Frustbellen, Rangordnung, Erziehung

Ich denke oft, dass sie dominant ist, weil sie zum Beispiel eine "Zuschnappen-Androhung" macht, wenn ich sie festhalte (z.B. wenn sie auf Katzen losrennen will, sie liebt Katzen aber andere Freigänger, die sie nicht kennen, haben natürlich angst).
Ich denke, es ist eine Übersprungshandlung.

Du solltest Anfangen, deinen Hund Schutz zu bieten. Du schreibst, sie findet Menschen unheimlich. Dein Vorteil ist, dass du dies bereits erkannt hast. Jetzt solltest du deinen Hund Schutz bieten. Nimm deinen Hund auf die abgewandte Seite, sei immer zwischen deinen Hund und den Reiz.
Daher wäre die erste Hausaufgabe kein Kommando, sondern erst einmal zu üben, wie du mit deiner Körpersprache deinen Hund von der linken auf die rechte Seite bekommst und umgekehrt - ohne sie mit der Leine dorthin zu ziehen. Meine Hunde folgen zum Beispiel der Hand und ich kann ihn auf Kommando sagen, dass sie die Seite hinter mir wechseln sollen.
Wenn sich dein Hund gut leiten lässt über deine Körpersprache, fängst du an, dies mit einen Kommando zu belegen. Bei mir ist es "links" und "rechts".
 
Laut Beschreibung geht es in dem Buch ja gerade darum, dass es im Zusammenleben mit dem Hund um mehr als Kommandos geht sondern um Führungsqualität. "Nur" mit sitz/platz/Fuß nimmt dich dein Hund nicht als kompetenter war. Du wirst als kompetent wahrgenommen wenn du dich eindeutig verhältst und deine Hündin dir vertrauen kann.

Für mich ist das alles noch ein bisschen schwammig. Ich bin von meinem Typ her keine "Führungspersönlichkeit" und weiß nicht so recht wie ich ihr das konkret vermitteln kann?

Meine Hunde haben das Touch mit der Nase an meiner Hand von sich aus angeboten wenn ich ihnen meine Handfläche vor die Nase halte. Du kannst auch jedes andere Alternativverhalten auswählen wie z.B. dich angucken oder ein sitz. Es sollte nur etwas sein was deine Hündin der Situation ohne Probleme ausführen kann, also etwas einfaches.

Meine Hündin beherrscht hervorragend "sitz", da wir sie häufig vor positiven Ereignissen (füttern) erstmal "sitzt" machen lassen. In ablenkenden Situationen, also wenn sie sich draußen von etwas bedroht fühlt (Person, die vorbeiläuft, Stimmen in der Ferne), klappt es leider noch gar nicht. Dann reagiert sie überhaupt nicht auf mich. Wenn sie angeleint ist und ich sie dann ziehe zum weitergehen, macht sie sich steif....
 
ch denke, es ist eine Übersprungshandlung.

Du solltest Anfangen, deinen Hund Schutz zu bieten. Du schreibst, sie findet Menschen unheimlich. Dein Vorteil ist, dass du dies bereits erkannt hast. Jetzt solltest du deinen Hund Schutz bieten. Nimm deinen Hund auf die abgewandte Seite, sei immer zwischen deinen Hund und den Reiz.
Daher wäre die erste Hausaufgabe kein Kommando, sondern erst einmal zu üben, wie du mit deiner Körpersprache deinen Hund von der linken auf die rechte Seite bekommst und umgekehrt - ohne sie mit der Leine dorthin zu ziehen. Meine Hunde folgen zum Beispiel der Hand und ich kann ihn auf Kommando sagen, dass sie die Seite hinter mir wechseln sollen.
Wenn sich dein Hund gut leiten lässt über deine Körpersprache, fängst du an, dies mit einen Kommando zu belegen. Bei mir ist es "links" und "rechts".

Ich bin so dankbar für diese konkrete Aussage! In der Theorie verstehe ich das Prinzip teils schon aber in reellen Situationen fühle ich mich dann so hilflos. Ich werde deinen Rat zu Herzen nehmen und üben, dass sie nicht immer auf den Reiz losrennt. Oft sieht sie eine Person und rennt gleich los um zu kläffen und ich stehe dann dahinter und entschuldige mich kleinlaut bei der Person... Vielleicht könnte ich sie erstmal mit einem "sitz" stoppen, da sie dass bereits kann?!?
 
Oft sieht sie eine Person und rennt gleich los
Ich finde den Teil deiner Aussage sehr bedenklich. Wenn sie oft losrennen kann, ist sie augenscheinlich ohne Leine unterwegs?
Gehe ein paar Schritte zurück. Ein Hund, der andere belästigt, sollte an einer Leine gesichert sein. In euren Falle reicht ggf. schon eine Schleppleine.

Ich habe - wie bereits erwähnt - auch einen Hund, der mit Reizen überfordert war. Mithilfe meiner Trainerin habe ich meiner Hündin beigebracht, sich an mich zu orientieren. Ich habe ihr Tricks beigebracht, da dies ihr viel Freude bereitet, mit mir was neues zu machen. Diese Tricks habe ich ihr nicht im Haus beigebracht, sondern draußen, wenn wir unterwegs waren.
Nach zweieinhalb Monaten intensiven Training waren wir soweit, dass Caro das Prinzip verstanden hat
Dadurch, dass ich sie in einen gewissen Grundgehorsam gebracht habe, konnten wir Reize gemeinsam gut überstehen. In Prinzip habe ich nichts anderes gemacht, als ein Alternativverhalten aufgebaut.
Nach einiger Zeit konnte ich anfangen, Caro mehr Freiheiten zu geben. Sie hat verstanden, dass bestimmte Reize nicht gefährlich sind.
Nach nun 3,5 Jahren reicht es in der Regel aus, Caro zu beobachten. Man sieht ihr an, wenn ein Reiz kommt, mit dem sie nicht umgehen kann. Da reicht ein ruhiges "Alles gut" und sie entspannt sich wieder.

Caro war ein Hund, die zu Anfang vierundzwanzig Stunden durchgebellt hat. Das ganze konnten wir bisher gut einschränken - die Bellfreudigkeit ist aber geblieben, wobei sie meistens nur noch einmal aufbellt und nicht mehr hysterisch durchkläfft.
 
Für mich ist das alles noch ein bisschen schwammig. Ich bin von meinem Typ her keine "Führungspersönlichkeit" und weiß nicht so recht wie ich ihr das konkret vermitteln kann?

Soweit ich die Beschreibung deines Buches richtig verstanden habe geht es darum dass dir das Buch hilft eine Führungspersönlichkeit zu werden. Ich kenne das Buch nicht aber die Autorin von dem Buch "Liebst du mich auch?" (Die Gefühlswelt bei Hunden und Menschen).

Dafür wie man eine Führungspersönlichkeit wird gibt es auch keine konkrete Anleitung. Sicher ist aber, dass eine gute Führungspersönlichkeit nicht der ist der auf dem Hundeplatz seinen Hund am lautesten ins "Platz" brüllt. ;)

Für mich macht Führung von (meinen) Hunden aus, dass ich eindeutig und konsequent bin. Oft muss man auch vorausschauend handeln. Also in deinem Beispiel die Hündin an der Leine behalten damit sie nicht bellend zu Menschen hinlaufen kann.

Vielleicht hilft dir auch ein Trainer weiter den für euch richtigen Weg zu finden.
 
Wow Mestchen, dein Video ist eine tolle Motivation, denn Üben und Sicherheit gebe, macht dem Tier auch viel Freude, wie man bei deiner Caro sieht! Ich bin sehr motiviert, meiner Hündin mehr Sicherheit zu geben und sie mehr zu "führen" anstatt für sie angreifbar zu sein!
Ja, da sprecht ihr einen wichtigen Punkt an. Ich lasse meine Hündin in der Regel frei laufen, weil sie eben nicht wegläuft, allerdings ist die Leine ja nicht nur zum "Weglauf-verhindern" gedacht sondern auch zum Führen. Vielleicht hilft es ja, sie angeleint zu lassen, damit sie nicht selbstständig auf die Reize stürmt und mich als passiv wahrnimmt, da ich nicht in der Situation bin...
 
naja, einen Hund von der Leine zu lassen, nur weil er nicht wegläuft, halte ich eh für grenzwertig.

Ja, das mag wohl stimmen! Da wir sehr ländlich wohnen, hatte ich anfänglich immer das Gefühl, ich müsse diesem Zwingerhund etwas gutes tun und ihm Freiheit schenken. Nach und nach verstehe ich aber, dass diese "Freiheit" eher Unsicherheiten schürt.
 
Sie ist von ihrem Wesen super dominant- hat ihre “Kindheit” auf der Straße und im Tierheim (hierzulande Tierhölle) verbracht.

Nein, sie ist extrem unsicher, weil sie auf nichts geprägt wurde.

da sie mir ganz klar zu verstehen gibt, dass sie ranghöher ist und sie eigentlich viel Orientierung von ihrem Besitzer braucht.

Sie fühlt sich nicht ranghöher, sondern sie fühlt sich allein mit ihren Problemen, wenn du ihre keine souveräne Führung bieten kannst.
Eine souveräne Führung hat mit Kommandos, vielen Regeln, Strenge, Konsequenz nichts zu tun.
 



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