(Groß-)Pudel - ohne Jagdtrieb?!

Erster Hund
Wes/ Dalmatiner (5)
Zweiter Hund
Fehna/ DSH-Mix (11)
Ich mache mal den Thread auf, weil ich in Beiträgen immer wieder die Empfehlung für einen Pudel lese, wenn ein Hund ohne Jagdtrieb gesucht wird.
Nun haben wir hier in der direkten Nachbarschaft zwei Großpudelrüden, die einen derart extremen Jagdtrieb haben, dass sie sich regelrecht losreißen. Sicherlich sind da Erziehungsfehler passiert, aber von nichts kommt da nichts.

Zu diesen beiden Rüden habe ich mal mit Pucki geschrieben, die mir bestätigte, dass es viele Pudel mit einer gehörigen Portion Jagdtrieb gibt.

Woher kommt dann dieses "ohne Jagdtrieb"-Etikett bei Pudeln?
 
Woher das kommt, weiss ich auch nicht. Ich fände es relativ unlogisch, wenn (Groß)-Pudel keinen Jagdtrieb haben - es sind HUNDE und wenn man sich dann anschaut, wofür sie ursprünglich "verwendet" wurden....

Meine Großpudelhündin hat, wie man so schön sagt "wenig" Jagdtrieb, dass heisst aber NICHT, dass sie überhaupt nicht an Wild interessiert ist, es lässt sich (für mich) aber sehr gut händeln.

Und ich bin sicher, man hätte es mit Erziehung (oder eben fehlender Erziehung) auch so richtig schön verkacken können:zwinkern2:
- ich hab die ersten zwei Jahre SEHR aufgepasst, lieber einmal mehr die Schleppleine dran als einmal zuwenig, hab in wildreichem Gebiet IMMER aufgepasst wie ein Schießhund, hab sie nicht in Hundegruppen laufen lassen, wenn ich wusste, es sind Hunde dabei, die bei Wildsichtung sofort weg sind ( dann wär meine nämlich mit weg gewesen - und dann: ey, das macht ja Spass - selbstbelohnendes Verhalten und so :denken24: )

Wir haben viel Impulskontrolle, Rückruf, Distanzkontrolle geübt - gar nicht mal nur im Hinblick aufs Jagen, sondern allgemein.....und das hat sich ausgezahlt, ich kann sie stoppen, wenn direkt vor ihr ein Kaninchen den weg kreuzt oder Rehe laufen....und das muss ich auch, denn in solchen Situationen WÜRDE sie durchstarten.

Sie hat also wie gesagt "wenig" Jagdtrieb - aber wenn ich alles so hätte schleifen lassen und sie (gerade in den ersten zwei Jahren) vielleicht mehrfach hätte erleben dürfen, wieviel Spaß das machen kann, hinter Wild herzuhetzen......dann wär die Situation heute sicherlich anders.
 
Pudel waren ja mal Jagdhunde und sind bei der Jagdhundrasse Pudelpointer

http://www.pudelpointer.de/index.php/entstehungsgeschicht

ja noch Bestandteil des Namens.

Ich denke, irgendwann hat das mal jemand "erfunden" um die Rasse zu pushen oder die Verkaufszahlen zu erhöhen.

Ähnlich wie der selbsterziehende Labbi oder Golden. Und seitdem schreibt es einer vom anderen ab, es wird immer wieder gelesen und irgendwann eine Art "Wahrheit" (ad nauseam), wie etwa

- Hunde, die erhöht liegen, lauern nach der Weltherrschaft,
- du musst Alphatier sein, ansonsten bringt der dich bei nächster Gelegenheit um,
- Mischlinge sind gesünder,
- Fertigfutterfütterer vergiften ihre Hunde (Überhöhungsgeseier bei Barfern),
- oder ähnlicher Unfug.
 
Pudel wurden für die Jagd gezüchtet, dass ist richtig, Aber, Pudel wurden nicht zum hetzen, sondern für die Wasserjagd, also zum Brigen von Wasservögeln gezüchtet. Sie bringen auch heute noch gern und Wasser ist ihre Welt (wenn sie denn dürften). Sicher, Wie Betty schon schrieb, auch ein Pudel muss so erzogen werden, dass er nicht jagen möchte, denn ganz frei von Jagdtrieb sind sie sicher nicht. Laufen macht Spass (selbstbelohnend), besonders in der Gruppe. Jeder jagd den anderen, da läuft man mit. Auch mit Wild kann man als Pudel gut mitlaufen/hinterher laufen. Ich glaube aber nicht, dass sie das Wild auch erlegen würden. Aber, hetzen reicht ja schon um Schaden am Wild anzurichten. Ich denke mal, in jedem Hund steckt auch heute noch etwas Jagdtrieb, man muss ihn nur wecken. In den einen steckt er mehr, in den anderen weniger. Jagdtrieb war/ist für den Fleischfresser Lebensnotwendig. Beim Hund wurde er eingedämmt b.z.w. gefördert, je nach Rasse. Pudel haben wenig Jagdtrieb. Wirf einen Ball und der Pudel ist auch hinterher. Ich hatte 3 Pudel. 2 Kleinpudel und einen Großpudel. Sich gemeinsam jagen war das Lieblingsspiel der drei (Jagdspiel). Für Wild oder Katzen (als Beute) hatte sich aber keiner interessiert. Dass ist aber eben Erziehungssache. Lasse ich es erst einmal zu, dass Pudel andere Tiere jagen, dann werden sicher auch sie Spass daran finden. Jagen ist nun mal ein schönes Spiel für Hunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

würde Pudel zwar auch als Anfänger- und Familienhunde empfehlen, aber sie können wohl ziemliche Überraschungspakete sein und sich je nach Haltung sehr unterschiedlich entwickeln.

Unsere Maus mag (noch) kein Wasser, mit den Pfötchen rein ist das höchste der Gefühle. Wir zwingen sie nicht (auch wenn sie sich oft vorwerfen lassen muss, dass sie doch ein Pudel sei) und vielleicht macht es ja irgendwann Klick.

Sie jagt durchaus, aber eher spielerisch und nur Vögel bis zu Krähengröße. Sie lässt sich davor (also wenn man an Haltung und Blick schon sieht, ahaaaaa, Madame hat den Vogel gesehen) abrufen aber meistens auch während sie schon im Spurt ist. Ich habe das ein paar Mal geübt und es klappt recht zuverlässig, aber es liegt glaube ich auch daran, dass ihr wirklich nur das Rennen so Spaß macht und sie nicht als Ziel hat, etwas zu erlegen.
Es stand mal ein Reh vor uns auf dem Weg, da war sie kurz interessiert, ein ermahnender Ruf und es war vergessen. Wenn etwas laut knackt im Unterholz ist sie nicht daran interessiert. Falls ihre Freundinnen mal eine Fährte aufnehmen ist sie begeistert mit dabei...aber nur um mit den anderen zu rennen, sie weiß gar nicht warum die rennen. Abrufen ist wegen der Gruppendynamik dann trotzdem schwerer.
Hin und wieder wenn ein Vogel vor uns auf dem Weg sitzt lasse ich ihr den Spaß ihn aufzuscheuchen, wenn sie merkt er fliegt auf hoppelt sie noch ein paar Hüpfer und kommt dann wieder zurück. Das würde ich bei flugunfähigen oder jungen Vögeln natürlich nicht zulassen. Insbesondere Krähen machen sich schon mal den Spaß und schweben nur einen Meter über dem Boden vor ihr her, veralbern sie.
Möwen am Strand waren auch super, bis sie sie einmal fies in die Gischt gelockt haben, das hat es ihr etwas madig gemacht und sie jagte dann nur noch diesen rumfliegenden Schaum am Strand.

Sie hütet aber auch, achtet darauf dass das Rudel zusammen bleibt und hütet Nachzügler wieder ein bzw. maßregelt sie für Trödelei und falsches Benehmen. So hat es zumindest den Anschein :happy2:

Es steckt also eine Menge drin in so einem kleinen Hund und ich lese auch in reinen Pudelforen, da kann man wohl auch an schwierigere Exemplare geraten.

Oder wenn der Pudel gar nicht gefördert wird und als Schoßhund nur im Garten Auslauf bekommt, dann entdeckt man das alles wahrscheinlich nicht, aber dann wird er eben ein Kläffer...

LG
 
Nun ich habe 30 Jahre lang Großpudel gezüchtet
Habe sogar bei einigen meiner Pudel sogar jagdlich ausgebildet und geführt.
Klar gibt es keine Jagdprüfungen für den Pudel, aber sie sind durchaus für die Jagd begabt.

deshalb sollte man wirklich nicht den Jagdtrieb dieser Rasse unterschätzen.

Wie Betty schon schrieb man kann es mit der Erziehung in den Griff bekommen.

man sollte aber nicht so einen Pudel erziehen wie es LudelPudel macht, denn das ist schon wenn man diese Sachen erlaubt für mich nicht tragbar.
erlaubt man einem Hund solche hetzspiele fördert man den Jagdtrieb der in allen Hunderassen schlummert, in den einem mehr und in dem einem weniger.
 



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