Harness Lead - Reduziert das Ziehen an der Leine

Und noch früher gab es die sogar hübsch ungepolstert mit dünnen Schnüren... Das schlimmste dabei ist aber noch nicht mal das potentielle Scheuern, obwohl das übel genug ist. Sondern das, was es mit dem Bewegungsapparat des Hundes anstellt. Dessen Vorderbein ist nämlich nicht wie beim Menschen per Knochen und Gelenk mit dem übrigen Skelett verbunden. Vielmehr "hängt" der Brustkorb des Hundes durch einen Bänder- und Sehnenapparat gehalten wie in einer Art Hängematte, die Vorderbeine sind als tragende Säulen nur mit dem Schulterblatt fest verbunden, an dem wiederum der Bänder- und Sehnenapparat befestigt ist. Das ganze ist also eine sehr bewegliche, damit aber auch sehr lose Konstruktion.

Zieht man damit nun in eine anatomisch gar nicht vorgesehene Richtung, dann werden die Bänder und Sehen gequetscht und überdehnt, der Hund kommt völlig aus der Balance, und die Folgen sind wie die Dominosteinchen...
 
Irgendwie sehe ich ein anderes Leinengeschirr als ihr?
Ich sehe eine Konstruktion, die wie eine Retrieverleine funktioniert und zusätzlich zu einer Art Chow-Chow-Geschirr um den Hund gewickelt werden kann. Ich sehe nichts, was unter den Achseln einschneiden könnte. Ich sehe aber auch nichts, was das Ziehen vermindert.

Allerdings finde ich die Idee insgesamt ziemlich praktisch. Die Retrieverleine für Geschirrträger. Für den etwas längeren Weg zum Wald wird das Ding als "Geschirr" angelegt. Wenn der Hund frei laufen darf, wird er nackig gemacht (ich hatte ja von Mottes Aufspieß-Unfall erzählt - danach ist Motte nur noch nackig gelaufen und ich habe ihr Geschirr stundenlang rumgeschleppt). Wenn man mal fix eine Straße queren muss, dann kann man es schnell wie eine Retrieverleine überwerfen.

Die Werbung finde ich Quatsch, aber das Leinengeschirr gefällt mir.
 
Ich finde, auf den Fotos sieht man ganz gut, wie eng es sitzt und dass es direkt unter den Achseln verläuft: https://www.kein-ziehen-an-der-lein...einenzieher-reduziert-das-ziehen-an-der-leine
Ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass dieses Nylonseil nicht einschneiden soll. Auf YouTube gibt es einige Test-Videos, wo man sieht, wie- vor allem bei Zug- das Gewicht primär auf dem Seil in dieser Achselgegend sitzt. Das verursacht Schmerz, daher hört der Hund auf zu ziehen, außer natürlich, der Schmerz juckt ihn nicht.
Normalerweise sollte ein Geschirr den Druck primär auf der Brust verteilen, weil diese das am ehesten "ab kann", wobei natürlich auch da sich manche Hunde würgen. Trotzdem ist es noch halbwegs harmlos und verursacht nicht solche Schmerzen, wie dieses relativ dünne Seil.

Selbst wenn es nicht einschneiden würde etc. fände ich so eine Leine mega unpraktisch, aber das hängt wohl von dem ab, was man sich halt von einer Leine wünscht.
Mir jedenfalls ist Polsterung wichtig, allein deshalb würde ich so etwas niemals als "Geschirr" benutzen wollen. Statt den Hals zu würgen, klemmt es halt die Achseln ein, nun kann man sich aussuchen, was das kleinere Übel ist... Der Schmerz dürfte nicht so schlimm sein, dass der Hund jammert. Daher wirkt es wie eine Wunderleine, denn plötzlich ist der Hund brav. Am Halsband oder diversen anderen Geschirren würgt er, das wirkt auch nicht tierfeundlich. Aber hier erscheint zunächst nichts schmerzhaft oder unangenehm, obwohl es das garantiert ist!

Beschrieben wird die Wirkung vom Hersteller so:
Wenn Ihr Hund anfangs stark an der Leine zieht, halten Sie die Leine ruhig in der Hand und ziehen Sie Ihren Hund nicht zurück. Durch seinen eigenen Druck nach vorne, mit dem er bisher ja Erfolg hatte, wird er nun auf sanfte Art und Weise merken, dass er fortan mit dieser Methode eben nicht schneller voran kommt.

Diese Wirkung beruht darauf, dass durch die automatische Aufwärtsbewegung der Leine beim Ziehen des Hundes und das anschließende Locker lassen wenn der Hund wieder langsamer läuft, Ihr Hund selbst merkt, dass ein langsameres Laufen für Ihn als viel angenehmer empfunden wird.
Quelle: https://www.kein-ziehen-an-der-lein...reduziert-diese-leine-das-ziehen-an-der-leine

Die umschreiben das, aber im Grunde geben sie selbst zu: Ziehen ist unangenehm, weil es schneidet ein und macht Aua!

Edit: noch ergänzend auf derselben Seite gefunden:
Und durch die Aufwärtsbewegung, die durch die Leine bewirkt wird, versucht unser Hund nun beide Beine in einem relativ kurzen Abstand auf dem Boden zu haben. Dadurch wird sein Lauf deutlich reduziert. Somit hat der Hund bei schnellem Laufen oder mit dem Ziehen nach vorne das Gefühl seinen Schwerpunkt nicht stabil halten zu können - Denn mit dem Druck des Hundes gegen die Leine würde er genau dies tun.
 
"Schnaufnase, post: 890938, member: 16859"]
Ich sehe eine Konstruktion, die wie eine Retrieverleine funktioniert und zusätzlich zu einer Art Chow-Chow-Geschirr um den Hund gewickelt werden kann.
Im Grunde ist die Retrieverleine ein Zughalsband (Würgehalsband mit Stop). Gedacht ist es ursprünglich als Arbeits- und Ausbildungshalsband, dass im Sport oder bei der Jagd schnell um und abgemacht werden kann. Es war nicht zum Dauergebrauch gedacht, wurde aber von vielen zum Dauergebrauch umfunktioniert. Besonders gern wird es beim Agi und beim Jagdeinsatz genutzt. Es ist eben ein schnelles an und abmachen möglich,ohne viel verstauen zu müssen.
Chow-Chow-Geschirr. Wo ist der Sinn dafür? Es ist ein rundes Ausgangsmaterial (Halsband oder Geschirr, auch aus einer langen, runden Leine selbst gemacht), hat demnach kaum eine Auflagefläche und schont damit das Fell.Wird auch gern von Colliebesitzern genutzt. Der Nachteil ist aber, dass sich das ganze Zuggewicht auf diese kleine Fläche konzentriert. Dadurch schneidet es wie ein dünner Faden ein. Egal aus welchem Material, Kordel oder Leder, es schneidet ein, geht auch nicht anders, wenn die ganze übertragene Kraft auf eben diese super kleine Fläche einwirkt. Sieht man sich das Video genau an, sieht man auch, wie sich die Kordel unter der Brust, beim Zug (losgehen)zusammen zieht. Also, ähnlich dem Zug- oder Würgehalsband. Die Kraft wirkt also nur auf diese superdünne Auflagefläche ein. Es schneidet ein oder Quetscht die Hundehaut und damit den Hund. So ist es aber auch gewollt.Geringer Aufwand/Kraft große Wirkung.Eine "Gewalteinwirkung" auf den Hund, die der Zuschauer als solche nicht sieht oder wahrnimmt. Jeder Trainer kennt (oder sollte sie kennen) aber diese Wirkung und viele nutzen sie auch. Wickelt Euch mal eine dünne Kordel um die Hand/Handgelenck und macht ein Gegengewicht (starker Zug/Dauerzug) daran. Ein gutes Beispiel wäre eine volle Einkaufstasche mit Kordelgriffe. Seit ihr vom Einkauf zurück, seht Euch Eure Hände oder Handgelenke an. Die Kordel schneidet tief ein.

Ich sehe nichts, was unter den Achseln einschneiden könnte. Ich sehe aber auch nichts, was das Ziehen vermindert.
Sieh Dir die Kordel unterm Hund ,beim losgehen an. Die Kordel wird zugezogen.Prinziep wie bei der Tasche.


Allerdings finde ich die Idee insgesamt ziemlich praktisch.
Praktisch und wirksam ist es sicher. Doch warum wirksam und vor allem schnell wirksam?

Die Retrieverleine für Geschirrträger.
Könnte man so sagen. Ein Trainingsgeschirr.

Für den etwas längeren Weg zum Wald wird das Ding als "Geschirr" angelegt. Wenn der Hund frei laufen darf, wird er nackig gemacht
Es sollte eine Ausbildungshilfe sein, kein Alltagsgegenstand.
 
Ayokas Beschreibung könnte man so auch auf das Stachelhalsband übernehmen. Nur, glauben würde es heute sicher keiner mehr. Man würde das Stachelhalsband (=Ausbildungshalsband) ablehnen und als tierschutzwiedrig bezeichnen.
 
Der Nachteil ist aber, dass sich das ganze Zuggewicht auf diese kleine Fläche konzentriert.
Ich habe wohl nicht deutlich genug gemacht, dass ich es nicht als Erziehungsgeschirr verwenden würde (wie ich auch die Retrieverleine nie als Erziehungsleine verwendet habe) sondern als praktisches "alles-in-einem" Leinengeschirr für einen leinenführigen Hund. Und ich bleibe dabei: dafür finde ich es praktisch.

Wickelt Euch mal eine dünne Kordel um die Hand/Handgelenck...
Aus dem Grund liebe ich ganz dünne Leinen. Weil ICH dann sofort spüre, wenn Zug auf die Leine kommt. ;)
(Das würde ich allerdings in der Kombi nicht machen. 5mm Paracord finde ich in der Hand perfekt, aber am Hund wäre mir das ein zu dünner Strick. Wenn ich mir wirklich mal so ein Leinengeschirr bastel, dann muss ich mir da was überlegen ....)

Es sollte eine Ausbildungshilfe sein, kein Alltagsgegenstand.
Wie gesagt: ich hätte es deutlicher sagen sollen: ich halte die Werbung für Quatsch, weil ich den beworbenen "Nutzen" Quatsch finde. Ich halte das Ding aber als Alltagsgegenstand, und nur als Alltagsgegenstand für eine ziemlich gute Idee.
 
Wenn der Hund niemals zieht, okay, dann kann man das wohl nehmen. Aber dann tut's auch eine Retrieverleine, weil gewürgt wird der Hund ja eh nicht wenn er nicht zieht, und die ist viel einfacher an- und abgemacht. So sehe ich das zumindest. Wozu denn sonst ein Geschirr? Ist ja primär dafür gedacht, den Hals bzw. das Skelett zu schonen (vor allem die Wirbel).
Ansonsten finde ich, kann man kaum garantieren, dass niemals Zug entsteht. Es gibt gewiss Situationen, wo das passiert, seien sie selten. Klar, wenn das mal passiert ist es auch kein Drama wenn es dann mal kurz bisschen einschneidet, aber es muss ja nicht sein. Und da es als regelmäßige, normale Leine extra für Leinenzieher beworben wird, werden es größtenteils eh die falschen Leute kaufen und als Erziehungsersatz nutzen. Selbst als Erziehungshilfe find ich das nicht gut.
 



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