Genauigkeit im Training

Es ist doch nicht viel, dass da vom Hund verlangt wird. "Sitz", "Platz" , Fuß" , "Hier" und "Aus". Es sind doch nur 5 Befehle, die jeder Hund zuverlässig lernen kann und sollte
Warum?
Mein Hund neigt nicht dazu, meine "Position" in Frage zu stellen. Gleichzeitig ist er aber auch kein Hund, der permanent fragt, was er für mich tun kann. Oberste Priorität hat bei uns ein harmonisches Zusammenleben. Dafür brauche ich kein "Fuß" und "Platz". Wozu soll ich ein zackiges, bedingungsloses " Platz" üben, dass ich die Hälfte des Jahres nicht vom Hund verlangen werde? Zumal wir beide an dieser Übung keine Freude hätten?
Ich versuche schon, möglichst genau zu sein. Aber dazu gehört auch, zu wissen, ob ein Kommando wirklich fertig sitzt, oder noch im Aufbau ist.
 
Bei mir gibt es zwei unterschiedliche Situationen.
Einmal die Tricks. Die mache ich zum Spaß, und wenn nicht so exakt gearbeitet wird, ist mir das egal.

Und dann ein paar "Alltagskommandos": Sitz, Platz, Stop und Hier.

Da verlange ich korrekte Ausführung, und erlaube kein Schludern.
Ich würde meine Hunde nicht in einer Pfütze Platz machen lassen, weil ich für´s Alltagsleben keinen Sinn darin sehe. Und weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ein solches Platz auch wirklich durchsetzen könnte...:rolleyes: Also lasse ich es lieber gleich bleiben.

Matschiger Boden und Schnee sind aber für mich kein Hinderungsgrund für ein Sitz oder Platz. Ich habe eine Gebrauchshunderasse, und von der verlange ich auch mal ein zuverlässiges Platz auf einem nicht so schönen Boden.:cool:

Ich war mal in einer Hundegruppe, in der die Trainerinnen damit zufrieden waren, wenn ein Hund in etwa an der Stelle blieb, wo man ihn abgelegt hatte. Setzte er sich hin oder stand gar auf und ging zwei Schritte, war das in Ordnung. Das habe ich nie verstanden. :rolleyes: Wenn ich keinen Wert auf korrekte Ausführung eines Kommandos lege - warum gebe ich es dann überhaupt? :rolleyes:
 
Naja, aber wenn der Hund in einem "schwebenden" Platz trotzdem dort bleibt, wo er bleiben soll? Ist nach Hundeplatzausbildung nicht korrekt.
Für mich persönlich aber vollkommen ausreichend. Würde er anfangen vorwärts zu robben, wäre es was anderes.
 
Ich finde es da gar nicht so wichtig, wie andere eine Aufgabe beurteilen. Sondern dass man selbst sich darüber klar ist, was genau man erwartet, und diese Erwartung dem Hund auch klar kommuniziert. Schwierig wird es dann, wenn man selbst nur ungefähre Vorstellungen hat, diese dann dem Hund noch oberflächlich vermittelt, und dann überrascht ist, wenn es nicht klappt wie man sich das denkt.
 
Ich finde es da gar nicht so wichtig, wie andere eine Aufgabe beurteilen. Sondern dass man selbst sich darüber klar ist, was genau man erwartet, und diese Erwartung dem Hund auch klar kommuniziert. Schwierig wird es dann, wenn man selbst nur ungefähre Vorstellungen hat, diese dann dem Hund noch oberflächlich vermittelt, und dann überrascht ist, wenn es nicht klappt wie man sich das denkt.

Solange man diese Überraschung sprich Enttäuschung nicht an dem Hund ausläßt , ist auch dies noch OK.
 
"foxymaus, post: 947935, member: 15921"]


Ich würde ihn schon in für ihn unangenehme Situationen bringen, wo er trotzdem meine Befehle (nicht meine Bitten) ausführen muss, denn dass kann für den Hund lebensrettend sein. Was ist wichtiger, den Hund mitten in eine Pfütze Platz machen zu lassen, damit er nicht ins Auto rennt oder ihm erst ein trockenes Plätzchen zu suchen, damit er sich den Hintern nicht nass macht, er dafür aber ins Auto läuft? Nur mal so als Beispiel.


"foxymaus, post: 948025, member: 15921"] aber es gibt bei mir auch im Alltag ein paar absolute Befehle, die dann zum Wohle des Hundes auch korrekt ausgeführt werden müssen. Absolute Befehle können dem Hund in Notfällen das Leben retten oder zumindest Unfälle verhindern.

Man muss es nicht in Pfützen trainieren, man muss es nur zuverlässig und genau trainieren um es im Ernstfall auch zuverlässig in einer möglichen Pfütze ausführen zu können, wenn es nötig ist. Im Notfall kann man nicht fragen, ob es dem Hund dort angenehm ist. Er hat es dort zu tun, auch wenn es für ihn unangenehm ist. Es könnte schlimmeres verhindern. Unter Umständen sogar sein Leben retten (oder das der Anderen).

Meiner auch nicht. Ich gebe dann aber auch nicht den Befehl dazu.


Ich weiß nicht, wieso man sich hier so an der Pfütze aufhängt? Es war ein Beispiel, wie wichtig es sein kann, auch einen absoluten Befehl zuverlässig aufzubauen. Statt Pfütze hätte da auch Schnee oder Matsch stehen können. Dass ich nicht in Pfützen trainiere hatte ich auch geschrieben. Ebenso dass es zumindest für mich wichtiger ist, ihn durch einen absoluten Befehl vor schlimmeres zu bewahren, als in diesem Moment auf seine bequemlichkeit oder Lust ,einen Befehl korrekt auszuführen Rücksicht zu nehmen. Der absolute Befehl ist nun mal kein Spiel oder Spaß, sondern kann im Notfall leben retten. Es ist ja nicht nur der eigene Hund, der in ein Auto laufen kann und dadurch tötlich verunglückt, es können auch tötliche Unfälle beteidigter Verkehrsteilnehmer sein oder sie tragen Unfallfolgen für den Rest ihres Lebens davon. Welcher Hundebesitzer möchte dass verantworten? Ich nicht. Ich möchte aber auch nicht meinen Hund ein Leben lang nur an der Leine führen müssen, nur weil ich keinen absoluten Befehl zuverlässig aufgebaut habe. Was macht ihr, wenn der Hund bereits am durchstarten ist, weil Ihr den Grund dafür zu spät gesehen habt, ihr aber keinen zuverlässigen, absoluten Befehl habt, der den Hund auch zum sofortigen stoppen bringt? Nun, es kann ja jeder machen, wie er es für richtig hält. Ich bin da gern auf der rellativ sicheren Seite.
 
Ich sehe irgendwie keinen Sinn darin, einem Hund ein ganz konkretes Kommando zu geben, wenn ich eigentlich gar nicht will, dass er dieses Kommando ausführt. Warum gebe ich es dann überhaupt?

Deshalb benutze im auch Alltagsleben und auf Spaziergängen so gut wie nie ein Kommando, sondern rede einfach nur mit den Hunden. Im normalen Leben muss nichts so exakt funktionieren. Wenn der Hund beim Spaziergang zu weit vor läuft, und es besteht keinerlei Gefahr, ich wil ihn aber näher bei mir haben, dann sage ich etwas zu ihm....huhu...geh mal nicht so weit vor...komm lieber wieder zu mir.

Das hält den Hund davon ab, noch weiter zu laufen, aber dann entscheidet er eben selbst, ob er zu mir kommen will oder lieber sein Ding macht oder weiter schnüffelt.

Ein kurzes Ein-Wort-Kommando ist aber kein Reden, sondern ein (für den Hund) ganz klar definiertes Kommando.
Platz ist Platz - egal, ob es regnet oder schneit. Da hat er sich hinzulegen und liegenzubleiben.
Natürlich gebe ich das Kommando nicht ohne Grund. Und wenn ich im Regen auf Schlammfeldern unterwegs bin, werde ich den Hund dort mit Sicherheit nicht ohne Not ins Platz schicken.
In Übungssituationen verlange ich das aber, und da gibt es für mich keinen Kompromiss. Da nehme ich auch keine Rücksicht auf seinen Bauch oder sonstwas. Mein Training ist für den Ernstfall, und da will ich nicht, dass der Hund entscheidet, ob er liegt oder halb liegt oder sitzt.

Ich finde auch, dass ein Hund sehr gut mit einer so konsequenten Haltung zurecht kommt. Damit werde ich für ihn berechenbar. Er muss sich keine Gedanken drüber machen, was ich jetzt genau von ihm erwarte...ob er liegen bleiben soll...oder vielleicht doch lieber irgendwo was mithelfen.....weil eigentlich liegt er ja....aber nicht ganz....und wenn er auf dem Sprung ist, sage ich ja nix zu ihm....also erwarte ich vielleicht doch sein Eingreifen?
 
Ich verstehe eigentlich nicht, wieso viele meinen, wenn der Hund nicht mit Bauch oder Hintern wie zementiert den Boden berührt, das der dann "auf dem Sprung" ist. Nicht zuverlässig sitzen oder liegen bleibt.

Es kommt doch darauf an, wie und was ich von Anfang an übe. Ich erwarte bspw. bei Sitz, dass der Hund seinen Hintern absenkt und sich hinsetzt. Ob schräg, grade oder nen Zentimeter über dem Boden ist mir egal. Und in dieser Stellung soll er bleiben, bis ich was anderes sage.
In diesem Sinne ist es für meine Hunde berechenbar.

Für den so viel beschworenen Ernstfall habe ich im übrigen ein "Halt". Bedeutet - bleib sofort stehen, dort wo Du bist und warte.

Wie gesagt, betrifft jetzt nur meine Hunde. Bei uns funktioniert das. Auch wenns mancher nicht glauben mag.

Und in der Beziehung bin ich für meine Hunde ebenso berechenbar, wie HH, die eher auf die korrekte klassische Hundeplatzausbildung schwören.
 
Exakt darum geht es doch: Für sich selbst und den Hund genau zu definieren, was mit einer Aufforderung gemeint ist, und dann darauf zu achten, dass sich beide, Mensch wie Hund, auch genau daran halten. Wie auch immer diese Definition aussieht.

Die Probleme entstehen ja meist dann, wenn der Hund sich nicht im Klaren darüber ist, was sein Mensch eigentlich erwartet. (Oft übrigens deshalb, weil der Mensch es selbst gar nicht so genau weiß.) Und unfair wird es, wenn der Mensch überzeugt ist "der kann das", ohne sicher gestellt zu haben ob das überhaupt zutrifft. Hat der Hund wirklich die gleiche Sache verstanden wie ich, und kann er es unter den gegebenen Bedingungen auch wirklich erkennen und ausführen?
 



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