.
 
Wäre in jeder Hinsicht wohl praktisch aber wie sollte ich mich meinem Hund gegenüber verhalten wenn er wieder meint mich beschützen zu müssen? Ich habe es jetzt 2 Sachen ausprobiert...1. Die Situation die es auslösen könnte ignoriert, sprich einfach normal weiter gegangen. Endet darin dass er unterschwellig knurrt wenn er an der Leine ist, allerdings aufhört wenn ich ihm sage dass alles gut ist. 2. Straßenseite gewechselt, bzw situation ausgewichen. Das war blöd weil er dann umso lauter geknurrt hat.

Auf dem hundeplatz wenn er meint mich vor anderen Hunden beschützen zu müssen bin ich nicht lange auf einem fleck geblieben und hab ihn versucht zu ignorieren und wenn er wieder einen größeren Hund entdeckt hat vor dem er mich zu beschützen gedenkt hab ich es auch ignoriert. Gebracht hat es allerdings gar nix. Ok ist das allerdings wenn wir mit unserem neuen Welpen aufm Platz sind. Er macht dann sein eigenes Ding und gut ist es...Das ist ja glaube ich dann schon ein Erfolg..

Frage ist halt wie das dann zuhause ist. Wenn jetzt nämlich Freunde meines Freundes kommen und sie ihm nicht passen aber mit mir reden oder überhaupt in die Wohnung kommen.. Da versucht er sich immer zwischen zu drängen und aufzupassen sodass er im "Ernstfall" direkt zur Stelle wäre. Nicht so das wahre. Schicke ihn dann immer auf seinen Platz wo er dann das fiepen anfängt und sich missverstanden fühlt, weil er wahrscheinlich denkt dass er es doch nur gut meint und mich für dumm hält dass ich mich in "solche Situationen" begebe.
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Wäre in jeder Hinsicht wohl praktisch aber wie sollte ich mich meinem Hund gegenüber verhalten wenn er wieder meint mich beschützen zu müssen? Ich habe es jetzt 2 Sachen ausprobiert...1. Die Situation die es auslösen könnte ignoriert, sprich einfach normal weiter gegangen. Endet darin dass er unterschwellig knurrt wenn er an der Leine ist, allerdings aufhört wenn ich ihm sage dass alles gut ist.
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Der größte Teil meiner Hunde waren (und sind) "Personenschützer".

Und die haben einen sehr feinen Draht für Unsicherheiten. Wenn ich selber Angst habe, oder mir jemand suspekt erscheint, baut Ali sich vor mir auf. Im Ernstfall lobe ich ihn "guter Hund", wenn er Präsenz zeigt. Und gehe weiter. Die Angeknurrten haben bisher immer einenBogen gemacht oder die Straßenseite gewechselt, so das wir auch weiter gehen konnten.
Stellt sich raus, das es kein Ernstfall ist, kann ich ihm im ruhigen Ton sagen "alles gut". Das akzeptiert er auch und gibt Ruhe, wahrscheinlich, weil ich in dem Moment vermittlen kann, das eben wirklich alles gut ist und kein Anlaß zum handeln besteht.

Zuhause halte ich Hunde, die sich so verhalten wie Deiner, direkt bei mir. Nicht im Korb oder irgendwo. Der Hund hat direkt bei mir zu bleiben, wenn nötig auch an der Leine. Ruhiges Verhalten wird gelobt. Wenn er rumbrummelt, wieder "alles gut" im ruhigen Ton.
Allerdings sorge ich auch dafür, dass (in Augen des Hundes) unliebsame Besucher sich ruhig verhalten, keinen Streß machen und sich auch dem Hund nicht aufdrängen wollen.
 
Ich kann meinen Hund eigentlich immer gut abrufen, wir hatten nur einmal eine Situation in der es nicht geklappt hat. Da hat so ein halbstarker in seine Richtung mit nem stock gewedelt um ihn zu provozieren weil er es wohl ganz witzig fand das mein Hund ihn so anknurrt. Da bin ich zackig hingelaufen und hab ihn mir geschnappt weil ich in dem Moment Angst hatte er würde meinen Hund gleich am Arm hängen haben.


Aber vielen Dank für die Tipps! Ich werde jetzt dann versuchen ob es für Donald erträglicher ist wenn ich ihn bei mir in der nähe halte. Ne Leine brauche ich da wohl nicht weil er eh am liebsten immer auf meinem schoß sitzen würde. Vielleicht fühlt er sich dann auch wohler weil er sich in seiner Rolle ernst genommen fühlt. Ich hab gar nicht bedacht dass ich ihn dann bei mir lassen sollte, dachte genau das wäre kontraproduktiv weil er dann vielleicht nur knurren könnte und ihn immer ins Körbchen geschickt wenn Besuch kam. Hab das von den Hunden meiner Eltern so gekannt und halt so übernommen.

Und ja das stimmt, an der Leine bin ich sicherer mit ihm weil ich nach dieser Knurr und Drohaktion echt angst hab dass er mal beißt oder ähnliches. Nicht dass er das schon mal getan hätte aber er sieht so gefährlich aus wenn er gerade am aufpassen ist und ich möchte nicht probieren wie schnell die situation umkippt :/
 
Wenn du selbst entspannt bist bzw. die Situation wirklich okay ist, dann sage das deinem Hund ("alles gut") und er wird dir glauben und runter kommen.
Wenn die Situation ernst ist, wird ein "alles gut" unter Umständen nichts mehr bringen, weil dein Hund die Lüge erkennen wird. In solch einem Fall bist du aber ggf. auch froh drum, wenn dein Hund sich für dich stark macht.

Also wenn Donald knurrt o.ä. in einer Situation, in der du das definitiv nicht willst, ihm klar machen ("alles gut"), dass er das nicht tun muss. Ggf. zu dir holen, damit er selbst sieht, dass alles cool bei dir ist. Wenn du angespannt bist, aber er trotzdem aufhören sollte und ein "alles gut" nichts bringt, kannst du ihn vielleicht auch mit "ruhigem Gebrabbel" runter holen. Wobei hier bei manchen die Gefahr des Volltexten besteht, aber auf viele wirkt eine ruhige, entspannte Stimme schlichtweg beruhigend- logisch. Vor allem Singen ;)
Oder du machst andere, vollkommen normale Dinge, die verdeutlichen, dass eben wirklich alles okay ist. Eventuell reicht das schon.

Im Notfall ignorieren, aus der Situation bringen und loben, sobald er runter kommt.
 



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