Grössenwahn/Einschätzung

Ich habe folgende Beobachtungen/Erfahrungen gemacht:
rast ein 10kg keifender "Zwerg" auf meinen "Großen" zu, nimmt meiner den erstmal nicht für voll. Nach zweimal in die Hinterläufe zwicken oder gar aufreiten wollen, gibt es eine Ansage in Form von durchaus seeehr beeindruckendem Geknurre und Waffenzeigerei.

Mein Großer (und ich behaupte die meisten anderen auch) WEIß, dass er den Kleinen durchaus schwerst verletzen könnte. Macht er aber nicht.

Der Kleinere weiß im Gegenzug, dass er weitaus viel flinker als der Große ist und flitzt Hakenschlagend wie ein Hase davon. Da kommt kein 30-40kg+ Hund hinterher.
Wie @RosAli schon schrieb, weiß der Kleinere aber dann auch schnell durch die vorher stattgefundene und durchaus laute, energische Ansage, wann Schluss mit Lustig ist und geht dann nicht mehr bis Waffenanschlag ran 🤷

Ich denke, gut sozialisierte Hunde regeln das durchaus körpersprachlich, auch wenn das Getöse durchaus beeindruckend wirkt.


ICH finde ein völlig stilles, vom Besitzer oft unbemerktem fixieren schon vor dem Aufeinandertreffen von zwei Gleichstarken Hunden weitaus gefährlicher als "Größenwahnsinnige" David gegen Goliath-Begegnungen.
 
Balou (8 Kilo, 30 cm SH) hat sich wegen etwas zu Fressen mal mit einer Golden Retriever Hündin angelegt und einen Hovawart von unten angegriffen nachdem der nicht darauf reagiert hat als er ihn bei uns im Garten in der Bewegung eingeschränkt hat. Ich glaube er hat überhaupt keine Vorstellung davon wie klein er ist. Das war dann aber nur lautes Getöse und es war am Anfang meiner Hundehaltung.

Er hat außderm einem Flat coated Retriever und einem Labrador klar gemacht, dass er als kleiner Hund nicht über den Haufen gerannt werden möchte. Der Flat hat nach einer Ansage reagiert, der Labrador brauchte zwei.
 
Balou (8 Kilo, 30 cm SH) hat sich wegen etwas zu Fressen mal mit einer Golden Retriever Hündin angelegt und einen Hovawart von unten angegriffen nachdem der nicht darauf reagiert hat als er ihn bei uns im Garten in der Bewegung eingeschränkt hat. Ich glaube er hat überhaupt keine Vorstellung davon wie klein er ist. Das war dann aber nur lautes Getöse und es war am Anfang meiner Hundehaltung.

Euer Garten, sein Revier. Das akteptieren die in eurem Fall sozialisierten "Fremden" , WEIL sie die Hundesprache verstehen.
Balou im Wirkungskreis des Grundstücks eines Hovawartes hätte eine ebensolche Ansage bekommen und ihm wäre Naturgemäß sehr schnell klargeworden, dass er da rein gar nix zu melden hat 🤷
Wobei ich hinzufügen muss, dass ein Hovawart andere Hunde nur äußerst ungern überhaupt auf sein Grundstück lässt, da ist euer Balou doch schon sehr tolerant 🙂

Er hat außderm einem Flat coated Retriever und einem Labrador klar gemacht, dass er als kleiner Hund nicht über den Haufen gerannt werden möchte. Der Flat hat nach einer Ansage reagiert, der Labrador brauchte zwei.

Simple, hündische Kommunikation.
Über den Haufen rennen von Großen auf Kleine ist genauso respektlos wie in die Hinterläufe zwicken von Kleinen auf Große.
Ansage, fertig 🤷

Gab es verletzte? Ich vermute: nein😏
 
Zuletzt bearbeitet:
Können Hunde nicht einschätzen, ob sie bei einer eventuellen Rauferei nicht den kürzeren ziehen würden ?
Ich denke, die meisten Hunde können das ganz gut einschätzen.

Der Ausgang einer Auseinandersetzung wird aber nicht alleine von Größe und Gewicht entschieden.
Sondern auch vom Charakter des Individuums, von den prägenden Vorerfahrungen, vom Gesundheitszustand und vor allem auch durch soziale Unterstützung.

Ein kleiner Mischling, der sich in seiner Familie sicher und unterstützt fühlt wird eine Rauferei mit menschlicher Unterstützung vermutlich eher gewinnen, als der Cane Corso der vom Besitzer jedes mal einen Seitenhieb bekommt wenn der nur zum wuffen ansetzt ...

Ein junger, kerniger, flinker Jack Russell hat sicher nicht allzu schlechte Chancen gegen einen alten Schäferhund mit Zahnschmerzen und kaputter Hüfte.

Vielen Hunden geht es ja auch gar nicht um einen Kampf oder körperliche Auseinandersetzung.
Es geht meist eher darum mit viel Gebärden und Körpersprache seinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Ich traue Hunden zu, dass sie wissen, wenn sie eine "echten Kampf" nicht gewinnen können.
Darum geht es aber in den allermeisten Situationen ja gar nicht.
 
Können Hunde nicht einschätzen, ob sie bei einer eventuellen Rauferei nicht den kürzeren ziehen würden ?

z.B. mittelgroßer Mischling legt sich mit Cane Corso an, der doppelt so groß und viel. viel schwerer ist...der könnte ihn quasi einatmen
Ob Hunde ihre Größe einschätzen können, weiß ich nicht. Aber ich bin ziemlich sicher, dass sie ganz viele andere Sachen sehr gut einschätzen können. Und ich weiß, dass Größe nicht immer ein Vorteil ist.

Die härtesten Jagdhunde, die sich mit den garstigsten Viechern*) anlegen, sind kleine Hunde. Natürlich kommt es vor, dass der kleine Hund den kürzeren zieht, aber viel häufiger ist es der Keiler, der am Ende tot daliegt und nicht der Terrier.
Cattle Dogs arbeiten mit halbwilden Rindern. Maximal 20kg Hund gegen 600kg Rind.
Wer sowas kann, den schockt ein doppelt bis dreimal so großer Hund nicht wirklich. Da kommt es auf andere Sachen an. Wenn sich (um bei deinem Beispiel zu bleiben) ein knackiger Terrier(mix) mit einem Cane Corso anlegt, dann würde ich nicht auf den Cane Corso wetten. Bei einem (rassetypischen) Bichon sähe es anders aus. (und bei Dina - Foxterriermix - sähe es auch anders aus, denn Dina hat nur wenig vom Terrier)

Und ganz ehrlich: Als meine Motte (47cm, 15kg, leidenschaftlicher Hooligan) sich vor vielen Jahren mit zwei Cane-Corso-Hündinnen angelegt hat, hatte ich keine Angst um meinen Hund. Ich hatte viel mehr Sorge, dass mein Hund Schaden anrichtet.

*) bitte das Wort nicht auf eine Goldwaage legen, ich mag Viecher. Alle Viecher. Na gut, fast alle. Mückenviecher mag ich nicht. ;)
 
Bei vielen Kleinhunden ist es aber auch Angstaggression. Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Die stürzen mit viel Getöse drauf los, weil ihre Menschen sie in Situationen einfach reinlaufen lassen und sie sich nicht anders zu helfen wissen.

Da muss ich mal die Kleinhunde in Schutz nehmen. Das ist nämlich nicht nur bei vielen Kleinhunden so sondern generell bei einem Großteil aller Hunde.
Auf Distanz und im besten Fall beide Seiten gesichert großes Gewese aber kaum ist Kontakt möglich ganz viele sehr winzig kleine Brötchen.😄

Einziger Unterschied ist höchstens die Erziehung. Großhundebesitzer fallen schneller negativ auf wenn ihr Hund das Gewese allzu lautstark kund tut Kleinhunde werden dahingehend eher noch bestärkt. Das heißt aber nur das die Größeren es auf die stillere Art tun.
Der Größenwahn ist aus meiner Sicht somit nur bedingt eine Größenfrage.

Körpergröße war für Luke sein Lebtag lang keine relevante Größe. Für ihn zählte nur das Alter. Ältere Hunde wurden respektiert, jüngere hatten ihn zu respektieren. Dabei wars unerheblich ob der Spinner zwischen zwei Herdenschutzhunden stand die ordentlich zurückgeknurrt haben 😨 oder er sich vor einem blinden, tauben kleinen Terriermix auf den Boden gelegt hat damit der auf ihm rumklettern kann.🥰

Auch wurde hier mehrfach die geistige bzw. mentale Kraft angedeutet.

Luke hatte, selbst zu seinen besten Zeiten, einem Dobermann, einem Rottweiler, einem Berner, einem DSH usw. körperlich nichts entgegen zu setzen. Trotzdem hat er diese sowohl im Spiel, sobald er das wollte, auf den Rücken gedreht, als auch wenns dann doch mal ernst wurde hat er sich ausnahmslos durchgesetzt. (Insbesondere der Besitzer vom Doberman und der eine vom DSH fanden das alles andere als amüsant). Im 7er Rüden"rudel" war er auch der Kleinste aber auch der "Älteste" (11 Monate älter als der Jüngste) und trotzdem hat die Gruppe wohl nur in seiner Anwesenheit funktioniert.

Aber beispielweise als seine Lieblingsspielfreundin Lola, eine Dogge, eines Tages auf einen Russischen Terrier traf und die beiden Kolosse sehr körperbetont spielten hat Luke sich selbstständig rausgenommen (es ging ihm damals aber auch nicht gut) als auch bei einem ähnlichen Treffen mit diversen übergroßen Hunden in derselben Größenordnung wo beispielweise noch ein Chihuahua dabei war der da tatsächlich versucht hat mitzumachen.🤣
Der hat dann später ein Auge verloren weil er von einem größeren Hund gepackt wurde. 😕
Das konnte Luke dann also schon einschätzen. Aber vorab musste er trotzdem dem russischen Terrier erklären das Lola seine Freundin. 🤗
 
Weil ich grad den Beitrag von @Schnaufnase las, unser Lucky, der kleine, musste sich schon mal eine Kuh durch knurren und Zähne zeigen vom Hals halten. Das war Überlebenstrieb in meinen Augen, die war ihm zu neugierig und aufdringlich. Er hatte ja vollkommen Recht, denn die Hörner und/oder Hufe können tödlich sein für ihn. Die standen sich Kopf an Kopf gegenüber, die Kuh hat ihn sofort verstanden- zum Glück!
Aslan war nicht dabei, der hätte sonst vorher Lucky gewarnt und Abstand zwischen Kuh und Lucky gebracht nur durch verbellen und laufen.
Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht, unsere Hunde lassen die Rinder von sich aus in Ruhe, sie werden nicht dauernd in Angst und Schrecken versetzt.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben