Helikopter - Hundebesitzer

Erster Hund
Bruno Mini Aussie 05/2016
Hallo zusammen,

Neben unserem Hund haben wir noch 2 kleine Kinder. In den Elternforen wurde ständig über sog. Helikopter Mütter gesprochen die Ihre Kinder überbeschützen und in den Himmel heben.

Mein Kind kann mit 10 Monaten schon laufen
Mein Kind lernt english in der Kita
.....
Essen natütlich nur BIO und Vegan

Einige Hundebesitzer sind genauso und versuchen stänig ihren Hund zu "optimieren" und merken nicht wenns zu übertrieben ist.
Was denkt ihr darüber?
 
Ich asoziiere mit Helicopter-Mutter eigtl. eher die Mütter, die ihre Kinder ständig in Watte packen und vor allem behüten wollen. Die trauen ihren Kindern null Selbstständigkeit zu.
Und ja, wenn man das so betrachtet, gehör ich eindeutig zu den Helicopter-Hundebesitzern. Ich betüddel meinen Hund auch andauernd, versuche ihn vor allem möglichen zu schützen und krieg direkt Schnappatmung, wenn irgendwas nicht rund läuft. Ist wohl ein Nebeneffekt, wenn man kranke Seniorhunde hält :denken24:
 
Ich denke, jeder von uns wird seinen Hund irgendwo in irgendeiner Weise schon einmal in den Himmel gehoben haben.
Schliesslich hat jeder von uns ganz besondere Hunde. :zwinkern2:

Aber dieses ständige hochloben kann schon nervig sein, vor allem wenn der Hund im selben Moment nur nervt und auffällig ist.
Ich kenne auch solche Fälle:
1. Ehepaar mit irgendeinem Terrier.
Der Hund muss ständig zum TA, hat alles mögliche, aber er stammt immerhin von einer ganzen Ahnenreihe Cjampions ab. Seine Züchterin findet in toll und sie sollen mit ihm doch bloß die Zuchtzulassung machen, weil er perfekt ist und eben lauter Champions entspringt.
Krankheiten sind nebensächlich, immerhin ist er zum Champion geboren. (Die Besitzer machen aber keine Zuchtzulassung, obwohl er ein Super Weltchampion ist - aber nicht wegen Krankheiten oder so, sondern weil sie keinen Bock haben)
2.
Tolle Leute, wirklich. Ich treffe mich gern mit ihnen und mag sie sehr. Aber der Hund ist völlig überdreht und kaum in eine gewünschte Richtung zu lenken.
Er wird nicht nur in den Himmel gelobt, sondern bis in andere Sphären.
Er ist intelligent, schlau, kann so ganz viel,.....
Was er aber nicht kann, ist es sich zu benehmen.
Er umkreist uns in Hochfrequenz kläffend, wenn wir spazieren gehen. Er bellt Neo an und dann wird Neo sauer und sagt ihm Bescheid. Sobald Neo sich umdreht, fängt er wieder an - immer auf Abstand.
Er bedrängt Willow und kläfft sie an, will wohl mit ihr spielen. Willow mag das nicht und wurde jetzt schon mehrmals sauer (leider macht sie nicht mehr als Zähne zeigen und schimpfen), er hört nicht auf.
Der eine Besitzer ist total seicht, sieht die Probleme nicht, ruft ihn immer mit lobender, hoher Stimme, wenn er so einen Mist macht. Den Besitzer nimmt er nicht ernst, hüpft dann auch kläffend um ihn herum und lässt sich nicht einfangen.
Der Hund ist jetzt mitten in der Pubertät und kennt kaum Grenzen.
Wichtig ist, dass er sich mit anderen Jungspunden austoben kann, damit er abends platt ist. :smilie_ironie:
Und dabei wird dann philosophiert, wie schnell er doch schon ist, dass er jetzt schneller als Smilla ist (das wird dann bei jedem Rennen erwähnt), wie groß er doch schon ist (das fällt halt nur auf, weil meine ja nicht so groß sind (das wird auch mind 3x erwähnt) und wenn er wieder kläffend um einen herum springt, dann wird erwähnt, wie schnell er die Intelligenzspielzeuge meistert.

Eigentlich wäre es gut, wenn Hund und einer der Besitzer die Hundeschule meistern würden, anstatt sie zu meiden.
Das sieht der andere Besitzer auch so, da funktioniert der Hund auch besser.

Ich erwarte nicht, dass jeder Hund perfekt ist. Meine sind es auch nicht, jeder hat irgendwo eine andere Macke und auch schon mal was blödes gemacht (z.B. im Rudel auf einen anderen Hund zugelaufen und denm bellend gesagt, dass er nicht dazu gehört, oder einen Spaziergänger angekläfft, oder auf Ruf nicht gleich gekommen,.....).
Hunde sind nunmal Lebewesen, keine Maschinen.
Aber man sollte doch immer ein wenig auf dem Teppich bleiben und statt in den Himmel zu philosophieren, mal nach unten zum Hund schauen.
 
Ein Helikopter-Hundehalter ist für mich jemand der seine Hunde (übermäßig) beschützen möchte. Vielleicht bin ich auch ein bisschen so denn ich vermeide gern unnötige Risiken und wäge ab was die Folgen bei einem unerwarteten Verhalten meiner Hunde sind.

Ich fühle mich dabei nicht schlecht denn Freiheiten und ein normales Hundeleben haben meine Hunde genug wenn ihnen nichts passieren kann. Nur mir fehlt das "wird schon alles gutgehen"-Vertrauen in meine Hunde irgendwie.

Ich lobe meine Hunde aber absolut nicht in den Himmel und bin froh über jeden Trainingserfolg, kann aber abschätzen ob das vielleicht wirklich nur ein ganz kleiner Schritt auf einem langen Weg ist.
 
Was mir auffällt bei den Antworten bei meinen "Problemen" oder von anderen. Das junge Leute meist locker über alles Erzählen und je "älter" die User wird desto mehr wird der Hund zum Kind oder Enkelersatz.

Jetzt bekomme ich bestümmt prügel von einigen :verlegen1:
 
mag vielleicht daran liegen, dass junge Leute ohnehin eine lockere Einstellung zum Leben haben. Wenn man älter ist und es einfach gewohnt ist, Verantwortung für andere zu übernehmen, dann findet man sich vielleicht einfach in diese Rolle hinein und nicht mehr hinaus.


Ich denke schon, dass ich den Hermes manchmal betüddel. Andererseits hab ich z.B. bei Hundebegegnungen keinerlei Bedenken, denn er ist sehr souverän und kommt schon alleine klar.

Vielleicht hat das auch ein Bisschen mit der Art des Hundes zu tun? Mein eigenständiger Bube macht halt meistens nicht den Eindruck, dass er beschützt werden muss, dann tu ich das halt auch nicht, er sagt schon bescheid, wenn was ist.
Vielleicht verleiten andere Hundetypen da eher zum 'helikoptern'...
 
Würde ich auf meine Jungs nicht besonders aufpassen wäre zumindest Grizu jetzt schon nicht mehr...
Vermutlich sieht man alles ohne negative Erfahrungen noch wesentlich lockerer, aber mir ist schnurz was andere über mich denken, meine Jungs sind meine Verantwortung.
Es ist nicht meine Art Schuld an andere abwälzen zu können, ich könnte nicht mehr schlafen wenn irgend was passiert weil ich eben nicht "helikoptert" hätte.
So muss mit seinen Entscheidungen am Ende jeder selbst Leben.
 
Vermutlich sieht man alles ohne negative Erfahrungen noch wesentlich lockerer

Das sehe ich 100%ig genauso!
Ich bin wahrscheinlich auch völlig unentspannt, aber ein Todesfall, zwei Beißvorfälle und einmal "weg außer Sichtweite" haben mich dazu gemacht. :traurig2:
 
Was mir auffällt bei den Antworten bei meinen "Problemen" oder von anderen. Das junge Leute meist locker über alles Erzählen und je "älter" die User wird desto mehr wird der Hund zum Kind oder Enkelersatz.

Ich erlebe eher das Gegenteil, in Foren und auch im realen Leben.
Es gibt nach meiner Ansicht eine überbesorgte Angstgeneration, das sind die jetzt 20-30-jährigen Menschen.
Die rennen wegen jedem Hühnerkram zum Tierarzt, Welpen sollen ernsthaft schon einen Maulkorb umbekommen, damit sie nicht alles aufsammeln, sie haben schon für einen Welpen einen Hundetrainer, damit ja nix falsch läuft usw.

Ältere Menschen sind in der Regel gelassener, weil sie mehr Erfahrung haben, weil sie ihr Wissen nicht aus dem Internet haben, weil Hundehaltung (oder Kindererziehung) früher viel lockerer war.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
 



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