Gestresst durch Fernseh-Geräusche

Ich kann nur aus meiner bescheidenen Erfahrung mit unseren Beiden berichten. Lucky schaut z. B. nicht bewusst Fern. Die Geräusche sind allerdings als Hintergrundgeräusche normal für ihn. Er zeigt aber zum Beispiel klingeln oder Hundegebell aus dem Fernseher an. Aslan schaut da bewusst Fern, wenn es um Tiere geht, er beobachtet nur.
Vielleicht könntest du mit Absicht mit Hannibal gemeinsam solche aufregenden Sachen anschauen, dass er versteht, was grad wirklich los ist im Fernsehen und ihm Halt dabei geben. Also ich würd mich hinkrachen mit Hund neben mir und gucken- irgendwie so. Ob's funktioniert- keine Ahnung.
 
Ich finde es essenziell wichtig, herauszubekommen, ob er Angst hat oder einfach nur genervt ist.
Wobei diese Verhaltensweisen hier:
Manchmal kommt er wieder und zittert dann wie Espenlaub, was über die Sendung hinaus anhält. Auch wenn wir umschalten, bleibt er gestresst.
Leckerlis nimmt er in diesem Stresslevel nicht an.
... für mich eindeutig für Angst sprechen. Ein Hund, der bloß ein bisschen genervt ist, zittert nicht wie Espenlaub. Auch das Verweigern von Futter spricht für einen ernstzunehmend hohen Stresslevel. Das einfach zu ignorieren oder wegen des Bellens auch noch zu schimpfen, finde ich nicht richtig. Dadurch steigt der Stresspegel nur noch weiter an.

Was wäre denn, wenn du Hannibal, schon bevor die betreffenden Sendungen anfangen, auf seinen Schlafplatz schickst und ihm dort den besten Kauartikel der Welt (bzw. einen weltbestsuper-gestopften Kong) anbieten würdest? Würde er den evtl. weiterkauen, auch wenn dann die Sendung anfängt? Vielleicht würde er zumindest weiterkauen, wenn der Ton der Sendung recht leise ist? Dann könnte man ihn auf diese Weise vielleicht passiv an die Geräuschkulisse gewöhnen. Ansonsten finde ich das von @Crime vorgeschlagene Vorgehen sehr sinnvoll.

Liebe Grüße
Amica
 
Ich kann mich ja täuschen, aber ein ähnliches Verhalten habe ich bei meinen beiden letzten älteren Hunden auch festgestellt. Der Welshterrier, ein Draufgänger und für jeden Blödsinn zu haben, keine Angst vor Geräusche oder Gewitter b.z.w. Feuerwerk. Der Podenco, etwas unsicher und zurückhaltend (rassebedingt?) aber auch keine Angst vor Gewitter oder Feuerwerk. Bis sie anfingen älter zu werden. Plötzlich waren sie unsicher und hatten Angst vor lauten Geräuschen. Der Welsh zeigte schon Angst, bevor überhaupt etwas vom Gewitter zu hören war. Er wurde regelrecht panisch. Angefangen hatte es mit ca 8 Jahren. Obwohl ich sofort gegengesteuert hatte, hatte es nichts gebracht. Ignorieren oder beruhigen (habe es auch anders gelernt) hatte und hat nichts gebracht. Es wurde immer schlimmer.
Ich denke, es hat etwas mit dem Alter zu tun. Das Gehör läßt nach, der Hund sieht auch nicht mehr so gut und wird noch dazu schreckhafter und sensiebler/unsicher. Dazu könnte sich noch Alzheimer/Demenz einstellen. Zumindest bei meinen Hunden habe ich es so beobachtet. Bei meiner Foxy machen sich jetzt auch schon diese Anzeichen bemerkbar. Sie wird jetzt ca 10 bis 11 Jahre alt sein. Sie zieht sich auch immer öfter in ruhige Räume zurück (Schlafzimmer, Bad, Küche). Vieles nervt jetzt. Sie möchte ihre Ruhe haben. Draußen, im dunkeln ist sie ziemlich unsicher geworden. Hunde werden nun mal auch älter und zeigen genau wie der Mensch ein verändertes Verhalten im Alter. Dafür müssen wir Hundehalter nun mal Verständnis haben und unsere alten Freunde unterstützen, wo es geht.
 
Ich habe im Übrigen gelernt (was nicht heisst, dass es richtig ist), dass Angstverhalten ignoriert werden soll und das trösten und beschwichtigen das Verhalten verstärkt.

Meine Cora bekam so mit ca. 6-7 Jahren nach einem für sie schlimmen Erlebnis regelrechte Panik bei Gewitter/Silvester. Und war vorher auch das, was man so "schußfest" nennt.

Ich habe ihr Angstverhalten nie ignoriert. Obwohl ja immer dazu geraten wurde. Sie durfte sich rankuscheln, auf meine Füße legen, ruhig streicheln, wenn sie das wollte, was auch immer. Und dazu mein Mantra "alles ist gut".
Sie hat dann übrigens in solchen Situationen keine Leckerlis genommen.
Aber der Körperkontakt und der ruhige Tonfall haben sie soweit beruhigt, dass sie wenigstens nicht mehr zitternd, hechelnd und panisch hin und her gerannt ist.

Richtig "gut" wurde es nie mehr. Aber zumindest besser.
 
Ich kann mich ja täuschen, aber ein ähnliches Verhalten habe ich bei meinen beiden letzten älteren Hunden auch festgestellt. Der Welshterrier, ein Draufgänger und für jeden Blödsinn zu haben, keine Angst vor Geräusche oder Gewitter b.z.w. Feuerwerk. Der Podenco, etwas unsicher und zurückhaltend (rassebedingt?) aber auch keine Angst vor Gewitter oder Feuerwerk. Bis sie anfingen älter zu werden. Plötzlich waren sie unsicher und hatten Angst vor lauten Geräuschen. Der Welsh zeigte schon Angst, bevor überhaupt etwas vom Gewitter zu hören war. Er wurde regelrecht panisch. Angefangen hatte es mit ca 8 Jahren. Obwohl ich sofort gegengesteuert hatte, hatte es nichts gebracht. Ignorieren oder beruhigen (habe es auch anders gelernt) hatte und hat nichts gebracht. Es wurde immer schlimmer.
Ich denke, es hat etwas mit dem Alter zu tun. Das Gehör läßt nach, der Hund sieht auch nicht mehr so gut und wird noch dazu schreckhafter und sensiebler/unsicher. Dazu könnte sich noch Alzheimer/Demenz einstellen. Zumindest bei meinen Hunden habe ich es so beobachtet. Bei meiner Foxy machen sich jetzt auch schon diese Anzeichen bemerkbar. Sie wird jetzt ca 10 bis 11 Jahre alt sein. Sie zieht sich auch immer öfter in ruhige Räume zurück (Schlafzimmer, Bad, Küche). Vieles nervt jetzt. Sie möchte ihre Ruhe haben. Draußen, im dunkeln ist sie ziemlich unsicher geworden. Hunde werden nun mal auch älter und zeigen genau wie der Mensch ein verändertes Verhalten im Alter. Dafür müssen wir Hundehalter nun mal Verständnis haben und unsere alten Freunde unterstützen, wo es geht.

Danke für deine Erläuterung. Ja könnte bei Hannibal durchaus ähnlich sein.

Mir war jetzt wichtig, mal eure Meinungen und Tipps zu hören, da ich Sorge hatte, es durch falsches Verhalten zu verstärken.

So weiß ich jetzt durch euch, dass ignorieren von Angstverhalten falsch ist.

Es ist allerdings auch öfters so, dass Hannibal sich in sein Körbchen verkriecht, von da kann er den Fernseh nicht sehen. Soll heißen, er kommt nicht immer zu uns, sondern zieht sich auch zurück.
 
Sry aber das hier


@Bubuka: deswegen frag ich ja nach, da ich daran arbeiten möchte.

und diese Aussage

@Crime danke... Aber aufnehmen oder Kopfhörer scheidet aus, können wir nicht. Das ist mir auch ehrlich gesagt zu aufwendig bzw sind mir die Sendungen nicht wichtig genug. Außerdem passiert es ja auch, wenn einfach so Hunde im TV auftauchen...

das beißt sich doch komplett in Arsch.

Du willst dran arbeiten aber bitte nicht zu aufwendig.
Und das bei einem sehr einfach zu reproduzierendem Vorfall.
An Silvesterangst können die meisten nur an Silvester arbeiten, an Gewitterangst nur wenn es gewittert. Für beides gibts zwar die Möglichkeit da mit Geräuschen zu arbeiten aber ich kenn eigentlich keinen Fall wo das dann tatsächlich funktioniert hätte.

Du musst nichts anderes tun als das aufzunehmen (was nicht mal das Geld für eine CD kostet) oder es dir aus der Mediathek zu ziehen.


Ich hatte heut beim Doc Zeit genug, nochmal in Ruhe nachzudenken. Und möchte folgendes revidieren: Hannibal ist nicht generell ein ängstlicher Hund. Er ist schreckhaft, ja. Aber draußen nicht ängstlich. Auf neue Gegenstände (z.b.unerwartete Mülltone, die sonst niiee da steht) reagiert er erschrocken, dann vorsichtig neugierig. Bei plötzlichen lauten Geräuschen zuckt er zusammen, bleibt aber bei mir. Wird er blöd angemacht, geht er nach vorne (auch mit komplett nach vorne ausgerichteter Körperhaltung).


Sry, für mich IST das ein ängstlicher Hund. Ein Hund der auf eine Mülltonne reagiert nur weil sie mal woanders steht IST ängstlich. Einem nicht ängstlichen Hund sind alle Mülltonnen schlicht völlig egal. Insbesondere einem bereits siebenjährigem Hund der schon Kontakt mit der ein oder anderen Mülltonne gehabt haben dürfte.
Bei plötzlichen lauten Geräuschen schaut ein Hund natürlich hin aber er zuckt nicht direkt zusammen und das er beim angepöbelt werden nach vorne geht kann ebenfalls, bzw. sogar hauptsächlich, auf Angst hindeuten. Ein vollumfänglich selbstbewusster Hund hat es gar nicht nötig nach vorne zu gehen nur weil er angepöbelt wird. Natürlich gibt es auch da Variationen und situationsbedingte Unterschiede.
 
das beißt sich doch komplett in Arsch.

Du willst dran arbeiten aber bitte nicht zu aufwendig.
Und das bei einem sehr einfach zu reproduzierendem Vorfall.
An Silvesterangst können die meisten nur an Silvester arbeiten, an Gewitterangst nur wenn es gewittert. Für beides gibts zwar die Möglichkeit da mit Geräuschen zu arbeiten aber ich kenn eigentlich keinen Fall wo das dann tatsächlich funktioniert hätte.

Du musst nichts anderes tun als das aufzunehmen (was nicht mal das Geld für eine CD kostet) oder es dir aus der Mediathek zu ziehen.

@Crime Das siehst du nicht ganz richtig. Es geht einfach darum, dass diese beiden Sendungen MIR nicht wichtig genug sind, um diesen Aufwand zu betreiben. Zumal ich nicht die technische Möglichkeit habe, es aufzuzeichnen. Und über LapTop schaue ich kein definitiv kein TV. Von daher scheidet dieser Lösungsansatz für mich aus.

Sry, für mich IST das ein ängstlicher Hund. Ein Hund der auf eine Mülltonne reagiert nur weil sie mal woanders steht IST ängstlich. Einem nicht ängstlichen Hund sind alle Mülltonnen schlicht völlig egal. Insbesondere einem bereits siebenjährigem Hund der schon Kontakt mit der ein oder anderen Mülltonne gehabt haben dürfte.
Bei plötzlichen lauten Geräuschen schaut ein Hund natürlich hin aber er zuckt nicht direkt zusammen und das er beim angepöbelt werden nach vorne geht kann ebenfalls, bzw. sogar hauptsächlich, auf Angst hindeuten. Ein vollumfänglich selbstbewusster Hund hat es gar nicht nötig nach vorne zu gehen nur weil er angepöbelt wird. Natürlich gibt es auch da Variationen und situationsbedingte Unterschiede.

Hier stimme ich dir nicht zu. JEDER meiner Hunde hat bisher draußen auf veränderte Umweltdinge reagiert. Wenn nach Weihnachten auf einmal die Tannenbäume rumliegen, wenn der Wind Müllsäcke irgendwo hin geweht hat, sowas halt. Solche Sachen wurden auch von meinen Bullys angebellt. , nicht aus Angst, sondern eher aus Überraschung und Neugierde. Dann ein vorsichtiges Annähern an das Unbekannte Objekt, Beschnüffeln und Anpinkeln - so ist der Ablauf....

Hannibal ist mit Sicherheit in einigen Situationen ein unsicherer Hund, aber nicht per se ängstlich. Und das nach vorne gehen bei Pöbelei habe ich mit viel Geduld und Training ja mittlerweile abstellen können.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben