Gerichtsurteil: Fußgänger dürfen freilaufende Hunde abwehren

Gar nichts. Der Kopf ist total leer - logisches Denken ist überhaupt nicht mehr möglich. Selbst ich, die Hundekörpersprache lesen kann
...und Menschen, die einen Hund nicht lesen können haben meist noch mehr Angst... (nicht, das ich deine Angst nicht ernst nehme oder herunter spielen möchte)

Da kann ich verstehen, wenn man in so einer Panik Situation den Stock nimmt...
 
Die Frage ist, was bedeutet "abwehren"?

Einem Tier absichtlich Schmerzen zuzufügen dürfte in Deutschland verboten sein.
Ebenso fände ich es eigenartig wenn jemand aktiv die "Sache" einer anderen Person aktiv beschädigen darf.

Und ganz ehrlich. Wenn jemand aktiv eine meiner Sachen beschädigt. Egal ob mein Auto oder mein Hund oder sonst was. Dann darf die Person durchaus mit einer entsprechenden Reaktion rechnen.


Bei dem Vorfall seh ich ganz persönlich ja eine Teilschuld bei beiden.
Der eine hätte seinen Hund entsprechend kontrollieren müssen aber da steht nichts das der Hund ihn angesprungen hätte oder ihn sonst aktiv zum stürzen gebracht hat. Er ist dem Wortlaut nach ausgerutscht.

Gestern war ja relativ gutes Wetter und hier Feiertag. Die ganzen Leute denen es die letzten Monate zu warm war und die nächsten Monate zu kalt ist waren nochmal unterwegs.:rolleyes:
Ich bin mit Luke dann auch in Wald rein. Als erstes kam uns eine Joggerin entgegen. Ich hatte sie schon gesehen bevor sie mich bemerkte und da lief sie schon langsamer. Sie kam dann auf uns zu und beschleunigte auch nicht. Wie üblich hab ich Luke, leinenlos, aufgefordert auf die der Joggerin abgewandte Seite (also in aller Regel meine rechte Seite) zu wechseln. Als die Joggerin auf meiner Höhe war meinte sie ganz freundlich das der Hund jetzt sicherlich gar nicht verstanden hat wieso er die Seite wechseln soll. Von ihrer Körpersprache her würde ich meinen hatte sie schon deutlich Respekt vor Luke fand es aber gut, und ausreichend, das ich Luke zur Seite genommen hab. Nachdem sie an uns vorbei war fing sie auch wieder an schneller zu laufen.

Meine Erfahrung zeigt das es für sehr viele Leute wichtiger ist das Gefühl zu haben das ich mich aktiv um meinen Hund kümmere als wie das ich ihn wirklich gesichert habe.

Ein angeleinter Hund mit einem kann ebenso für Chaos sorgen, bzw. "ungesichert" sein (man denke nur an die ganzen Omas mit Flexileinen die 0 Kontrolle über den Hund sowie die Leine haben oder an die körperlich unterlegenen Halterinnen die wie ein Fähnchen an der Leine hängen) wie ein unangeleinter.
 
Meine Erfahrung zeigt das es für sehr viele Leute wichtiger ist das Gefühl zu haben das ich mich aktiv um meinen Hund kümmere als wie das ich ihn wirklich gesichert habe.
Da fällt mir eine Runde vor ein paar Wochen ein, wir waren auch im Wald und auf einem kleinen Pfad unterwegs. Von vorne kam eine Joggerin, ich hab Keks ihre Schlepp aufgenommen und beide Hunde auf die abgewandte Seite geschickt. Sie ist dann langsamer geworden und hat gefragt, ob sie denn vorbei kann, weil ich extra die Hunde auf die Seite nehme. Dabei wollte ich nur Platz schaffen, weil der Weg schmal ist. Wie man es macht...:rolleyes:

Aber ja, zum Großteil habe ich auch die Erfahrung gemacht und es bedanken sich auch oft welche.
 
Sowas hatten wir auch schon. :)
Einmal sogar an exakt derselben Stelle wie gestern wie mir eben auffällt.
Wir hatten auch schon Leute die mich aufgefordert haben Luke einfach laufen zu lassen weil der so lieb schaut. Und das gar nicht wenige. (Also die empfanden es als Gängelei von mir gegenüber Luke :rolleyes:).

Ich hatte sogar schon Leute die sich entschuldigt haben das ich Luke zur Seite nehmen muss. :eek:
Und ganz nette Begegnungen mit Leuten die offensichtlich panische Angst vor Hunden haben und sich bedankt haben weil ich Luke entweder nach Aufforderung auf Distanz oder weil ich es selber viel früher als man es hätte kommunizieren können erkannt hab, angeleint hab.

Selbst mit den "Erzfeinden" Rennradfahrer und Mountainbiker hab ich bisher überwiegend positives erlebt.

Ich wurde positiv schon viel viel öfter überrascht als negativ. Bin da wirklich froh.
Solche Urteile finde ich zerstören da viel mehr als sie beschützen. Nämlich das empfindliche Gleichgewicht der gegenseitige Rücksichtsnahme.
 
Natürlich sind andere Menschen deutlich freundlicher wenn sie den Eindruck haben, dass man auf den Hund achtet und Rücksicht nimmt. Das merke ich oft und viele sagen dann auch, das Enzo gerne weiter laufen kann.

Es gibt aber auch genug HH, die halt keine Rücksicht nehmen. Deshalb sind viele Menschen ohne Hund eben auch sehr unsicher. Ich kann mir nur andeutungsweise vorstellen, wie es ist, wenn man 3x von "der macht nix" vom Rad geholt wurde - warum soll man dann anderen HH noch glauben?

Am Beipiel von dem Jogger hätte ich z.B. meinen Hund angeleint. Die meisten Hunde reagieren auf die schnelle Bewegung und der Jogger möchte halt schneller als ich weiter kommen. Dauert vielleicht 30 Sekunden und bringt "Freundschaften" auf Lebzeit ;-)
 
Dabei wollte ich nur Platz schaffen, weil der Weg schmal ist.
Ja, dass hatte ich auch schon. Enger Weg, Radfahrerin kommt, ich nehme meine Hunde an die Seite und sie bleibt stehen. Sie ist davon ausgegangen, dass meine Hunde sie jagen wollen, weil man das sonst ja nicht macht und traute sich nicht vorbei. Ich sagte, ich mache es aus Höflichkeit, damit sie problemlos vorbei kommt und keinen Hund anfahren braucht. ;)

Bei der Halterin mit den drei Mistkötern war der zweite Angriff ja an der selben Stelle gewesen wir Angriff Nr. 3 mit den Verletzungen. Dort konnte ich die Hunde gut blocken (es war Tag und ich hatte den Jogger dabei). Eine Fahrradfahrerin wäre aber bei den Angriff fast gestürzt. Sie versuchte Hund 1 auszuweichen, fuhr dabei fast in Hund 2 rein (der Schneller als Hund 1 war) und hatte zum Glück ein gutes Gleichgewichtsgefühl gehabt.
 
Eine Arbeitskollegin von mir hat Angst vor Hunden. Sie geht oft wandern und sagt die Leute reagieren immer total unterschiedlich. Manche lassen den Hund einfach laufen, da muss sie immer stehen bleiben und traut sich erst weiter, wenn der Hund wirklich weg ist. Da hilft auch ein "der tut nix" nichts. Leute die ihren Hund zurück rufen und bei sich absitzen lassen findet sie ok, da traut sie sich schon vorbei, aber am liebsten sind ihr wirklich die, die ihre Hunde zurück rufen und kurz anleinen.

Tatsächlich wurde ich auch schon mal gefragt, ob ich anleinen könnte, meist lass ich sie ja auch nur eng bei mir. Aber danach hab ich das doch etwas anders gesehen und ist ja kein Schaden kurz die Leine ran zu machen, das sich alle sicherer fühlen.
 
Sie ist davon ausgegangen, dass meine Hunde sie jagen wollen, weil man das sonst ja nicht macht und traute sich nicht vorbei.
Das hatten wir bisher nur selten, aber ich rede dann auch immer mit Enzo und sage halt sowas wie "komm, wir machen Platz" oder "die wissen nicht, das du nicht bellen kannst"... Halt irgendwas, das einfach vermittelt, das wir nur gut erzogen sind ;)
 
Ich lasse meine Hunde neben mir sitz machen oder ich trete auf die Schleppleinen wenn die Leinen am Hund sind. Meistens grüßen die Fahrradfahrer/Jogger dann und manche bedanken sich auch. Ich versuche aber immer die Drei abzurufen damit sie in meiner Nähe sind. Ich habe aber mal den Fahrradfahrer zu spät bemerkt und dann standen die Hunden neben dem Weg rum. Ich habe ja nunmal hinten keine Augen und gucke mich auch nicht ständig um.

Für solche "schnell mal anleinen"-Situationen werde ich mir vielleicht mal das Anleinsystem von Amazon bestellen, das Mestchen mal verlinkt hat. Zumindest Hermann ist viel offline unterwegs.
 
http://www.spiegel.de/panorama/gese...rf-ich-tun-um-hunde-abzuwehren-a-1236237.html

Hie rist doch einmal eine Erklärung dazu, was man wirklich darf und was nicht...zumindest, soweit es der s.g. Gesetzesflickenteppich in Deutschland hergibt.

"Was darf ich tun, um einen Hund abzuwehren?

Einen Hund wegzuschieben, sagt Jurist Cäsar-Preller, sei immer zulässig. Komplizierter sei die Frage, ob man dafür auch zu einem Gehstock oder einen Regenschirm greifen dürfe. Das hänge auch vom Verhalten des Hundes ab. Ist er aggressiv und komme mit offenem Maul angerannt, sei das zulässig. Auch der Einsatz von Hunde-Pfefferspray oder einer Ultraschall-Pfeife sei erlaubt.

Eine übertriebene Reaktion jedoch kann juristische Konsequenzen haben. Cäsar-Preller kennt einen Fall, bei dem sich ein Spaziergänger gegen ein Hund wehren wollte. Doch der Mann habe das Tier derartig mit einem Gehstock traktiert, dass es behandelt werden musste. Da sich das Tier obendrein nicht aggressiv verhalten habe, musste der Passant die Behandlungskosten tragen. Er handelte aus Sicht der Richter unverhältnismäßig."

..und hier ein anderes Beispiel, bei dem ein Hund von einem Radfahrer ungefahren wird und die HH weggestoßen wird...

https://www.teckbote.de/nachrichten...n-wird-rabiat-und-fluechtet-_arid,222130.html
 



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