Habt ihr es schon mal bereut, einen Hund nicht genommen zu haben?

Erster Hund
Lobo/Schäfermix 12,5
Zweiter Hund
Elli/Kokoni 8
Dritter Hund
Dobby/Dackelmix 3,5
Huhu,
mich würde mal interessieren, ob es in eurem Leben mit Hunden schon vorgekommen ist, dass ihr einen bestimmten Hund nicht genommen/behalten habt und es dann später bereut habt. Habt ihr vielleicht irgendwann mal mit einer Entscheidung gezögert und hinterher war es zu spät? Oder beinahe?

Ich selber hätte fast meinen alten Hund (ist jetzt der Hund meiner Eltern) nicht bekommen, weil meine Eltern sich noch ein Wochenende Bedenkzeit erbeten hatten. Damals hatten wir uns die Welpen gerade angesehen und für mich war der Fall klar - ich wollte das kleine Viech, das mir beim ersten Besuch auf den Schoß krabbelte und sich in meinen langen Haaren verhedderte, unbedingt haben. Ich war sofort verliebt, Ben war "mein" Hund. Aber meine Eltern waren noch unsicher - soviel Zeit war seit dem Tod unseres ersten Hundes noch nicht vergangen und überhaupt, nochmal ein Welpe, 10-15 Jahre lang eine neue Veranwortung? Wir wollten an diesem Wochenende zum Geburtstag meiner Tante fahren, also machten meine Eltern mit der Pflegestelle aus, dass sie uns den Welpen bis zum darauffolgenden Montag reservieren sollten - kein Problem. Meine Eltern waren beruhigt, ich selber hatte ein ungutes Gefühl und bin vor Anspannung das ganze Wochenende fast vergangen. Immer wieder hab ich gesagt, sie sollen da anrufen und sagen, dass wir den Hund wollen (meine Eltern wollten ihn eiiigentlich ja auch, aber es liegt irgendwie in der Natur meiner Mutter, nie sofort Entscheidungen zu treffen). Kurz und knapp: Wir haben Ben bekommen.
Erst, als der kleine Kerl dann bei uns war, erzählte mir meine Mutter, dass das Ganze haarscharf gewesen war. Die Frau hatte sich nämlich anscheinend nicht mit ihrem Mann abgesprochen und ihm nichts von der Reservierung erzählt, woraufhin er Ben über das Wochenende in eine andere Familie vermittelt hatte, die nicht so zögerlich war und ihn gleich mitgenommen hat. Als meine Mutter dann anrief, war das Chaos natürlich groß. Meine Mutter war total fertig, weil sie genau wusste, dass das für mich ein Weltuntergang sein würde, und tatsächlich holte der Mann Ben dann aus seiner neuen Familie zurück. Erstens, weil er ja reserviert gewesen war, aber auch, weil er die Wohnsituation für den Welpen bei uns für geeigneter hielt. Für die Familie tat es mir natürlich leid, aber ich bin unendlich froh, dass meine Mutter das Rad nochmal herumreißen konnte, sonst hätte ich den wundervollsten Hund der Welt nie erleben dürfen.

Meine Kontaktperson aus der Tierschutz-Orga hatte ein ähnliches Erlebnis: Nach einer Woche Pflegestelle hatte sie sich dafür entschieden, den Hund zu behalten. Als sie jedoch eine Mitarbeiterin anrief, um alles abzuklären, bekam sie zu hören, dass der Hund quasi soeben vermittelt sei (so in etwa war das wohl). So knapp...:traurig2:

Aktuell habe ich da ein kleines Déjà-vu, denn ich bin hin- und hergerissen, ob ich unseren momentanen Pflegehund behalten soll. Für mich persönlich ist der Fall klar - mein Herz hängt schon an dem kleinen Kerl, ich bin eine totale Pflegestellen-Versagerin. :verlegen1: Aber die Vernunft und der nicht ganz so große Enthusiasmus meines Freundes halten mich noch zurück. Und nun habe ich Angst, dass es so ist, wie bei Ben damals - dass ich zu lange zögere und plötzlich eine Familie kommt, die ihn haben will und ich "meinen" Hund verliere.

Ist euch sowas auch mal passiert? Wie würdet ihr euch entscheiden, Hirn oder Herz?

:winken3:
 
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Oh ja, da gab es einen. Balu hieß er.
Ein schwarzer Labrador im Tierheim.
Als ich damals nach einem Hund für mich suchte war Balu im Zwinger ganz am Ende der langen Reihe untergebracht, und ich war sofort verliebt, das ging wirklich auf einen Blick.
Ich bin dann an das Gitter und hab ihn angelockt, er kam sofort angewedelt, schob seine Nase durch das Gitter, versuchte mich abzulecken und der Ganze Hund war ein einziges Schwanzwedeln.
Trotzdem nahm ich ihn damals nicht weil wir nicht ins Tierheim gefahren waren um einen Hund auszusuchen sondern eine gefundene Schildkröte dort abgeben wollten.
Ich war zwar schon auf der Suche nach einem Hund, aber hatte noch überhaupt nichts vorbereitet. Nichts in der Arbeit abgeklärt ( Hund sollte mit auf die Arbeit ), kein Körbchen, absolut nichts. Ich ließ die Vernunft entscheiden.
Auch heute denke ich ungelogen noch oft an Balu, und das Ganze ist jetzt ca 5 Jahre her.
Ich hatte auch mal eine Mail an das Tierheim geschrieben mit der Bitte mir zu sagen ob Balu schon vermittelt wurde, aber nie eine Antwort erhalten.
Auch im Internet guck ich öfter auf die Seite des Tierheims und klick mich da durch die Hunde sowie zu den "Erfolgsgeschichten", in denen die Neuen Besitzer vermittelter Tiere schreiben.
Aber Balu hab ich noch nirgends entdecken können.
Ich hoffe nur er hat ein tolles Zuhause gefunden.

Wie ich an deiner Stelle entscheiden würde weiß ich nicht. Ich kenne eure / deine Lebensumstände nicht.
Aber ich denke in meinem Fall würde ich heute Balu sofort mit zu Baylie dazu nehmen, entgegen aller Vernunft.
 
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Genau das denke ich auch, Scara - dass ich vielleicht in ein paar Jahren immernoch sage: "Hätte ich mal". Tut mir leid mit Balu...:traurig2: Bist du denn nie wieder ins Tierheim gefahren, um zu schauen, ob er nicht vielleicht doch noch da ist?

Für Dobby würde ich auf vieles verzichten müssen, mir einen Zweit-Nebenjob suchen und definitiv ist es ein größerer Aufwand. Aber es ist nicht so, dass mein Tag vollkommen überfüllt wäre, um ehrlich zu sein. Ich glaube, soviel Zeit, wie jetzt, werde ich nie wieder haben...
 
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Genau das denke ich auch, Scara - dass ich vielleicht in ein paar Jahren immernoch sage: "Hätte ich mal". Tut mir leid mit Balu...:traurig2: Bist du denn nie wieder ins Tierheim gefahren, um zu schauen, ob er nicht vielleicht doch noch da ist?

Nein. Ob leider oder gott sei dank... ich weiß nicht.
Die Vernunft war immer stärker, und jetzt ist es auch schon so lange her.
 
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Ich würde an deiner Stelle das Herz entscheiden lassen.

So habe ich es bei beiden Hunden gemacht. Als ich Balou geholt habe wollte ich "nur mal die Welpen angucken" und ich habe ihn dort gekauft wo man nie, niemals einen Hunde kaufen sollte also bei einem Vermehrer! Und ich weiß jetzt (!) natürlich auch, dass man die "Maschinerie" mit jeder Hundeseele die man rettet am laufen hält. Ich hatte null Ahnung von Hunden, kein Fressen und keine Leine zu Hause. Ich denke mittlerweile dass ich Hilfe bei der richtigen Hundeschule bekommen habe und Balou ein toller (aber nicht perfekter) Hund geworden ist. :jawoll:

Mogli ist die perfekte Ergänzung und ich hoffe darauf, dass Hund Nr.3 mir auch mal mehr oder weniger zufällig über den Weg läuft.

Ich hatte mal eine Hündin in einem TH im Auge, die jetzt witzigerweise bei mir in meinem kleinen 3000 Einwohner-Dorf wohnt. Wir sehen uns also manchmal und mein Mann, der ein absoluter Skeptiker ist was einen dritten Hund angeht sagt oft, dass diese Hündin ins Team gepasst hätte. Das ärgert mich dann schon, dass ich als sie im TH saß nicht ein bisschen mehr Druck gemacht habe damit wir sie uns mal ansehen. Wenn das Frauchen diese Hündin jemals abgeben möchte, ich denke mein Mann würde sie nehmen.

Natürlich wünsche ich der Frau nicht, dass sie Probleme mit der Hündin bekommt und sie abgeben möchte...
 
Nein. Denn eigentlich wollte ich keinen Hund mehr. D.h., wollen schon, denn ich wollte mein Lebenlang Hunde. Aber mein Verstand sagte nein, auch wenn mir immer mal wieder Hunde angeboten wurden - bis ich meinen sah im inet bei einer Forenfreundin.......
Da wars um mich geschehen.
Bereut hab ich das nie, wenns auch oft schwierig war und ist aus den verschiedensten Gründen.
Und er ist nun schon fast 6 Jahre bei mir :happy:

Und es wird Zeit, den albernen gif-Hushpuppy aus dem Netz zu nehmen und meinen als avatar einzustellen..... :zwinkern2:
 
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Ja und nein...

Ich habe sowohl schon Pflegis vermittelt, an die ich auch heute noch viel denke und die etwas Besonderes waren, als auch Hunden, die mir über den Weg liefen einen Platz verwehrt, weil es nicht ging. Auch wenn es mich das ein oder andere Mal meine ganze Willenskraft gekostet hat. Der letzte war der Herdermix-Rüde, den ich hier vor ein-zwei Monaten mal gepostet hatte. Den habe ich fast unter Tränen wieder zurück in den Zwinger gebracht, in dem Wissen, dass Mitnehmen eine einfach noch dümmere Idee wäre. Es gab durchaus Pläne ihn evtl. zu holen (und zu vermitteln), wenn unser Urlaub vorbei ist und hier hoffentlich alles wieder ein wenig ruhiger wird. Nun wurde er vermittelt und ich kann mich nur für ihn freuen in der Hoffnung, dass es ein guter Platz ist. Wahrscheinlich war es besser so...

Es ist einfach nicht möglich allen Hunden, die mein Herz berühren, auch ein Zuhause bei mir zu bieten. Dann hätte ich nicht nur ein Haus voller Hunde, ich hätte mehr Hunde als ich bewältigen kann. Das macht keinen Sinn und ist für niemanden gut. Ich gehe gerne an meine Grenzen, aber ich habe auch gelernt zu wissen wo diese sind und dass es keinen Sinn macht sie ständig zu überschreiten. Davon haben weder die Hunde was, noch man selbst :zwinkern2:
 
Ja, vor etwa 4/5 Jahren hab ich einen damals 2 jährigen Border Collie kennen gelernt. Der Hund wurde von den Besitzern aus dem Tierheim geholt.(Ein wunderschöner Hund:girllove:). Leider wurde er immer aggressiver. Das Frauchchen wurde extrem gegen die Kinder und den Ehemann geschützt. Die Gründe waren wohl zuwenig Auslauf, keine Geistige Auslastung. Ständig Platz machen. Und natürlich bekam er auch Tritte und Schläge:wuetend10:.Ich hab den Leuten erklärt das der Hund eine Aufgabe braucht, und nicht nur irgenwo abhängen möchte. Als die Frau wieder schwanger wurde, kam der Hund dann weg zur Border Hilfe.Ich denke oft an ihn und hoffe das er ein schönes zu Hause gefunden hat.Da wo man ihn versteht. Ich konnte ihm damals kein angemessenes zu Hause geben, obwohl es mir unheimlich weh tat als er weg kam.:traurig2:
 
Nein, bisher noch nicht.
Zwei Mal bin ich haarscharf an tollen Hündinnen vorbeigeschrammt - es sollte nicht sein. Ich bedaure oder bereue es nicht, wenngleich ich dennoch hin und wieder nachdenke und mich frage, wo die zwei wohl jeweils gelandet sind und ob es ihnen dort gut geht. :zwinkern2:
Die Erste war ein Podenko-Mix aus Spanien. Trotz Jagdtrieb (Müll und Tiere) hätte ich sie zu mir nehmen wollen. Der zuständige Tierschutzverein rasselte jedoch zuerst durch mein Vertrauen (Hündin galt aus kastriert, kurz nach unserem Kennenlernen wurde sie läufig :zustimmung:) und anschließend wurde aufgrund meiner Arbeitssituation (20 h die Woche, angeblich zu viel als Hundebesitzer) entschieden, sie einer anderen Interessentin zu geben. Schade, aber nun mal nicht in meinem Einflussbereich.
Die Zweite war eine tolle, lebendige Hündin mit dessen Haltung ein junges Mädel überfordert war. Ein Stafford-Mix, entsprechend ein Hund, der souveräne, konsequente Führung brauchte. Wir sollten sie eine Woche zur Probe mitnehmen, damals stimmte ich dem unbedacht zu. Ich fand sie toll, merkte auch, dass sie mit entsprechender Auslastung aufmerksamer und gefolgsamer wurde - dennoch traute ich mir die Erziehung, die meines Erachtens viel Erfahrung und Sicherheit benötigte und zugleich die Fähigkeit, bestehende "Fehler" wieder auszubügeln, als piepnormale Anfängerin nicht zu. Ich entschied mich schweren Herzens gegen sie. :traurig2: Besonders ihr Schicksal würde mich so interessieren.

Wie gesagt, ich bereue nicht. Denn jetzt (!) habe ich einen Hund gefunden, bei dem ich ein saugutes Gefühl habe - und der mein Herz sofort erobert hatte.
Ohne Wenn und Aber. :jawoll:


Ich würde dir raten, hör auf dein Bauchgefühl. Mit dem liegt man einfach immer richtig.
 
Als ich damals Dajan aussuchte, war ich eigentlich verliebt in seine Schwester Queeny. Ein quirliges, selbstbewußtes Mädchen, immer mittendrin im Gewühl, die sich von ihren großen Brüdern nicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Ich gab die Vernunft entscheiden lassen, mein damaliger Partner wäre nie konsequent genug gewesen und sie hätte sich vermutlich zum 60 kilo Hausdrachen entwickelt.
Ich habe die ersten Jahre noch oft an sie gedacht, gerade auch in der Zeit als es mit Sensibelchen Dajan schwierig war.
Aber jetzt zurückblickend war es genau richtig. Dajan ist mit Abstand der langlebigste aus dem Wurf geworden. Er war die treuste Seele von Hund, die man sich vorstellen kann. Es reichte oft ein einziger Blick und wir verstanden uns. Und er wäre für mich durchs Feuer gegangen.

Ich glaube, die Dinge entwickeln sich so, wie es sein soll.
 



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