Gerichtsurteil: Fußgänger dürfen freilaufende Hunde abwehren

Als ich mal mit Lucky allein im Wald unterwegs war und ich in einiger Entfernung einen großen Hund sah ohne HH, hab ich mir auch einen Knüppel gesucht und wir sind extra anders abgebogen als geplant, man weiß ja erst nicht, wie so ein Hund drauf ist.
 
Falsch. Der Jogger mit der angeleinten Hündin hätte gar nichts tun müssen, wenn der andere Hund angeleint gewesen wäre und den beiden nicht zu nahe gekommen wäre.
Mein Mann joggt viel mit Kira, sie ist dann immer an einer Leine, die an einem Bauchgurt befestigt ist.
Was glaubst du wohl wie oft die beiden von freilaufenden Hunden verfolgt werden? Klar, die wollen meist (nicht immer) nichts Böses, aber Kira will keinen Kontakt und mein Mann auch nicht.

Jetzt sollen die beiden das aber erdulden, weil der andere Hund es eben will?
Das kann es ja wohl nicht sein. Mal davon abgesehen, dass mein Mann aus seinem Laufrhythmus gebracht wird.
Und das, auf entsprechenden Wegen, dann 4 -5 mal pro Lauf.

Ist absolut unverschämt von den anderen Hundehaltern. Mein Mann will nun aber anderen Hunden nicht unbedingt weh tun, hauptsächlich weil er, wie ich, die Schuld eigentlich beim HH sieht und nicht beim Hund.

Ein paar Mal musste er sich aber auch schon mit Fußtritten wehren, weil der entsprechende Hund dermaßen aufdringlich war, dass es nicht anders ging. Und wenn der andere Hund dabei "beschädigt" wird, dann ist das definitiv die Schuld des anderen Hundehalters.

Im beschriebenen Fall hat der Jogger keinesfalls eine Mitschuld


Ich sagte ja das ich einen Teilschuld beim Halters des "angreifenden" Hundes sehe. Klar ist er hatte seinen Hund nicht so unter Kontrolle das der Jogger sich und seinen Hund nicht bedroht sah.
Trotzdem, als Hundehalter entscheide ich mich ganz bewusst für ein gesteigertes Risiko im Zusammenleben mit Hunden.
Ich muss schlicht davon ausgehen das wenn ich einen Hund hab, es eben zu Kontakten mit anderen Hunden kommt. Schönen und unschönen. Gewollten und ungewollten.
Das ist ein Risiko für das ich mich selber entscheide und das ich entsprechend tragen muss.


Ausnahme vielleicht man wohnt irgendwo im nirgendwo und/oder der Hund lebt fast ausschließlich auf dem eigenen Grundstück.

Wäre das ein Jogger ohne Hund gewesen, dann auch keine Teilschuld. (Wobei ich ja auch der Meinung bin das ein gewisses Risiko zum Leben dazu gehört, würde man gar nicht (im Wald) joggen wäre das Risiko definitiv noch geringer usw.)

In meinem ganzen, naja gut erst 17jährigen, Hundeleben, sah ich mich erst ein einziges Mal genötigt mich bzw. meinen Hund, mit einem Tritt verteidigen zu müssen. Dieser Hund hing meinem schon an der Kehle.
Ansonsten war es schlicht bisher nicht nötig und ich hatte in 2,5 Jahren Tierheim und 12,5 Jahren Jack (und 10 Jahren Luke) mehr als genügend Situationen.

und es ist dasselbe wie bei all den Tutnixhaltern, die ich immer treffe: sie sind sich keiner Schuld bewusst und das Problem sind wir, die keinen Kontakt wollen.

Wenn du es schon aussprichst, zu 99% ist es genau so.
 
(Wobei ich ja auch der Meinung bin das ein gewisses Risiko zum Leben dazu gehört, würde man gar nicht (im Wald) joggen wäre das Risiko definitiv noch geringer usw.)

Bei Deiner Aussage kommt mir mal wieder der Gedanke, das sich heutzutage ein schon fast übertriebens Sicherheitsdenken etabliert hat.
Alles muß zig mal abgesichert sein. Überall Warnhinweise drauf. Manchmal frage ich mich, wie wir früher überlebt haben.;)
 
Bei Deiner Aussage kommt mir mal wieder der Gedanke, das sich heutzutage ein schon fast übertriebens Sicherheitsdenken etabliert hat.
Alles muß zig mal abgesichert sein. Überall Warnhinweise drauf. Manchmal frage ich mich, wie wir früher überlebt haben.;)

^^
Von solchen Urteilen kommt das halt und weil die Unternehmen bis aufs Blut verklagt wurden (natürlich hauptsächlich in USA), weil Versicherungen nur Geld einnehmen aber keines auszahlen wolllen und jeder 100% Sicherheit will.

Um dann doch noch ein wenig das Leben zu spüren gehen die Menschen Fallschirmspringen oder Bungeejumpen oder fahren illegale Straßenrennen usw.:rolleyes:
 
Wenn du es schon aussprichst, zu 99% ist es genau so.

Was soll man als Halter eines Hundes, der keinen Kontakt mit anderen Hunden möchte, deiner Meinung nach also tun?
Den eigenen Hund zwingen, es über sich ergehen zu lassen, damit all die netten Tutnixe ihre Bedürfnisse ausleben können?
Riskieren, dass der eigene Hund irgendwann die Schnauze voll hat, erkennt, dass der Halter ihm nicht hilft und die Sache selbst in die Hand nimmt, sprich zuschnappt, um endlich seine Ruhe zu haben?

Tutnixe haben also deiner Meinung nach Vorrang vor den Bedürfnissen eines Hundes, der seine Artgenossen einfach nur ignorieren und seine Ruhe haben möchte?
 
Wie gesagt, ich hatte 12,5 Jahre lang Jack an der Leine und musste nicht körperlich werden um Kontakte zu verhindern.

Es gibt ausreichend Möglichkeiten.
 
Da hast Du mit Deiner Umgebung einfach wahnsinnig viel Glück. Alleine Caro wurde schon mehrfach von "Der tut nix" (in den ersten Monaten bei mir) leicht verletzt. Seitdem vertraue ich auf dieser Aussage gar nicht mehr.
 
Wie gesagt, ich hatte 12,5 Jahre lang Jack an der Leine und musste nicht körperlich werden um Kontakte zu verhindern.

Es gibt ausreichend Möglichkeiten.

In vielen Fällen reichen Körperhaltung und Stimme aus um Tutnixe abzuhalten, das stimmt.
Aber definitiv nicht in allen Fällen und schon gar nicht, wenn zwei oder mehrere Tutnixe auf einen zustürmen.

Davon abgesehen entnehme ich deinen Berichten, dass du ziemlich groß bist, als Mann hast du außerdem eine tiefere Stimme.
Ich bin gerade mal 1,64 Meter groß und wiege um die 60kg.
Von daher bin ich mit Sicherheit nicht so beeindruckend wie du, wenn ich versuche, mit Körperhaltung und Stimme zu agieren.

Daneben gibt es enorme regionale Unterschiede.
Habe ich in den Urlaubsmonaten wieder eindrücklich erlebt. Weder in der Schweiz, noch in München, noch im Süden (Kroatien, Südfrankreich, Italien), noch an der Ostsee hatte ich auch nur ein einziges Mal ein Problem, in den ganzen jetzt bald 7 Jahren nicht. Trotz vieler freilaufender Hunde und vielen Hundekontakten.

Hier bei uns, wie sollte es auch anders sein:rolleyes:, finden diese Übergriffe mehrmals in der Woche statt.
Gibt eben starke regionale Unterschiede bei Hundehaltern, wie mir scheint.

Und Kira zeigt ein deutlich kooperativeres Verhalten bei ausländischen Hunden, die ziemlich "ursprünglich" sind.
Die kennen ihre eigene Sprache scheinbar noch, im Gegensatz zu den "verzüchteten " Hundchen, die ich hier in der Regel treffe.
Die wenigen Hunde, mit denen sie gut kann und auch mal eine Runde läuft, sind alle aus dem Ausland und zeigen alle ein komplett anderes Verhalten als die deutschen "ich möchte aber gern spielen, ob du willst oder nicht" Hunde.

Und ganz unabhängig von irgendeinem Gesetz kann ich dir versichern, dass ich weiterhin meinen Hund vor unerwünschten Kontakten schütze, falls die "sanften" Methoden nicht greifen, auch rabiater. Tut es dem anderen Hund dann weh, kann ich es auch nicht ändern.
Ist und bleibt die Schuld des anderen Hundehalters.

Das Einzige, worin ich mich noch üben muss ist, eine wirkliche Scheißegalhaltung gegenüber dem anderen Hundehalter einzunehmen und auf keine Provokation mehr zu reagieren.
 
Mit meinen großen hab ich mir über Tutnixe auch nie Gedanken gemacht.
Kam einer rasant an drehte der spätestens dann ab wenn einer meiner großen Jungs sein strahlendes Lächeln auspackte :rolleyes:
 
Also ich bin ehrlich gesagt doch etwas schockiert über das teilweise anscheinend sehr ausgeprägte Aggressionspotential und die niedrige Hemmschwelle einiger hier. Sollten einige hier wirklich so reagieren, wie sie schreiben, so kann man ja wirklich froh sein, euch nicht zu begegnen, sofern man seine eigene Gesundheit und die seiner Hunde nicht riskieren möchte.

Ich könnte es ja irgendwie noch verstehen, wenn irgendwelche Hundehasser, Leute mit wirklichen Ängsten vor Hunden aus Panik oder wenn wirkliche Gefahr für Leib und Leben für Mensch oder Hund besteht, so heftig reagieren - dass aber selbst Hundeliebhaber wie ihr in den geschilderten Situationen zu teilweise so extremen Gewaltmaßnahmen greift, hätte ich nicht gedacht.

Zum Glück gab es in bisher 13 Jahren meiner Hundehaltung nicht mal ansatzweise ein derartiges Vorkommnis und ich hoffe sehr, dass ich daran auch so schnell nix ändern wird.

Torsten
 



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